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Akademie Eichenlaub: Hauptsache billig

Neues aus der Bestatter-Akademie Eichenlaub

eichenlaub_sm„Herzlich willkommen beim Seminar vonne Akademie Eichenlaub. Ich freu mich, daß so viele gekommen sind und möcht euch zuerst mal ein bißken wat zum Thema ‚billich‘ erzählen.

Paßt auf Kinners, ich erklär Euch das jetzt mit der Internetsache.

Das ist nämlich so: Die Leute, die im Internet nach Bestatter gucken, die wollen nur sparen, sparen, sparen!
Die andern kommen sowieso zu Euch ins Institut, da könnt ihr dann machen, wie ihr denkt, das kennt ihr ja schon.

Aber die im Internet, das sind so Problemfälle. Die wollen alles ganz billich! Also müßt ihr auf eure Homepage draufschreiben, daß das bei euch nur 499 Euro kostet. Schreibt dazu ‚komplett‘ und dann ganz klein als Zusatz: ‚Ohne Gebühren, Friedhof, Grab und Wäsche‘ oder so.

So und wenn dann Anfragen kommen, dann geht auf Preise und son Zeuch gar nicht mehr ein. Da verweist ihr die Leute an eine eurer Filialen in der Nähe wo die wohnen.

Wenn die dann im Laden sind, dann geht das Spiel erst richtich los.

Wie, müßt ihr sagen, der war über Einssechzig groß? Der hat über 80 Kilo gewogen? Der muß nach 15 Uhr mitten in der Nacht geholt werden? Sie wollen nicht den Armensarch ohne Deckel? Und ne Urne auch noch?

Nee, das geht dann aber nicht mehr zum Sonderpreis, da kommt dann noch ’n bißken watt oben drauf. Nich viel aber doch ein bißken.

Und dann laßt ihr sie unterschreiben. Gebt denen eine unverbindliche Preisliste mit und noch einen Hausprospekt und noch eine Kopie vom Standesamtbogen. Hauptsache, die haben Papier in den Händen. Und dazu muß man dann sagen: ‚So, jetzt haben Sie ja alles schriftlich, bei uns hat alles seine Ordnung.‘

Den endgültigen Betrach sehen die ja erst, wenn’se nach vier Wochen die Rechnung kriegen und dann muß man sich einfach dumm stellen. ‚Ja, wie jetzt? Das haben Sie doch alles so gewollt! Bei uns kostet dat nur 499 Euro, dann muß man aber Standard nehmen und nich noch zusätzlich son Zeuch, wie Sie datt alles haben wollten. Sind’se selber in Schuld! Wir sind immer billich! Aber Sie mit ihre Extrawünsche!‘

Dann müßter euch auf alle möglichen Portale anmelden, wo die Leute nach guten Bestattern suchen. Denkt immer dran, in den ganzen Bestattersuchen sind immer nur Firmen drinne, die letztlich dafür bezahlt haben oder Provision an das Portal bezahlen.
Is‘ ja klar, daß man da mit nen ganz günstigen Preis drin sein muß. Egal wer anruft, egal was der will: Der Preis ist immer billich.

Wenn die Leute erstmal bei euch sitzen, dann könnter Geschäftchen machen. Denkt dran, zuerst bei der Überführung die Kosten für den Eintrag in die Bestattersuche draufschlagen!

Is‘ eigentlich alles ganz einfach. Hauptsache erst billich und dann draufschlagen.

Branche / Kommune

Berichte und Kommentare zu Verwaltungen, Kirchen, Friedhofsträgern und der gesamten Bestattungsbranche.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: | Peter Wilhelm 23. Oktober 2013

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10 Jahre zuvor

Das kommt mir aber so etwas von bekannt vor. Ich hatte in Berlin den mit dem Aa am Anfang und da war oder ist alles so, wie es hier steht – aber gut reden, kann er, der Geschäftsführer PS.

werner
10 Jahre zuvor

Was ist das denn für ein Geschäfts-Gebaren?
Aber vermutlich ist sowas normal heutzutage!!

clownsfrau
10 Jahre zuvor

Huch, seit wann ist denn das alles so knalle-bunt hier? War wohl lange nicht da.

smiley
Reply to  clownsfrau
10 Jahre zuvor

Na, schwarz/weiss war gestern…das blog geht mit der Zeit und kommt nun auch in FARBE und bald gibts den passenden Ton dazu 🙂
TipTop *gefälltmir*

bombjack
10 Jahre zuvor

[…]Nee, das geht dann aber nicht mehr zum Sonderpreis, da kommt dann noch ‘n bißken watt oben drauf. Nich viel aber doch ein bißken.[…]

Spätestens da sollte die Frage dann kommen: Wie viel genau? Nennt sich, wenn ich mich nicht irre Kostenvoranschlag und sollte auch bei Bestattern möglich sein.

bombjack

ein anderer Stefan
Reply to  bombjack
10 Jahre zuvor

Da hast Du recht, möglich ist das sicherlich. Aber wie ja hier schon mehrfach Thema war, ist man als Kunde in einer Ausnahmesituation und vertraut oft auf den „ehrlichen Kaufmann“, weil gerade andere Dinge im Vordergrund stehen. Nichtsdestotrotz ist dieses Geschäftsgebaren Betrug.

Frau Katze
10 Jahre zuvor

Dass die noch in den Spiegel schauen können – sowas ist das Allerletzte! Keine Skrupel! >:-(




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