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Asche von der Zugspitze verstreuen

Leser „Hasselhoff“ fragt:

Inwiefern ist es rechtens, wenn ich in mein offizielles Testament (vom Notar beglaubigt etc) schreibe das ich gern hätte das meine Asche im Wind verstreut wird, von der Zugspitze oder so? Geht das überhaupt und wenn nein warum und was passiert wenn der Verwandte das dennoch macht?
Danke für eine evtl. Antwort

In Deutschland besteht Bestattungspflicht für Totenaschen. Bislang bedeutete das stets Beisetzung in einem Urnengrab oder Einstellung der Urne in eine Urnenwand oder ein Kolumbarium.
In Laufe der letzten Jahre wurden die Bestimmungn etwas gelockert und neben der einzigen Ausnahme (Versenkung der Asche auf hoher Se) kann man nun die Asche auch in Friedhofswäldern auf Friedhofswiesen u.ä. bestatten lassen.

Eine Verstreuung an einem x-beliebigen Ort ist in Deutschland derzeit noch nicht erlaubt.

In anderen Ländern sieht das natürlich anders aus, das kennt man ja schon auf Film und Fernsehen.
Sollte also ernsthaft der Wunsch bestehen, die Asche verstreuen zu lassen müsste man die Asche zu diesem Zweck in ein Land überführen, in dem das erlaubt ist. Oder aber man tut zunächst nur so und läßt sich die Asche dann aushändigen, um unerlaubterweise und auf eigene Faust dann doch hier in Deutschland nach eigenem Wunsch mit der Asche zu verfahren.

So einen Wunsch sollte man aber tunlichst nicht ins Testament schreiben, denn allzu häufig werden Testamente erst eröffnet, wenn dieser Teil der Trauerzeremonien bereits längst abgeschlossen ist.
Der richtige Ansprechpartner für Wünsche hinsichtlich der eigenen Bestattung ist ein Bestatter, bei dem man im Rahmen einer Bestattungsvorsorge festlegen kann, wie alles zu laufen hat.

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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 28. Mai 2012 | Peter Wilhelm 28. Mai 2012

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10 Kommentare
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x
14 Jahre zuvor

„Oder aber man tut zunächst nur so und läßt sich die Asche dann aushändigen, um unerlaubterweise und auf eigene Faust dann doch hier in Deutschland nach eigenem Wunsch mit der Asche zu verfahren.“

Daher auch die Scharen deutscher Kremationstouristen in meiner Nachbarschaft.. (ich wohne in den Niederlanden). Die Einäscherung kostet hier nur ein paar Euro fuffzig, dafür bekommt man dann einen Blechbembel mitsamt der Asche und kann damit unbehelligt die Heimreise antreten..

Kommentator
14 Jahre zuvor

Ich hätte hier jetzt gerne auf den Ausschnitt aus „The Big Lebowski“ verlinkt, in dem der Dude und Walter (gespielt von Jeff Bridges und John Goodman) an einer Klippe stehen und die Asche ihres Kumpels (da nicht mehr gespielt von Steve Buscemi, der spielt hoffentlich noch in vielen Filmen mit) „verstreuen“.
Mit diesem Video-Schnipsel hätte ich gerne auf die Gründe hingewiesen, die gegen unfähiges Ascheverstreuen sprechen; leider habe ich keinen Link gefunden.
Wer kann denn helfen?

Andreas Lechthaler
14 Jahre zuvor

Deutschland halt, wo kämen wir denn hin wenn jeder seine verstorbenen, kremierten Angehörigen wild in der Gegend verstreuen würde? Wäre ja noch schöner wenn hier Leichenasche-Anarchisten tun und lassen könnten was sie wollen!! Und was ist mit Leichenaschengift? Fragen über Fragen…
😉 Lechthaler

Chris
14 Jahre zuvor

Wie sieht das denn dann eigentlich mit der Bestattungspflicht von Asche aus, wenn der Verstorbene als deutscher Staatsbuerger in Deutschland stirbt, aber die Verwandtschaft, die die Bestattungspflicht hat, in einem Land lebt in dem die Aushaendigung der Asche vollkommen legal ist? Wird die Asche dann ausgehaendigt oder muss diese zwangsweise in Deutschand bestattet werden?

nastyKitten
14 Jahre zuvor

@Nr.2, Kommentator:
Da kann ich helfen, ab 1:50 kommt die Szene, die du meinst.

http://www.youtube.com/watch?v=ED4VL7W6VdQ

14 Jahre zuvor

@Chris: Wie sieht das denn aus, wenn einer als deutscher Staatsbürger in Deutschland eine Straftat begeht, aber die Verwandtschaft in einem Land lebt, in dem das gar nicht strafbar wäre…

Nein, es gilt deutsches Recht, gleich welcher Herkunft der Verstorbene ist. Lediglich wenn die Leiche/Asche ins Ausland verbracht wird, gilt dortiges Recht.

Erdmöbeltischler
14 Jahre zuvor

Da muss ich Kommentator (2) kräftig zustimmen.

Wenn ich mir vorstelle, ich käme auf einem Bergpfad die letzten Meter zur Zugspitze hochgekeucht und bekomme auf einmal eine graue Staubwolke ins Gesicht… „Oh, habe ich jetzt einen Teil ihres Opas verschluckt…?“

Es reicht schon, dass wir Kaffee und Unterwäsche im Baumarkt kaufen können – da sollen die Toten mal ordentlich und in Würde auf den Friedhof oder in einen Friedwald kommen.

Неппу Rubyпšteyп
14 Jahre zuvor

http://bestatterweblog.de/archives/Asche-von-der-Zugspitze-verstreuen/3640#c59586

aha die Asche wurde nicht von Steve Buscemi gespielt…

Kodiak
14 Jahre zuvor
MacKaber
14 Jahre zuvor

Ich wende mich an einen Bestatter, um mit ihm den Deal einer unkonventionellen „Seebestattung“ auf der Zugspitze auszuhandeln….. Der Bestatter will nicht mitmachen. Dann erkundige ich mich eben bei seinen Mitbewerbern. Ob die anderen, die nicht zum Zuge kamen dicht halten, oder der Verwaltung einen Tipp geben?
OK, ist eine Ordnungswidrigkeit, wird schon nicht so teuer werden.




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