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Bestatterpreise, Provisionen

Mit großem Entsetzen habe ich gelesen, daß Bestatter auch noch Gelder einstecken, wenn sie für ihre Kunden Blumen, Anzeigen und Grabsteiner besorgen und daß man sich diese Sachen besser selberst besorgt. Im Trauerfall wird man aber sicher noch auf Arbeit sein und keine Zeit für solche Dinge haben, sie dann doch dem Bestatter überlassen. Kann man dem sagen, von welchem Unternehmen man alles haben will und kann man verlangen, daß er alles zum Selbstkostenpreis erbringt?

Bestatter sind zum Teil Handwerker, zum Teil Dienstleister und zum Teil Händler.
Im Rahmen dieser Tätigkeiten liefern die Bestatter Waren, die sie selbst aus Rohmaterialien erstellen, Waren die sie bei Zulieferern einkaufen und Waren, die im Kundenauftrag von Subunternehmern geliefert werden. Deine Frage bezieht sich auf den letzten Teil des vorstehenden Satzes: Ist es korrekt, daß Bestatter vom Blumenhändler, Steinmetz oder der Zeitung eine Provision kassieren?

Ein guter Bestatter wird eine umfassende Beratung bieten, die sich auch auf Trauerfloristik, Grabgestaltung und die Trauerdrucksachen inkl. Zeitungsanzeige erstreckt.
Im Rahmen dieser Beratung übernimmt er einen wesentlichen Teil der Arbeit, den sonst der Blumenladen, der Steinmetz oder die Anzeigenannahme bzw. die Druckerei übernehmen würde. Er erspart also diesen Unternehmen einen sehr aufwendigen Teil der Arbeit und viel Zeit. Hierfür bekommt der Bestatter eine gewisse prozentuale Provision. Jede Mühe verdient ihren Lohn.

Würde der Bestatter diese Beratung nicht leisten, müßte es der jeweilige Anbieter selbst tun; erbracht werden müßte sie aber und sie müßte auch in jedem Fall bezahlt werden. Es würde also nichts billiger, nur weil die Beratung nun vom Anbieter selbst erbracht würde.

Dadurch, daß der Bestatter diese Beratung übernimmt, werden den Trauernden einige weitere Wege erspart und man bekommt sozusagen alles aus einer Hand.
Selbstverständlich kann man bezüglich der Firmen, von denen der Bestatter die Sachen dann liefern läßt, seine eigenen Wünsche äußern.

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Da das Bestatterweblog schon über 20 Jahre existiert, wurde die Blogsoftware zwei-, dreimal gewechselt. Dabei sind oft die bereits vorgenommenen Kategorisierungen meist verlorengegangen.

Deshalb stehen über 4.000 Artikel in dieser Rubrik hier. Nach und nach, so wie ich die Zeit finde, räume ich hier auf.

Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 28. Mai 2012 | Peter Wilhelm 28. Mai 2012

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14 Jahre zuvor

RT @UndertakerTom Im Bestatterweblog entdeckt: Bestatterpreise, Provisionen http://tinyurl.com/lf7edh

Coffin Corner
14 Jahre zuvor

Wie weltfremd muss man eigentlich sein, um so etwas „mit grossem Entsetzen“ festzustellen und sich darüber dann auch noch hier zu outen ?
Wir hatten einen Deutschlehrer, den ich deshalb nicht vergessen habe, weil er immer den Satz sagte: „Es gibt Idealisten und Idioten“.

Hera
14 Jahre zuvor

Ich bin ja eher der stille Leser hier, aber schon beim letzten Artikel darüber, dass Bestatter es wagen Geld zu verdienen hab ich nur mit dem Kopf geschüttelt. Hier platzt einem förmlich der Kragen! Als ob Bestatter keine Menschen seien und nur von Luft leben…

Nina
14 Jahre zuvor

Ich find’s ja eigentlich auch eine Frechheit, dass ich das viele schöne Geld, das ich so verdiene, ständig für irgendwas ausgeben muss, sei es jetzt Wohnen, Essen, Kleidung etc. Echt, sobald man etwas haben will, das einem doch zusteht, muss man auch noch dafür bezahlen! Wozu gehe ich eigentlich arbeiten? Die Welt ist schlecht.

Madame Unkreativ
14 Jahre zuvor

Hand aufs Herz: So eine Traueranzeige ist ziemlich schnell selbst gemacht, wenn die Verwandschaft nicht gerade ausschließlich aus der Vorkriegsgeneration besteht. Außer dem Maßen der Anzeige, die man mittels eines kurzen Anrufes bei der örtlichen Zeitung erfahren kann, benötigt man dafür nur durchschnittliche Fähigkeiten zud Bedienung eines PCs. Irgendein nicht so eng beteiligter Hinterbliebener (meist angeheiratet), der das mal eben abends machen kann, findet sich in aller Regel. Und was interessiert mich heute der Grabstein von morgen?
Hätte ich dieses Blog nicht entdeckt und wäre so vor einem Bestatter gestanden, hätte ich ihn beim Angebot dieser Dinge wohl mal ganz dezent gefragt, ob er mich auf den Arm nehmen will. Inzwischen bin ich vorgewarnt – danke Tom 🙂

Bernd das Brot
14 Jahre zuvor

Tom schrieb schon mehrfach, dass Traueranzeigen, Blumen, Grabstein etc für einen Bestatter durchlaufende Posten auf der Rechnung seien.

Man kann also davon ausgehen, dass der Betrag, den die Angehörigen dafür beim Bestatter lassen, nicht höher ist als der Betrag, den sie direkt beim Lieferanten der entsprechenden Waren zahlen müssten.
Also wird die Provision wohl meist durch vom Gewinn des Blumenladens oder des Steinmetzes gezahlt und nicht dem Kunden extra aufgeschlagen.

Debe
14 Jahre zuvor

Jaja, Geiz frisst Hirn. Natürlich muss es für den Bestatter irgend einen Anreiz geben, sich ausführlich um die Gestaltung der Traueranzeige, der Blumen, des Grabsteins zu kümmern. Wenn der Florist sich eine halbe Stunde Beratung spart und dafür von seinem Gewinn einen Teil an Tom überweist, hat das für den Kunden keine zusätzlichen Kosten verursacht.

Und dann kann man sich mal realistisch fragen: Wenn jemand zum Floristen geht und sagt: „Ich will keine Beratung, Blumen für eine Beerdigung, gibt’s die ohne Beratung 30 Euro günstiger“, was wird wohl die Antwort sein?

In der Hinsicht ist es sehr gut, dass Arztleistungen in der Regel nicht verhandelt werden: „Machen se mir den Blinddarm zum halben Preis, mein Bruder war letztes Jahr doch schon hier, muss doch Mengenrabatt geben, Verbraucherschutz, Anwalt!“ – und die Operation muss warten bis nach der Gerichtsverhandlung 😉

14 Jahre zuvor

mann mann mann, worüber die Leute alles entsetzt sind… erstaunlich.

Warum ist man eigentlich nicht entsetzt darüber, das morgens die Sonne aufgeht und abends wieder unter? Alleine das Unsicherheitsgefühl, das daraus resultiert, das es draußen DUNKEL ist – das muss doch irgendwie geregelt werden.

Was denken sich die Leute eigentlich?

OK, rhetorische Frage. Zum Denken muss man sowas wie „Hirn“ besitzen.

Anita
14 Jahre zuvor

„kann man verlangen, daß er alles zum Selbstkostenpreis erbringt?“
Also wenn ich einen Elektriker beauftrage, bei mir eine Steckdose in die Wand zu kloppen, erwarte ich, dass der das komplett zum Preis, den die Steckdose im Baumarkt kostet, macht.
Ist ja schliesslich mein Ehemann.
Und weil er mich liebt, wird er ja wohl kein Geld von mir fuer die Dienstleistung erwarten. Ich tu ja auch viel fuer ihn, ohne dass ich Geld von ihm erwarte.
Wahrscheinlich kommt der Fragesteller jeden Samstag zu diesem Bestatter und putzt ihm kostenlos die Wohnung…

bee
14 Jahre zuvor

Jaja, die Welt ist schlecht. Überall Abzocke.

Ich warte darauf, dass jemand in der Mittagspause den Metzger mit einer Schusswaffe bedroht, weil der elende Betrüger seine Mettbrötchen für 1,50 € verkauft. Das Brötchen kostet schließlich bloß die Hälfte von 25 Cent (und der Bäcker ist eine Straße weiter), das Mett ist eh vorhanden, Zwiebeln, Pfeffer, Salz und Petersilie darf man gar nicht erst mitrechnen (die laufen bestimmt auch in der Kalkulation einfach so durch), und seine Angestellte, die die Brötchen schmiert, ist sowieso im Geschäft.

Mit dem Bezahlen verplempert man das ganze Geld. Verdammter Kapitalismus!

Dummkopf
14 Jahre zuvor

man moechte ihm seinen eigenen satz um die ohren schlagen:

>>>Im Trauerfall wird man aber sicher noch auf Arbeit sein und keine Zeit für solche Dinge haben, sie dann doch dem Bestatter überlassen.<<< er selbst moechte sicherlich geld fuer die zeit in der er arbeitet bekommen, gleichzeitig soll aber jemand anderes umsonst fuer ihn arbeiten.

Adrian
14 Jahre zuvor

http://jumpcgi.bger.ch/cgi-bin/JumpCGI?id=BGE_132_III_460&resolve=1

Die Argumente sind die gleichen. Der Bestatter soll mir den Preis des Blumenhändlers verrechnen plus seinen Anteil. Dann weiss ich, wem ich was bezahle. Sonst sind Interessenkonflikte vorprogrammiert und letztlich fühlt sich einfach der Kunde verarscht.

Dummkopf
14 Jahre zuvor

man moechte ihm seinen eigenen satz um die ohren schlagen:

—Im Trauerfall wird man aber sicher noch auf Arbeit sein und keine Zeit für solche Dinge haben, sie dann doch dem Bestatter überlassen.—

er moechte sicherlich gld fuer die zeit bekommen in der er arbeitet, gleichzeitig soll aber jemand anderes umsonst fuer ihn arbeiten.

llamaz
14 Jahre zuvor

@13
Wieso? Du bestellst die Blumen beim Bestatter. Wo der die Blumen hernimmt und zu welchem Preis, ist dessen Sache. Frag doch mal in irgendeinem Laden nach den Einkaufspreisen und wo die Ware herkommmt. Die werden dir was husten.

Alex II
14 Jahre zuvor

Ich weiß gar nicht, was sich diese Leute so aufregen; Tom arbeitet doch grundsätzlich zum Selbstkostenpreis. Bloß daß sich die Kosten halt nicht nur aus dem EK der Ware zusammensetzen, sondern auch aus Miete, Gehalt für die Angestellten, sonstige Kosten fürs Geschäft, Toms Essen, KV, usw.
Wer das nicht rafft, soll seine Leichen doch selber im eigenen Garten verbuddeln.

Apropos: Diese Haltung ist noch steigerungsfähig: Verkaufe mal was, was man als Hobby gemacht hat, Teddybären etwa, oder so. Da gönnen einem einige Leute nichtmal den Materialwert als Preis, weil „man hat das ja als Hobby gemacht“. Die hätten am liebsten noch einen Zehner draufgelegt, dafür, daß sie so gnädig sind, einem die Sachen abzunehmen.

Heiner
Reply to  Alex II
6 Jahre zuvor

@Alex II: Es gibt sogar Bestatter die zahlen eine Provision wenn man denen eine Berdigung besorgt ,oder es gibt auch Gastätten ,die zahlen Provision wenn man die Gesellschaft zum Leichenschmaus bringt .Das nennt man auch Marktwirtschaft




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