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Bestattungsvorsorge mit oder ohne Bestatter?

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Ich würde gerne eine Sterbegeldversicherung abschließen. Bekomme ich eine solche Versicherung nur bei Bestattern, oder kann ich auch direkt zu einem Versicherer gehen?
Außerdem würde ich gerne schon einige Dinge für meine Bestattung klären (Ablauf etc.), hoffe aber nicht, dass ich in den nächsten 10 Jahren sterben werde. Das heißt einen Bestatter jetzt schon aussuchen halte ich nicht für sinnvoll. Wo „verstecke“ ich solche Informationen, dass die schnellst möglich gefunden werden? Wo wird am ehesten nach dem Tod einer Person gesucht? Bei der Sterbegeldversicherung habe ich das so verstanden, dass die ja auch nachträglich zahlen, bzw. einen Hinweis darauf könnte ich ja dann zu den Unterlagen legen.

Eine Sterbegeldversicherung kann man selbstverständlich direkt bei der jeweiligen Versicherung abschließen. Anregungen dazu wo man das machen kann, findest Du unter diesem Artikel und in der Seitenleiste. Nicht nur beim Abschluß einer Sterbegeldversicherung, sondern auch wenn man Unterlagen anfordert, erhalte ich eine kleine Belohnung. Eine wesentlich höhere Provision erhalten Bestatter, wenn man direkt dort eine Versicherung abschließt. Diese Provision zahlt man aber normalerweise auch, wenn man die Versicherung im Versicherungsbüro abschließt.

Eine Bestattungsvorsorge meint in erster Linie nicht die finanzielle Regelung seiner letzten Angelegenheiten. Man kann zu jedem Bestatter gehen und alle Verfügungen für seine Bestattung regeln, ohne dafür zu bezahlen oder eine Versicherung abzuschließen, allenfalls eine Bearbeitungsgebühr könnte bei einigen Instituten anfallen. Jedoch ist dann nicht sichergestellt, ob die Bestattung einst auch so stattfindet, weil dann nämlich derjenige bestimmt, der auch bezahlt.

So kannst Du natürlich auch Deine diesbezüglichen Vorstellungen in einer Art Testament (Umschlag: Im Falle meines Todes sofort öffnen!) niederschreiben.
Schließt man bei einem Bestatter eine Bestattungsvorsorge ab, bekommt man Bestattungsvorsorgeausweise. Diese trägt man bei seinem Ausweis, im Geldbeutel oder in der Brieftasche mit sich.
Es spricht ja nichts dagegen, daß Du Dir auch ein kleines Kärtchen am PC ausdruckst, auf dem steht, was im Falle Deines Todes passieren soll und wo die diesbezügliche Verfügung aufbewahrt wird.

„Im Falle meines Todes ist folgende Person zu verständigen: Name, Adresse, Telefonnummer.
Anweisungen bezügl. meiner Bestattung finden sich in der grünen Schatulle im Wohnzimmerschrank.“

Es gibt also überhaupt keine Notwendigkeit, unbedingt zu einem Bestatter zu gehen, es kann die Sache aber insgesamt erleichtern.

Falls man sich doch für die Vorsorge bei einem Bestatter entschließt, kann man die Vorsorge auch „umziehen“, falls man den Wohnort wechselt. Den Umzug erledigt recht problemlos der Bestatter am neuen Wohnort. Hierfür können auch Gebühren beim „alten“ Bestatter anfallen, die aber für gewöhnlich eher gering sind.

Es kommt immer auf das Alter und die Umstände an, wenn ich beraten müßte.
Am Besten fährt man, wenn man rechtzeitig spart und eine Anlageform wählt, die möglichst sicher und ertragsreich ist. Allerdings hat man dann vier Faktoren, die ganz gravierend als Nachteil wirken können. Erstens ist die Versuchung groß, bei Engpässen auf dieses Geld zurückzugreifen, zweitens ist nicht gesichert, ob im Falle von (Alters)-armut nicht die Sozialbehörde auf dieses Ersparte zurückgreift und drittens besteht durchaus berechtigterweise die Gefahr, daß die erben das Geld für andere Zwecke einsetzen. Und viertens besteht die Gefahr, daß zum Zeitpunkt des Todes noch nicht genug angespart wurde, um die Bestattung zu bezahlen. Sterben kann man jederzeit, auch jung und morgen.

Gegen den Zugriff helfen kann, daß man das Sparbuch sperren läßt: „Gesperrt zugunsten Bestattungshaus XYZ, nur auszahlbar gegen Vorlage einer Sterbeurkunde“ und es dann beim Bestatter aufbewahren lässt. Er und Du und andere können nicht an die Kohle und gut!
Das kann man auch so machen, wenn man das Geld für die Bestattung bereits zusammen hat und so beim Bestatter hinterlegt.

Wer das Geld nicht hat und vor allem wer die Sicherheit haben will, daß nach der Wartezeit jederzeit sofort gezahlt wird, für den ist nach wie vor die gute alte Sterbegeldversicherung eine sehr gute Alternative, auch wenn bezahlte Finanzoptimierer derzeit wie wild durch das Netz ziehen und das Gegenteil propagieren. Sie wollen Fonds, renditeträchtige Anlageformen und Sparverträge verkaufen und reden die Sterbegeldversicherung grundsätzlich schlecht.
Dabei sind die finanziellen Verhältnisse bei den verschiedenen Leute doch sehr unterschiedlich und es gibt durchaus viele, für die sehr wohl die Sterbegeldversicherung genau das Richtige ist.

Und ja: Die Sterbegeldversicherung zahlt immer nachträglich, also erst wenn die Sterbeurkunde vom Bestatter oder Bezugsberechtigten eingereicht wurde.

Den Hinterbliebenen dürfte es egal sein, ob Du die Vorsorge bei einem Bestatter geregelt hast, oder ob Du Deine Wünsche auf einem Zettel notiert hast und die Police einer Sterbeurkunde beigefügt hast.
Das Hauptproblem, nämlich im Todesfall nicht genau zu wissen, was der Verstorbene gewollt hätte, wird so oder so umgangen und die finanzielle Seite ist auch so oder so geklärt.
Man braucht also nicht unbedingt einen Bestatter, er hilft aber gerne und professionell.

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Lesezeit ca.: 6 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 28. Mai 2012 | Peter Wilhelm 28. Mai 2012

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