Der Billigbestatter

Nun, prinzipiell ist die Idee des Bestatters nicht verwerflich.
Es kommt ja auch immer etwas auf die Wünsche und den Geldbeutel an, die Möglichkeit den Friedhofszwang zu umgehen ist natürlich auch ein ein Punkt der diesem Bestatter Kunden beschert.

Das Konzept dieser Bestattungen die von dem Bestatter angeboten werden zu verteufeln halte ich für gewagt, ebenso wie die Aussage der netten Dame das es dem Herren nur um das Geld geht.
Das impliziert nämlich das die regulären Bestatter ihrem Gewerbe nicht wegen des Gewinns (Der ja ihre Lebensgrundlage darstellt) geht, sondern um das wohlige Gefühl jemanden anständig unter die Erde gebracht zu haben.

Somit bleibt es jedem selbst überlassen die für und wieder einer Konventionellen bzw Unkonventionellen Bestattung gegeneinander abzuwägen und für sich selbst das richtige zu wählen.

Ach ja, nein wie unhöflich.
Guten morgen TOM, was macht der Zahn?

Der Typ ist wirklich nicht seriös das steht vollkommen ausser Frage, aber jetzt mal Hand aufs Herz liebe Bestatter, wenn die Hinterbleibenen die Urne mitnehmen wollen sorgt ihr auch über so eine gewisse Organisation, in so einem gewissen unabhängigen Land auch wenn die Urne ofiziell irgenwann beigesetzt wird oder nicht ?…und warum denn immer Kaffe und Kuchen und warum nicht mal eine Verkaufsveranstaltung nach der Beisetzung ist doch meistens die potentielle Zielgruppe 😉 !

Mal dahingestellt, dass der Mann Geld verdienen will (ist ja’n Ding, ich glaube, ich arbeite ab jetzt auch mal umsonst, wird wird der Kühlschrank von alleine voll) und Leichenkaffeefahrten zum Rentnerübertölpeln veranstaltet und insgesamt vielleicht einen eher unseriösen Eindruck macht:

»Boogie Wonderland«? What the f …? Ich meine … »Boogie Wonderland«?

Ich habe hier und jetzt beschlossen, dass aus meiner Beerdigung „Boogie Wonderland“ gespielt werden soll. Bei dem Lied muss man einfach grinsen, mit dem Fuß den Takt klopfen und ein wenig hin und her wiegen. Schade, dass ich das dann nicht sehen kann.

Tja, ansonsten: Natürlich, der Mann will Geld verdienen und natürlich will er eine Klientel bedienen, die jemand möglichst kostengünstig unter die Erde bringen will und keine seelische Betreuung mit liebevollen Knuddlern bei langen Teegesprächen erwartet (Dafür aber „Boogie Wonderland“ auf der Beerdigung?).
Finde ich nichts schlimmes bei.

Herr Vietje verkauft Beerdigungen mit dem Charme von Leuten, bei denen man auch Container für die Entsorgung von Hausmüll ordert. Pietät = Fehlanzeige. Bei der Prüfung der „gewerberechtlichen Zuverlässigkeit“ gibt es dafür ja auch keinen Eintrag.
Für den Müllentsorger und den Beerdigungsunternehmer gelten die gleichen Richtlinien.

Andererseits würde sein Geschäft wohl nicht laufen, wenn er nicht Kunden hätte, die seine Voyeurismus-Kaffeefahrten ins Krematorium und seinen „Entsorgungsvorgänge“ buchen. Das ZDF-Video zeigt da deutlich mehr. Bedauernswert der junge Mann, der sich von seiner Mutter unter den neugierigen Augen von 60 wildfremden Voyeuren verabschieden muss.

Damit ist das ganze aber wiederum auch ein gesellschaftliches Problem.

Dürftig und unvorbereitet finde ich auch die Dame vom Bestatterverband. Wenn sie nicht mehr zu brabbeln weiss, als dass der böse Herr Vietje Geld verdienen will, sollte sie keine Initerviews im Namen eines Verbandes geben.
Das ganze dann noch einem Pfarrer vorzutragen, steht für mich in keinem sachlichen Zusammenhang mehr, denn die Klientel, die Vietje beauftragt, hat mit Pfarrern sicherlich am wenigsten zu tun.