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Der billige Bestatter

Der billige Bestatter – Domain zu verkaufen

Da verkauft ein Schnäppchenhaus, bei dem man auch Kondome im 100er-Karton mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum kaufen kann, nun auch die Domain „Der-billige-bestatter.de“
1.250 Euro soll die Domain wert sein oder zumindest will er so viel dafür haben.

jetzt bei pleiteposten.de

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Nun würde mich ja schon der Name der anbietenden Seite „pleiteposten.de“ abschrecken. Nicht, daß ich etwas gegen den An- oder Verkauf von Konkursware etc. hätte, aber wenn die schöne neue Domain schon mit dem „Pleitesiegel“ quasi behaftet ist… dann doch lieber nicht.
Und wer, außer vielleicht einigen skrupellosen Billigstanbietern aus dem Internet, würde sich selbst schon als „der billige Bestatter“ bezeichnen?
Man kennt ja den Ausdruck „der billige Jakob“. Von einem solchen Händler erwartet man dann aber auch nicht, daß er 1a Qualität anbietet und man zieht von seinen oft vollmundig und großsprecherisch vorgetragenen Werbeversprechungen sowieso die Hälfte ab.
Man weiß also, daß man für den billigen Preis auch nur eine billige Qualität bekommen wird und der eventuell spaßige oder tatsächliche Nutzen der angepriesenen Ware durchaus fraglich ist.
Man kauft meist dort, weil man denkt, der Artikel könne eventuell doch etwas nützen und falls das nicht der Fall ist, tja, dann war er eben „billig.“

Der Ausdruck „der billige Jakob“ soll übrigens von den Markthändlern herrühren, die an den früher am 25. Juli, dem Gedenktag des heiligen Jakobus, stattfindenden Märkten ihre Waren besonders günstig abgegeben haben. Weil auch früher schon die Waren oft von minderer Qualität waren, sagte man dann oft, die sich später als untauglich herausstellende Ware, sei wohl beim billigen Jakob gekauft worden.

Ob man sich aber als Bestatter ausgerechnet mit dem Wort „billig“ in diese Reihe einsortieren sollte?

Und überhaupt, was ist eine Domain denn wirklich wert?
Wenn ich den Wert meiner Blogs und insbesondere des Bestatterweblogs ermitteln will, dann mache ich einen weiten Bogen um alle Berechnungsdienste im Internet. Alexa & Co. zeigen permanent Besucherzahlen, die meilenweit von der Realität entfernt sind und so kommen viele dieser Berechnungsdienste, die sich an solchen Besucherzählern orientieren, absolut irrsinnige Beträge an. Der eine Dienst rechnet 500.000 US$ aus, der andere meint „Bestatterweblog.de“ sei gerade einmal 560 Euro wert.
Das ist alles Müll.

Tatsächlich kann man den ungefähren Wert seiner Domain an den Angeboten messen, die manche Agenten, Händler und Interessenten dafür abgeben. Es ist noch gar nicht so lange her, da wollte eine im Netz doch recht bekannte Organisation 125.000 Euro vom Fleck weg anbieten.
Und wenn einer freiwillig schon so viel bietet, dann ist erfahrungsgemäß noch einiges mehr heraus zu holen.
Ich denke aber gar nicht daran, die Domain zu verkaufen.
Eine niederländische Firma, die im Auftrag einer „bekannten Firma“ arbeitete, bot mir um den Jahreswechsel gut 80.000 Euro, vorausgesetzt ich liefere alle Mailadressen der Kommentatoren mit aus.

Aber die Adressen sind mir heilig. Ich muß diese eine Weile aufbewahren, um im Klagefall entsprechende Nachweise geben zu können; oftmals nehme ich auch nach längerer Zeit noch Kontakt zu einem Kommentator auf und auch da benötige ich die Adresse.
Später dann aber werden diese Adressen komplett gelöscht.

Und es kommt im Übrigen gar nicht selten vor, daß ich Anwaltsschreiben auf dem Tisch habe. Der Neid ist doch recht groß, die Kleinlichkeit der Leute noch viel größer.
Ich hänge das aber nicht mehr an die große Glocke. Bei der Abmahnung in 2012 habe ich am Ende sehr schlechte Erfahrungen damit gemacht, die bis hin zur persönlichen Bedrohung gingen bzw. weit in den persönlichen Bereich reichten.

Ich mach‘ hier mein Ding, zieh das durch, so wie ich es für richtig halte und so wie ich es kann.
Von allem anderen halte ich mich fern, lasse die Finger von Aeternitas & Co., poste keine eingesandten Texte mehr und hoffe so, möglichst viele Abmahn- und Anwaltsrechnungsquellen ausschließen zu können.
Nur geht irgendwann auch mal der Spaß an der Sache verloren, vor allem dann, wenn die Sache finanziell belastend wird.

Geld wollte ich mit dem Blog nie verdienen. Das Blog ist kostenlos und die hier Werbenden werden es bestätigen können, daß das entweder kostenlos, zum Freundschaftspreis oder zu ganz geringen Tarifen geht.
Neu eingeführt habe ich die telefonische Kontaktaufnahme über eine 0900er-Nummer.
Man glaubt ja nicht, wie viele Leute hier tagtäglich anrufen und so allerlei Fragen rund um das Thema Bestattung haben. Manche wollen auch nur erzählen, was ihnen an Gutem oder Schlechtem widerfahren ist.
Ich mache das gerne, berate die Menschen, höre ihnen zu und die allermeisten können aus meinem Rat sicher auch einen großen Vorteil ziehen.
Nur die versprochenen Spenden in die Kaffeekasse, die kommen nie.

Ich habe ja nun aber auch meine Zeit nicht gestohlen und sitze nicht den ganzen Tag müßig auf der Couch und futtere Pralinen, während mir jung gebliebene Bulgarinnen mit einem Pfauenfederfächer Luft zufächeln…
Was ich da leiste, das ist eine echte Beratungsdienstleistung, das ist eine Mühe und wie heißt es so schön: Jede Mühe verdient ihren Lohn.
Wer also dringend Rat möchte, der kann diese Nummer anrufen und hat dann auch das gute Gefühl, daß er für einen guten Rat eine angemessene Entlohnung geleistet hat.

Interessant, daß auf der Nummer nur ganz wenige anrufen und viele einfach die aus gesetzlichen Gründen im Impressum zu findende Festnetznummer anrufen.

„Na hören Sie mal“, sagte neulich einer, „Wenn Sie schon im Internet die Leute beraten und Fragen beantworten, dann können Sie doch nicht einfach Geld dafür nehmen, wenn man sie anruft. So wichtig ist mir die Frage jetzt auch wieder nicht.“
Na, wenn’s nicht wichtig ist, warum soll ich dann eine Stunde Zeit für ihn aufbringen?

Ich bin ja eben nicht „der billige Bestatter“ oder der „billige Jakob“.

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Da das Bestatterweblog schon über 20 Jahre existiert, wurde die Blogsoftware zwei-, dreimal gewechselt. Dabei sind oft die bereits vorgenommenen Kategorisierungen meist verlorengegangen.

Deshalb stehen über 4.000 Artikel in dieser Rubrik hier. Nach und nach, so wie ich die Zeit finde, räume ich hier auf.

Lesezeit ca.: 7 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 8. März 2013 | Peter Wilhelm 8. März 2013

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8 Kommentare
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Mathias
11 Jahre zuvor

Immer wieder Faszinierend, was die Leute für eine Anspruchshaltung entwickeln. Du schreibst im Internet? Na, dann ist deine Zeit ja wohl Allgemeineigentum, über die jeder Leser bei Bedarf verfügen kann…
Ich habe zwar noch nie eine Mail geschickt oder angerufen, aber der Kaffeekasse trotzdem was zukommen lassen – und es scheint mal wieder an der Zeit zu sein. Sonst wird die Adresse doch noch verscherbelt, und ich bekomme nie zu lesen, wie es mit Günther weiterging 🙁

hartmut
11 Jahre zuvor

Hachja … es gab auch Zeiten da bekam ich Anrufe nach dem Motto „Das ist doch Open Source, da *müssen Sie mir doch kostenlos helfen!!!11drölf“ … auf eine Telefonnummer die offensichtlich als @work gekennzeichnet war …

Ich schau dann mal ob ich mich noch erinnern kann wo die Kaffeekasse steht …

Chris
11 Jahre zuvor

und sitze nicht den ganzen Tag müßig auf der Couch und futtere Pralinen, während mir jung gebliebene Bulgarinnen mit einem Pfauenfederfächer Luft zufächeln…

NICHT…?

Das mit den lästigen Anrufen auf der zu veröffentlichenden Festnetznummer kann man dadurch vermeiden, dass dort 24 h ein AB dranhängt. Ist himmlisch, sage ich Dir – wir haben eine „Top Secret“ Festnetznummer für Leute, von denen wir Anrufe wollen – und einen AB für den Rest – fertig!

Muss man irgendwo (Bestellung) seine Telefonnummer angeben, kommt es mitunter vor, dass wir auch aus Versehen die Faxnummer hinschreiben.

Mona
11 Jahre zuvor

Ich finde die 0900-er Nr. für eine Beratung völlig in Ordnung, wenn ich eine Frage oder ein Problem habe, bin ich auch bereit, dafür zu zahlen.
Diess „Geiz-ist-Geil“- Mentalität geht mir sowieso gegen den Strich, siehe Pferdefleisch-Skandal.
Wenn ich „gute“ Ware möchte, dann hat sie eben ihr Preis, wie sagte schon meine Großmutter: „Wer billig kauft, kauft doppelt bzw. teuer“, für mich ist immer noch ein Körnchen Wahrheit drin.
LG Mona

Chris
Reply to  Mona
11 Jahre zuvor

…ein älterer Bekannter sagte mal: „Ich habe zu wenig Geld, um billiges zu kaufen“

Dave B
11 Jahre zuvor

Billig für niedrige Preise zu verwenden ist billig.
Wenn dann preiswert(das ist mir der Preis wert) oder günstig(das Angebot/der Preis stehen in meiner Gunst). Billig ist ja grad nur noch zu billigen/dulden.

Sachen haben auch nur einen Wert, wenn man auch wen findet der das bezahlen will. Wenn ich ne Tonne radioaktiven Müll habe, kann der noch so viel wert sein, wenn mir das aber keiner bezahlt und abnimmt, dann verdrängt das Zeug nur nützlichen Sauerstoff.

90 Euro Stundenlohn sind für einen Selbstständigen doch fast in Ordnung. Und die T-kom nimmt ja auch noch was davon.
Aber „führt direkt zu mir, keine Warteschleifen, keine Musik“ kann man ja auch wieder bekritteln, falls mal nicht rangegangen wird oder grad schon telefoniert. Oder das „Tuut-TuuT“ als Musik empfunden wird.

Lochkartenstanzer
11 Jahre zuvor

> Pro Lieferung -egal wieviele Artikel- berechnen wir 5 € Versandkosten

Die wollen auch noch Versandkosten? 🙂

Anks
11 Jahre zuvor

http://der-billigbestatter.de/
ich bin heute noch an der Charlottenburger Filiale vorbeigelaufen und musste ans bestatterweblog denken. Und dann finde ich kurz darauf einen passenden Artikel. hihi.




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