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Fabian und das feuerrote Fahrrad

orgel

Radfahrer haben eine schmale Silhouette. Besonders bei Dunkelheit sind sie deshalb für den Autofahrer schlecht zu erkennen, was wohl der Hauptgrund dafür ist, daß Reflektoren an den Pedalen, den Speichen und am hinteren Schutzblech vorgeschrieben sind. Rücklicht und Scheinwerfer vervollständigen ein gut sichtbares Fahrrad.

Doch halt! Stimmt das wirklich?

Zumindest nicht bei Fabian. Fabian war vorgestern am frühen Abend mit seinem feuerwehrroten Fahrrad unterwegs, wollte nur einen Freund besuchen, um eine Spielekassette zurückzugeben. „Ich bin gleich wieder da!“ hatte er noch gerufen, doch stattdessen liegt er jetzt vor mir auf dem kalten Edelstahltisch und ich schminke ihn, daß man die Schrammen in seinem Gesicht nicht sieht.

Sein schönes rotes Fahrrad hatte überhaupt keine Reflektoren, keinen Scheinwerfer und keinen Rückstrahler.
70 Stundenkilometer sind auf der Umgehungsstraße erlaubt und die fuhr der Kleinlieferwagen der Metzgerei Pörtgens nichtmal. „Ich habe den Jungen nicht gesehen“, beteuerte die untersetzte Metzgersfrau, die am Steuer gesessen hatte, immer wieder. Wie aus dem Nichts sei der Junge vor ihr aufgetaucht, auf der falschen Straßenseite fahrend und dann sei alles blitzschnell gegangen. So zumindest berichtete es mir der Polizist der örtlichen Wache, der mir den Beutel mit der Kleidung des toten Jungen brachte.

Zwar war der Junge wohl auf der Stelle tot, durch die Luft gewirbelt und mit verrenkten Gliedmaßen liegengeblieben, so soll es ein Rentnerehepaar bezeugt haben, doch haben ihn die Johanniter noch ins Krankenhaus gefahren, wo er dann offiziell an inneren Blutungen verstorben ist. Gestern hat man ihn aufgeschnitten, nicht viel Neues entdeckt und wieder verschlossen.

Schrieb ich schon, daß Fabian erst elf Jahre alt war?

Später kommen seine Eltern; und dabei wollte ich doch mit meinen Kindern in den Wald.


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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 28. Mai 2012 | Peter Wilhelm 28. Mai 2012

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62 Kommentare
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Sandy
16 Jahre zuvor

Ich denke das sind die Momente, die einen überlegen lassen, ob man tatsächlich den richtigen Beruf gewählt hat.

Mein Beileid für die Eltern und Dir viel Kraft.

Jan
16 Jahre zuvor

Ich bin zwar neun Jahre älter als Fabian, war aber in seinem Alter nur wenig besser. Ich lebe noch – zum Glück. Inzwischen bin ich selbst Autofahrer und weiß wie gefährlich das ist. Letztens wurde es bei mir auch sehr knapp, belehren ließ sich das Balg aber nicht; obwohl ich sehr beherrscht war ist der einfach dreist weitergefahren.

Eine sehr tragische Geschichte für Eltern und Unfallbeteiligte. Ich wünsche allen viel Kraft! Dennoch sehe ich eine Gewisse mitschuld auch bei den Eltern. Gerade wenn ihr Kind noch so jung ist müssen sie einfach darauf achten das ihr Kind sich im Verkehr absicher, sie sind doch bestimmt selbst Autofahrer??

MiniMoppel
16 Jahre zuvor

Diesen Eintrag sollte man allen Eltern und Kindern zukommen lassen.
Ich habe es auch schon oft erlebt, dass Radfahrer (speziell Jugendliche) im Dunklen oft ohne Licht und Reflektoren am Rad oder an der Kleidung unterwegs sind, manchmal sicher aus reiner Bequemlichkeit. Am liebsten möchte ich dann immer anhalten und diese Leute zusammenscheißen.
Ich finde auch, dass die Eltern dafür verantwortlich sind, dass die Kinder entsprechende Fahrräder und Kleidung/Reflektorbänder benutzen.
Die WIRKLICH tragische Figur in diesem sehr berührenden Fall finde ich die Metzgersfrau, die den Unfall nicht vermeiden konnte, und trotzdem ihr Leben lang mit der Schuld leben muss, ein Kind totgefahren zu haben.

Adrian
16 Jahre zuvor

Wobei die mickrigen Reflektoren am Fahrrad auch nicht immer helfen.

Seitdem Laender in denen Verkehrssicherheit scheinbar wichtiger genommen wird als in Deutschland Autofahrer verpflichten eine Warnweste im Auto mitzufuehren gibt es auch in Deutschland gut reflektierende Warnwesten ab 2 Euro. Wem als Radfahrer sein Leben lieb ist der sollte sich zusaetzlich zu dem was am Fahrrad vorgeschrieben ist eine solche Weste anschaffen und diese auch tragen.

16 Jahre zuvor

Das ist eine überaus trautige Geschichte, doch wenn die Eltern ein bisschen mehr Verantwortung gezeigt hätten, das wäre das tragische Unglück vielleicht zu verhindern gewesen. Es ist unverantwortlich, ein Kind so mit dem Fahrrad bei Dunkelheit losgahren zu lassen.

Aber ich will nicht nur Vorwürfe loslassen. Das macht den kleinen Fabian auch nicht wieder lebendig. Ich wünsche den Eltern ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

Newty
16 Jahre zuvor

Aus diesen Gründe meide ich Fahrradfahren bei Nacht. Reflektoren bringen nämlich irgendwie garnix bis wenig. Diese lustigen Anklappdynamos haben die Eigenschaft, irgendwie nie so zu sitzen, dass sie funktionieren, also fährt man dunkel, oder rüstet sein Fahrrad für teuer Geld auf Narbendynamo um. Oder man zahlt teuer Geld und kauft sich Stecklichter, die nur für Räder unter x kg zugelassen sind – im Vergleich zu Baumarktkram immerhin zugelassen…

16 Jahre zuvor

Ich bin zwar gute 8 Jahre Älter als Fabian, aber ich hab schon meine Gründe warum ich nur im Äußersten Notfall Fahrrad fahre!

Anke
16 Jahre zuvor

Warum ist eigentlich nicht der Rahmen selbst reflektierend? Dank moderner Techniken sollte das doch heute auch schon richtig gut aussehen.
Die Eltern werden mit der Schuld leben müssen, dass das Fahrrad nicht für den Straßenverkehr zugelassen war. Die Metzgerin macht sich Vorwürfe, weil sie es nicht verhindern konnte. Alle machen sich Vorwürfe, dieser Unfall hätte verhindert werden können für vergleichsweise wenig Geld. Leider war Fabian schon in dem Alter, in dem Sicherheitsweste und Co total uncool sind.
Für Vorwürfe ist es nun zu spät, die ändern auch nichts mehr. Zu hoffen bleibt, dass die Eltern und alle anderen nun noch mehr drauf achten, dass sowas nicht mehr passiert

Rena
16 Jahre zuvor

Es gibt leider auch extrem viele Erwachsene für die Licht und ähnliches am Fahrrad ein Fremdwort sind. Dann in der Dunkelheit am besten noch gegen die Farhbahn fahren, von Vorfahrt achten wollen wir gar nicht erst reden. Dann ist wieder der „böse“ Autofahrer schuld.

Bei uns ist auch erst die Tage eine ältere Frau von einem Laster überfahren worden. Der Laster wollte rechts abbiegen, die Frau stand parallel zum LKW und wollte gerade aus. Der LKW-Fahrer wird sie wohl nicht gesehen haben.

Ines
16 Jahre zuvor

Was für Eltern sind das, die einen elfjährigen mit einem nicht ausreichend ausgeleuchteten Fahrrad bei Dunkelheit allein auf ne Landstrasse lassen???

DrPest
16 Jahre zuvor

Nachts hatte ich glücklicherweise noch nie unangenehme Begegnungen mit Fahrradfahrern, da in meiner Gegend die wenigen, die Nachts unterwegs sind leuchten wie Weihnachtsbäume. Das finde ich als Autofahrer sehr, sehr angenehm, weil sich hier genügend Zeit ergibt, in der man sich auf die Situation einstellen und reagieren kann. Ich kann dir und den Angehörigen des Jungen nur alles Gute und viel Kraft wünschen. Wenn ich so etwas lese bin ich doch recht froh, dass ich nicht Bestatter geworden bin, obwohl ich es in Betracht gezogen hatte. Schlimmer finde ich da schon diese (manchmal) militanten Rennradfahrer, die grundsätzlich im Pulk auf unübersichtlichen Strassen unterwegs sind. Wenn man da mit schon reduziertem Tempo (wegen unübersichtlich) ankommt und man plötzlich 3 Fahrräder nebeneinander vor sich hat, die mit stolzen 30 Km/h den Berg hochstrampeln, dann wird die Fahrbahn schon ziemlich eng. Bei gleichzeitigem Gegenverkehr kann man eigentlich nur noch auf gute Bremsen hoffen… Belehren lassen sich die Kameraden nicht und dass es afaik sogar verboten ist mit dem Fahrrad nebeneinander auf der Strasse zu fahren interessiert auch nicht… Weiterlesen »

MiniMoppel
16 Jahre zuvor

@ Ines:
[makaber] JETZT keine mehr. [/makaber]

16 Jahre zuvor

@MiniMoppel

Muss nicht sein…..

Ansonsten –> *snif* Ich bin zu nah am Wasser gebaut…..

kr51-2
16 Jahre zuvor

Radlergruppen ab 15 Personen dürfen nebeneinander fahren – wenn das 2-3 Leute machen, finde ich das auch eine Frechheit.
Übrigens sollte man auch bei nur einem Radler und Gegenverkehr nicht überholen (es sei denn, die Straße ist wirklich breit genug).
ie Radler, die am liebsten rechts des Fahrbahnbegrenzungsstriches fahren, ermutigen die Autofahrer, bei Gegenverkehr zu überholen – das finde ich aufgrund des dabei entstehenden zu geringen „Sicherheits“abstandes nicht gut.
Ich kann außer „Schwarz“radlern diejenigen nicht leiden, die sich nur eine Blinkleuchte auf den Buckel klemmen – man kann nur schwer ausmachen, was da auf der Straße kreucht.
Im übrigen ist das Radfahren nur so gefährlich, wie der Radler und die anderen Verkehrsteilnehmer es gestalten…

Anke
16 Jahre zuvor

@kr51-2:
Wo du gerade beim Überholen bist… kannst du mir vielleicht erklären, warum manche Radfahrer grundsätzlich auf der Straße unterwegs sind obwohl DIREKT daneben ein asphaltierter Radweg ist? Es sind auch grundsetzlich die Rennradfahrer, die sowas machen, ausgerechnet die, die auch ohne Licht und Reflektoren unterwegs sind.
Wenn hinter einer Kurve sogar auf einen Trecker (mit Beleuchtung) aufgefahren wird, warum kommen die dann nie auf die Idee, dass es sie auch treffen kann? Die fliegen doch viel weiter.
Davon ab wäre es mir viel zu stressig, auf der Straße zu fahren, da fährt die Angst doch mit. Auf dem Radweg ist es auch als Radrennfahrer viel entspannter. Finde ich. Sorry, ist arg OT geworden

Possi
16 Jahre zuvor

In Schleswig-Holstein kann man doch sooo schön Fahrrad fahren… Deshalb ist einer meiner Lieblingssätz im Sommer meistens: „DER RADWEG IST AUF DER ANDEREN SEITE!!!!“ Zu dem gibt es bei uns viele Landstraßen, die erstens keinen Radweg haben und zweitens grade mal so breit sind, dass zwei Autos grade aneinander vorbei kommen, wenn sie beide fast auf dem Randstreifen fahren. Dann noch viele Kuven und das Schöne, man darf auch zum Teil 100 km/h fahren. Ihr könnt euch denken, wie es ist, wenn da vor einem plötzlich eine radfahrende Familie auftaucht… Es ist schade um den Jungen und auch unverantwortlich von den Eltern, das muss leider gesagt werden. In meiner Kindheit (und so alt bin ich wirklich nicht) war es so, dass wir in der Grundschule einen Fahrradpass gemacht haben. Da kam die Polizei, uns wurde erklärt wie wir wo fahren müssen, das ganze wurde auch „geprüft“, durch eine Strecke, die wir gefahren sind und ausserdem wurden die Fahrräder auf Verkehrssicherheit überprüft. Oder um es anders auszudrücken, wir wurden quasi aufgeklärt, was so alles passieren kann.… Weiterlesen »

Deutschland
16 Jahre zuvor

Saubere Reflektoren bringen sehr wohl etwas. Für mein Fahrrad hab ich schwarze 3M Reklexionsfolienaufkleber gekauft. Die fallen bei Tag nicht auf, reflektieren aber bei Nacht sehr gut.

Der klassische Dynamo ist Out, aktuell sind Nabendynamos mit sehr gutem Wirkungsgrad. Aktuell ist für das Rücklicht eine Standlichtfunktion vorgeschrieben, die einige Minuten lang leuchtet, auch wenn das Rad steht.

Bei http://www.pollin.de gibt es zur Zeit eine kompakte Sicherheitsweste für unter 2 Euro zu kaufen. So Kompakt, dass diese leicht in die Jackentasche oder der Satteltasche reinpasst.

Das alles hilft natürlich alles nichts, wenn Beleuchtung und Reflekoren als Uncool angesehen werden und abmontiert werden. Möglichst noch schwarze Kleidung und man ist für den Autofahrer unsichtbar.

Für mich als Radfahrer sind bei Nacht viele Jogger auch unsichtbar. Hätte schon einige male welche niedergefahren, wenn deren Schuhe nicht kleine Reflektorstreifen gehabt hätten.

Deutschland
16 Jahre zuvor

kannst du mir vielleicht erklären, warum manche Radfahrer grundsätzlich auf der Straße unterwegs sind obwohl DIREKT daneben ein asphaltierter Radweg ist? ======================================= Das ist leicht erklärt (-: 1. UMWEG Die Straße ist eben planiert, während der Radweg nebenan meist ständig leichte Steigungen und Gefälle hat. Steht neben der Straße ein Haus, endet da der Radweg und man muss anhalten und den Radweg auf der anderen Straßenseite nehmen. Durch das Anhalten geht Geschwindigkeit verloren. Es ist weniger anstrengend, auf der Straße von A nach B zu fahren, als Radwege zu verwenden, die verschnörkelt in der Pampa weisen. 2. Straßenzustand Gerade im Winter ist die Straße schön geräumt, gesalzen und trocken während auf dem Radweg die Eisschollen unbefahrbar liegen bleiben. Radwege haben oft einen schlechteren Zustand als die Straße. 3. Gefahr durch Schleicher Radfahren heißt für mich, nicht mit 5-6km/h in der Landschaft herum zu gurken. Auf der Ebene erreicht man leicht 25-30km/h, im stärkeren Gefälle 70km/h. Radwege sind meist schmal und werden auch von Rentnern und Kindern befahren. Mann wird ständig gezwungen, stark abzubremsen und muss… Weiterlesen »

Tobias
16 Jahre zuvor

Gute Gründe, nur im Notfall mit dem Rad zu fahren, gr4y?

Trägheit, Unsportlichkeit?
Radfahren ist nicht sehr gefährlich, wenn man es richtig macht.

Possi
16 Jahre zuvor

@ Arian, ich rede nicht von den Leuten, die Rennrad fahren, sondern von durch die Gegend tingelnden Touris, die sich die Landschaft anschauen und dann noch weniger auf die Autos achten. Wie sieht denn ein benutzungspflichtiger RAdweg aus? Ich meine die, wo ein blaues (hoff ich doch mal) Schild einen Rad und Fußweg anzeigt.

@ Sandy, bei uns hat die Polzei auch regelmäßig das Gymnasium besucht, um dort die Fahrräder zu kontrollieren.

Adrian
16 Jahre zuvor

@Anke:

Ich fahre wenn irgend moeglich und erlaubt auf der Strasse und nicht auf dem Radweg. Und ich habe eine vernuenftige Beleuchtung und trage eine stark reflektierende Jacke oder Weste.

Einer der Gruende auf der Strasse zu fahren ist dass es zumindest in der Stadt fuer einen Radfahrer deutlich sicherer ist auf der Strasse zu fahren weil man dort von den Autos gesehen wird – der klassische Radfahrertod ist der rechtsabbiegende Autofahrer der einem Radfahrer die Vorfahrt nimmt. Besonders wenn Baeume und/oder parkende Autos den Autofahrern die Sicht auf den Radweg versperren.

Und zu „Auf dem Radweg ist es auch als Radrennfahrer viel entspannter.“: Zusaetzlich zu den Punkten von „Deutschland“ sind dort insbesondere im Sommer illegalerweise auch Inlineskater unterwegs. Diese Idioten zu ueberholen ist jedesmal ein Nervenkitzel weil ein fahrender Inlineskater typischerweise die gesamte Radwegbreite ausnutzt.

Die einzigen vernuenftigen Radwege sind die, die als eine Art eigene Fahrspur auf der Strasse verlaufen.

georg
16 Jahre zuvor

Ich schließ mich gr4y an. Bin auch 8 Jahre älter und fahr nur im äußersten Notfall mit dem Fahrrad. Wenn ich nichts trinke nehm ich das Auto, wenn ich was trinke geh ich zu Fuß. Radfahren ist nunmal (vor allem Nachts) nicht ungefährlich … vor allem wegen der mangelnden Knautschzone und eventuellen unvorsichtig überholenden Autofahrern.

Hoschi
16 Jahre zuvor

Meine traurigkeit hält sich in Grenzen. Selbst als Elfjähriger kann man verstehen, daß man in der Dämmerung Licht am Rad haben sollte. Und irgendwer sollte den Eltern sagen, daß sie den Großteil der Schuld am Tod ihres Sohnes haben. Wer sein Kind mit einem unsicheren Fahrrad auf die Straße läßt, muß doch damit rechnen, daß ein erhöhtes Unfallrisiko besteht.

kr51-2
16 Jahre zuvor

Ergänzung zum Kommentar „Deutschlands“: zu 3: Radwege sind meist _zu_ schmal, um ordentlich überholen zu können. 4: Auf Radwegen wird Radler gern von Autofahrern übersehen. Nur dumm, wenn der Autofahrer dann in die Richtung abbiegt, die der Radler, wenn er „gesetzestreu“ radeln will, nehmen _muss_. Schon aus Gründen des Selbstschutzes fahren viele vernünftige Radler deswegen nicht auf dem benutzungspflichtigen Radweg. Wo steht „Radfahrer frei“, darf, muss man den Weg nicht benutzen. Vor allem muss man auf solchen üblicherweise kombinierten Wegen auf die Fußgänger achten – da kann man gleich selbst zu Fuß gehen. In Paris ist mir letztes Jahr eine Fußgängerin ins Fahrrad gelaufen, das ich auf dem gekennzeichneten Radweg bewegte, der auf dem Fußweg aufgemalt war. Sie hatte nicht gekuckt, ich hatte 30km/h, 50kg Gepäck und 90kg Kampfgewicht. Zum Glück wich sie im allerletzten Moment noch etwas zurück, ich konnte etwas ausweichen… – hätte sehr dumm ausgehen könnnen. Wie bitteschön soll man solch dumm/gefährlichen Wegekombinationen vermeiden, wenn nicht dadurch, dass der Radfahrer auf die „normale“ Fahrbahn darf. Oder die Infrastruktur wird niederländisch ausgebaut. Naja,… Weiterlesen »

16 Jahre zuvor

Ich musste Schlucken. Ich bin selbst eines dieser … rueckstrahlerlosen „Kinder“

-seufzt-

kr51-2
16 Jahre zuvor

Oh. Etwas länger geworden…

Adrian
16 Jahre zuvor

@Possi:

Deinen Lieblingssatz bringst du aber hoffentlich nur bei benutzungspflichtigen Radwegen?

Meine Erfahrung mit Autofahrern ist naemlich leider dass viele die so etwas sagen dem Irrtum unterliegen jeder Radweg sei benutzungspflichtig. Und dann darf man diesen Autofahrern erst einmal erklaeren dass sie einen unberechtigt beschimpft haben.

Oder andersherum auf Strassen wo der Radweg fuer beide Fahrtrichtungen nur auf einer Seite der Strasse ist, und dann Autofahrer schimpfen wenn man als Radfahrer links faehrt (weil man auf ebendiesem Radweg faehrt)…

Adrian
16 Jahre zuvor

@kr51-2:

Du sagtest: „Zu den Rennradlern ohne Beleuchtung: die dürfen ohne selbige unterwegs sein.“

Das ist falsch. § 67 Straßenverkehrszulassungsordnung sagt eindeutig dass (ausser bei Radrennen) bei Rennraedern die Beleuchtung immer (d.h. selbst am Tag) mitgefuehrt werden muss.

Und bei Nacht ohne Beleuchtung zu fahren ist auch mit einem Rennrad nicht legal.

Lukas
16 Jahre zuvor

Ja, das ist auch meine Erfahrung. Da wird man als Radfahrer wüst beschimpft…aber solange kein blaues Schild mich als Radfahrer dazu verpflichtet, den Radweg zu nutzen, tu ich das auch nicht. Für mich (als Rennradfahrer oder mit dem Mountainbike auf dem Weg zum Wald) sind Radwege meißt sogar gefährlicher als die Straße…Denn oft spring da das kleine Kind einer Familie vors
Rad, oder der Hund mag mal eben zu nem Baum am Radweg oder aber jemand kommt aus einem Haus usw. usf.! Nachts fahre ich eh nie und wenn dann NUR mit Licht…!

Es tut mir unglaublich Leid was den Eltern
widerfährt…einfach schrecklich sowas!

Lukas
16 Jahre zuvor

Das ist falsch. § 67 Straßenverkehrszulassungsordnung sagt eindeutig dass (ausser bei Radrennen) bei Rennraedern die Beleuchtung immer (d.h. selbst am Tag) mitgefuehrt werden muss.

Unter 11 Kilo gilt das Rad als Sportgerät und man kann es als selbiges anmelden und darf dann OHNE einer, für einen tagsüber fahrenden Rennradfahrer, nutzlose Lichtanlage am Rad fahren!

Sandy
16 Jahre zuvor

@Possi:

Dieses Fahrradpass gibt es auch heute noch. Egal ob Hamburg oder München – ich weiss, dass er ab der 3. Klasse (glaub ich) gemacht wird. Rein vom Alter her dürfte das bei dem Jungen noch nicht so lange her sein.

Aber was hilft all die Aufklärung, wenn es erlaubt ist, Kindern ach so tolle Fahrräder zu verkaufen, die nicht einmal verkehrssicher sind.

Ich weiss noch, als die Mountainbikes bei uns so richtig im Kommen waren, was die Leute geschimpft haben auf die Dinger. Aber jeder, der was auf sich hielt, fuhr dann ein Teures, dass er natürlich nicht mit irgendwelchen Leuchten/Katzenaugen verschantelte.

Traurig ist es allemal. Wobei so ein Unfall auch am hellichten Tage passieren kann und einem Erwachsenen, der jetzt im Rollstuhl sitzt.

Andy
16 Jahre zuvor

Das ist so eine Sache.
Es werden soviele Fahrräder verkauft die eigentlich nicht zugelassen sind für die Straße. Zumindest bei meinem Stand es drauf, und es war übrigens auch nicht möglich dort Speichenreflektoren anzubringen (6 Speich Felgen).
Aber gerade Mountainbikes werden heutzutage ohne das Zeug verkauft, und es kauft auch keiner nach.

Ich bin wenigstens nur Tagsüber gefahren, klar auch da müsste ich das Zeug am Rad haben, aber es ist nicht vergleichbar mit der Gefahr nachts ohne Beleuchtung und Reflektoren….
Wurde übrigens 2 mal kontrolliert, und man lies mich weiterfahren weil ich glaubhaft versicherte das Rad nur Tagsüber zu nutzen.

Andy
16 Jahre zuvor

Das mit dem „Zumindest bei meinem Stand es drauf“ war gemeint in der Hinsicht dass oft genug nicht darauf hingewiesen wird von Händlern und Herstellern.

Adrian
16 Jahre zuvor

@Lukas:

Nein, lies dir bitte (z.B. unter http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/stvzo/gesamt.pdf) den § 67 (11) durch.

Rennraeder unter 11 Kilo duerfen ohne Lichtmaschine fahren, und die Lampen muessen nicht fest am Fahrrad befestigt sein. In letzterem Fall muessen sie aber immer mitgefuehrt werden.

Und von einer Anmeldung von der du sprichst steht dort auch nichts – es muss einfach ein Rennrad unter 11 Kilo sein.

MacSpi
16 Jahre zuvor

Für alle die hier der Meinung sind die arme Frau usw.

§ 3 StVO: »Der Fahrzeugführer darf nur so schnell fahren, dass er sein Fahrzeug ständig beherrscht«.

Laut aktueller Rechtsprechung gehört dazu auch das Fahrzeug innerhalb des einsehbaren Bereiches sicher zum Stehen zu bringen. Sie ist also schlicht und ergreifend zu schnell gefahren.

mmmh
16 Jahre zuvor

@ macspi:
nach der logik darf man quasi garnicht fahren..
kann ja immer vorkommen, dass jemand sich überlegt, direkt vor dem fahrenden auto die straße zu überqueren.. (also nicht um sich umzubringen sondern weil erst gucken ob frei is viiieeel zu anstrengend ist…)

Anke
16 Jahre zuvor

JEDES Rad was im Straßenverkehr unterwegs ist, muss die vorgeschriebene Beleuchtung haben. Unter 11 Kilo sind aber die Stecklampen zugelassen. DAS ist der Unterschied

Bei dem Radweg den ich meinte hätte ich erwähnen sollen, dass er ca 20 km lang außerorts ist. Dort ist 100 erlaubt für Autos und es gibt da einfach keinen Grund, auf der Straße zu fahren *neinneinnein*

Aso, falls es wer kennt, ich meine den Weg zwischen Brilon und Rüthen (NRW)

Deutschland
16 Jahre zuvor

und es war übrigens auch nicht möglich dort Speichenreflektoren anzubringen (6 Speich Felgen).

========================================

Alternativ zu Speichenreflektoren sind Reflektorschichten am Fahrradmantel zugelassen.

kr51-2
16 Jahre zuvor

@ Adrian, Lukas, Anke: Sry, hab ich zu undifferenziert & pauschalisiert hingetippt.

DC
16 Jahre zuvor

Ich nutze mein Fahrrad, um damit zur Arbeit (und wieder zurück) zu fahren. Ein kleiner Teil meiner Strecke, ca. 150m, führt über eine gut einsehbare Bundesstraße mit Geschwindigkeitsbeschränkung auf 70 km/h. Was man da erlebt ist unbeschreiblich. Vom Autofahrer, der bei leerer Straße mit gefühlten 20cm an einem vorbeifährt bis zum LKW, der einen überholt wenn ein anderer LKW entgegenkommt. Schonmal den Luftdruck gespürt, den ein LKW verursacht? Da ist es, vor allem wenn man erschrickt, nicht einfach auf dem Rad zu bleiben. Der Rückweg ist auch nicht einfacher, denn dazu muß ich besagte Straße zweimal queren (links abbiegen). Schräg gegenüber ist eine Tankstelle. Fragt nicht, wie oft man wartet, bis das Auto vorbei ist, nur um dann mit anzusehen, wie es ohne zu blinken in die Tankstelle abbiegt… Was ich damit sagen will: Ich habe den Eindruck, daß hier in D einfach viele Verkehrsteilnehmer ohne zu denken unterwegs sind. Dies geht dann u.U. zu Lasten der „Schwachen“, wie Radfahrern und Fußgängern. Wobei man auch als Autofahrer oft genug von Anderen in brenzlige Situationen gebracht… Weiterlesen »

Anke
16 Jahre zuvor

das liegt daran, dass die händler daran extra verdienen wollen. bei den rädern wenn sie im karton dort ankommen sind die reflektoren dabei, sie werden nicht montiert sondern einzeln verkauft bzw wenn man ein bisschen handelt, bekommt man die dazu. ein guter händler weist darauf hin, dass das rad so nicht in den straßenverkehr darf.

dass du laufen gelassen wurdest weil du das glaubhaft versichert hast, war pures glück.

georg
16 Jahre zuvor

@DC: ich hätte eine kurze frage: wenn dein weg zur arbeit so gefährlich ist, wieso fährst du dann nicht mit dem auto ?

bitte fass die frage jetzt nicht als kritik auf, aber mich würde echt interessieren wieso du trotz gewaltiger gefahr das fahrrad nimmst.

DC
16 Jahre zuvor

@georg: Kein Problem, hier meine Gründe: a) Es sind nur 2,5km, davon dummerweise die 150m auf der Bundesstrasse. b) Mit dem Fahrrad bin ich schneller, weil ich es direkt vorm Büro abstellen kann und nicht vom Parkplatz in die Firma laufen muß. c) Ein Auto gespart, das sind eine Menge Euros mehr im Geldbeutel. Endeffektlich ist es wie immer im Leben ein Abwägen verschiedener Faktoren. Ich könnte ja auch einen Umweg über ein Wohngebiet fahren, dazu müsste ich dann besagte Bundesstrasse „nur“ zweimal queren. Da siegt dann die Faulheit, wenn ich ehrlich bin. Ganz davon abgesehen, daß dieses Queren auch nicht ohne ist. Lt. Polizei ist es aber kein Unfallschwerpunkt, deshalb gibt es weder eine Beschränkung auf 50 km/h an diesen Einmündungen, noch eine Ampel oder Ähnliches, auch wenn an der gleichen Stelle (aber in die andere Richtung) jeden Tag einige Kinder auf dem Schulweg auch über die Bundesstrasse müssen. Dazu schreib ich jetzt aber nichts, ich werde sonst nicht fertig heute… Ich würde mir nur wünschen, wie oben geschrieben, daß jeder einfach ein wenig… Weiterlesen »

HeHeHe
16 Jahre zuvor

Ich hasse solche Todesfälle,ich wünsche der Familie und Tom
viel Kraft in dieser schweren Zeit!

Nicht vergessen!Heute Ende Gut alles Gut um 0:35!

Dod
16 Jahre zuvor

@georg : es soll Menschen geben, die kein Auto haben. Bin zwar nicht DC aber *ich* kann mir trotz Job kein Auto leisten und muss mit dem Rad fahren. Wenn ich mir ansehe, daß alleine direkt vor unserer Wohnung eine Kreuzung ist und es dort eigentlich KEIN Autofahrer nötig hat beim Abbiegen zu blinken fühle ich mich nicht sicherer – aber geht halt nicht anders.

Mac Kaber
16 Jahre zuvor

Sicher ist der Junge auch Thema beim Abendbrot. Vielleicht kennen ihn Toms Söhne sogar von der Schule. Und nun liegt er unten im Keller…….. Ob sie Papa mal fragen sollen, ob……. Oder ob der Papa den Kindern zeigen will, was dabei herauskommt, wenn…… Oder mal andersherum gefragt: Welchen Bezug haben Bestatterkinder allgemein oder in besonderen Fällen zu den im Hause befindlichen Toten? Q miniMoppel: „Schuld“ ist das nicht zutreffende, böse Unwort. In Bezug auf die Metzgersfrau drückt sich Anke der Situation angemessen aus. Fahrt auf Sicht, und jeder muß halten können bei auch unvermutet auftauchenden Hindernis…… Wer tut das, wer kann das. Meine 8 Jährige Nichte schaute nicht nach hinten als sie auf der Landstrasse vor einem 90jährigen Autofahrer links abbog. Wer will hier von Schuld sprechen? Ich bog als 13jähriger links ab und sah nach hinten……dabei kam ich aus Versehen zu weit nach links…..Ich verfehlte den Rückspiegel eines VW-Busses um mm.Dabei stürzte ich. Der Autofahrer legte viel Gummi hin. Er kam ganz blass und sehr erschrocken zu mir gerannt.Dabei konnte er wirklich nichts dafür.… Weiterlesen »

MacSpi
16 Jahre zuvor

> nach der logik darf man quasi garnicht fahren..

Richtig (bzw. man muss sich im klaren sein das man im Zweifel immer mithaftend ist), nicht ohne Grund wird dem Fahrzeugführer bei einer Verunfallung mit schwächeren Verkehrsteilnehmern de facto a priori eine Teilschuld zugestanden. Das hat etwas mit dem Betriebsrisiko beim führen eines KFZ zu tun.

Roichi
16 Jahre zuvor

Nur mal als kleine Anmerkung zu Reflektoren und Mountainbike.

Bei mir leben die Dinger nicht lange genug, als dass sie etwas nützen würden.

Gut, ich fahre auch schon etwas heftiger durch die Botanik als der Durchschnittsbürger.
Die ursprünglich drangewesenen Reflektoren haben nicht mal einen halben Tag überstanden, dann hatte es sie alle in der Gegend verteilt.

Soll ich jetzt ständig nen neuen Satz davon mit mir rumschleppen?
Kann mir mal jemand Infos zu dieser Reflektorfolie geben?

Schön sind auch die Autofahrer, die der Meinung sind, alle anderen belehren zu müssen.
Besonders nachts um zwölf, bei zwei Fahrspuren pro Richtung und nur wir beide auf der Straße, neben der sich ein nicht benutzungspflichtiger Radweg befand.
Das alles inklusive diversen Ausbremsversuchen seitens des Autofahrers.

Ich schließe mich einem Vorkommentator an.

Mehr Rücksicht würde es für alle sicherer machen.

Sensenmann
16 Jahre zuvor

Die Geschichte erinnert mich an meinen Freund. Er hatte seit einer Woche oder so den Führerschein und frühmorgens, es war noch dunkel, seinen Vater zur Arbeit gefahren. Auf dem Rückweg überquerte vor ihm ein Radfahrer die Straße (Landstraße, 100 km/h zulässig). Selbiger war ohne jegliche Beleuchtung unterwegs… und dann hats geknallt. Der Radfahrer ist noch vor Ort gestorben.

Wahrlich kein schönes Erlebnis für einen Fahranfänger, aber er ist gut drüber hinweggekommen.

Stefan
16 Jahre zuvor

Dann mal meine 2 cent: Jeder hat schon miese Erlebnisse mit anderen Verkehrsteilnehmern gehabt. Bei den meisten Leuten wechselt auch das „Feindbild“ recht schnell, wenn sie das Verkehrsmittel wechseln. Ein bßchen Toleranz auf allen Seiten wäre da hilfreich…nur… meine Toleranzgrenzen sind langsam erschöpft. Was mich persönlich bei Radfahrern ankotzt: 1. Die Bummler: Zu dritt, zu viert unterwegs und schön nebeneinander. Überholen unmöglich. 2. Die Rowdies: Ich fahre wie die wilde Sau, weil ich es kann. (Kein Kennzeichen, die Polizei interesisert nciht, was ichmache, und wenns wegen mir mal knallt, kreigt mich eh keiner. Scheiß Autokuscher, du kannst bremsen und die Schnauze halten. 3. Die Pseudo-Rennfahrer. Ich mag wirklich die Herren ab 50, die ihren Bierbauch und ihren Fettarsch (ja ja, habe ich selber auch) in einen Spandexanzug reinzwängen und dann auf den 3 cm Sattel von einem Super Profi Rad parken. Total hübsch und ausserdem noch so sinnvoll. EUCH sage ich dasselbe, was ich zu hören bekommen, wenn ich mich gegen ein Tempolimit auf der Autobahn ausspreche: Sucht euch eine Rennstrecke. Und der größte Hasspunktüberhaupt:… Weiterlesen »

Hoschi
16 Jahre zuvor

Nachtrag:
Kurz nachdem ich den Beitrag gelesen habe, bin ich zum Supermarkt gefahren.

Fahrstrecke: 1,1km
Radfahrer gesichtet: 4
Davon
-mit eingeschaltetem Licht: 0
-mit Lichtanlage am Rad: 1
-verkehrt in der Einbahnstr. fahrend: 2
-besoffen ohne Plan quer über den Parkplatz fahrend: 1

maini
16 Jahre zuvor

Ich wohne in Norwegen. Und was mir hier als erstes aufgefallen ist, ist das Sicherheitsdenken der Menschen. Die dunkle Jahreszeit ist enorm lang und Fußgänger und Radfahrer dementsprechend oft schwer zu erkennen, wenn nicht fast alle Rückstrahler oder Schutzwesten tragen würden. Strahler und Reflexbänder werden tlw. kostenlos auf Fähren und in Bussen verteilt. Fußgänger, die nachts unterwegs sind und in Ermangelung von Fußgängerwegen auf der Straße laufen müssen, tragen oftmals zusätzlich noch Warnwesten. Fahrradfahrer tun dies tlw. sogar tagsüber. Da denkt keiner drüber nach, ob es uncool oder hässlich ausschaut. Hauptsache man sieht sie (und das tut man in der Tat – es blinkt und blitzt).

Anke
16 Jahre zuvor

@Roichi:
Ich fuhr auch DH (bis zur Schwangerschaft), mein Bike hat weder Licht noch Reflektoren oder irgendeine andere Sicherheitsausstattung, die würde man unter der Matschkruste eh nicht erkennen. Die ist aber auch nicht nötig, denn mein Bike hat auf der Straße nichts verloren.

Die Reflektorfolie bekommst du im Bikeshop deines Vertrauens, wenn sie die nicht vorrätig haben, einfach mal nachfragen. Bestellen können die immer.
Du musst dann nur regelmäßig putzen, sonst sieht man die auch nicht.

PS.: Steck- und Klemmlampen sind immernoch besser als garnichts, auch wenn sie nicht zulässig sind, man wird damit gesehen und das ist wichtig!

PPS.: Wer sich Licht nachkäuft, sollte sich gut beraten lassen, ein guter Verkäufer fragt als erstes: „Wollen sie sehen oder gesehen werden?“ Wer sehen will, sollte sich trotzdem auch um das Gesehen-werden kümmern. Diese Geschichte hier macht doch mehr als deutlich wie wichtig das ist. Egal ob es einen Radweg gibt oder nicht

Deutschland
16 Jahre zuvor

Kann mir mal jemand Infos zu dieser Reflektorfolie geben?

======================

http://www.pedalkraft.de/kleinteile.htm#Reflexfolie

cebewee
16 Jahre zuvor

Entgegen landläufigen Erwartungen haben Radfahrer ohne Licht interessanterweise (im Durchschnitt) kein erhöhtes Unfallrisiko – liegt vermutlich daran, dass sich die meisten ihrer schlechten Sichtbarkeit bewusst sind und entsprechend fahren.

Radwege sind nur benutzungspflichtig, wenn sie mit entsprechendem Blauschild (Zeichen 237, 240 oder 241) ausgestattet sind. Und diese Schilder dürfen nur unter bestimmten Beschränkungen aufgestellt werden – nämlich dann, wenn für die Radfahrer auf der Strasse ein im Vergleich zu vergleichbaren Strassen deutlich erhöhtes Risiko besteht und dies durch die Benutzungspflicht verringert werden kann. Zudem sind gewisse Mindeststandards (Breite, Oberflächenzustand, …) notwendig. Das trifft auf die allermeisten Radwege nicht zu.

=> Strassen sind grundsätzlich für alle da. <=

Zumindest innerorts _erhöhen_ Radwege das Risiko für Radfahrer. Auf Radwegen ist man als Radfahrer nicht im Blick der Autofahrer, es gibt wesentlich mehr Kreuzungen (Geradeausfahrer rechts von Rechtsabbiegern, Garageneinfahrten, …) und man ist wesentlich langsamer unterwegs (ungünstigere Wegführung, Wege nur für niedrige Geschwindigkeit geeignet, Fußgänger beachten Radwege nicht).

comicfreak
16 Jahre zuvor

..okay, wir benutzen 3M-Reflektorfolie, weil das die einzige mit zumindest vorübergehender Straßenzulassung ist.

Allerdings nur für offizielle Rettungsfahrzeuge (sowie ASB, Malteser, Rotes Kreuz) und Feuerwehr.

Keine Zulassung für Fahrräder, Krafträder, private Rettungsdienst, Privatfahrzeuge, alles was nicht ausdrücklich erlaubt ist, usw.

Kann sein, dass diese schwarze Reflefolie ´ne Ausnahmegenehmigung hat, oder das ganze funktioniert auf „kein Kläger – kein Richter“-Basis.

Ich musste sogar die gelbreflexpunkte von Juniors Dreirad abmachen *gnarf*

cebewee
16 Jahre zuvor

Beleuchtung bei Fahrrädern scheint insgesamt auf einer „wo kein Kläger, da kein Richter“-Basis zu laufen bzw. nach dem Motto „Hauptsache Licht“. Generell halte ich von dem ganzen Reflektor-Zeug nicht allzuviel; Sinnvoller wäre es in meinen Augen, eine hinreichend helle aktive Beleuchtung zu erlauben (Fahrradbeleuchtung ist auf insgesamt 3W beschränkt, davon 2.4W vorne – das ist weniger als das Standlicht eines Autos).

Roichi
16 Jahre zuvor

Klicklichter hab ich.
Mit LED-Technik sind die auch entsprechend hell, trotz anständigem Preis.
Cateye ist da zu empfehlen.

Wenn man selbst was sehen will, gibt es hierzulande bisher keine vernünftige Lösung.

@ Comicfreak

Den Deppen, der son Mist erzählt hätte ich mir aber mal zur Brust genommen.
Wieso sollen da nicht ein paar Klebepunkte dran sein?

@ Deutschland

Danke.
Werd ich mir mal näher ansehen.

Und ab und zu mal putzen 😉

Ein anderer Stefan
16 Jahre zuvor

Schuld sind immer die anderen…
Es ist tragisch, dass ein Junge vom Auto erfasst wird und stirbt. Radfahren ohne ausreichende Beleuchtung ist allerdings bodenloser Leichtsinn. Wieviele Radfahrer ich ohne Licht selbst in der Stadt im Winter erst recht spät sehe und so manchen Beinaheunfall habe, zähle ich schon nicht mehr.
Dass die Verkehrsplanung vielfach die Belange der Radfahrer nicht berücksichtigt, ist leider traurige Tatsache. Manche Radfahrer scheinen das aber als Freibrief für völlig regelloses Fahren mißzuverstehen und fahren kreuz & quer & wie es ihnen gerade passt. Ordentlich Tempo muss dann auch noch sein. Die Radwege, die parallel zu dem Fußwegen nur durch eine Linie abgetrennt sind, sind eine Notlösung. Da muss ich als Radfahrer immer damit rechnen, dass mir ein Fußgänger davorläuft. Wer meint, da mit dreißig Sachen langdonnern zu müssen, braucht sich dann nicht wundern – Radfahrer hört man nicht, wenn sie nicht klingeln.

Mac Kaber
16 Jahre zuvor

Den besten Spruch den ich vorgesetzt bekam war der:Es gibt genaue Vorschriften, wie die Aufklebefolie nach CE-Norm beschaffen sein muß. Wenn die reflektierende Folie falsch ist, auch an Warnwesten, DANN BIST DU NICHT VERSICHERT. Aha – wenn also vor mir jemand im Dunkeln auftaucht, checke ist schnell ab, ob seine Reflexstreifen der Vorschrift entsprechen. Wenn nicht, kann ich den ruhig über den Haufen fahren, er ist ja nach dem Überfahren nicht mal mehr in der Krankenkasse. Vorher schon, erst wenn was passiert…..

comicfreak
16 Jahre zuvor

@ Roichi

..ist tatsächlich so Vorschrift.
Außerdem sind die drei größten Polizeisportvereine hier gute Kunden, da pflaum ich den Hauptkommissar nicht wegen der Klebepunkte an ;o)

meteorit76
16 Jahre zuvor

Schlecht beleuchtete Fahrräder kenne ich genug, davon wimmelt es hier in Bremen. Kombiniert mit der häufig dunklen, matten Kleidung der Radfahrer, und dem eigentümlichen Fahrstil („Auf seinem Grabstein stand: er hatte Vorfahrt – und bestand gerne drauf“) denke ich auch manchmal, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ich zwangsläufig mal in einen Unfall verwickelt werde.

Fahrräder brauchen gutes, funktionierendes Licht und eine Stromquelle, die immer funktioniert und auch genutzt wird. Punkt. Ich kann nur googlen empfehlen: „faz busch müller“ – ein toller Artikel zu gutem Licht am Rad.




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