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Gegenüber 3

Die „Pietät Eichenlaub“ hat in den letzten Tagen ihren Stützpunkt gegenüber weiter ausgebaut. Die alte Reklame vom Tapetengeschäft hat man von den Fenstern gekratzt und von innen Lamellenvorhänge (Vertikalblenden) angebracht. Der Fenstersims, also die Auflage innen, ist so schmal, daß dort kein Platz für die Ausstellung von Waren ist. Also haben die Eichenlaubs nur zwei Schautafeln an Nylonfäden aufgehängt. Die eine enthält ein Werbeplakat für eine Sterbegeldversicherung und die andere den selbstgeschriebenen Text:

TEST
]
TEST-ENDE

Beratungen rund um die Uhr
Tel. 123xyz321

Gestern Abend bin ich mal spionieren gegangen. In der Tür hängt ein Schild mit der Aufschrift:


Wir sind hier nicht ständig erreichbar!
Bitte rufen Sie uns an unter:
123xyz321
Es kommt sofort jemand!

Im Inneren des Ladens hat man die Wände mit den branchenüblichen Postern (Sonnenuntergang, Weg durch den Wald, einsamer Wanderer blickt aufs Meer) dekoriert und einen Tisch mit vier Stühlen aufgestellt. In der Ecke steht ein Schreibtisch und eine Drehsäule mit Formularen und Prospekten.

Wie es aussieht, wollen die nur einen Stützpunkt haben, um direkt bei uns gegenüber, bzw. in Friedhofsnähe auch was zu haben. Offenbar ist nicht an eine regelmäßige oder gar ständige Anwesenheit gedacht.

So ähnlich funktionieren auch unsere beiden Filialen außerhalb. Allerdings sind wir schon seit einem halben Jahr dabei, dieses Konzept zu überdenken. Wir werden, um aus dem Nähkästchen zu plaudern, noch ein halbes Dutzend Filialen eröffnen. Die entsprechenden Verhandlungen und Planungen laufen schon. Hierbei werden wir Rentner und andere geeignete Personen (Zuverlässigkeit, Zeitaufwand, Anwesenheit usw.) die im eigenen Haus einen entsprechenden Raum haben, unter Vertrag nehmen. An der Straße, also am Zaun, werden wir einen beleuchteten Schaukasten aufstellen. Die Kunden in den entsprechenden Ortschaften haben dann nicht nur einen Hinweis auf uns, sondern können quasi rund um die Uhr einen Termin mit dem Berater direkt vor Ort ausmachen.
Ab Mitte Oktober laufen die ersten Schulungen mit den künftigen Beratern und Beraterinnen.

Ich muss jetzt doch mal überlegen, wo die Eichenlaubs ihre Filialen haben und ob da nicht bei einer auch gegenüber was frei ist. 😉

Aber tatsächlich hat sich meine erste Aufregung gelegt. Wenn die nur einen Reklameschaukasten gegenüber unseres Hauses auf hätten, würde mich das ärgern. So eine Präsenzfiliale kann keine wirkliche Konkurrenz für uns sein. Außerdem habe ich diese Filialen von Eichenlaub schon im Dutzend auch wieder verschwinden gesehen.


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 28. Mai 2012 | Peter Wilhelm 28. Mai 2012

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16 Jahre zuvor

Nicht, dass Du einer von "denen" und ZU groß wirst.

Moe
16 Jahre zuvor

find ich richtig toll – wo gibts denn heute noch Arbeitsplätze für ältere Leute?

Meine Elterngeneration (ich zähle zarte 18 Jährchen) hat keine größeren Sorgen als nicht arbeitslos zu werden, weil die Firmen, wo sie angestellt sind, Bewerber über 50 für eine Stelle nicht einmal in Erwägung ziehen.

Weiter so, Tom, das nenn' ich Aufschwung!

Lars
16 Jahre zuvor

@Moe

Ob das wirklich so "toll" ist wenn jemand Rentner "einstellt" und somit Nichtrentnern einen Arbeitsplatz, und wenns nur 400€ ist, verwehrt?

Ich weiss ja nicht….

undertaker
16 Jahre zuvor

@Lars: Mittlerweile weiß ich schon beim Schreiben, welche Bemerkungen manche Sätze hervorrufen werden. 😉 Doch, das ist toll. Die Anforderungen an diese Art von Tätigkeit erfüllen nach meinen Erfahrungen nur ältere Leute. Die Leute sollen in ihrem Wohnumfeld sehr gut bekannt sein und einen seriösen Ruf der Zuverlässigkeit geniessen. Überdies ist es erforderlich, daß sie sehr viel Zeit haben und oft und regelmäßig zu Hause sind. Sie sollen möglichst im eigenen Haus einen adäquaten Raum für unsere Zwecke mitnutzen können. Zur Erklärung: Da wir an dem Haus einen beleuchteten Schaukasten aufstellen, kommen gemietete Häuser oder gar Wohnungen in Mietshäusern kaum in Frage. Der bereitgestellte Raum muß nicht ausschließlich für Firmenzwecke zur Verfügung stehen, es kann das Wohnzimmer oder Esszimmer o.ä., jedenfalls ein Raum, in dem eine Beratung in entsprechender Atmosphäre stattfinden kann. Die Bezahlung erfolgt nach Aufwand. Sie würde für jemanden, der auf dieses Geld zur Sicherung des Lebensunterhalts angewiesen ist, nicht ausreichen. Es ist auch nicht absehbar, wie hoch diese Vergütung ausfallen wird, da es letztlich immer auch ein bißchen ein Glücksspiel ist, ob… Weiterlesen »

Thomas
16 Jahre zuvor

Überdies ist es erforderlich, daß sie sehr viel Zeit haben und oft und regelmäßig zu Hause sind.

Wie lautet der internationale Rentnergruß? "Hab kei' Zeit!" 😉

Aber die Rentner, die Zeit haben, sind für sowas sicher gut geeignet. Und die bleiben auch länger erhalten als Arbeitslose, die ja (hoffentlich) in Bälde wieder eine "richtige" Arbeit haben.

sven
16 Jahre zuvor

Was ist denn eine subtle-Klasse?

undertaker
16 Jahre zuvor

@Sven: Nur ein Test.

16 Jahre zuvor

Naja…U-Boote nennt man ja manchmal auch "stählerne Särge"…

plasmaoxyd
16 Jahre zuvor

Undertaker, wenn du so viel über die EIchenlaubs un deine Umgebung erzählst, dann kann das doch echt brenzlig werden. Wenn Herr Eichelaub mitliest (soviele Bestatter-Blogs gibt es nun ja auch wieder nicht), dann erkennt der doch sicher schnell seine eigene neue Filiale ?!

Sollte nur ein hinweis sein, weil es mich wundert, aber ich denke du machst das schon richtig. *grins*

Viele Grüße

Falk
16 Jahre zuvor

Nun, wenn Herr Eichenlaub mitliesst, dann gibts vieleicht bald einen http://www.eichenlaubweblog.de

Direkt da drüben selbstverstaendlich.

Vieleicht erfahren wir dann auch, wie lange die Leiche letzten Monat verschwunden war 😉

HeHeHe
16 Jahre zuvor

@Undertaker:großes Schild vor der Eichenlaub Filiale aufstellen mit folgendem text:Gegenüber ist übrigens ein richtig Guter Bestatter!




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