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Grabpflege

Wer übernimmt im allgemeinen die Grabpflege, an wen wende ich mich am Besten? Wie läuft das dann ab und was wird wie und wie oft gepflegt? Und, natürlich: was darf so was kosten?

Das Grab hat der Grabnutzungsberechtigte in Ordnung zu halten. Das ist i.d.R. derjenige, der das Grab angekauft hat, bzw. auf den der Grabvertrag mit der Friedhofsverwaltung lautet.

Da die Familien immer weiter auseinander leben, gibt es oft in der Nähe des Friedhofes niemanden der das Grab dauerhaft pflegen kann. Neben einer jahreszeitlich wechselnden Bepflanzung ist es frei von Unkraut zu halten und natürlich muss die vorhandene Bepflanzung gepflegt und gegossen werden. Gegebenenfalls müssen die Randstreifen neben dem Grab mit saubergehalten werden, das ist örtlich verschieden. Zu berücksichtigen sind immer die örtlichen Gegebenheiten, die Regelungen unterscheiden sich kommunal oft recht stark. Auch spielt es beispielsweise eine Rolle, ob die Grabstätte unter einem Baum liegt, der ganzjährig Blütenblätter, Fruchthülsen und Laub abwirft.

Hat man selbst Gelegenheit, das Grab wenigstens hin und wieder zu besuchen, kann man versuchen, es so zu bepflanzen, dass besonders wenig Arbeit entsteht; ist das an dieser Stelle erlaubt, kann man auch darüber nachdenken, das Grab mit feinem Zierkies abzudecken oder gar eine komplette Platte auflegen zu lassen.
Ansonsten bleibt es einem nicht erspart, sich nach einer Fremdpflege umzusehen. Das übernehmen natürlich die Friedhofsgärtnereien, aber oftmals auch ältere Männer, die für ein paar Euro so etwas als Hobby machen. Viel Arbeit ist es im Grunde nicht, aber vor allem in der heißen Jahreszeit kann das Gießen schon sehr lästig werden.

In erster Linie ist für diese Fragen der Friedhofsgärtner der geeignete Ansprechpartner. Wie oft er das Grab pflegt und was er genau macht, ist eine Frage der persönlichen Absprache und Beauftragung. Was das letztlich kostet, ist einerseits vom Aufwand abhängig und auch regional sehr verschieden. Im Rheinland und Ruhrgebiet soll das wesentlich günstiger sein, als in Süddeutschland beispielsweise.

Manche Familien beauftragen den Gärtner, an besonderen Festtagen, den Geburtstagen der Verstorbenen, zu Allerheiligen usw. immer eine neue separate Bepflanzung anzulegen. Andere wiederum sagen, dass eine dreimal jährlich wechselnde Bepflanzung mit Pflanzen der Saison ausreichen sind. Wieder andere lassen nur im Sommer und Herbst etwas pflanzen und bestellen für die übrige Zeit eine Abdeckung des Grabes mit Tannenzweigen oder Rindenmulch.

Wer in eine Bepflanzung mit immergrünen Pflanzen investiert, hat am Anfang höhere Kosten, muss dann aber nicht zigmal neue Pflanzen bezahlen, wohl aber den Pflege- und Schnittaufwand bezahlen. Wer klug ist, versucht schon von Anfang an ein Grab zu bekommen, das nicht unmittelbar unter einem Baum liegt.

In aller Regel kann man sich als lebender Angehöriger für die Grabpflege eine Jahresrechnung schicken lassen. Wird diese zu hoch, oder stellt man bei gelegentlichen Besuchen fest, dass es doch nicht wunschgemäß gemacht wurde, kann man ggfs. einen anderen Gärtner beauftragen.

Will man für sein eigenes Grab im Wege der Vorsorge eine Pflege vereinbaren, wird man logischerweise die entsprechenden Rechnungsbeträge im Voraus entrichten müssen. Hierbei sollte man darauf achten, dass die Gelder nicht an den Gärtner direkt, sondern auf ein Konto seiner Gärtnergenossenschaft gezahlt werden, auch Gärtnersippen machen manchmal Pleite oder sterben aus.
Auch sollte man, falls möglich, einen Hinterbliebenen -und sei es nur eine gute Freundin oder Nachbarin- mit einer handschriftlichen Vollmacht mit dem ausdrücklichen Vermerk, dass diese über den Tod hinaus gilt, ausstatten, die denjenigen berechtigt, die Grabpflege zu überwachen und ggfs. den Vertrag zugunsten eines anderen Gärtners zu ändern.

Bei der Grabpflege ist zu berücksichtigen, dass auch der Grabstein mit in die Überlegungen einbezogen wird. Oftmals büßen die Steine im Verlaufe vieler Jahre an Standfestigkeit ein und bekommen dann so einen lustigen Zettel vom Friedhofswärter. Passiert dann nichts, kann es geschehen, dass die Friedhofsmitarbeiter den Stein einfach umlegen.
Entweder man sorgt auch hier vor oder man wählt wann immer es geht einen liegenden Stein.

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Lesezeit ca.: 5 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 28. Mai 2012 | Peter Wilhelm 28. Mai 2012

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10 Kommentare
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Wasabi
16 Jahre zuvor

Hm, zu dem Thema faellt mir ein:

Das Grab meiner Mutter wurde vor laengerer Zeit von Vandalen beschaedigt (viele andere im Umkreis auch). Da stellt sich mir die Frage, ob die Friedhofsverwaltung bei solchen Faellen haftet. Oder wer ist da verantwortlich?

Andreas
16 Jahre zuvor

Na die, die die Sachbeschädigung begangen haben…

Jan
16 Jahre zuvor

wow, das ging fix! danke!

Verbuddler
16 Jahre zuvor

Hehe, Das hört sich nach ner "Grab-Flatrate" Marktlücke an.

Trinity
16 Jahre zuvor

Ich weiß nicht wie das in anderen Gemeinden ist, aber bei uns gibt es sogenannte "Rasengräber". Auf dem eigentlichen Grabe wächst dann Gras und nur am Ende des Grabes sitzt ein kleiner Stein mit einer Fassung für eine kleine Blumenschale oder Vase. Die Rasen wird wohl vom Friedhofsgärtner gemäht und ich finde dass das wirklich auch sehr schön aussieht.

undertaker
16 Jahre zuvor

@Trinity:Mir persönlich gefällt das auch sehr gut. Praktisch, zweckmässig und günstig. Ich meine aber, man solle das jeden selbst überlassen, ob er das kleine Stück davor pflegt oder als Rasen lässt. Damit ist allen Belangen Genüge getan. Kann dann jemand ein Grab nicht mehr pflegen und es verwildert, würde es "platt gemacht" und Rasen eingesät.

Tombstone
16 Jahre zuvor

Das stört mich ehrlich gesagt an (modernen) Friedhöfen: Alles muss pikobello aussehen. Dabei finde ich alte verwitterte Grabsteine, die nach 15 Jahren vielleicht auch schon einen Tick schief stehen, viel schöner! Außerdem ist auch das ein Zeichen von Individualität, die auf den meisten Friedhöfen so zu kurz kommt. Ich bin mir also wirklich nicht sicher, was ich nach meinem Tod will… (Ok, streng genommen gar nichts mehr, also eher, was ich jetzt für die Zeit nach meinem Tod will…) Wäre vielleicht ein Grund, zum jüdischen Glauben überzutreten, wenn ich irgendwas mit Religion am Hut hätte. Meine Eltern haben sich jetzt auf einem alten Friedhof ein bestehendes, "historisches" Grab gekauft oder sie sind dabei. Dort läuft es so, dass man quasi die Patenschaft für dieses Grab übernimmt und es restauriert bzw. zu seiner Erhaltung beiträgt. Dafür darf man dann nach seinem Tod auch selbst dort liegen. Die Original-Grabsteine und sonstigen Ausschmückungen bleiben hierbei erhalten, man darf jedoch dann noch einen eigenen Stein hinzustellen, der natürlich zu dem vorhandenen Grab passen sollte. Ich finde das ist eine… Weiterlesen »

undertaker
16 Jahre zuvor

@Tombstone: Das finde ich eine gute Idee. Im Übrigen teile ich Deinen Standpunkt und finde ebenfalls alte Friedhöfe sehr viel atmosphäriger. Hier bei uns ist es ja so, dass der Friedhofswärter sogar absichtlich an den Steinen wackelt, um ja jede Lockerung feststellen zu können. Ich kann mir beim besten Willen nicht feststellen, wer durch einen 80 cm hohen Grabstein gefährdet werden könnte, zumal der ja zuerst mal aufs Grab fällt.

kir
16 Jahre zuvor

Bei dem Grab meiner Oma lief das früher so, dass ihre Schwester zusammen mit meinem Opa sich drum gekümmert haben, ihr hat es zum Beispiel Spaß gemacht Muster in die sandige Umrandung um das Grab neben der Hecke zu machen, ich fand das auch immer schön (meine Familie wohnt auch ein wenig weg, so ist es schwierig da selber was zu machen) … als mein Opa gestorben ist und zu dem Grab meiner Oma gesetzt wurde (er ließ sich verbrennen und wurde dann bei ihr beigesetzt, wie er es vor seinem Tod alles geklärt hat), hat anfangs meine Großtante sich weiter um Bepflanzung und so gekümmert, nur aufgrund ihres eigenen Alters ist sie dazu schon eine Weile nicht mehr in der Lage und um meine Mutter da etwas zu entlasten bestelle ich jedes Mal die Bepflanzung (zwei Mal im Jahr, plus Abdeckung im Winter) und ich werde halt immer gefragt was drauf soll … ich finde das eigentlich recht gut … es erspart uns viel Arbeit und sieht nicht schlecht aus … und die Kosten… Weiterlesen »

nadar
16 Jahre zuvor

>Ich kann mir beim besten Willen nicht >feststellen, wer durch einen 80 cm hohen >Grabstein gefährdet werden könnte, zumal >der ja zuerst mal aufs Grab fällt.

Ich mir schon. Wenn es sich z.B. um ein Grab handelt, vor und hinter dem noch weitere Grabreihen sind, kann ich mir vorstellen, dass beim Gehen durch die Grabreihen jemandem ein solcher Grabstein auf den Fuß fällt.

Oder wenn eine Mutti mit ihrem kleinen Kind (oder deren mehrerer) auf den Friedhof geht, um das Grab der Oma zu pflegen – und kleine Kinder sind quirlig, spielen hier und da dieses und jenes… Ich will aber nicht weiter ins Detail gehen.




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