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Fundstücke

Grabsteine brutal abfotografiert und durch Betrachten im Internet geschändet

Genealogen sind Stammbaumforscher. Sie erkunden die Linie ihrer Ahnen so weit zurück wie es geht.
Dabei sind natürlich die Aufzeichnungen der Kirchen sehr wichtige Quellen, da das geregelte Standesamtswesen und Einwohnermeldewesen eine noch recht junge Erfindung ist.
Früher waren es nur die Kirchen, die überhaupt Aufzeichnungen über Geburten und Sterbefälle usw. führten.
Leider machen viele Kirchenverwaltungen es den Ahnenforschern schwer, indem sie keine Auskunft aus den Kirchenbüchern erteilen. Andere Kirchen sind da hilfsbereiter.

Eine weitere Quelle für Familiendaten sind z.B. Grabsteine.
Über das konsequente Abfotografieren von Grabsteinen ist jetzt eine Diskussion entbrannt:

Grabsteinfotos 1
Grabsteinfotos 2

gefunden von Shan Dark


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

keine vorhanden

In der Kategorie „Fundstücke“ präsentiere ich Sachen, die ich zum Thema Tod, Trauer und Bestattungen irgendwo gefunden habe.
Hier erscheinen auch Meldungen aus der Presse und dem Internet, auf die mich meine Leserinnen und Leser hingewiesen haben.

Lesezeit ca.: 42 Sekunden | Tippfehler melden | © Revision: 28. Mai 2012 | Peter Wilhelm 28. Mai 2012

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11 Kommentare
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Anita
12 Jahre zuvor

Ich finde den ersten Beitrag unverschaemt.
Der Pfarrer uebt immer noch das Hausrecht aus.

12 Jahre zuvor

Der Titel hat mir gerade den Tag versüßt, da mir vorgestern erst auf einem großen Friedhof (allerdings in Italien) das Fotografieren von einem „freundlichen“ Herren komplett untersagt wurde.
Trotz Versicherung, das ich nicht in der Anwesenheit von Hinterbliebenen fotografiere und keine Namen veröffentlichen würde.

Ich persönliche sehe es ähnlich wie die Autoren der beiden Artikel.
Durch solche Fotos gibt man Menschen die Möglichkeit, ohne den vielen nicht zur Verfügung stehenden Zeit- und Kostenaufwand nach Ahnen und Verwandten zu forschen. Anderen Betrachtern wird ein Bild von verschiedenen Arten der Trauerbewältigung gegeben, so dass der eigenen Umgang mit Tod und Trauer verbessert werden kann.

Ich würde mir stark einen offeneren Umgang mit diesem Thema wünschen, ohne dass alles hinter Schloss und Riegel der Friedhofsmauern bleiben muss.

Lorietta
12 Jahre zuvor

Das ist so eine Sache…
Friedhöfe, auch die kirchlichen, sind auch Bestandteil des öffentlichen Stadtgrüns und somit neben ihrem besonders geschützten Gedenkcharakter immer auch Parkanlage für jedermann.
Meine Güte, die Leute die da liegen sind eh tot und es könnte auch jeder hin gehen und sich die Grabsteine anschauen und für private Zwecke abfotografieren.
Warum nicht im Internet? Es hilft vielleicht einem Ahnenforscher, seine Vorfahren und die Zweige seines Stammbaumes zu komplettieren. Wer würde sich nicht darüber freuen, wenn plötzlich die reiche Tante aus Amerika, von der man gar nichts wusste, einem was vermacht?

Yeti
12 Jahre zuvor

Datenschutz… wenn ich das schon höre! Ja es gibt schutzwürdige Daten, aber Daten auf einem Grabstein sind öffentlich, da ja auch der Friedhof normalerweise für jedermann offen steht. Das hat ja nichts mit dem Stören der Trauer zu tun, schließlich wird da ja nicht die Trauerfeier oder das Zuschütten des Grabes fotografiert. Was sollen dann erst die Angehörigen von Personen sagen die auf bekannten Friedhöfen liegen, z.B. dem Pere Lachaise in Paris, da wird auch fotografiert was das Zeug hält (meistens von Touris und dann auch noch ins Internet gestellt) und das ohne forschenden Anspruch, rein um der schönen Optik der Gräber willen.

Man kann echt auch aus jeder Mücke einen Elefanten machen.

12 Jahre zuvor

Einerseits finde ich es gut, dass die Leute inzwischen etwas sensibler beim Thema Datenschutz sind. Andererseits…. seuuuuufz, gehts noch? Beim Datenschutz geht es darum, die Datene eines einzelnen Menschen zu schützen. Der im übrigen lebt. Das Datenschutzrecht erlischt zwar nicht nach dem Tod eines Menschen (es ist zum Beispiel dann immer noch nicht erlaubt, die medizinischen Krankenakten etc. zu veröffentlichen), aber Grabsteine gehören da echt nicht zu. Mir wären gerade im Bereich der Kirche einige Dinge sehr viel lieber: – wenn sie den Datenschutz nicht zu gefühlten 90% immer dann rauskramen, wenn einer der katholischen Priester wieder erwischt wurde, wie er Kinder anpackt – na-tür-lich muss man dann die Daten des Priesters schützen, sonst kann man ihn ja nicht mehr versetzen und den Schwamm-drüber-Blues summen – wenn sie Datenschutz allgemein sehr viel ernster nehmen würde, sobald es zu den Opfern o.g. Priester kommt. Gerade als die Skandale aufgekocht wurden, war es mehrfach so, dass die Kirchenverwaltung die Daten der Menschen, die sich bei ihnen gemeldet hat, dass sie missbraucht wurden, einfach mal an die Täter… Weiterlesen »

12 Jahre zuvor

Komisch- und ich dachte immer, Grabsteine enthielten Namen, damit man die darunter Liegenden identifizieren kann. Für keinen anderen Zweck bringt man überhaupt Namen dort an; die Identifikation einer bestimmten Grabparzelle kann man mit Sicherheit auch anders ermöglichen, schließlich sucht man bei der Friedhofsverwaltung vermutlich nicht nach „Geliebter Ehemann Egon Rumpelzburger“, sondern nach Reihen-und Grabnummern. Wer also vermeiden will, dass geheimes Material in der Öffentlichkeit auftaucht, der sollte vielleicht ein Grabmal ohne Namen drauf in Erwägung ziehen. Und am besten schon mal gar keine Todesanzeige in die Zeitung setzen. Denn die könnte wer lesen, woraufhin wieder wer anders in seiner Trauer verletzt werden könnte.
Probleme haben manche Leute, die sind kaum aushaltbar.

turtle of doom
12 Jahre zuvor

Ich glaube, es gibt kein Problem, das man nicht mit einem guten Rechtsanwalt und einem kräftigen Hinweis aufs geltende Recht lösen kann… Deshalb plädiere in allen Situationen für einen Tick mehr Verständnis und Gesprächsbereitschaft. Für jemanden, der unter einem Friedhof nur einen Platz für die Andacht und die Erinnerung versteht, der wird sich mit dem Hinweis auf Panoramafreiheit und die tatsächliche Bedeutung des Datenschutzes nicht beruhigen lassen. Für ihn ist es ein Platz, der mit erkrankten oder verunfallten Angehörigen und die Erinnerung an deren Leiden etc. verbunden ist. So empfindlich reagieren sie auch darauf, wenn jemand in quasi-industriellem Ausmass Gräber abfotografieren kommt. Wie lautet der tolle Spruch schon wieder? „Auf falsche Fragen erhält man immer die falsche Antwort.“ Bei den einen stellt sich nur die Frage, wie man den Friedhof würdigt, bei den Genealogen nur die Frage, wie man an die benötigten Daten herankommt. Die Arbeit der Verwandtenforscher liegt auch im öffentlichen Interesse. Wer seinen Vorfahren nachgeht, erforscht zwangsläufig auch deren Lebensumstände, sozioökonomische Verhältnisse und die damals verbreiteten Berufe. Konzentriert sich eine Grossfamilie auf einen… Weiterlesen »

Eric
12 Jahre zuvor

Ich frage mich gerade ernsthaft, wo das Problem liegt. Es geht ja nicht um Bilder der Toten oder Bilder von irgendwelchen Beisetzungszeremonien. Es geht um Fotos von Grabsteinen…

Ein Name, ein Geburtsdatum ein Sterbedatum. Bei Familengräbern vielleicht noch verknüpfbar mit den Daten von einigen, ebenfalls verstorbenen, Angehörigen.

In einem der verlinkten Artikel wurde auf die Würde des Menschen Art. 1 GG eingegangen. Ich frage mich, wie das Foto eines Grabsteins diese verletzen solle…

RedQueen
12 Jahre zuvor

Hmmm… Fieses Thema… Ich denke, dass ist ein Thema über das sich die Menschheit nicht einig werden kann (zumindest nicht in nächster Zeit). Ich persönlich bin ein großer Fan von Friedhöfen, Grabsteinen usw. allerdings kein Fan der Kirche, ich hab in Frankfurt auf dem Hauptfriedhof auch schon Grabsteine abgezeichnet und unter anderem auch fotografiert. Ich mach sowas ja nicht, wenn neben dran ne Beerdigung ist oder die Trauernden am Grab stehen. In solchen Situationen gehe ich weiter und komm wann anders wieder. Allerdings setz ich die Steine nicht ins Internet (obwohl ich das nicht schlimm fände, dort einen Grabstein meiner Familie zu finden), ich mach das quasi hobbymäßig… Einmal hab ich an einem Grab gesessen (also davor auf dem Weg) und hab einen Stein abgezeichnet und bin erwischt worden, die ältere Dame hat sich erkundigt was ich da mache und ich hab ihr gesagt, dass ich den schönen Grabstein mit dem Engel drauf abzeichnen würde. Daraufhin meinte sie das wäre das Grab ihrer Familie und sie hat sich gefreut, das dem Grab jemand Aufmerksamkeit gewidmet… Weiterlesen »

12 Jahre zuvor

Ohje, demnächst darf man keine Kirche mehr fotografieren, weil es das Gelände der Kirche ist und die Blume auf dem Friedhof auch nicht?
Ich steh auf Grabsteinfotos! Überhaupt sind Friedhöfe meistens wunderschöne Kulissen.

Wolfram
12 Jahre zuvor

Ach, Tante Jay, seit wir uns kennen, und das geht auf ungefähr das Jahr 2000 zurück, seit so langen Jahren versuche ich dir zu erklären, daß es „die Kirche“ nicht gibt, sondern nur mehrere Kirchen. Und daß ein evangelsicher Pfarrer wie der genannte Pfarrer Auner (den ich möglicherweise sogar vage kenne) nichts mit der römischen Kurie zu tun hat. Und daß die Hexenjagd auf die römische Kirche durch Veröffentlichung aller Informationen auch nicht weniger wäre. Ist hier ja auch gar nicht Thema. Auch wenn du in dem Thema etwas warmgelaufen bist. Tatsache ist, der Pfarrer ist Vertreter der Friedhofsträgerin, das ist nämlich die Evangelische Kirchengemeinde Plettenberg. Und hat als solcher auf eine Situation reagiert. Dabe hat er eine Vermutung über eine Rechtsauslegung geäußert (was ich in der Form nicht besonders klug finde), die aber nicht von Amts wegen gilt, sondern ihn nur persönlich betrifft. Die Amtsseite kommt erst nach: „ich werde mich im Landeskirchenamt erkundigen, was die Kirchengesetzgebung dazu sagt“. Gesetzgebung, die nach den Rechtsstrukturen in Deutschland dort, wo sie gilt, für alle bindend ist… Weiterlesen »




Rechtliches


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