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Hausaufbahrung im Testament verfügen?

Vor ein paar Tagen ist der Vater meines Lebensgefährten verstorben, an sich ja nichts Schlimmes, aber was mir so Gedanken macht ist dass sie den Leichnam superschnell aus der Wohnung haben wollten, er war noch nicht mal kalt. Ich finde sowas fürchterlich. Ich finde es besser, wenn die Verstorbenen daheim aufgebahrt werden und alle kommen und feiern, es gibt Essen und jeder hat die Zeit in Ruhe Abschied zu nehmen.
So hätte ich das auch gerne, nicht schnellschnell wegbringen. Aber es nützt mir ja nix wenn ich das im Testament vermerke, da ist das Ding ja schon gelaufen. Gibt es irgendeine Möglichkeit, das vorher vermerken zu lassen dass man eine Hausaufbahrung wünscht, wenn ja wo und wie?

Ach menno, ich kenne Dich schon so lange als Kommentatorin meines Weblogs. Du müßtest doch als regelmäßige Lesern wissen, daß ich immer wieder davor warne, Verfügungen bezüglich der Bestattung ins Testament zu schreiben. Du hast es richtig erkannt, daß das Testament erst lange nach der bereits erfolgten Bestattung eröffnet wird. Verfügungen bezüglich der Bestattung kommen dann einfach zu spät.

Solche Wünsche gehören in eine Bestattungsvorsorge. Diese kann man jederzeit, auch in jungen Jahren, bei einem Bestatter abschließen. Er wird dann darauf achten, daß die geäußerten Wünsche, sofern möglich, eingehalten werden.

Wichtig ist es aber auch, bei den Angehörigen für die nötige Akzeptanz der eigenen Wünsche zu sorgen. Sie sollten nicht urplötzlich mit sehr absonderlichen Wünschen konfrontiert werden, die sie vielleicht überfordern.
Der Bestatter kann ja später von Leuten, die das rundweg ablehnen, nicht verlangen, daß sie ihre Wohnung für die Aufbahrung einer Leiche zur Verfügung stellen, das müssen die dann auch schon wollen und akzeptieren.

Hast auch Du eine Frage zum Thema Bestattung, Friedhof oder Trauer? Dann scheue Dich nicht, mir diese Frage zu stellen. Nutze dafür einfach das Kontaktformular auf dieser Seite.

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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 17. Juli 2016 | Peter Wilhelm 17. Juli 2016

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Kittynn
15 Jahre zuvor

Ich kann mir vorstellen, dass es schwer ist mit Verwandten über das eigene Ableben und was da danach kommen soll zu sprechen. Vor allem, weil die vielleicht abwinken, meinen dafür sei es zu früh, und ein einfach nicht hören wollen.

15 Jahre zuvor

Hallo,

ich find es keineswegs schlimm, mit seinen Verwandten darüber zu sprechen. So weiß jeder in Etwa, was sich der andere wünscht. Da hat auch noch keiner abgewunken, sondern war eher interessiert, dass man mal darüber spricht. (Man macht das ja nicht ständig bei jeder Familienfeier oder bei Omas 80. Geburtstag ;o)).
Meine Eltern haben deswegen schon ihre Bestattungsvorsorge getroffen.

Nur unsere beiden „jungen Herren“ in der Familie müssen immer wieder mal ihr „wenn ich einmal tot bin, interessiert es mich nicht mehr, was ihr mit mir macht“ loswerden.

Auch wenn einer der beiden Herren mein Mann ist, glaube ich, dass er meine Wünsche in die Richtung (so wie sie derzeit bestehen) umsetzen würde.

LG

MacKaber
15 Jahre zuvor

Was nützt es, wenn ich das so verfüge. Sorge dafür trage, dass es so gemacht wird, und dann die Angehörigen, damit ein Problem haben. Dem Bestatter den Wohnungsschlüssel in die Hand drücken und ein bis zwei Nächte verreisen. „Sie können ja aufschliessen, wenn ihn jemand sehen will. Ich kann hier nicht übernachten, ich grusele mich. Hoffentlich beschwert sich niemand bei der Hausverwaltung. Achten sie bitte darauf, das es im Haus niemand merkt, dass er noch da ist.“




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