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Hohe Preise für Traueranzeigen

Bestatter kennen das:

Die Tageszeitungen halten das Preisniveau für Traueranzeigen recht hoch.
Bucht man eine Glückwunschanzeige „Kaum zu glauben aber wahr, Trudel wird heut 60 Jahr'“ mitsamt Foto und Rahmen, legt man vielleicht 50 oder 80 Euro hin; eine gleichgroße Todesanzeige kann 400 Euro oder mehr kosten.

Das veranlaßt einen Kollegen, mir zu schreiben:

Moin,
frohes neues Jahr und alles Gute für 2014, vor allem Gesundheit.

Immer zum Jahreswechsel sind in meiner Preisliste 4 Positionen zu ändern, die mm-Preise für Trauer- und Dankesanzeigen für die beiden gängigsten Zeitungen, beide im selben Verlag.
Meine Eigenleistungspositionen werden alle paar Jahre angepasst, Lieferleistungen dann, wenn die Lieferantenpreiserhöhungen nicht mehr aufzufangen sind.

Nur diese 4 Positionen sind definitiv jährlich zu ändern und zwar in einem Maße (aktuell 9,6%) , dass man vergeblich nach rationalen Begründungen sucht. Die Auflage ist annähernd unverändert, die Schlusstermine werden immer früher gelegt, es wird schon gemeckert, wenn mal keine fertige PDF-Datei gesandt wird und die Damen im Anzeigenservice mal wieder selbst gefordert sind, so dass Service auch keine Begründung sein kann.

Mir scheint das hohe Ross, auf dem die regionalen Medien sitzen, ist Grund genug. Wo bitte sollte man sich öffentlich beschweren, Leserbriefe mit diesem Inhalt würden mit Sicherheit nicht gedruckt.


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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Berichte und Kommentare zu Verwaltungen, Kirchen, Friedhofsträgern und der gesamten Bestattungsbranche.

Lesezeit ca.: 1 Minute | Tippfehler melden | © Revision: | Peter Wilhelm 10. Januar 2014

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IANAL
10 Jahre zuvor

Nunja, auch und gerade die klassischen Regionalzeitungen haben mit massiv zurückgehenden Leserzahlen und entsprechend hohen Umsatzverlusten zu kämpfen. Das Anzeigengeschäft ist auch stark zusammengschrumpft. Es gibt halt inzwischen Alternativen, die es vor 20 Jahren nicht gab.

Die Todesanzeige dürfte so ziemlich das einzige Produkt dieser Unternehmen sein, das bis auf Weiteres unverändert nachgefragt wird. Zumindest für jeden, der innerhalb eines Kleinstadtbürgertums etwas auf sich hält, gehört die einfach dazu. Und deswegen können die Zeitungen hier relativ schamlos die Preise erhöhen, ohne dass der Absatz einbricht.

Typograf
10 Jahre zuvor

Ich habe meine eigene Todesanzeige bereits (bis auf das Sterbedatum) fixfertig gesetzt, so dass sie möglichst kompakt wird und meine Angehörigen einen Posten weniger abzuarbeiten haben. Aber auch dieses Fitzelchen kostet bei unserer Regionalzeitung einige hundert Franken – darunter geht gar nichts. Interessanterweise sind bei uns fertig angelieferte PDF teurer als ein Handmanuskript! Aber dann gibts eben die Standardschrift und Satzqualität, die die Zeitung liefert. Und das ist nicht gerade berauschend.

Die Steinmetzin
10 Jahre zuvor

Hallo,

in meinem Testament habe ich untersagt eine Todesanzeige aufzugeben.
Für das Geld der Todesanzeige möchte ich das meine Freunde persönlich angeschrieben werden.

Mal ganz abgesehen vom Preis, wenn ich dann noch die häufigen Rechtschreibfehler sehe.
Was mir sehr gut in Erinnerung geblieben ist bei einem Spruch :
Von guten Mächten wunderbar geborgen
es stand dann in der Anzeige
Von guten Mädchen wunderbar geborgen

Verlagsservice
10 Jahre zuvor

Naja, ich weiß nicht ob das repräsentativ für alle Zeitungsverlage ist. Bei uns (regionaler Verlag mit 4 Tageszeitungen und Wochenblättern) wurde letztes Jahr der Preis für Traueranzeigen angehoben und das zum ersten Mal seit Jahren und in Zusammenhang mit einem zusätzlichen Internet-Angebot. Daß diese Anzeigen naturgemäß etwas „teurer“ sind liegt nicht zuletzt auch am hohen Bearbeitungsaufwand: während fertig gelieferte Geschäftsanzeigen „wie sie sind“ eingebucht werden muß eben die Korrektur von Sterbeanzeigen sehr viel sorgfältiger stattfinden – denn die allermeisten der oben erwähnten Schreibfehler werden von den Bestattern und deren Angehörigen eingebaut und von uns dann noch moniert! „Fertige“ PDFs sind auch nicht immer druckfertige PDFs… leider müssen viele der Vorlagen technisch nachbearbeitet werden. Und wenn die Anzeigenabteilung die Anzeigen setzt kostet das nicht mehr und dazu gibt es bei uns neben zig Basis-Layout-Vorlagen (die verändert werden können), etliche Schriften und auch Motive können selbst geschickt werden. Das Ganze zuguterletzt nicht nur zu denselben Annahmezeiten wie Geschäftsanzeigen, sondern darüberhinaus zusätzlich sonntags bis zum normalen Wochentags-Anzeigenschluß – und nicht selten darüberhinaus, wenn sich die redaktion eh zieht… Weiterlesen »

Reply to  Verlagsservice
10 Jahre zuvor

Mag sein, dass der Aufwand für Todesanzeigen insgesamt höher ist, als für andere. Aber rechtfertigt das Unterschiede von *mehreren* hundert Prozent im Vergleich zu gleich großen „normalen“ Anzeigen, die übrigens auch individuell gesetzt werden müssen?

Da drängt sich eben doch der Gedanke auf, „wir nehmen’s, weil wir’s kriegen können“ Mischkalkulation eben, da wo’s eher akzeptiert wird defitg zuschlagen, da wo’s schwieriger durchzusetzen ist eher moderate Preise. Bei den Kleinanzeigen verliert man eher Kunden, die sich bei höheren Preisen den Anzeigenkauf nochmal überlegen, während die Todesanzeigenkundschaft in der Regel kaum eine Wahl hat bzw. in einer Situaiton ist, wo man eher kauft als ablehnen wird.

Und die oben gefundenene Regelung, die Anzeige per Testament zu verbieten, werde ich aufgreifen. Allerdings in anderer Form, da die Testamentseröffnung in der Regel zu spät kommen wird. Mal sehen, irgendein Dokument, das mit großer Wahrscheinlichkeit vorher zum Tragen kommt, Patientenverfügung oder so. Und den Angehörigen schon mal schonend mündlich beibiegen.

Volkert
10 Jahre zuvor

Moin,
Traueranzeigen sind nicht teurer als Werbeanzeigen, im Gegeteil, es gibt den ermäßigten Familienanzeigenpreis. Aber eine Preisentwicklung der letzten Jahre wie folgt macht mich doch irgendwie stutzig.
Preis je mm und Spalte brutto: 2007 – 1,01€, 2008 – 1,04. 2009 – 1,06, 2010 – 1,09, 2011- 1,13, 2012 – 1,32, 2013 – 1,52 und jetzt aktuell 1,66 €. Das find ich schon ziemlich heftig und steht in keiner Relation zu allgemeinen Preissteigerungen. Die Auflage ist etwas gebietsmäßig erweitert, kommt unseren Kunden aber nicht zugute.
Gruß Volkert

Reply to  Volkert
10 Jahre zuvor

Vielen Dank für die Schilderung der Situation bei Euch.
Leider ist das nicht überall so.
Im Vergleich zu großen Anzeigen mit werblichem Charakter mögen mancherorts Traueranzeigen etwas günstiger sein.
Hier wurde aber der Vergleich mit anderen Familienanzeigen angestellt.
Also beispielsweise Geburtstags- oder Hochzeitsanzeigen.
Und da fällt auf, daß man eine Geburtstagsanzeige für einen viel günstigeren Betrag bekommen kann.




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