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Frag den Bestatter

in memoriam

orgel

heute las ich eine sterbeanzeige in der zeitung, die meine aufmerksamkeit auf sich zog. es handelte sich um eine schwarze silhouette, auf der lediglich der name, das geburts- und das sterbedatum standen. bei den daten handelte es sich um den 12.03.1939 und den 12.04.2009.
meinst du, es handelt es sich hierbei um einen druckfehler oder welchen anderen grund könnte es geben, dass erst 2 jahre nach dem tod eine anzeige in der zeitung gedruckt wird?

Es kann natürlich auch mal vorkommen, daß Angehörige tatsächlich erst lange Zeit nach dem Sterbetag vom Tod eines Angehörigen erfahren und dann ihrer Trauer nachträglich durch eine solche Anzeige Ausdruck verleihen.

Viel wahrscheinlicher jedoch ist es, daß es sich um eine „Memoriam-Anzeige“ handelt, die man nach längerer Zeit aufgibt, um nochmals an den Tod einer Person zu erinnern bzw. um zu zeigen, daß man immer noch in Trauer ist und dieser Person gedenkt.


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Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

Lesezeit ca.: 1 Minute | Tippfehler melden | © Revision: 1. Juni 2012 | Peter Wilhelm 1. Juni 2012

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Anita
12 Jahre zuvor

Solche Memoriam-Anzeigen sieht man aber vor allem fuer sehr jung gestorbene Menschen.
Die Person war immerhin schon 70 als sie gestorben ist.
Wenn jemand „Altes“ stirbt, ist es doch viel leichter, loszulassen als wenn ein Kind oder Jugendlicher stirbt.

12 Jahre zuvor

@ Anita: Nein, durchaus nicht. Solche Anzeigen werden ganz nach Wunsch der Angehörigen auch für Leute geschaltet, die schon 50 oder mehr Jahre tot sind.
Das hat nichts mit dem Alter zu tun.
Aber Du hast Recht, für jüngere Leute sieht man sie etwas häufiger.
Ein bißchen hat das Ganze aber auch damit zu tun, wie üblich so etwas in einer bestimmten Region ist.
Ich habe beobachtet, daß wenn jemand erst einmal mit memoriam-Anzeigen anfängt, immer noch ein paar andere Familien folgen. So kann sich daraus sogar zeitweilig eine Art „Üblichkeit“ entwickeln.

12 Jahre zuvor

Also bei uns sieht man das in den letzten Jahren auch ab und an.

@Anita Die Logik finde ich jetzt etwas seltsam. Schließlich kommt es doch darauf an, was man mit dem Menschen verbindet. Mein Opa war 86 als er vor 14 Jahren starb, ich war Teenager und dachte, dass sich die Trauer schon irgendwann legen würde und ich ihn „vergessen“ würde. Aber ich war so ein Opa-Kind, dass ich noch oft an ihn denke und manchmal auch echt traurig bin, dass wir nur so wenig Zeit zusammen hatten. Manchmal fühle ich mich sogar schuldig, dass ich an meinen leiblichen Vater (seinen Sohn) gar nicht so viel denke, aber der ist schon 1987 gestorben, und ich habe leider keine Erinnerungen an ihn. Stattdessen hat mich halt mein Opa meine Kindheit und frühe Jugend begleitet und verhätschelt und da ist es dann wohl kein Wunder, wenn man nicht loslassen kann.

Die Idee mit der in memoriam-Anzeige finde ich gerade so toll – ich glaube ich lasse so eine dieses Jahr im Herbst schalten.

clownsfrau
12 Jahre zuvor

Ach guck an, so was hab ich noch nie gesehen. Ich hätte wahrscheinlich vermutet, es ist eine Art geheime Botschaft. So wie in den Krimis manchmal an Kidnapper Nachrichten geschickt werden über merkwürdige Zeitungsanzeigen.

simop
12 Jahre zuvor

@clownsfrau: Dann würden sich in unserer Gegend eine Menge Geheimdienstler, Kidnapper und sonstiges Gesocks rumtreiben – an manchen Tagen überwiegt die Anzahl der in-Memoriam-Anzeigen die der aktuellen Todesanzeigen… 🙂

Ich habe – zumindest hier in der Region – den Eindruck, dass diese Anzeigen in den katholischen Gegenden verbreiteter sind als in den evangelischen, aber dieses subjektive Gefühl kann auch täuschen.




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