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Kühlung ausgefallen

Fehler durch Lektorin Alexandra bereinigt.

Gegen 18 Uhr erreichte uns ein Anruf von einem Kollegen aus dem dörflichen Bereich. Seine Kühlung sei ausgefallen und ob wir ihm unseren „Schneewittchensarg“ leihen können.

Bei diesem Schneewittchensarg handelt es sich nicht um einen Sarg im klassischen Sinne, sondern um ein Kühlsystem für einen einzelnen Verstorbenen. Es paßt ein ganzer Sarg hinein.
Der Schneewittchensarg besteht aus einem hölzernen Unterkasten, der die Kühltechnik enthält und in den ein einzelner Verstorbener oder ein geöffneter Sarg eingelegt werden kann.
Den oberen Abschluß bildet eine große Plexiglashaube. Daher kommt der Name Schneewittchensarg. Denn auch die Märchenprinzessin soll in einem gläsernen, also durchsichtigen Sarg gelegen haben.

Solche Einzelkühlsysteme finden bei vielen Bestattern und auf kleineren Friedhöfen Verwendung, wo sich der Bau bzw. die Anschaffung größerer Kühlzellen und Aufbahrungsräume nicht lohnt. So treffe ich in kleineren Gemeinden oft auf Trauerhallen, in denen mit solchen Systemen auch aufgebahrt wird.

Unser Kollege weiß, daß wir noch so einen Schneewittchensarg im Keller stehen haben. Vor vielen Jahren hatten wir damit mal Pläne, die sich dann aber zerschlagen haben, und seitdem steht er als stille Einsatzreserve im Keller.

Allerdings geht das nicht so einfach, wie der Kollege sich das vorstellt. Das Einzelkühlsystem ist wahnsinnig schwer und sperrig. Man kann es nicht einfach in einen Bestattungswagen schieben. Aber gerade weil bei uns in der Gegend der Zusammenhalt unter den Bestattern nicht besonders gut ist, wollte ich ihm unbedingt helfen.
Also sind wir gestern Abend noch ausgerückt und haben einen Verstorbenen bei ihm abgeholt und zu uns in die Kühlung genommen.

Morgen kommt der Kollege mit einem Helfer, bringt den Sarg und seine Utensilien mit und will den Verstorbenen bei uns einbetten. Da sind wir alle gespannt und wollen ihm unbedingt über die Schulter gucken.

Fehler durch Lektorin Anya bereinigt.

Mitarbeiter / Firma

Hier erzähle ich Geschichten aus meinem Bestattungshaus und insbesondere über meine fabelhaften Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Namen sind verändert. Manchmal wurde auch mehrere Personen zu einer Erzählfigur zusammengefasst.

Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 14. Dezember 2017 | Peter Wilhelm 14. Dezember 2017

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9 Kommentare
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unbekannter
15 Jahre zuvor

in der Dresdner Uniklinik ist das leider zwei mal nicht aufgefallen

http://www.sz-online.de/nachrichten/base.asp?ausgabe=301&etag=11.07.2008

[quote]
In der Uniklinik gibt es eine zweite Kühlpanne

Anfang Mai fiel in der Pathologie die Kühlung aus. Auch die Rechtsmedizin war betroffen. Das hatte die Klinik bisher bestritten.
Im Zusammenhang mit dem Umbau der Rechtsmedizin ist es in der Uniklinik zu einem zweiten Ausfall von Kühlaggregaten gekommen. Wie erst jetzt bekannt wurde, heizten sich Anfang Juni die Kühlzellen in der gerade sanierten Rechtsmedizin auf. Nach Angaben eines Kliniksprechers blieb die Havarie über das Wochenende unbemerkt,
..[/quote]

15 Jahre zuvor

Ich habe hier sowas auch schon mal gesehen, allerdings im Supermarkt und da heisst es Tiefkühltruhe. Trotzdem richtig hübsch anzusehen und mit schönem klappbaren und durchsichtigem Deckel ;).

Mac Kaber
15 Jahre zuvor

Warum über die Schulter schauen? Vielleicht bekommt er dann Lampenfieber und läßt ihn vor Aufregung fallen.
Ihr müßt halt nur Eure bewegliche Habe vorher inventarisieren.

freidenkerin
15 Jahre zuvor

@Mac Kaber,
es scheint wohl weniger um potenzielle Diebesgüter zu gehen, als um die Art und Weise, wie andere Bestatter sich Verstorbenen widmen.

Mac Kaber
15 Jahre zuvor

@Freidenkerin: Deinen 2.Teil hab ich im ersten Satz erklärt.
Deinen 1.Teil hab ich im zweiten Satz erklärt.
Wenn man Kollegen beobachtet, ist das Ergebnis verfälscht. Denn normalerweise zittert er nicht vor Aufregung und lässt ihn nicht fallen. Für Tom würde dann feststehen, dass der Konkurrent in 100% der beobachteten Fälle seine Kunden vor Aufregung fallen lässt. Sein Werkzeug und Sonstiges muß er wegräumen wegen der Einzelfälle. Alle Bestatter sind ehrlich. Wenn was wegkommt sind das Einzelfälle.

freidenkerin
15 Jahre zuvor

Mir dünkt, als spräche jemand,der nicht aus dem Metier sei..
Bzw. ist die Betrachtungsweise sehr beschränkt

15 Jahre zuvor

den gab`s auch mal 😉

[imgcomment image[/img]

15 Jahre zuvor

Silke: ooooohhhh…… *sehnsüchtig schmacht*
Deiner???

15 Jahre zuvor

leider nein,
meine Eltern hatten mal einen, ist irgendwann im Keller gelandet und beim nächsten Umzug
(Frevel…natürlich) entsorgt worden.




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