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Pietät Eichenlaub hat die Leiche wieder

Mann oh Mann, in deren Haut möchte ich nicht stecken!
Seit gestern war ja das Unternehmen Pietät Eichenlaub heftigst damit beschäftigt, eine Leiche zu suchen und heute Morgen sollte die Aufbahrung sein. Das geht aber schlecht ohne Leiche. Also haben die einfach einen leeren Sarg auf den Friedhof gebracht und den Angehörigen vermittelt, man könne die Verstorbene unmöglich noch ansehen: viel zu aufgedunsen, Geruchsentwicklung usw. …
Durch den leeren Sarg waren die Eichenlaubs wenigstens abgesichert, falls die Familie sich telefonisch auf dem Friedhof erkundigt. In der Zwischenzeit haben sie wie wild herumtelefoniert und endlich auf dem Außerhalb-Friedhof jemanden erreicht (die Männer dort sitzen ja nicht immer am Telefon, sondern graben Gräber, wackeln an Grabsteinen, ärgern alte Leute usw.) Von denen haben die Eichenlaubs erfahren, welcher Bestatter die für den Friedhofswärter unbekannte Leiche „untergestellt“ hat und sie haben die Tote dort mit der Trage abgeholt.

Ja und gerade als sie die von der Trage in den Sarg umbetten wollten, kam die Familie, um die Tante zu besuchen…

Den Rest kann man sich denken, oder?

„Dumme Arschlöcher!“, soll noch das Mindeste gewesen sein, so erzählte mir der Friedhofswärter -den ich ganz zufällig angerufen habe-, was der eine Neffe den Männern von Eichenlaub an den Kopf geworfen hat. Man hat den Eichenlaubs jetzt aber den Auftrag entzogen, die durften ihren Sarg wieder mitnehmen und soviel ich weiß, liegt die Tante jetzt von einem Neffen bewacht auf der Trage, während der Rest der Familie beim Dorfbestatter von außerhalb ist, der die Tante ohnehin untergestellt hatte.

Wehe da schreibt wieder einer „schadenfroh!“ in den Kommentar!

Ich bin nicht schadenfroh, ich bin nicht schadenfroh, nur ein ganz kleines bißchen schadenfroh, oder vielleicht ganz arg….

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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 27. März 2016 | Peter Wilhelm 27. März 2016

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LeSmou
16 Jahre zuvor

was ist schlecht dabei schadenfroh zu sein?

undertaker
16 Jahre zuvor

Da ist eigentlich nichts Schlechtes dabei. Mir blutet nur immer das Herz, wenn ich an die Angehörigen denke, die sowas mitmachen müssen.

Kristian
16 Jahre zuvor

Man vergißt leicht, wie wichtig gerade alten Menschen die würdige Bestattung ihres Ehepartners ist. Meine Oma sagte nach der Bestattung meines Opas damals: Es hätte ihm gefallen. Und das hat keiner als ironisch empfunden, das war ein inneres Gefühl bei ihr, noch etwas Gutes für ihn haben tun zu können und ein Kompliment an den Bestatter.

Aber echt mal, wenn ich mir vorstelle, so was bei einer Angehörigen erleben zu müssen …

16 Jahre zuvor

Am meisten freut mich das sie den Auftrag verloren haben. Hat aber auch nix mit Schadenfroh zu tun, eher mit Wut auf solche Arschlöcher!

16 Jahre zuvor

Eigentlich sollte man ja davon ausgehen, dass Fehler überall passieren dürfen und auch müssen. Allerdings gilt auch überall, dass der Kunde von den Fehlern nichts mitbekommen sollte. Das wurde hier (leider aus Kundensicht) sträflich vernachlässigt.

Jan
16 Jahre zuvor

Manche Ihrer Geschichten erinnern mich fast schon an Räuberpistolen, allerdings mit immer dem selben endgültigen Ausgang.

Einfach KLASSE geschrieben

sabrina
16 Jahre zuvor

Als Angehöriger ist man immer durch den Wind bei einer Beerdigung. Deshalb legt man sehr gern alles in professionelle Hände. Ich bin vor Jahren an einen solchen Eichenlaub Bestatter geraten.Das Geld stimmte, meine Angehörige hatte sehr gut vorgesorgt. Der Bestatter war in meiner Nähe, für Angehörige immer wichtig, die arbeiten gehen. Man bekommt nicht immer frei um alles zu regeln. Ich möchte gar nicht alles aufschreiben, was schiefgegangen ist. Aber das Schlimmste war dann während der Beerdigung, als der professionelle Redner dann den Namen falsch sagte. Er sprach von Rosemarie, gestorben war aber Renate. Rosemarie saß vor dem Sarg, im Publikum sozusagen. Erst mehrfache Zwischenrufe ließen ihn aus seiner eigenen Ergriffenheit aufwachen. Und wenn er sich wenigstens entschuldigt hätte, ganz normal entschuldigt.Und ich meine kein Geld zurück oder so. Nur entschuldigt.Nein, das war ein aalglatter Hund. Er faselte was und ich hätte mir damals gewünscht, wenigstens Arschloch sagen zu können. Am liebsten hätte ich ihn verprügelt. Aber man ist als Angehöriger nach solcher angespannten Zeit einfach nur erschöpft.Das Einzige, was mir Genugtuung heute verschafft, ist… Weiterlesen »

16 Jahre zuvor

Hm, eigentlich sollte der Artikel ja eine etwas andere Überschrift tragen:

"Pietät Eichenlaub hatte die Leiche wieder"

Nulpe
16 Jahre zuvor

"-den ich ganz zufällig angerufen habe-"

Zufälle gibts,die gibt es gar nicht 😉

Tja,hätte Eichenlaub einen Arsch in der Hose gehabt und sofort gesagt was Sache ist,hätte er sich den ganzen Ärger wahrscheinlich sparen können.

Den Ärger den er jetzt noch nachträglich bekommen wird dürfte diesem Unternehmen erheblich Schaden zufügen.Und das mit Recht.

Knoblauchfahne
16 Jahre zuvor

wie kam es denn, dass die familie das gemerkt hat? hat eichenlaub die tante in einem der familie zugänglichen raum umgebettet? 😮

IngoH
16 Jahre zuvor

Wie *** kann man sein?!

Hätten sie wenigstens anstatt diesem Unfug (aufgedunsen, Geruch) irgendwas anderes ("wir haben da ein kleines technisches Problem, nichts schlimmes, dauert nur ein ganz klein wenig länger als sonst, ist bis morgen Mittag geklärt…") vorgeschoben, weshalb sie die Verstorbene noch nicht zum Friedhof bringen können, dann wären sie wahrscheinlich noch mit einem blauen Auge (wenn überhaupt) davongekommen, anstatt solch einen derben Tiefschlag einstecken zu müssen.




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