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Frag den Bestatter

Promibonus für Fuchsberger?

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Joachim Fuchsberger, am 11.09.2014 Verstorben und am 23.09.2014 wird er erst beerdigt. Wie hält das ein Verstorbener ohne Embalming aus? Jede (Normale) Person dürfte nicht so lange über der Erde bleiben. Gibt es selbst im Tod einen Promi Bonus?

Wenn die Umstände es erfordern…
Wenn die Erfordernisse es notwendig machen…

Ich kann mich gut an zahlreiche Beerdigungen erinnern, die ich selbst organisiert habe, bei denen die Verstorbenen ähnlich lange unbestattet blieben.
Und das waren ganz normale Leute und die Umstände und Erfordernisse lagen regelmäßig im Verantwortungsbereich des Friedhofes.
Einen Promi-Bonus braucht es dafür also offensichtlich nicht.

Auf der anderen Seite muß man es mal, von jeglichem Sozialneid befreit, doch nüchtern betrachten.

Ein Prominenter wird zumeist eine wesentlich größere Anzahl an Trauergästen anziehen, als ein normaler Bürger. Auch diese sind wiederum prominent, stammen aus dem Showgeschäft, der Politik und anderen Bereichen des öffentlichen Lebens.
Manche müssen von weither kommen und in aller Kürze Termine absagen.
Hierfür billigen die Behörden dann schon den einen oder anderen Tag Wartezeit mehr zu.

Warum sollte denn im Tod jemand nicht auch einen gewissen Prominentenstatus haben, den wir ihm zu Lebzeiten bereitwillig zugestanden haben?

Rein technisch ist die Aufbewahrung eines Verstorbenen über einen solchen Zeitraum, bei ordentlicher hygienischer Versorgung und kühler Lagerung, eigentlich kein Problem.


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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In „Frag den Bestatter“ findest Du meine Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die mich tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen. Es handelt sich also um meist nicht bearbeitete und nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich. Ich mache mir die Aussagen nicht zu eigen.
Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

Lesezeit ca.: 1 Minute | Tippfehler melden | © Revision: | Peter Wilhelm 23. September 2014

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19 Kommentare
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Chris
9 Jahre zuvor

…meine Schwiegermutter lag vor ein paar Jahren wegen Fernreise naher Verwandter fast vier Wochen „auf Eis“ – und die war keinesfalls prominent!

Kostete ein bisschen Gebühr – war aber bezahlbar.

Beatrix
9 Jahre zuvor

Meine Oma musste auch etwas länger auf ihre Beerdigung warten, weil meine Schwester mit ihrer Familie erst die Anreise aus Finnland organisieren musste…

MiniMoppel
9 Jahre zuvor

Ich verstehe nicht, wie der Schreiber der Mail darauf kommt, dass es sich dabei um einen „Promi Bonus“ handelt.
Ich erinnere mich an die Doku „Verarmt, verstorben, verscharrt“, die hier auch mal verlinkt war ( http://bestatterweblog.de/verarmt-verstorben-verscharrt-2/ leider offensichtlich online nicht mehr verfügbar). Da ging es darum, dass Versorbene nicht beerdigt werden können, weil sich niemand findet, der die Kosten dafür übernimmt, und die deshalb wochen- und monatelang in Kühlkammern „eingelagert“ werden.

anja
9 Jahre zuvor

Moar, muss man denn immer und überall eine Ungleichbehandlung vermuten? Beim Hoeneß kann ich das ja noch verstehen. Die wenigsten dürften Kontakt zu Knackis haben, schon gar nicht zu welchen, die kein Kapitalverbrechen begangen haben, sondern „nur“ eines mit Kapital. Es ist den meisten einfach nicht geläufig, dass die Resozialisierung da ziemlich zügig losgeht. Zum Glück.

Aber bei einer Beerdigung?

Zumal ich zwölf Tage jetzt nicht soooo unfassbar lange finde. Noch deutlich drunter kommt man wohl nur, wenn alle im gleichen Dorf wohnen und niemand weder Anreise hat noch einen Arbeitgeber, der nicht den Betrieb zumacht, weil alle zur Beerdigung gehen(hier durchaus üblich)

Held in Ausbildung
9 Jahre zuvor

Sag mal was ist der Fragesteller dem für ein Idiot? Sorry… aber zwischen Tod und Beerdigung liegen gerade mal 12 Tage! Ich glaube der Fragesteller musste noch nie selbst eine Beerdigung organisieren, dann wüsste er nämlich, dass man durchaus einige Tage braucht, um Dinge zu organisieren (Redner, Urne aussuchen, Verbrennung organisieren etc.) und das das einfach seine Zeit kostet. Nicht jedes Krematorium hat am nächsten Morgen gleich einen Platz frei!
Und anschließend empfehle ich ihm: Schlag mal die Zeitung auf und schaue bei den Traueranzeigen, da sind 14 Tage zwischen Tod und Beisetzung auch bei Oma Lisa vollkommen normal! Naja… wer lesen kann ist klar im Vorteil

Reply to  Held in Ausbildung
9 Jahre zuvor

Dazu müßte man allerdings wissen, wie die Wartezeit von Oma Lisa bewältigt wurde. Im Sarg oder in der Urne usw.
Bei Feuerbestattungen kann es tatsächlich länger dauern, aber oft ist der Sarg dann einfach im Krematorium und gewisse Veränderungen am Leichnam machen nichts weiter aus, weil einzig noch die Einäscherung folgt.
Anders sieht das aus, wenn der Sarg dann noch den Trauernden präsentiert werden soll.

BestatterKiel
Reply to  Held in Ausbildung
9 Jahre zuvor

@Held in Ausbildung

Der Fragesteller hat seine Mutter beerdigen müssen diese musste innerhalb von 5 Tagen beerdigt werden, länger ist eine Aufbahrung in der Friedhofskapelle nicht möglich gewesen. Der Antwortgeber Held musste scheinbar noch nie innerhalb von 5 Tagen alles Organisieren für eine Beerdigung. Wenn man keine Ahnung hat lieber die Fresse halten und danke für deine IP Adresse wenn noch so ein Spruch gegen den Fragesteller kommt gibt’s ne Anzeige wegen Beleidigung von mir für dich!

Reply to  BestatterKiel
9 Jahre zuvor

Vielen Dank für Deinen sehr aufschlußreichen Kommentar.
Er hat uns informiert, erheitert und sprachlos gemacht.
Wir werden noch in vielen Jahren deiner Formulierungskunst gedenken und dir stets ein bleibendes Andenken in den allertiefsten Tiefen unserer Körper bewahren, und zwar da wo es ganz, ganz dunkel ist.

Nochmals vielen Dank!

9 Jahre zuvor

Was hat das denn mit Promi-Bonus zu tun? Mein Vater musste auch zwei Wochen warten, der ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Wir mussten erst warten, bis die Kripo ihn freigab. Ich finde jetzt 12 Tage auch nicht ungewöhnlich.

berit
9 Jahre zuvor

Schließe mich meinen Vorrednern an und empfinde die Frage nach einem Promibonus auch als reichlich unangemessen, zumal gestern die Bilder der Beerdigung übertragen wurden und ich mich beinah schon selbst geschämt habe, diese angesehen zu haben, da alle Beteiligten in merklich tiefer Trauer waren.

Mathias
9 Jahre zuvor

Gerade gestern die Trauerfeier für unsere Freundin gehabt – die am 03.09. verstorben ist, also noch eine Woche länger „auf Eis lag“. Hatte nichts mit Prominenten-Bonus zu tun, war allein eine Frage der Organisation.

Bernd
9 Jahre zuvor

Das ist wohl auch regional sehr unterschiedlich.
Bei meiner Stiefmutter wurden wir auch gefragt, warum es denn 8 Tage gedauert hat. Ob da irgendwas nicht in Ordnung war.
Einige Verwandte erzählten, das bei Ihnen nach zwei, spätestens drei Tagen jeder beerdigt ist. Da ist dann wohl auch „unanständig“ 🙂 wenn man nicht dafür sorgt, das es so schnell geht.
Da wird auch zur Beerdiugung gefahren, egal was es kostet oder wie lange es mit dem Auto dauert.
Urlaub im Betrieb wird danach beantragt, das ist normal!

Ich persönlich finde alles was innerhalb zweier Wochen passiert, völlig normal.
Und länger kann es aufgrund von Terminproblemen mit Friedhöfen, Kramatorien, Kirchen, Pfarrern, usw. immer geben.

shivling
9 Jahre zuvor

Ähem…

Hier werden in den Kommentaren aber ganz wild Urnen- und Erdbestattungen durcheinandergeworfen (von wegen „Platz im Krematorium“ und so…).
So häufig ist das nun auch nicht, dass bei einer Erdbestattung (!) zwölf Tage zwischen Todestag und Beisetzung liegen. Natürlich geht es, Fristverlängerung beim Gesundheitsamt (bei uns 11,- €), Sarg darf nicht mehr geöffnet werden, fertig. Die Oma Lisa aus »Held in Ausbildung«s Beitrag ruht da aber meistens schon in einer Urne… 😉

Reply to  shivling
9 Jahre zuvor

Ja, stimmt.
Aber 7 Tage sind hier eher der Normalfall.
Wenn jemand freitags abends stirbt, kann der Bestatter den Sterbefall frühestens Montag anmelden. Da bekommt er dann zur Antwort, daß die „besten“ Termin schon für das städtische Institut weg sind und man bietet ihm allenfalls noch den nächsten Freitag oder gar den Montag bzw. Dienstag an.
Eine Sondergenehmigung muß hier nicht eingeholt werden. Diese brauchte ich immer nur, wenn die Aufbahrung über längere Zeit daheim erfolgen sollte.

Leserin
9 Jahre zuvor

@shivling: auch bei Erdbestattungen ist das hier nicht unnormal. Ich hab extra mal nachgeguckt. Mein Großonkel ist vor vier Jahren verstorben, die dazugehörige Großtante vor drei. Gleiche Adresse, also gleiche Behörden, gleicher Bestatterfirma, beide einfach nur alt, keine Fremdeinwirkung, gar nix, gleiche Anreise für die Angehörigen, gleiches Cafe, gleicher Friedhof. Dem Geschmack nach war sogar der Butterkuchen gleich alt. Einziger Unterschied: einmal Trauerfeier am Sarg mit anschließender Beisetzung, einmal Trauerfeier an der Urne mit anschließender Beisetzung. Die mit Urne ging sogar einen Tag schneller, aber beide knapp über zwei Wochen. Fand hier niemand ungewöhnlich, trotz Dorf

9 Jahre zuvor

Bei meiner Uroma (am 8. Mai letzten Jahres verstorben und ganz sicher kein Promi) hats auch länger gedauert. Ich weiß aber gar nicht, warum. Feuerbestattung… Anreise ihres ältesten Enkelkindes aus Schweden… keine Ahnung.

Irene
9 Jahre zuvor

Bei meinem Vater hat es allein 3 Wochen gedauert, bis die Sterbeurkunde von der Stadt ausgestellt war und beim Bestattungshaus eintraf – und ohne Sterbeurkunde hängst du fest, da gibt es keine Kremation und schon gar keine Bestattung.
Gemäss meinen Recherchen ist das in manchen Städten offenbar eine normale „Laufzeit“ für diese Urkunden.
Und das war ohne weitere Komplikationen, mein Vater ist im Krankenhaus auf der Palliativstation an Pankreaskrebs verstorben, da waren Todesursache, -zeitpunkt und -ort absolut eindeutig.

Dirk
9 Jahre zuvor

Meine Ex-Frau musste knapp sechs Wochen drauf warten.
In Berlin wurden die meisten Krematorien geschlossen, aus Effizienzgruenden, seit dem gibts lange Wartezeiten, auf die (zumindest behauptet er das) der Bestatter keinen Einfluss hat.

Elodia
9 Jahre zuvor

Hallo zusammen,

die Zeit wann eine Erd- oder Feuerbestattung (Kremierung nicht Urnenbeisetzung) erfolgt sein muss, hängt von den Bestattungsgesetzen der Länder ab.

In Bayern sind dies nur 3 Tage, in NRW ab Oktober 10 Tage (Novelierung des Gesetzes; zuvor lag die Frust bei 8 Tagen)… in anderen Bjndesländern gibt es keine Frist z.B. in Baden-Württemberg.

Eine Fristverlängerung ist in jedem Fall eine Ausnahme! Diese wird vom Ordnungs- oder Gedundheitssamt erteilt. Eine Urlaubsrückrreise wird im Normalfall nicht als triftiger Grund akzeptiert, da mannen 24-96 h von überall aus der Welt zurückreisen „könnte“.

Sind die Angehörigen bereit einer thanatopraktischen Behandlung zuzustimmen, steigt die Chance um eine kurze Frustverlängetung bei den Ämtern. Die Fristen dienen nicht zu vergessen auch dem „Seuchenschutz“.




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