Iris Rohmann, Buchautorin und Journalistin, die ich anläßlich der Dreharbeiten zu einem WDR-Beitrag in Köln kennenlernen durfte, hat ein Anliegen. Sie und ihre Mitstreiter kämpfen derzeit für den Erhalt der schönen Kölner Christuskirche.
Da Köln sehr viele Kirchen hat und ich schon sehr viele Kirchen in Köln besucht habe, vor allem in der Zeit meines Studiums, wo ich mal ein halbes Jahr in Köln lebte und arbeitete, kann ich heute gar nicht mehr sagen, ob ich ausgerechnet diese Kirche kenne.
Abseits von religiöser Frömmelei und Volkstümelei finde ich aber Kirchen, Friedhöfe, Burgen und Schlösser grundsätzlich schön. (Gut, als man hier in Mannheim vor ein paar Jahren so eine Betonkirche, eine Bausünde aus den 70ern, abgerissen hat, tat mir das eher wohl als weh.)
Deshalb möchte ich Iris gerne unterstützen und weise hier deshalb auf die Petition zu diesem Thema hin:
https://www.openpetition.de/petition/online/rettet-die-christuskirche-in-koeln
Einen entsprechenden Banner mit Abstimmmöglichkeit findet man auch unten rechts in der Seitenleiste.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Habsch grad mal pro Rettung gestimmt. Ich, als Nichtgläubige…
Ich finde auch, dass das gerettet gehört. Kirche brauche ich auch nicht, aber es geht hier um kulturelle Werte jenseits persönlicher Einstellungen oder Überzeugungen. Erstens finde ich, dass eine Notkirche als Zeitdokument erhalten bleiben muss, und zweitens kann es nicht sein, dass wieder mal wirtschaftliche Aspekte die anderen Aspekte überlagern.
In Münster werden Kirchen nicht abgerissen, sondern umgebaut und z. B. als Wohnungen vermietet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dreifaltigkeitskirche_%28M%C3%BCnster%29
http://www.wn.de/Muenster/2013/04/Wohnen-unterm-Kirchendach-Umgebaute-Dreifaltigkeitskirche-oeffnet-ihre-Pforten
Gemäss Website der Christuskirche ist dort aber ein Umbauprojekt (Erhaltung des Turms, Umbau des Schiffs in einen modernen Gottesdienstraum) im Gange. Wie stehts denn damit?
http://www.thomaschristuskirche-koeln.de/start/Umbau_Christuskirche.aspx
Die Kirchengemeinde könnte das Gebäude aber eher erhalten, wenn nicht die Nicht-Kirchensteuerzahler per Internet mal eben für eine Erhaltung abstimmen, sondern wenn genügend Menschen das Ganze auch mal Geld wert wäre…. Und dann wäre immer noch zu überlegen, ob die Gelder der Kirchenmitglieder nicht besser für die ganzen humanitären Aufgaben ausgegeben werden sollten die die Kirche als Institution übernimmt, als für ein lebloses Gebäude aus Stein – findet eine, die Kirchenmitglied ist, deren Kirchturm hoffentlich abgerissen werden darf und die Kirchengebäude liebt.
Das Christentum ist eine Religion im Untergang. Seit 1500 geht es kontinuierlich bergab. Die wesentlichen Grundsätze hat man eh schon nach den ersten zwei, drei hundert Jahren über Bord geworfen und konnte so überhaupt erst zur der Machtfülle aufsteigen, die die Kirche an der Wende zwischen Mittelalter und Neuzeit erreicht hatte und die den Bau der vielen Kirchen überhaupt erst ermöglicht hat.
Wenn jetzt Kirchen abgerissen werden müssen, ist das für die Menschen vor Ort sicher traurig, ist aber Teil eines Gesammttrends, der kaum umzukehren sein wird. Bei aller Sympathie für Menschen, die sich für ihre unmittelbare Umgebung einsetzen, ist dieses Anliegen in meinen Augen verfehlt, weil es sich lediglich gegen ein Symptom einer Entwickling richtet, die von breiten Teilen der Gesellschaft – und wahrscheinlich auch von vielen Unterzeichnern – getragen wird: Die zunehmende Bedeutungslosigkeit der Kirche für das tägliche Leben.
Christentum und Kirche sind zwei rießen unterschiedliche Dinge.
Christentum ist eigentlich das neue Leben durch Jesus und Kirche eine Institution, die Regeln diktiert. Siehe Konstantinische Wende.
Es fällt manchmal schwer, nicht zynisch zu werden.
Ruhig, Konni, ruuhig…