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Sagen Sie mal

Rechtschreibung geprüft

„Sagen Sie mal, was ist das bei Ihnen denn für ein Saftladen?“

„Was haben Sie denn für ein Problem?“

„Na hören Sie mal, das habe ich doch gerade lang und breit dieser anderen Tante am Telefon erklärt.“

„Ach, Sie haben schon mit jemanden aus unserem Haus gesprochen? Dann verbinde ich Sie gerne weiter, mit wem haben Sie denn gesprochen?“

„Nein, ich habe mit niemandem bei Ihnen gesprochen, sondern ich habe beim Friedhofsamt angerufen.“

„Aber jetzt sprechen Sie mit einem Bestattungshaus. Was ist denn Ihr Anliegen?“

„Ich will mich beschweren.“

„Worüber?“

„Wegen dieser Holzkreuze.“

„Aha.“

„Da stehen doch so Holzkreuze auf den frischen Gräbern, alle schön in Reih und Glied, nur bei einem Grab steht ein viel größeres und breiteres Kreuz.“

„Ja und?“

„Deshalb habe ich schon auf dem Amt angerufen und mich beschwert. Das muß doch alles seine Ordnung haben, da kann doch nicht jeder Holzkreuze hinstellen, wie er will. Das habe ich auch der Tante beim Amt erzählt.“

„Und was haben die Ihnen gesagt?“

„Daß die Kreuze von den Bestattern geliefert werden.“

„Das ist auch richtig so.“

„Und wie kommen Sie dazu, da einfach ein größeres und breiteres Kreuz hinzumachen?“

„Das ist ganz sicher nicht von uns. Auf jedem Friedhof sind da andere Kreuze üblich, auf manchen ganz kleine, auf anderen größere und auf wieder anderen Friedhöfen sogar welche mit einem kleinen Dach drüber. Es kann ja immer mal sein, daß ein auswärtiger Bestatter ein Kreuz mitgebracht hat, wie es bei ihm auf dem Friedhof üblich ist.“

„Darf der das? Das darf der bestimmt nicht! Das muß man unterbinden, da muß man doch was gegen machen können.“

„Warum? Natürlich darf der das. Bei uns sind zwar bestimmte Kreuze üblich, das heißt aber nicht, daß die vorgeschrieben sind oder es gar verboten wäre, andere hinzustellen.“

„Nee, so geht das nicht. Das stört den Gesamteindruck und Sie müssen das sofort ändern.“

„Ja und warum sollen wir das ändern? Wir haben doch mit diesem Kreuz gar nichts zu tun.“

„Sind sie ein Bestatter?“

„Ja sicher.“

„Sehen Sie, und die Tante vom Amt hat gesagt, daß da die Bestatter für zuständig sind. So!“

„Wenn überhaupt, müßten Sie den Bestatter anrufen, der das Ding aufgestellt hat.“

„Dann geben Sie mir mal die Nummer! DEM werd‘ ich was erzählen!“

„Ich weiß nicht, wer das war.“

„Scheißladen, Saftladen…“ (legt auf)

Fehler durch Lektorin Anya bereinigt.

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Die Artikel in diesem Weblog sind in Rubriken / Kategorien einsortiert, um bestimmte Themenbereiche zusammenzufassen.

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Deshalb stehen über 4.000 Artikel in dieser Rubrik hier. Nach und nach, so wie ich die Zeit finde, räume ich hier auf.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 7. März 2016 | Peter Wilhelm 7. März 2016

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36 Kommentare
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Lars
15 Jahre zuvor

Der hieß aber nicht zufällig Monk mit Nachnamen? 😀

15 Jahre zuvor

Was störts die deutsche Eiche, wenn ein Schwein sich an ihr kratzt. Solange es, selbstverständlich, ein Normschwein ist.

Ma Rode
15 Jahre zuvor

Ein reizender Mensch!

Anno, nicht nym ;)
15 Jahre zuvor

Erinnert mich an die Kollegin, die einen Weinkrampf bekam, weil auf einmal das Stromkabel an ihrem PC schwarz und nicht mehr grau war.
Sie wollte _sofort_ das graue wiederhaben, schwarzes Kabel geht mal gar nicht.

Und solang wie der das getauscht hat, hat sie daneben gesessen und nur geweint. Weil alles so unordentlich und geht ja mal gar nicht…

Marc
15 Jahre zuvor

Wo kann man sich eigentlich über solche Zwangsneurotiker beschweren? Da muss doch jemand zuständig sein, die stören den Gesamteindruck. Da muss man doch was gegen tun können.

new_media_junkie
15 Jahre zuvor

Oh Gott, das liegt in deutschen Genen, oder?
In Kuba gibt’s nichtmal Sicherheitsgurte und hier regen sich die Leute auf wenn ein Holzkreuz anders aussieht?! War sicher ein gelangweilter Rentner von der Sorte die auch Teppichfransen kämmen.

Lobo
15 Jahre zuvor

Wie sag ich immer :

Solche muß es auch geben, kein Mensch weiß warum, aber es muß sie geben. 😉

MrA
15 Jahre zuvor

Ohh ja! Typisch deutsche Rentner… den ganzen Tag nichts anderes zu tun, als sich über irgendetwas sinnlos aufzuregen und ein riesen Traraa drum zu machen. Und sei es diesmal wegen der Ansicht der Holzkreuze (das geht aber nun mal gar nicht! Das muß doch unterbunden werden!). Manchmal fragt man sich echt wie bescheutert die Leute noch sein können und ob es nichts Wichtigeres geben kann?!?

Komischerweise, wenn der Opa so ein Kreuz hinstellen lassen hätte wollen und es dann das Gesamtbild gestört hätte, dann hätte er sich ja nur aufgeregt „das kann ja wohl nicht sein! ich werd ja wohl noch ein eigenes Kreuz hinstellen dürfen!“

Jaja, halt immer so auslegen wie man es braucht…

Kopf->Tisch

15 Jahre zuvor

Ich hätte da nur gesagt, dass Du es gerne austauschst, und ob er denn vorbeikommen will um Bar zu zahlen, oder ob Du ihm die Rechnung schicken sollst …
Da hätte man mal sehen könnnen, dass der Gesamteindruck ja vielleicht doch nicht so sehr gestöhrt wird.

Mumpakl
15 Jahre zuvor

Jetzt wissen wir auch, warum jeder Furz reglementiert ist. Solche $$$ schaffen es wohl hin und wieder mal an die entscheidenden amtlichen [strike]Verwahrungs[/strike]Arbeitsstellen und können unaufhaltsam ihre Ansichten umsetzen.

Ines
15 Jahre zuvor

@Nr4: He, was ist denn gegen das Teppichfransenkämmen einzuwenden? 🙂 Ich würde das auch machen, hätte ich einen Teppich, und hätte der Fransen. Aber auf dem Friedhof erfreue ich mich für gewöhnlich an der Vielzahl der Grabsteine und Kreuze.

15 Jahre zuvor

Ja, und wahrscheinlich schaut er auch allabendlich bei den Nachbarn ins Fenster (notfalls mit Fernstecher) und regt sich dann darüber auf, was die in ihren 4 Wänden so treiben.

new_media_junkie
15 Jahre zuvor

Es gibt Dinge die braucht es einfach nicht: Teppichfransen kämmen, Unterwäsche bügeln, Tauben füttern, Fellbezüge für Fahrradsattel, Handysocken um das (Schutz!-)gehäuse zu schützen…… 😉

Ma Rode
15 Jahre zuvor

@new_media_junkie: … und diese milbigen Fellbezüge für Auto-Lenkräder, die braucht es auch einfach überhaupt nicht!

Shefox
15 Jahre zuvor

Das ist einer von der Sorte, die auch spätabends durchs Wohngebiet schleichen und Falschparker aufschreiben….*Kopf schüttelt*

Gruss
S.

Preacher
15 Jahre zuvor

immer diese Hobby-Polizisten mit ihren krankhaften Zwangserscheinungen. Wenn ich noch mal höre „Ordnung muss sein“ gehe ich in die Ecke kotzen :-O

Percy
15 Jahre zuvor

Immer diese Vorgartennazis…

Preacher
15 Jahre zuvor

@22 aber nicht so schnell das mit Regulierung. 😀
Erst ein mal würde man ein Komitee einberufen die Größen festzulegen. Dann gäbe es ein Ausschuß um diese Grössen zu überprüfen. Und wenns dann soweit wäre würden die noch ein Amt gründen, um diese Größen dann regelmässig zu überprüfen.
Zwei Jahre später, hätte TÜV festgestellt, dass diese Größen gegen DIN 42372312 / B 12 verstossen …

15 Jahre zuvor

Ich bin ja für die sofortige Einführung von Strichcodes für Holzkreuze, damit man immer vor Ort feststellen kann, welcher Bestatter welches Kreuz aufgestellt hat.

Der Strichcode ist zwischen dem Vor- und dem Nachnamen zu platzieren und muss sich farblich deutlich vom restlichen Kreuz unterscheiden.

Sluff
15 Jahre zuvor

Irgendwie beschämend und irgendwie auch herrlich! Menschen die sich mit solch Problemen beschäftigen bringen die Welt doch richtig weit vorwärts.

martin
15 Jahre zuvor

>>schaut er auch allabendlich bei den Nachbarn ins Fenster (notfalls mit Fernstecher) << das gibt dem Begriff Fernstecher eine ganz neue bedeutung -.-

lily
15 Jahre zuvor

@23: Wenn ich nicht mehr weiter weiß, gründ‘ ich einen Arbeitskreis…

wene
15 Jahre zuvor

hm.. solche Leute sterben scheinbar wirklich nicht aus..

@17 wieso strichcodes.. die sehen doch immer anders aus RFID ist doch viel dezenter 😀

hajo
15 Jahre zuvor

@13
.. gehäkelte Überzüge für Toilettenpapier auf der Auto-Hutablage …

aber trotzdem: Tom, bist Du nun Bestatter oder nicht: dann bist Du auch zuständig! ;-D
Schliesslich ist ein Friedhof ein Gesamt-Kunstwerk, das Bestatter massgeblich mit gestalten
.. und wer möchte dort schon Verhältnisse wie bei Hempels?

Danke Tom, wieder ein Klasse Artikel!

Schönes Wochenende und Grüsse aus Frankfurt am Main
Hajo

Silvio
15 Jahre zuvor

Genau deswegen gibt es in Deutschland 748027503470 Ämter, 95890234850345904 Gesetze und 50 mal soviel an Formularen, weil jeder wegen irgendwas angepisst ist. Wenn der jemanden beim Amt kennen würde gäbe es dort auf dem Friedhof bald sicher eine Regulierung zur Größe von Holzkreuzen. *g*

Silvio
15 Jahre zuvor

@23.. Sorry, ich vergas *lach* 😀

Ben
15 Jahre zuvor

@2 erinnert mich daran, als ich mal in der EDV eines katholischen Krankenhauses gejobbt habe. Überall wurden neue PCs aufgestellt. Habe dann mehrere Tage damit zugebracht, die schicken neuen Tastaturen mit den alten, grauen, versifften auszutauschen, weil die neuen SCHWARZ waren…

Silvia
15 Jahre zuvor

@ Preacher: Okay, wenn Du es wirklich soooo gern hörst:

(tieflufthol) Ordnung muss sein! 🙂

Lobo
15 Jahre zuvor

@23

Und wenn der TÜV dann endlich nach 3 Debatten und 5 Überarbeitungen zufrieden ist, wird die neue Friedhofskreuznorm endlich eingeführt.
Drei Monate später stellt man dann fest, daß diese Regelung gegen geltendes EU – Recht verstösst ….

😀

Mavy
15 Jahre zuvor

@25 naja das is doch deutlich ein unterschied, da schwarz eine bedeutung in dem glauben hat

Silvio
15 Jahre zuvor

@30.. Man kanns ja auch übertreiben…

Georg
15 Jahre zuvor

@30: nonnen tragen schwarz…..

Silvio
15 Jahre zuvor

Irgendwann kommt Satan auf die Erde in einem pinken Gewand.. Dann hat die Kirche uns aber einige zu erklären xD

Mac Kaber
15 Jahre zuvor

@ 22: Das hat alles seinen Sinn. Denkt doch mal an die vielen Arbeitsplätze die dadurch gesichert sind.
Und überhaupt – von den unterschiedlichen Grabsteinen in verschiedenen Farben spricht der Anrufer nicht. – Ein Graus! Hier wartet noch viel Arbeit.

Shefox
15 Jahre zuvor

Nicht zu vergessen, die unterschiedliche Art der Bepflanzung….

Gruss
S.

Jonesens
15 Jahre zuvor

Weiss, bzw. Grau ist glaub ich vorgeschrieben bei Tastaturen und Bildschirmen.




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