DIREKTKONTAKT

Fundstücke

Sargträger

Sargträger haben eine wichtige Funktion. Sie tragen würdevoll den Sarg mit dem Verstorbenen vom Ort der Trauerfeier zum Grab.
Früher gab es hierfür Sargträgervereine, Sargträgerfirmen (mancherorts gibt es das heute noch) oder die Sargträger wurden von der Kirche, den Verwandten oder dem Bestatter gestellt.
Heutzutage übernehmen diese Funktion oft die Mitarbeiter des Friedhofs und der Sarg wird auch meist nicht mehr getragen, sondern auf einem Sargwagen gefahren.
Als schlechtes Beispiel mögen hier die Friedhöfe dienen, auf denen man vor den Sargwagen einen Aufsitzrasenmäher in Traktorform spannt und manchmal viel zu schnell vor Pfarrer und Trauergemeinde herfährt.

Daß es in anderen Kulturkreisen auch anders geht, zeigt dieses Video auf anschauliche Weise. Danke an Tante Jay fürs Finden:

(Interessant wird es etwa ab Minute 4)

In der Kategorie „Fundstücke“ präsentiere ich Sachen, die ich zum Thema Tod, Trauer und Bestattungen irgendwo gefunden habe.
Hier erscheinen auch Meldungen aus der Presse und dem Internet, auf die mich meine Leserinnen und Leser hingewiesen haben.

Lesezeit ca.: 54 Sekunden | Tippfehler melden | © Revision: | Peter Wilhelm 23. August 2013

Lesen Sie bitte auch:


Abonnieren
Benachrichtige mich bei
16 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
Arno Nühm
10 Jahre zuvor

Donnerknippchen, so will ich auch rausgetragen werden.

Coffin Corner
10 Jahre zuvor

Ich bin auch einmal von der Witwe eines guten Freundes gebeten worden, am Sarg mitzutragen. Es ist zweifellos ein guter Dienst, den man damit erweisen kann.
Allerdings würde ich jedem raten, das vorher mal zu üben.
Es ist nicht so einfach, unter einer solchen Belastung, speziell beim Absetzen und runterlassen noch aufrecht zu stehen und „eine vernünftige Figur abzugeben“.

Winnie
10 Jahre zuvor

Bei dem Geschaukel hatte ich damit gerechnet, dass der Kasten aufgeht und eine wirklich blasse Leiche über den Rand kotzt.

Smilla
10 Jahre zuvor

„The soul has gone to move“, wie passend für die Showeinlage mit der Drehung. Ich dachte, der Dicke hinten links dreht sich einmal verkehrt oder so, es wurde so spannend, dass ich zumindest nicht mehr losweinen musste, weil die Musik so schön war.

Gibt es einen Grund, warum die Großen immer hinten laufen? Und wo sind dann die Füße? Vorneweg, oder?

Der Sarg war auf jeden Fall wunderschön, die Musik und die Sargträger, eine tolle Beerdigung. Das muss ein toller Mensch gewesen sein, den sie da zu Grabe trugen.

Anne
Reply to  Smilla
10 Jahre zuvor

Die Füße sind vorne, da man den Raum immer mit den Füßen zuerst verlassen soll, damit der Verstorbene nicht auf die Vergangenheit zurückschaut und die Traurigkeit sieht. Man selbst läuft ja auch vorwärts, eher selten Rückwärts.
Und die Großen hinten hat den Grund, dass der Sarg dadurch leicht schräg ist und man gut auf den Sarg drauf schauen kann. Viele Särge haben auf dem Oberteil auch Verzierungen. Außerdem läuft den Verstorbenen so nicht „das Blut in den Kopf“ bzw er rutscht nicht nach hinten weg. Würde er mit dem Oberkörper nach hinten weg rutschen, wird der Sarg hinten auch schwerer zu halten, da der Rumpf ja doch mehr wiegt, als die Füße 😉
Viele Worte, wenig Sinn, aber hoffentlich verständlich 🙂

Zum Video: großartig, dass auf der Beerdigung mal geklatscht wird. Das hab ich mir manches Mal schon gewünscht, wenn Sänger oder Redner fantastisch waren. Aber ist ja in Dtl. pietätlos, in einer Kirche klatscht man ja sowieso nicht, erst recht nicht zur Trauerfeier.

10 Jahre zuvor

Eine wirkliche krasse Vorstellung -im positiven Sinne! War eigentlich einer der Träger auch noch der Sänger?

10 Jahre zuvor

Andere Länder, andere Unsitten – klar. Auf jeden Fall beeindruckend.
Werden wir in Gundorf mal ausprobieren, Anne.
Aber vlt. war das auch eine Sargpräsentation und keine Trauerfeier?
Die Wirklichkeit zeigt übrigens, dass auch in D bei Trauerfeiern und Beisetzungen weniger geweint wird als noch vor einigen Jahren.
Weiße/Helle Anzüge trägt man dann wohl bei Leuten, die in den Himmel kommen und der kleine Schwarze wird nur noch bei Höllenfahrten rausgeholt?

Arno Nühm
Reply to  casus
10 Jahre zuvor

Du hättest mal auf den Text der beiden Lieder achten können. Der Sänger besingt beide male die Freude, jetzt bei Gott sein zu dürfen. Da passen Sargträger in weiß gut dazu.

Reply to  Arno Nühm
10 Jahre zuvor

Sie hätten auch davon ausgehen können, dass ich das Gospel kenne. 🙂
Nicht immer gleich alles auf die Goldwaage legen. War doch ein schicker Satz, oder?

JohnB
10 Jahre zuvor

Wow, also wenn es schon sein muss dann so.
Ich fand in diesem Zusammenhang ja auch immer Bestattungen mit militärischen Ehren sehr interessant.

Ösch - er lebt noch
10 Jahre zuvor

Nachdem mich mein Bestatter wegen einer kostenlosen Praktikantin von der Sozialversicherung abgemeldet hat, bin ich jetzt im Nebenberuf als Sargträger tätig – auch heute. Das muss ich gleich mal meinen Kollegen zeigen – wär mal was anderes – aber ich denke hier im östlichsten Niederbayern kommt das nicht soo gut an – ja und das mit der Drehung auf den Schultern werden wir wegen unserer unterschiedlichen Größen wohl ein paar Mal üben müssen, bis wir damit Eindruck schinden können. Tante Jay vielen Dank für diesen sehr interessanten Beitrag.

Georg
Reply to  Ösch - er lebt noch
10 Jahre zuvor

Im Feindlichen Ausland wird dann doch eher der Ländler oder Schuhplattler bevorzugt würde ich meinen,also Kiste auf die Schultern und üben,üben,üben 🙂

Olli
10 Jahre zuvor

Ist der verstorbene im Sarg angeschnallt? Bei so ruckartigem Anheben habe ich Sorgen, ob dernicht von unten den an den Sarddeckel (Wort nach Wahl für in Kontakt gerät einsetzen).

TiNe
10 Jahre zuvor

*SargTÄNZER* wohl ehr 😀

Wolfram
10 Jahre zuvor

Muß ich mal „meinen“ Bestattern zeigen, das bringt die bestimmt noch auf Ideen.

Aber die benützen den Wagen auch nur, wenns nicht anders geht – vorgestern nämlich, und fast entschuldigend sagte mir der maître de cérémonie (ja, wirklich!): „Den brauchen wir; sie wog über 120 Kilo, da würden sich die Kollegen womöglich verletzen.“
Zu sechst hätten sie das ja geschafft, aber sie sind immer nur vier.

Josef
Reply to  Wolfram
8 Jahre zuvor

@Wolfram:
Bei dem Gewicht ist das auch besser für den Rücken! Zusammen mit dem Gewicht von dem Sarg kommen da bestimmt zweihundert Kilo auf die Träger zu. Dieses kann man den Trägern ohne Wagen auch nicht zumuten. Gefällt es Dir in Frankreich? Ich habe dort vor Jahrzehnten mal Urlaub gemacht, es war sehr schön! Der Ort hieß Annecy. Ja, war man noch jung!
Lg Josef




Rechtliches


16
0
Was sind Deine Gedanken dazu? Kommentiere bittex
Skip to content