Die Fans von Schlagerstars sind schon komisch, wobei ich komisch mal im landläufigen Sinne von merkwürdig verwende. Auch die Fans der österreichischen Sängerin Lolita haben sich damals über die Kommentare anlässlich ihres Todes aufgeregt. Jetzt ist es Bernd Clüver, der leider verstorben ist und über dessen Tod ich kurz berichtete.
Auch einige seiner Fans können es überhaupt nicht ertragen, daß einige Kommentatoren eher nüchtern auf die Todesmeldung reagierten.
Einmal abgesehen von den Kommentaren der Fans, die wiederum die anderen Kommentare alle als pietätlos empfinden, bekomme ich nun Dutzende von Mails, in denen ganz heftig geschimpft wird, wie dreckig und gemein doch meine Zeilen über Bernd Clüver seien.
Wer mag, kann den Artikel ja hier noch mal nachlesen.
Ich hatte lediglich geschrieben, daß hier im Dorf erzählt wird, die Buben hätte sich früher Pfandflaschen vom Rasen hinter Clüvers Haus geangelt, weil dort manchmal heftig gefeiert worden sei.
Nun regen sich einige Clüver-Fans auf, weil dadurch ihr Idol so hingestellt würde, als habe es Tag und Nacht gesoffen.
Tut mir leid, davon habe ich nichts geschrieben. Ich habe nur geschrieben, „daß auf dem Clüverschen Anwesen hier manchmal so üppig gefeiert worden sei“. Ob und wieviel Bernd Clüver selbst getrunken hat, das weiß ich überhaupt nicht, ich war nie dabei.
Ich kann aber auch in den Kommentaren der Bestatterweblog-Leser nichts Anrüchiges oder Pietätloses entdecken. Dem einen geht so ein Todesfall näher, dem anderen geht er eher am XXX vorbei.
Normalerweise geht es gerade im Bestatterweblog in den Kommentaren sehr gesittet und ordentlich zu. Einmal abgesehen von ganz wenigen Kommentarketten, bei denen sich zumeist zwei, drei Leute über Tage beharken und mal etwas heftiger diskutieren, kann ich überhaupt nicht feststellen, daß hier jemand ausfällig wird.
Der Kommentarhausmeister wirft in erster Linie Reklamekommentare raus. Alles was an automatisiertem Spam kommt, wird sehr zuverlässig von der Software aussortiert, aber es setzen sich auch immer wieder Treppenlift-Hersteller und Sterbegeldversicherungs-Verkäufer hin und tippen scheinbar sinnvolle Kommentare, in denen sie aber nur die Webadresse ihres Unternehmens unterbringen möchten.
Damit hat der Kommentarredakteur einiges zu tun, am wenigsten Arbeit hingegen machen ihm die ganz normalen Leser.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
ja, es scheint, dass Trauer auch manchmal den Verstand – na schreiben wir mal – benebelt (ja, in diesem Zusammenhang wirkt das vielleicht provozierend, mir fällt nur gerade kein besseres Wort ein).
Es ist Jedermanns (m/w) Sache, wie er/sie mit dem Tod eines Prominenten umgeht, aber diejenigen, die Dich beschimpfen, sollten doch folgende beiden Punkte beachten:
1. Es ist DEIN Blog.
2. Es gibt immer die Möglichkeit, NICHT zu lesen.
Lieber Tom, mach weiter so.
Herzliche Grüsse
Hajo
Ja ja, Schlagerfans … ein Völkchen für sich!
Während die Fans von Hardrock-Bands á la Motörhead und Co. mit „Kritik“ an ihren Idolen sehr besonnen umgehen und auch sonst ein liebenswürdiges Volk sind (siehe „Wacken Open Air“ …), werden Schlagerfans fast immer direkt aggressiv!
Schlager, Schläger, Schlagerfans … eine neue Steigerungsform. 😉
ich weiss nicht einmal welchen kommentar es hier zum tode von bernd clüver gab.
möchte allerdings anmerken wenn man jemanden nicht mochte kann man sich ja auch einen kommentar ganz sparen. besonders wenn er verstorben ist.
ob und wie man bernd clüver mochte oder nicht ist die eine sache, dass er ein liebenswerter mensch war ist aber unstrittig. was für ein verhalten ist es dann blöde kommentare abzugeben.
Und mehrere Ausrufe- und Fragezeichen sind Zeichen von was?
(nein, ich meine den eigentlichen Todesmeldungs-Thread)
@4
Du meinst die Inflation weiblicher Vornamen mit M?
Manchmal ist das hier schon seltsam.
5 war ich, immer noch zuwenig Kaffee…
Zu wenig Kaffee ist scheinbar die neueste Modeausrede, direkt nach Legasthenie 😉
Fallen dir nur Vornamen mit M ein, Monika?
@Andreas: Motörhead-Fans bringen dem guten Lemmy ja auch eine Mischung aus Bewunderung und Respekt dafür entgegen trotz seines schon legendären Drogen- und Alkohol-Konsums a) immer noch unter uns zu weilen und b) nicht ansatzweise so dement durch die Gegend zu laufen wie beispielsweise Ozzy Osbourne.
Dann geht man mit ein paar leeren Pullen im Garten des Idols auch deutlich lockerer um …
@2 Andreas
Obwohl man in Wacken auch Roberto Blanco ertragen mußte. 🙂
@Smilla: Immerhin geht es um den „Jungen mit dem Hund von Monika“.
nicht zu vergessen, die gläserne Fracht auf ´ner Barke- war bestimmt Wasser drin. In den 70gern gab´s sonst ja nix.
Ich geh´mal raus, sonst gibt´s nur Haue heute…
@Tom Kann es sein, dass Du da was nicht ganz ernst nimmst? Empörend! 😉
Pass auf wenn mal ein Vertreter der echten Dicke-Backen-Musik stirbt (so Original Untergreiner Blechbäser). Dann musst Du am besten Deinen Post vorher von einem der zahlreichen Fanclubs autorisieren lassen, den die Fans sind noch militanter und vor allem noch viel mehr, allerdings dürften sie wohl eher weniger zur Zielgruppe der Bestatterweblogleser gehören. Obwohl vom Altersdurchschnitt wär das ja rein vorsorgeinformationstechnisch schon angemessen.
*mich in meine Denkecke zurückziehe und über meine Zugehörigkeit zur Seniorenzielgruppe nachdenk*
Ich kann nicht anders, ich muss das zeigen. Genau so habe ich mir die Barke mit der gläsernen Fracht auch vorgestellt
http://www.jpc.de/jpcng/poprock/detail/-/art/Die-Ruhrpottkanaken-Die-Barke-Mit-Der-Gl%E4se/hnum/1638840
Da war aber nur Milch drin- bestimmt.
Ich arbeite im Security bereich. Und ich kann euch sagen, nirgendwo gibt es mehr streß als bei Schlager!
Selbst bei HipHop werden die Leute nicht so agressiv.
Ich will jetzt hier nicht sagen das alle Schlagerfans so sind, aber man muß mal sagen das da die Extremen Fans deutlich weniger Toleranz mitbringen. Was aber natürlich auch daran liegen kann das man mehr Alk braucht um diese „Musik“ zu ertragen 😉
Unangemessen fand ich bei der Todesmeldung selber eigentlich nur die Aufregung in einigen Kommentaren.
Ich habe es neulich sehr bedauert, dass Gary Moore gestorben ist, und ebenso Ronnie James Dio. Mir ist aber sehr wohl bewusst, dass es genug Leute gibt, die die beiden nicht mal kennen oder deren Musik nicht leiden können. Hätte sich jetzt jemand über Dios „Pommesgabel“ mokiert, hätte ich kurz die Stirn gerunzelt und es dann einfach ignoriert. Dazu noch einen langen aufgeregten Kommentar zu schreiben wäre mir zu blöd.
Unter der Gürtellinie waren jüngstens (nicht hier) einige Kommentare zu Amy Winehouse. Wer in seinem Leben noch keine Suchterfahrungen gemacht hat, kann sich glücklich schätzen, sollte aber mit entsprechenden Kommentaren zurückhaltend sein. Das ist dann eine ganz andere Hausnummer als die beiläufige Erwähnung eines hohen Alkoholkonsums bei einem Prominenten (was ja beileibe kein Einzelfall ist).
@smilla: HEPP – eine Tass Kaff, frisch gebrüht und der Löffel steht drin. 😉
Was die Fans der Schlagermusik angeht: Leute, macht euch mal geschmeidig. Nur weil IHR Schlagermusik mögt und die Protagonisten toll findet, muss das noch *lange* nicht für alle gelten.
R.I.P. Gary Moore und Ronnie James Dio. *snief* Das waren Musiker und ich trauere immer noch drum. 🙁
Auch ich kann im Artikel und in den Kommentaren keinerlei Pietätlosigkeit finden. Man reiche mir eine Lupe.
Schlager sind halt Heile-Welt-Musik und ihre Interpreten zumindest Halbgötter. Da muss man nur an den jährlichen Almauftrieb rund um Hansi Hinterseer denken. Hoffentlich verscherzt es sich Tom nicht mal mit seinen Fans 🙂
Weil ich grad heute Morgen beim Joggen noch an ihn denken musste: R.I.P. Gary Moore! Und Ronnie James Dios Tod fand ich auch sehr schade, ich hatte beiden ein gemütliches Rockrentnerdasein (irgendwann mal) gegönnt. Die waren gut in ihrem Job und herrlich unaufgeregt.
Und wenn jemand nun ihre Musik gar nicht mag – okay. Du brauchst sie nicht hören und ich deswegen nicht damit aufhören. ^^
Und wo wir gerade Heldengedenkstunde haben: R.I.P. Richard Feynman, Erich Fromm und Joseph Campbell!
Danke Tante Jay, so einen brauche ich heute. 🙂 Ich würde es aber am liebsten meiner Katze gleichtun….die hat sich in die Sonne gelegt.
Dass das hier einer der wenigen – was sag ich, der e i n z i g e – Blog ist, den ich kenne, der eine große Leserschaft hat, und (trotzdem) fast ausnahmslos (interessante, lustige, nachdenkliche, informative, ect.) lesenswerte Kommentare, dass muss mal gesagt werden.
Ich bin immer noch erstaunt, wenn ich andere Blogs lese, die ähnlich hoch frequentiert werden und die ebenfalls ein „ernsteres“ Thema haben (Ich verfolge z.B. auch einen Zen-Buddhismus Blog) und dann lesen muss, was da für eine unglaubliche Masse sinnloser Kommentare abgegeben wird! Ich habe es schon aufgegeben aus 50 abgegebenen Kommentaren das eine rauszusuchen, das sich tatsächlich irgendwie auf den Inhalt bezieht.
Hier die Kommentare lesen macht fast so viel Spaß wie die Lektüre des Artikels selbst.
@ Smilia: schick‘ doch dem Tantchen mal ein Foto von der Sonne, damit sie weiss, wie dieser Himmelskörper aussieht 😉
Still got the blues for you Holy Diver.
Das stimmt DIO und Moore fehlen mir auch sehr. Machen sicher einen geilen Gig im Himmel.
@shark „Ich verfolge z.B. auch einen Zen-Buddhismus Blog“ Welchen?
Ich denke, Alkohol ist bestimmt EIN Grund für die Aggressivität unter Schlagerfans.
Ein anderer dürfte aber sein, dass Schlagerfans vielen Anfeindungen ausgesetzt sind, und wittern sie immr und überall Angriffe..
Ein Grund, warum ich englischsprachige Musik lieber höre: Man kann über den Schwachsinn in den Texten prima hinweghören. Bei deutschen Texten ist das bedeutend schwerer.
Ein Extrembeispiel dafür ist ManOwar – die Texte sind (zu-)spätpubertärer Müll, die Musik mag ich trotzdem.
Leider sprechen mich die Texte deutscher Schlager meist ebensowenig an wie die Musik, weswegen ich sowas nun mal nicht höre. Und von der sog. Volksmusik will ich gar nicht erst anfangen…
@Abraxa:
Sich verfolgt zu fühlen könnte auch eine Folge von zu viel Alkohol (und Schlagermusik) sein
Wenn die Schlagerfans wirklich so vielen Anfeindungen ausgesetzt sind, was ich nicht einschätzen kann, stellt sich doch die Frage, ob das nicht auch selbst verschuldet ist – da Schlagerfans ihrer Umwelt mitunter sehr aufdringlich ihre bevorzugte Musikrichtung nahebringen wollen, was dann zu heftiger Ablehnung führen kann.
@ein anderer Stefan
Ich werde täglich unfreiwillig mit einer guten Portion HR4 beschallt. Ich empfinde das als akustische Folter.
Ich kenne mittlerweile einen großen Teil der Schlager der 50er bis heute, der volkstümelden Musik sowie der Musik, die in meiner Kinderzeit anfangs der 60er in den abendlichen Radiosendungen gern mal mit „in der nächsten Stunden unterhalten wir Sie mit Tanzmusik“ angekündigt wurde, Richtung Hugo Strasser etc., wobei der und Paule Kuhn noch welche von den erträglicheren sind.
Auch die Lieder von großbebrillten Griechinnen und kleinen Französinnen sind mir jetzt bekannt.
Auch hier gilt mal wieder: Du bist nur für das verantwortlich, was du schreibst und nicht dafür, was die Leute rein interpretieren(wollen).
@smilla @tante Jay: ein Grund mal wieder den Film von „Tenacious D“ zu sehen, da hat Dio einen wunderbaren Gastauftritt…
@ Kall: Ich meine den Blog von Bran Warner (http://hardcorezen.blogspot.com) Da werden die Kommentare zwar seit Neustem moderiert, aber das steigert die Qualität auch nicht sonders, sondern filtert allemal den allergröbsten Spam heraus.)
@Tom625 (Nr. 9): Ich glaube nicht, dass Du bei Lemmy Pfandflaschen findest … oder sind Whiskey-Flaschen neuerdings bepfandet??? 😉
@Smilla (Nr. 10): Ja, und? Die Wacken-Besucher haben ihn aber wenigstens akzeptiert! Er durfte singen, es wurde gefeiert. Ein paar „Wackener“ erklärten ihn sogar kurzer Hand zum Kultstar!
Schick doch mal Lemmy bei Carmen Nebel oder Florian Silbereisen auf die Bühne – die Schlagerfans würden ihn häuten, teeren und federn! In der Reihenfolge!
simop – ist doch klar!
„‚Multiple exclamation marks,‘ he went on, shaking his head, ‚are a sure sign of a diseased mind.'“. Terry Pratchett, „Eric“