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Sonderrechte für Bestattungswagen

Hm, haben Bestatterfahrzeuge eigentlich Sonderrechte? Ich glaube nicht, oder? Gut, das ist eher theoretisch, denn es ist unwahrscheinlich das euch z.B. eine Politesse aufschreibt, weil Ihr im Halteverbot einen Verstorbenen abholt. Aber es gibt ja nun Strassen, da herrscht Halteverbot, und der nächste Parkplatz ist ein Stück zu tragen, oder jemand verstirbt in der Fußgängerzone(also dort in einer Wohnung). Habt Ihr da eine generelle Ausnahmegenehmigung? Denn mit den Toten durch die Strassen zu laufen ist ja nicht so pietätvoll…

In all den Jahren haben wir noch nie einen Strafzettel wegen Falschparkens bekommen, obwohl unsere Fahrzeuge i.d.R. keine Sonderbefugnisse haben. Wenn wir für die Polizei eine Überführung machen, sind wir ja im Auftrage der Staatsanwaltschaft unterwegs, dann ist das sowieso etwas anderes. Aber im Regelfall müssen wir uns mit dem Bestattungsfahrzeug genauso verhalten, wie andere Verkehrsteilnehmer auch.

Nur mit dem Parken ist das so eine Sache. Es ist vollkommen richtig, dass es (uns und allen anderen) nicht zumutbar ist, mit einem Verstorbenen quer durch die Gemeinde zu laufen. Deshalb parken wir so nah wie möglich am entsprechenden Haus.

Mein Fahrdienstleiter sagte erst kürzlich zu mir, wie er auf bestimmte Situationen reagiert:

Hier die Situationen, die ihm aufgefallen sind:

* Opas im Mercedes fahren bis an die weit geöffnete Heckklappe heran und hupen im Minutentakt in den Sargraum hinein.

* Politessen nähern sich zwar, trauen sich aber nicht ganz heran.

* Polizei wartet und regelt nötigenfalls den Verkehr, ohne uns zu ärgern.

Seine Reaktionen auf dieses Verhalten:

* hupende Opas: Bei denen geht er ganz hilfsbereit an die Seitenscheibe, klopft freundlich lächelnd und fragt: „Das geht Ihnen nicht schnell genug, nicht wahr?“ Da stimmen die ihm dann immer zu. Dann sagt er: „Ist aber kein Problem, sie können sich gerne schon mal reinlegen.“

* Politessen: Falls die doch mal näherkommen, geht er denen entgegen und sagt: „Gut dass Sie kommen, Sie können gleich mal eben mit anfassen!“

* Polizisten: Da sagen wir einfach nur Danke.


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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 28. Mai 2012 | Peter Wilhelm 28. Mai 2012

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16 Jahre zuvor

Das mit dem Opa gefällt mir am besten 😉 der Gesichtsausdruck muss allein schon befriedigung genug sein, auch wenn es etwas makaber ist.

Sabine
16 Jahre zuvor

Gott, wie genial, dieses Angebot zum Probeliegen! Ich lach immer noch.

16 Jahre zuvor

Jau, der Spruch mit probeweise reinlegen ist echt cool. Da müsste man die Reaktionen glatt mal mit 'ner versteckten Kamera aufnehmen… 🙂

Oliver
16 Jahre zuvor

You made my day 😉

vega
16 Jahre zuvor

meinen Vorredner zustimmend

die Reaktion auf die Opas ist einfach nur genial, danke nun kann ich wenigstens mit guter Laune auf Arbeit gehen 🙂

latita
16 Jahre zuvor

Ich würd zu gern wissen, was die Oppas dann sagen *höhöhö*

timaba
16 Jahre zuvor

Gut wenn solche (OPA)-Situationen öfter auftauchen, meistens fallen einem solche Sprüche ja erst 5min später ein.

Daumen hoch auf jeden Fall.

Kiki
16 Jahre zuvor

Das Gesicht von einem so abgefertigten Opa würd ich gerne mal sehen. Ich lach mich tot (aber dann hupt bestimmt wieder so ein Opa, da ich in einer sehr engen Strasse wohne) ;o)

16 Jahre zuvor

Totlachen… das ist gut fürs Geschäft… muahahaha

16 Jahre zuvor

@DraMaticK: leider nur theoretisch… ich hatte schon die klasse geschäftsidee comedyshow (eintritt 20€) mit anschließend 15% günstigerer bestattung ausgedacht aber irgendwie ist mir dann leider doch noch eingefallen, dass lachen ja "leider" gesundheitsfördernd ist 🙁 ^^

Marian
16 Jahre zuvor

Ich find den Kommentar der Politesse ggü irgendwie doof…

Jan
16 Jahre zuvor

made my day again!

16 Jahre zuvor

Hehe, die Stelle mit dem Großvater ist am Besten ^_^

Newty
16 Jahre zuvor

Naja, wenn die Politessen genau so nervig sind, wie hier, dann versteh ichs.

Parken, nächster Parkautomat ca. 1 min zu Fuß entfernt. Auto natürlich abgeschlossen, ich komme nach 2 Minuten wieder, drück aufs Knöpfchen, dreht sich die Dame mit dem Tippgerät um. "Sie haben keinen Parkschein gezogen!" – "Doch!" und zeig ihr den Lappen. Wollte sie irgendwie nicht glauben. Hätte mein Auto ja auflassen können und blah… und überhaupt sollte man sich ja beeilen. Ende der Diskussion war dann, dass ich ihr vorschlug, mal meine Reifentemperatur zu fühlen. Nachdem dann 2 Stück tatsächlich im Schatten standen und warm waren, ist sie beleidigt abgezogen.

Retterin
16 Jahre zuvor

huhu,

bin kürzlich auf deinen blog gestossen und muss sagen, ich bin begeistert und beeindruckt.

für mich sind auch die geschilderten hintergründe sehr interessant, da ich bei der konkurrenz(rettungsdienst)arbeite.;-)

dies kurz zu mir.

nun kurz zum opa!

also dem würde ich was husten!

gibt es echt leute die sich hinter eueren bestattungswagen stellen und hupen?

a la: " mir doch egal das da einer verstorben ist, ich will pünktlich zum kegeln!"

das empfinde ich als bodenlose frechheit und kann da nicht drüber lachen.

bei uns in der rettung traut sich das keiner, und wenn gibt es ein mal richtiges hallo!

diese gomer!!

Klaus
16 Jahre zuvor

Hallo

ich bin endlich bestatterlehrling

und ich wollte

die verkehrsonderregeln für bestatter im einsatz erfahren

z.B Wie schnell man fahren darf, bei einer bergung oder so

wäre nett wenn mir das einer von euch mal auflisten könnte

danke

FH
16 Jahre zuvor

Es gibt Verkehrssonderregeln für Bestatter? Und Dein Chef kennt sie nicht?

Klaus
16 Jahre zuvor

doch,

aber ich meinte auf den weg zu bergungen usw.

da sollte es doch welche geben oder?

Tim
15 Jahre zuvor

@Klaus… wieso sollte es Verkehrssonderregeln für Bestatter geben!? Die Kundschaft eines Bestatters hat es in der Regel nicht mehr sonderlich eilig. Da brauchst du kein Blaulicht und du musst auch nicht schneller fahren als erlaubt.

Fauchi
14 Jahre zuvor

also eigentlich is das ja nich zum lachen. aber ich musste eben einfach über die Schlagfertigkeit lachen.

supa!!

Jens
14 Jahre zuvor

Ich denke das Politessen zumindest bei geöffneter Heckklappe darüber nachdenken dass das Knöllchen eventuell auch hinterher wieder kassiert werden könnte.

Denn ich denke in Abwägung zwischen Falschparken und Bestatter die mit einem Sarg durch die halbe Stadt laufen ist das letztere definitiv das was man vermeiden will.

Hinzu kommt ja noch, dass meistens ja das Parken alleine verboten ist, wenn ein Bestatter vor Ort ist, will sicher niemand diskutieren wann beladen aufhört und parken anfängt.

Und der Polizei unterstelle ich Eigennutz 😉 – je schneller der Bestatter vor Ort und wieder weg ist, um so schneller können die auch diesen Ort wieder verlassen. Und wenn man einen Bestatter ärgert in dem man in anmosert, könnte der ja beim nächsten Mal etwas länger brauchen bis alles erledigt ist. Frei nach dem Motto "Man sieht sich immer zweimal".

Anja
13 Jahre zuvor

Haha, so Opas kenn ich auch. Ich arbeite gegenüber von einem Altenheim/Seniorenresidenz/Sterbetempel. Da stehen manchmal RTWs und die elgeanten schwarzen Kombis Schlange. Mein "Rekord" liegt bei sechs Autos, mein Chef hat mir auch schon von sieben berichtet. Da stehen dann teilweise auch Opas hinter und hupen, weil sie Angst haben die Spur zu wechseln(die Straße ist dreispurig und hat an der Stelle Ampelphasen, dass JEDER Opa mit "Hut auf beim Mercedes-Fahren" noch locker überholen kann). Aber noch viel besser finde ich die Opas mit Rollator, die allen Ernstes meinen, sie hätten auf der Zugangsrampe zum Eingang Vorfahrt, mit letzter Kraft losflitzen, wenn der RTW die Tür aufmacht und dann auf der Rampe keine Kraft mehr haben und im Schneckentempo da hochkriechen und dahinter ein Sani wartet, der genauso rot ist vor Wut, wie seine Jacke(der Zweite im Bunde rennt natürlich mit dem Rucksack schonmal die vier Stufen daneben hoch um zum Notfall zu kommen). Da hilft auch schlagfertig sein nichts mehr… Ich glaube übrigens auch, dass die das Essen dort verbessert haben. Die orangenen Autos… Weiterlesen »




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