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David Cassidy gestorben

wolkenhimmel

Ich sah damals aus, wie ein junger Gott.
Aber statt mir hinterher zu laufen, hatten die Mädchen einen Starschnitt* von ihm an der Wand hängen: David Cassidy.

David Cassidy wurde am 12. April 1950 in New York geboren.
Zu Beginn der 1970er Jahre war er das internationale Teenie-Idol. In dieser Zeit war er kommerziell erfolgreicher als Elvis Presley, Paul McCartney oder Elton John.

Seine erste Rolle hatte er mit 19 im Broadway-Musical The Fig Leaves Are Falling. Dem folgten kleine Rollen in The Survivors, Der Chef („Ironside“), FBI („The F.B.I.“), Dr. med. Marcus Welby („Marcus Welby, M.D.“) und Bonanza.

1970 wurde er dann für die Fernsehserie Die Partridge Familie engagiert. Dort spielte er die Rolle des Keith Partridge, dem ältesten Sohn einer aus Mutter mit fünf Kindern bestehenden Popband, die mit einem umgebauten Schulbus durch Amerika tourt.

Alle Lieder der Serie, von denen jeweils zwei pro Folge vorgestellt wurden, wurden als Platten. Innerhalb eines Vierteljahres katapultierte die Fernsehrolle Cassidy an die Spitze der US-Charts. Mit dem Ausstrahlung der Fernsehserie in Europa, Asien und Australien wurde Cassidy ein international bekanntes Teen-Idol.

Anfangs sollte Cassidy, wie die anderen Schauspieler auch, nicht selbst singen. Nachdem man aber seine musikalischen Fähigkeiten entdeckte hatte, wurde er zum Leadsänger der Partridge Family.

Der Song I Think I Love You kam 1970 auf Platz eins der US-Charts und war die meistverkaufte amerikanische Platte des Jahres 1971.
Doesn’t Somebody Want to Be Wanted und I’ll Meet You Halfway wurden ebenfalls Top-Ten-Hits. I Woke Up in Love This Morning und It’s One of Those Nights stiegen unter die ersten 20 auf.

Danach folgten auch Schallplatten mit eigenen Liedern. Cherish kam auf Platz neun der US-Top-Ten. Cassidy verkaufte insgesamt 25 Millionen Alben und unternahm ausgedehnte Welttourneen. Seine Konzerte brachen Kassenrekorde. arden. Pro Woche erhielt er rund 30.000 Briefe.

Sein offizieller Fanclub war der größte der Welt und hatte mehr Mitglieder als die Clubs von Elvis Presley und den Beatles.

Seine Einnahmen zwischen 1970 und 1974 betrugen etwa 8 Millionen US-Dollar, nach heutigem Wert rund 162 Millionen US$.

Auch in Deutschland wurde Cassidy mit dem Start der Partridge Family im ARD-Vorabendprogramm 1972 zum begehrtesten Teen-Idol.
Seine Lieder stürmten auch hierzulnde die Charts.
1973, 1974 und 1975 erhielt er den goldenen Bravo Otto als beliebtester Sänger des Jahres, 1976 den silbernen Bravo Otto.

Aufsehen erregte Cassidy, als er 1972 fast nackt auf der Titelseite des Rolling Stone posierte.

1973 jedoch sanken die Einschaltquoten der Fernsehserie The Partridge Family, die 1974 eingestellt wurde.

Cassidy unternahm bis 1975 noch verschiedene Tourneen und produzierte bis 1976 Schallplatten. Er spielte Rollen in den Serien Police Story und David Cassidy: Man Under Cover.

Der Mißerfolg trieb Cassidy in Depressionen und in den Alkoholmissbrauch. Sein Vermögen schrumpfte auf rund 100.000 US-Dollar.
Zu Beginn der 1980er Jahre versuchte er erfolglos ein Comeback am Broadway mit dem Musical Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat. 1985 veröffentlichte Cassidy das Album Romance mit der Singleauskopplung The Last Kiss, die von George Michael im Chor begleitet wurde. Das Lied erreichte in Großbritannien und Deutschland die Top Ten der Single-Charts. Aber auch dieser Erfolg war nur von kurzer Dauer. 1986 schließlich war das gesamte Vermögen verbraucht.

1987 übernahm Cassidy noch einmal die Titelrolle im Musical Time in London. 1993 spielte er mit seinem Halbbruder Shaun Cassidy in dem Musical Blood Brothers am Broadway.
Danach tourte er durch die USA und spielte die Rolle drei Monate lang in der englischen Produktion in London.
1996 übernahm er die Hauptrolle in der Las-Vegas-Show EFX im MGM Grand Hotel und spielte dort 2 Jahre lang erfolgreich. Es folgten weitere Las-Vegas-Auftritte im Desert Inn, dann im Sahara Hotel & Casino mit der erfolgreichen Retro-Show The Rat Pack Is Back!.
2000 hatte im Rio Hotel das von Cassidy geschriebene Musical At the Copa Premiere, in dem er auch die Hauptrolle des Johnny Flamingo spielte.

Seit 2001 tourte er mit seinen alten Songs durch die USA, Großbritannien und Australien. Er war Co-Moderator im Radio und spielte eine Hauptrolle in einer Comedy-Serie.

Schon bei einem Konzert im Februar 2017 hatte Cassidy mehrmals Gleichgewichtsstörungen und bei einigen seiner Songs Textaussetzer.
Anschließend machte er öffentlich, daß er an Demenz leide. Bereits sein Großvater und seine Mutter hatten an Demenz gelitten.

Deshalb wolle er seine Karriere als Musiker beenden, um sich stattdessen auf seine Gesundheit und sein Wohlbefinden zu konzentrieren.

David Cassidy starb am 21. November 2017 an Organversagen.

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*Starschnitt: Für diejenigen, die das nicht kennen. Menschen kauften sich früher zusammengeheftete bunte Papierblätter, auf denen Geschichten und Bilder abgedruckt waren. Diese Vorläufer von „10 krasse Dinge über…“ nannte man Zeitschriften. Die konnte man für wenig Geld an Kiosken kaufen. Eine dieser Zeitschriften war die BRAVO. In der fandest Du immer das Allerneuste über die Stars der damaligen Zeit, Liedtexte, Konzerttermine und die Seite von Dr. Sommer. Den gab es in Wikrlichkeit gar nicht, aber die Leute, die sich hinter dem Pseudonym verbargen, erklärten uns damals, dass das männliche Genital im Durchschnitt gerade einmal knapp 10 cm groß ist, und dass Mädchen nicht beim Anblick desselben laut schreiend einen Orgasmus bekommen müssen. Außerdem erfuhren wir, dass man von der gemeinsamen Benutzung eines Tempotuchs nicht schwanger werden kann.
Ja, und in der BRAVO gab es den Starschnitt. Neben vielen Postern (das sind bunte Bilder von Stars, die man sich an die Wand hängen kann) gab es in jedem Heft auch den Teil eines riesengroßen Poster, der ein kleines Stück Deines Lieblingsstars zeigte. Man mußte 20-30 Hefte regelmäßig kaufen und die Starschnitt-Teile sammeln, um sich am Ende dann seinen Star in saumäßiger Druckqualität, aber fast lebensgroß an die Wand hängen zu können.

Bild: von Allan warren – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link


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Lesezeit ca.: 6 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 22. November 2017 | Peter Wilhelm 22. November 2017

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2 Kommentare
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St.Martin
6 Jahre zuvor

Schade, er war wirklich ein toller Sänger.

Winnie
Reply to  St.Martin
6 Jahre zuvor

@St.Martin:
Ich wusste gar nicht, dass er auch Schauspieler war.
Herrlich, das St. im Namen. Ich hoffe inständig, Dir bringt jetzt wirklich jemand ne‘ Laterne. 😉




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