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Dieser Sarg ist zu teuer

Als Schwiegervater im August 2013 verstarb wurde uns erklärt, dass der billigste Sarg 2.500,-€ kostet. Auf die Frage, ob es keine VErbrennungssärge geben würde die kostengünstiger sind wurde
erklärt, dass dieses nicht sein kann.

Dann seid ihr an einen Abzocker geraten oder an einen Bestatter der so fest im Sattel sitzt und so marktbeherrschend ist, daß er es nicht nötig hat oder es sich erlauben kann, solche Preise zu nehmen.
2.500 € für einen Sarg ist ohnehin ein Wort, aber dafür erwartet man dann doch schon eine ordentliche Ausführung, die ggfs. auch für Erdbestattungen geeignet ist.
Nach oben gibt es, wie fast überall, keine Grenzen, aber nach unten ist da noch viel Luft.

Ein einfacher Einäscherungssarg sollte selbst beim Apothekerbestatter nicht mehr als 1.000 € kosten, obwohl auch das eine Unverschämtheit ist.
Bei kleinen Stückzahlen zahlt der Bestatter selbst nicht mehr als 100 € dafür, bei größeren Abnahmemengen und Lieferung aus dem Osten Europas liegen die Preise manchmal unter 50 € pro Stück.

Ich will gar nicht mehr soweit ausholen, warum Särge im Verkauf durchaus erheblich teurer sein dürfen, als sie im Einkauf waren.
Kurz gesagt: Es stecken noch weitere Kosten und zusätzliche Arbeiten mit in diesem Endpreis.

Aber 2.500 € für den billigsten Sarg ist Anlaß genug, sofort aus dem Laden rauszugehen und notfalls in der Nachbarstadt einen Bestatter zu beauftragen.

Branche / Kommune

Berichte und Kommentare zu Verwaltungen, Kirchen, Friedhofsträgern und der gesamten Bestattungsbranche.

Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 5. Februar 2014 | Peter Wilhelm 5. Februar 2014

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PeterLe
10 Jahre zuvor

Ich verstehe ja, dass ein Aufschlag zur Unternehmensfinazierung durchaus großzügig sein darf, im Bekleidungsbereich sind durchaus auch 400 bis 1200 Prozent Aufschlag üblich, aber erhalten sie keine Morddrohungen, wenn sie hier die Einkaufspreise so offen legen?

Brummbär
10 Jahre zuvor

Der Preis ist eine absolute Unverschämtheit. Ich finde, dass es hinterhältig ist wie manche Deiner Kollegen die außergewöhnliche Notlage von Hinterbliebenen so radikal ausnutzen. Dank deines Blogs weiß ich solche Dinge nun zumindest ansatzweise einzuschätzen – vielen Dank auch dafür.
Noch mal kurz zu Deiner Bemerkung zum Apothekenbestatter, ohne allzu kiebig zu erscheinen (bin ich nämlich nicht): Bei einem EK von, wie Du schreibst, von etwa 50 Talern würde ein Apotheker auf Rezept knapp 60 Taler plus (die völlig überhöhte) Märchensteuer bezahlen. Also ein klein bisschen weniger als 2500,- Ansonsten: Guten Morgen, mach bitte, bitte weiter so und wo bleibt Günther?

Lochkartenstanzer
Reply to  Brummbär
10 Jahre zuvor

Du vergißt, daß durch eine Mischkalkulation der preis des Sarges eben nicht 60 Taler bei einem Ek von 50Talern sein kann, weil ansonsten der bestatter bald dichtmachen kann. Anonsten müßte der Bestatter schon vor der Beratung die Registrierkasse zücken.

Das sind genau dieselben Leute, die sich aus dem Blödmarkt oder bei der Kriegerin den Computer für „ganz billig“ holen und sich dann wundern, daß das einrichten, und Konfigurieren Datenübernahme fast genausoviel kosten, statt sich ein besseres Gerät inklusive dieser Leistungen günstiger beim Fachmann zu holen. 🙂

Volkert
10 Jahre zuvor

Der eingeforderte Preis ist heftig, in meiner ganzen Ausstellung ist diese Preisklasse nicht dabei, bei mir werden aber auch nicht alle Dienstleistungen mit dem Preis des Sarges abgegolten, wie es in manchen Instituten auch heute noch praktiziert wird. Es ist grundsätzlich eine Einstellungssache, ob man Einäscherungssärge anbietet oder einfach Särge für die Bestattung, in welcher Form auch immer, anbietet. Bei mir gibt es durchaus Einäscherungssärge, das sind aber dennoch Särge mit einer vernünftigen Oberflächenbehandlung, mit eventuell passenden Verzierungen, mit Griffen zum vernünftigen Hantieren und mit entsprechender Innenausstattung, die sich nicht von der für Erdbestattungssärge unterscheidet. Der Unterschied zum Sarg für Erdbestattungen liegt in der Holzdicke und evtl. in der Holzart. Ein Einäschrungssarg braucht nun mal nicht über viele Jahre dem Erddruck standzuhalten und kann deshalb ruhig etwas leichter gebaut und ohne zusätzliche Deckelstützen etc. ausgestattet sein, sollte aber m.E. den ästetischen Ansprüchen an einen würdevollen Sarg entsprechen. Ein namhafter Kollege formuliert es so: „Es gibt keinen Einäscherungssarg, es gibt höchsten Fürsorgesärge.“ Dieser Kollege fährt häufig die schönsten Eichensärge ins Krematorium. Diese Einstellung teile ich nicht,… Weiterlesen »

Georg
10 Jahre zuvor

Erinnert mich irgendwie an meine Jugendzeit auf dem Dorf,dort gab es einen Tischler der nebenbei auch noch der Bestatter war.Die Preise der Särge waren dem Einkommen der Hinterbliebenen angepasst,man kennt auf dem Platten Land ja seine Mitmenschen sehr gut,aber die Särge waren durchweg die gleichen mies zusammengeschusterten Holzkisten.

King of Handwerk
10 Jahre zuvor

@ Brummbär: Wenn Sie wüssten, was Apotheker verdienen. Die Margen sind genauso hoch oder niedrig, wie in allen anderen Branchen auch. Sonst würde dort keiner arbeiten wollen. Nach offiziellen Daten auch die Bestverdiener (6-stellig) bei Freien Berufen, noch vor den Ärzten. Aber bitte kein Neid. Denn es gilt auch hier wie überall: Jeder echte Mühe verdient einen ordentlichen Lohn. Zum „Sarg“: Auf unserem örtlichen Friedhof treffe ich auch Bestatter, die bieten für 600-700 € „richtige Särge“ zur Kremation an (mit Griffen, Innenausschlag, ordentlicher Oberfläche, Schrauben etc.). Andere berechnen diese Preise für „Entsorgungskisten“(Reste von Abfallholz mit Splitter, ohne Schrauben, deshalb Deckel nur aufgelegt und ein Streifen Klebeband), ähnlich wie bei den Presse-Fotos von „nach Polen gestohlener Sarg-Laster“ neulich (s.o. Volkert). Bei der Diskussion hierzu meinte ein Tischlermeister vom Ort hier, dass ein „guter“ großer Sarg für die Kremation (in Deutschland hergestellte Sarg-Truhe, Griffe, ansehnliche Oberfläche etc.) für 1000 € bestimmt nicht zu teuer ist. Aber warum regt man sich so auf? Wir kaufen doch auch Autos „Deutscher Marken“, die in der Slowakei (bekannter SUV) und in… Weiterlesen »

Reply to  King of Handwerk
10 Jahre zuvor

Das mit den Apothekern war so gemeint, daß ich davon ausgehe, daß meine Leser wissen, daß ich mich auf die landläufigerweise den Apothekern unterstellten, nicht aber die wirklich erzielten Gewinne beziehe.
Ich weiß, daß alle Apotheker mindestens abends noch putzen gehen und zusätzlich Aufstockung auf Hartz IV benötigen. Die Armen!

Aber nein, ich bin mit einigen Apothekern gut befreundet und weiß um deren Lage.
Also, bitte nicht falsch verstehen.
Man sagt ja auch, daß Pferde nur vor Apotheken kotzen.
Dabei kotzen Pferde nie und schon gar nicht vor Apotheken, ich zumindest habe noch nie eines dort dieses tun sehen.

Lotte
Reply to  Peter Wilhelm
10 Jahre zuvor

*klugscheiß* Weil Pferde gar nicht kotzen können, denen fehlen die entsprechenden Muskeln um den Futterbrei wieder hochzuwürgen.

Ähnlich wie Karnickel, die auch keine Magenmuskulatur haben, sondern wo es mit dem Futter wie in der Wurstmaschine funzt, immer schön Nachschub von vorne, damit hinten was rauskommt und es nicht anfängt zu gären.

Wie das bei Giraffen ist, weiß ich nicht, aber ich finde den Witz ganz schön, wo eine Giraffe dem Häschen vorschwärmt: „Oh, Häschen, es ist soooo toll einen langen Hals zu haben! Die leckersten Blätter rutschen ganz langsam durch den Hals, köstlich!“ Häschen sagt nix. Giraffe weiter: „Und dann im Sommer, das kühle Wasser, rinnt langsam durch den Hals, köstlich und erfrischend! Es ist sooo toll einen langen Hals zu haben!“ Häschen guckt die Giraffe an und fragt trocken: „Schon mal gekotzt?“

Reply to  Lotte
10 Jahre zuvor

Eben. Ich schrieb ja, daß Pferde nie kotzen. 🙂

Frau Katze
10 Jahre zuvor

Ich mein‘ das jetzt nicht bös: aber wenn mir das doch schon bei der Beratung komisch vorkommt, dann schau ich eben mal ins Internet und/oder befrag‘ Onkel Google. Und jetzt kommt mir bloß nicht mit der Ausrede, dass man dies im Zustand der Trauer nicht könne.




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