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Frag den Bestatter

Gestorben oder verstorben

Nur eine kurze Frage: Was ist der Unterschied zwischen gestorben und verstorben?

Die Antwort findet man sehr schon beim „Zwiebelfisch“ im Spiegel:

Natürlich gibt es einen Unterschied, genau genommen sogar zwei: einen grammatischen und einen stilistischen. „Gestorben“ ist das Perfektpartizip von „sterben“, „verstorben“ ist das Perfektpartizip von „versterben“. Während die Präsensformen des Verbs „versterben“ heute kaum noch gebraucht werden, sind die Vergangenheitsformen recht häufig. (…) Die Wörter „verstarb“ und „verstorben“ gelten als gehoben. (Man) wählt seine Worte mit Bedacht und zieht stilistisch lieber ein höheres Register, um nicht als respekt- oder gefühllos missverstanden zu werden. „Verstorben“ mag betulicher klingen als „gestorben“, von vielen wird es aber auch als würdevoller verstanden.

(Bei) Personen, deren Tod bereits einige Zeit zurückliegt, ist es jedoch nicht nötig, „verstorben“ zu schreiben. (…) Charlie Chaplin „verstarb“ nicht etwa im Alter von 88 Jahren, sondern er starb im Alter von 88 Jahren.

Als Attribut und als Hauptwort sind indes nur die von „verstorben“ abgeleiteten Formen gebräuchlich: (Man sagt) der verstorbene Präsident (nicht: der gestorbene Präsident) (und: „)Ich kannte den Verstorbenen (nicht: den Gestorbenen) nur flüchtig.(„).

In „Frag den Bestatter“ findest Du meine Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die mich tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen. Es handelt sich also um meist nicht bearbeitete und nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich. Ich mache mir die Aussagen nicht zu eigen.
Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

Lesezeit ca.: 1 Minute | Tippfehler melden | © Revision: 6. Oktober 2013 | Peter Wilhelm 6. Oktober 2013

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Petrus
10 Jahre zuvor

herzlichen Dank für die Antwort.

Petrus
10 Jahre zuvor

ach ja, und dann fällt mir noch der „Bestattersprech“ ein:

auf der Rechnung war von dem „Entschlafenen“ die Rede; fast hätte ich das lustig gefunden, wenn es sich bei diesem Ent-Schlafenen nicht um meinen Vater gehandelt hätte …

Big Al
Reply to  Petrus
10 Jahre zuvor

Besser als wenn dort „Ver“schlafenen gestanden hätte.

Petrus
Reply to  Big Al
10 Jahre zuvor

nö. es handelte sich um ein – meiner Erfahrung nach – sehr seriöses Bestattungsinstitut.

Himml, Bayreuth.

Panama Jack
10 Jahre zuvor

Ja, und dann gibt es noch den „Erblasser“ … nicht zu verwechseln mit dem Verblichenen, auch wenn es sich um ein und die selbe Person handelt. 🙂

Panama Jack
10 Jahre zuvor

Hach, das passt ja jetzt gerade wie Faust auf’s Auge!

Artikel: ‚(Bei) Personen, deren Tod bereits einige Zeit zurückliegt, ist es jedoch nicht nötig, “verstorben” zu schreiben. (…) Charlie Chaplin “verstarb” nicht etwa im Alter von 88 Jahren, sondern er starb im Alter von 88 Jahren.‘

Das könnte Sie auch interessieren: ‚Vor 25 Jahren verstarb Franz-Josef Strauß‘

Wer die Ironie findet, darf sie behalten 😉

Anonym
3 Jahre zuvor

wieso dieses ver-davor .verimpfen z.b.das hört sich an wie vernichten –vergasen u.s,w,es gibt viele worte mit ver–davor .verprügeln.verleumden-u.s,w.warum nicht gestorben u. geimpft




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