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Sargzwang aufheben? -Umfrage-

In der „Südwest Presse“ ist dieser Tage ein Artikel erschienen, in dem die Sargpflicht thematisiert wurde.

Link: http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/Deckel-drauf-oder-nicht;art4306,1678047

Juden und Muslime fordern schon lange, daß es Angehörigen ihrer Religion ermöglicht werden müßte, ihre Verstorbenen nur in ein Tuch gewickelt ins Grab legen zu dürfen. Das schreibe die Religion so vor. Überdies sollten die Gräber so angeboten werden, daß sie nicht bereits nach 20 Jahren ablaufen. Man weiß ja, daß auf jüdischen Friedhöfen die Gräber meist „für die Ewigkeit“ angelegt werden.

Nicht ganz überraschend argumentiert der „Bundesverband Deutscher Bestatter“ dagegen.

Sein Präsident Christian Streidt meint:

Für Friedhofsmitarbeiter sei es nicht zumutbar, Erde und Steine auf eine ungeschützte Leiche zu schütten.

Böse Zungen meinen, die Bestatter wollten sich bloß den lukrativen Sargverkauf nicht entgehen lassen, der wegfallen könnte, wenn das muslimische Beispiel, so es denn erst einmal bundesweit ermöglicht wurde, auch für alle anderen Schule macht. Auch Christen und Nichtgläubige könnten für sich das gleiche Recht reklamieren und so bei der Bestattung bis zu 2.000 Euro für den Sarg sparen wollen.

Laut „Südwest Presse“ heißt es aber: „Streidt wies darauf hin, dass muslimische Begräbnistraditionen durchaus unterschiedlich seien – und widersprach damit seinem Vorredner. Eine nicht unerhebliche Zahl von Muslimen in Deutschland wähle eine Sargbestattung.“

Daraus ergibt sich die aktuelle Umfrage in der Seitenleiste.

Sollen in Deutschland grundsätzlich alle Verstorbenen (bei Erdbestattungen) im Sarg bestattet werden?
Oder sollen bestimmte Religionen ihre Tradition wahren und hier in Deutschland nur mit Leintuch bestatten dürfen?
Oder aber soll die Bestattung mit Tuch für alle Verstorbenen auf Wunsch möglich sein?

Eure Meinung! Was denkt Ihr?

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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 17. Oktober 2012 | Peter Wilhelm 17. Oktober 2012

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Funerali
11 Jahre zuvor

Für die Überführung und Lagerung wäre der Sarg schon sinnvoll, und wer soll die Verstorbenen ablassen? Wie soll das ganze aussehen wenn der Verwesungsprozess schon voran geschritten ist? Unsere Tradition ist nun mal der Sarg, er ist leichter in der Handhabung, hygienisch und lässt sich bei Bedarf gut verschließen

bloeder_hund
11 Jahre zuvor

Für den Transport 🙂
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Sparsarg

Malki
11 Jahre zuvor

Im Grunde wäre es mir egal…Da fände ich es interessanter sich mit dem Friedhofszwang zu beschäftigen. 😉 Wenn man sich aber entscheiden müsste müsste ich sagen: Entweder gibts die Option für alle oder für keinen.

11 Jahre zuvor

Bevor ich wusste, dass verschiedene Religionen in Leintüchern bestatten, habe ich das schon bei Six Feet Under gesehen und damals schon gedacht „wenn ich bestattet werde, dann am liebsten in so einem Tuch wo ich schnell verwese und nicht in so einer harten Holzkiste.

bobby
11 Jahre zuvor

Die zweite Option „Ja, aber nur für Juden und Muslime“ widerspricht meiner Meinung nach dem Prinzip der Gleichheit vor dem Gesetz. Es nur den Angehörigen dieser zwei Religionen zu erlauben, sieht ziemlich ungerecht aus. Dazu käme noch das praktische Problem des Nachweises der Religionszugehörigkeit.
Und wenn man die Bestattung ohne Sarg generell aus religiösen Gründen erlaubt, kann man sie auch allen erlauben: Es kann schließlich niemand nachprüfen, dass ich an das Fliegende Spaghettimonster glaube und dass es dessen Wille ist, dass man ohne Sarg bestattet wird (damit es den Toten leichter mit seinen nudligen Anhängseln erreichen kann). Religion ist halt immer mit einer gewissen Willkürlichlichkeit verbunden.

Brummbär
Reply to  bobby
11 Jahre zuvor

Ich glaube an den großen grünen Arkelanfall. Ich muss in einem weißen Taschentuch bestatten werden.
Am besten ist doch, jeder darf so unter die Erde kommen, wie er/sie/es will. Solange keine Gefährdung der Umwelt damit einhergeht sollte niemand niemanden in dieser Frage etwas verbieten.

Gairon
11 Jahre zuvor

Eine schwierige Frage. Ich denke rein praktische Gründe werden einfach für die Beibehaltung des Sargzwangs sprechen, eben Aufbahrung, Transport usw. Man Darf nicht vergessen das es eben nicht nur die „schönen“ Leichen gibt, sondern eben auch weniger schöne für die ein dichtes Transportbehältnis eben der Sarg angezeigt ist. Grundsätzlich sollte man da hinterfragen ob die Vorschriften ein Tuch denn zwingend vorschreiben oder ob man der Vorschrift nicht auch symbolisch nach kommen kann. Dies könnte z.B so aussehen das man den Verstorbenen in ein Tuch eingewickelt in den Sarg legt und symbolisch mit etwas Erde bestreut oder ob man ersatzweise den vor Jahren mal vorgestellten Pappsarg verwenden kann. Wie immer die Lösung der Frage da auch aussieht: Grundsätzlich muss gleiches Recht für alle gelten, Es kann nicht sein das eine kleine Gruppe gegenüber der Mehrheit Vor- und Sonderrechte beansprucht. Ein Nachteil der Aufhebung eines Sargzwangs dürfte aber darin liegen, das die Sozialbestattungen sich auf die Leintuchbeerdigung stürzen werden. Insgesamt halte ich von der Idee sehr wenig, auch aus kulturellen Gründen. Dann eher die Aufhebung des Friedhofzwangs… Weiterlesen »

Shark
11 Jahre zuvor

Wenn es keine hygienischen Gründe gibt, die Leiche im Sarg zu bestatten – warum nicht ohne? Ich denke auch nicht, dass die Bestatter da so viel Verlust machen würden, denn ich glaube nicht, dass bei den Menschen, die diese sarglose Bestattung aus ihrem Umfeld nicht kennen, sich diese durchsetzen wird, da die Begräbniskultur ja sehr konservativ zu sein scheint. (Und die Bestatter würden ja vielleicht noch die Juden und Muslime als Kunden gewinnen, die sonst ihre Angehörigen zur sarglosen Bestattung in andere Länder überführen lassen, wer weiß?)

Ich meine, dass generell die deutschen Bestattungsgesetze überdacht werden sollten. Es wird doch sicherlich schon so sein, dass immer mehr Gesetzeslücken suchen, und z.B. in den Niederlanden oder der Schweiz Dinge erledigen lassen, die in Deutschland nicht zugelassen sind.
Ich verstehe auch wirklich nicht, warum man z.B. die Urnen seiner Angehörigen nicht auf dem Kaminsims stehen, oder im eigenen Garten verbuddeln darf.

shivling
Reply to  Shark
11 Jahre zuvor

„… Ich verstehe auch wirklich nicht, warum man z.B. die Urnen seiner Angehörigen nicht auf dem Kaminsims stehen, oder im eigenen Garten verbuddeln darf.“

Nur ein Grund: Weil eine Grabstätte öffentlich sein sollte. Es kann ja sein, dass nicht nur die engsten Angehörigen das Bedürfnis haben, das Grab zu besuchen. Soll der beste Stammtischkumpel, den die Ehefrau eh nie leiden konnte, dann an der Tür klingeln: „tschuldigung, dürft ich mal zum Horst?“, oder noch extremer: Was ist, wenn die engsten Angehörigen zerstritten sind: Schnappt sich dann Tochter Lisa die Urne von Papa, damit Sohn Hans sie nie besuchen kann?

Shark
Reply to  shivling
11 Jahre zuvor

Hm, okay, das wäre ein Argument. (Die Asche teilen führt dann sicher auch wieder zum Streit…?) Obwohl in der Praxis das „öffentliche Grab“ sicher auch nicht viel nutzt, wenn man z.B. den Fall hat, dass bei zerstrittenen Angehörigen jeder Kranz, jede Blume dessen, der nicht erwünscht ist, gleich vom Grab geklaubt und weggeschmissen wird.
Oder wenn z.B. Geschwister so weit auseinanderwohnen, dass eine Partei 600 km fahren müsste, um zum Grab zu kommen…

shivling
Reply to  Shark
11 Jahre zuvor

Natürlich gibts dann immer wieder Einzelfälle, in denen das so ist. Oft ist es auch so, dass 90% derjenigen, die zumindest auf der Beerdigung waren, das Grab nie wieder besuchen werden… (soll auch für engste Angehörige gelten 🙂 ) Aber ich denke eben, dass das »öffentliche Grab« unter diesem Umständen der beste Kompromiss ist.

Michael
Reply to  shivling
11 Jahre zuvor

Naja, eine Seebestattung ist ja auch nicht öffentlich und bei einem anonymen Grab ist auch nicht zwangsläufig der Ort der letzten Überresten bestimmbar

Shark
11 Jahre zuvor

Sorry, fürs Doppelpost, ist mir erst nach dem einschicken eingefallen:

„Für Friedhofsmitarbeiter sei es nicht zumutbar, Erde und Steine auf eine ungeschützte Leiche zu schütten.“

Warum denn nicht? Was soll da so schlimm dran sein? Die lieben Friedhofsmitarbeiter wird das ja nun wirklich nicht jucken.
Die, die die Vorstellung stören könnte, sind die Angehörigen – und die können in dem Fall ja einen Sarg nehmen.

überhaupt nicht be-
Reply to  Shark
11 Jahre zuvor

Mancherorts findet man schon kaum welche, TOM berichtete neulich von einer kleinen Gemeinde. Und für manch einen ist es noch eher, dutzende Leichen in Tüchern zu sehen, als in Särgen… Ganz einfach!

Es will auch nicht jeder das Fleisch einer Leiche im Detail von den Knochen kratzen, aber zum Glück tun es manche. Wir sprechen sie dann später als „Herr/Frau Doktor“ an, wenn wir krank sind…. Deshalb muss es nicht gleich jeder wollen!

Shark
Reply to  überhaupt nicht be-
11 Jahre zuvor

Hat dein Kommentar irgendetwas mit meinem davor zu tun, oder hast du dich geirrt, als du auf die Antwortfunktion geklickt hast?
Ich verstehe jedenfalls kein Wort von dem, was du sagen willst. (Was auch an dem verb-losen Satz liegen mag…)

VI
11 Jahre zuvor

Ich denke auch, dass die Sargpflicht endlich infrage gestellt werden kann. Persönlich befürworte ich eine potentielle Abschaffung dieser aus mehreren Gründen. Zum ersten sind all diese Sargproduktionen in meinen Augen eine riesen Verschwendung an Holz, da sehr viele Leute auf Feuerbestattungen zurückgreifen. Der Sarg wird also produziert um gleich darauf wieder verbrannt zu werden. Des Weiteren fallen dadurch unnötige Kosten an, die sich schon viele Menschen nicht mehr leisten können. Der, der seinen Sarg aus italienischem Holz o.ä. haben möchte, soll ihn sich kaufen, aber warum sollten „Bedürftige“ mind. 500€ für einen Verbrenner ausgeben? Außerdem sollte mal angesprochen werden, dass sich die Zahl der Wachsleichen häuft… Zum einen ausgelöst durch Särge, die eine Sauerstoffzufuhr im großen Maße einschränken. Sollte die Pflicht abgeschafft werden, heißt das ja nicht, dass niemand mehr Särge kaufen wird und hunderte Menschen arbeitslos würden. Aber man würde vielen Menschen in Sachen Kosten, Religion und Wünschen entgegen kommen. Und für die Friedhofsarbeiter und ihrer Angst davor, eine ungeschützte Leiche zu begraben, lässt sich sicher auch noch eine Lösung finden. Wurde früher ja… Weiterlesen »

shivling
Reply to  VI
11 Jahre zuvor

… das Argument mit der „Holzverschwendung“ bei der Feuerbestattung zieht nicht, weil das Holz des Sarges für das Funktionieren des Verbrennungsvorgans essentiell ist. Und wer argumentiert, in Amerika ginge es auch ohne: Ja schon, nur müsste man dann sämtliche deutsche Krematorien kostenaufwändig umrüsten und vor allem: Man braucht dann eben mehr Gas, im Gegensatz zu Holz ein fossiler Brennstoff.
Mal abgesehen davon: Jeder Mensch verbraucht in seinem Leben hundert mal mehr Holz durch unnötigen Papierverbrauch als dies nun ausgerechnet bei seinem letzten Gang anfällt…

Und zum Kostenfaktor: Wie TOM schon unzählige Male erklärt hat, stecken im Sargpreis meist die Umlagen für den ganzen Betrieb: Miete, Strom, Wasser, Versicherungen, etc. . Wer also glaubt, mit der Nicht-in-Anspruchnahme eines Sarges könne er die Rechnung entsprechend drücken, der täuscht sich. Er wird dann entweder für die 10km Überführung zum Friedhof plötzlich 800,- zu zahlen haben, oder aber was am ehrlichsten wäre, es taucht auf der Rechnung halt der Posten „Betriebsumlagen“ auf. sorry, aber die zwei Argumente sind recht schwach

sakasiru
11 Jahre zuvor

„Eine nicht unerhebliche Zahl von Muslimen in Deutschland wähle eine Sargbestattung.” Ja, was denn auch sonst wenn das mit den Tüchern nicht erlaubt ist? Heißt ja nicht, dass sie das toll finden, nur dass es eben keine echte Alternative gibt.
Ich fände das Bestatten im Tuch auch nicht schlecht (für mich). Erhebt sich nur die Frage, wie man das dann bei einer Trauerfeuer macht. Einfach das Bündel vorne auf den Boden/ auf einen Tisch legen fänd ich seltsam.
Vielleicht sowas wie eine Aufbahrung im offenen Sarg und dann am Grab raus aus der Kiste und rein in die Erde?

überhaupt nicht be-
Reply to  sakasiru
11 Jahre zuvor

So à la „der Trabbi war ein beliebtes Auto – 100% aller DDR-Bürger, die ein Auto hatten und nicht SED-(oder sonstige) Kader waren (->Wartburg) fuhren Trabant! 😉

Steven Coolmay
11 Jahre zuvor

Also ich hätte nichts dagegen. Es würde ja nicht an dem aussehen des Grabes geändert. Es wird nur kein „Holzkasten“ mit verbudelt. Ich sehe das so, in der Erde vergeht jeder gleich, aber wenn es für die Familie schöner ist warum nicht?

Christians Ex
11 Jahre zuvor

Wenn schon, dann soll es auch für alle gelten, im Leintuch bestatten zu dürfen.

Weit mehr Probleme gäbe es meiner Meinung nach damit, wenn Grabstellen nicht ablaufen. Wie soll denn das aussehen, da haben wir ja irgendwann mehr Gräber als sonstwas? Und 99,99% davon kennt kein Mensch mehr.
Vom rein praktischen Nutzen mal abgesehen, dass dort die Leichen vergehen, sind Gräber doch nur was für die Angehörigen, dort der ihren zu gedenken.

überhaupt nicht be-
Reply to  Christians Ex
11 Jahre zuvor

Nun, auf jüdischen Friedhöfen läuft das halt anders und es wird (ohne Witz!) teilweise gestapelt…

Die Laufzeiten sollen meinetwegen unendlich angehoben werden, ist doch für Ehrengräber teilweise heute schon nicht anders. Nur muss man dann halt auch zahlen, ganz einfach. Und auf kleinen überfüllten Friedhöfen geht es halt auch mal nicht.

Christians Ex
Reply to  überhaupt nicht be-
11 Jahre zuvor

Innerhalb einiger Generationen würden wir sicher auch große überfüllte Friedhöfe haben…

Wenn diese ewigen Gräber Bezahlgräber sind, die man immer wieder verlängern muss (immer so 20jahres-weise), könnte sich das Problem aber auch von selbst erledigen, denn wer will das schon? Dann wird vielleicht in einigen Fällen 1x verlängert, in ganz seltenen Fällen 2x, danach ist der zahlende Hinterbliebene selbst schon nicht mehr da.

überhaupt nicht be-
11 Jahre zuvor

Aus Prinzip: meinetwegen aufheben, aber dafür ca. den Preis eines einfachen „Verbrenners“ (des günstigen Modells jedenfalls, das man auch vergraben könnte) auf die Grabkosten aufschlagen. Dass es halt keine finanziellen Vorteile verspricht.

Vorteile:
+ jeder kann es tun wie er will
+ die (trotz subjektiv hoher Gebühren) klammen Friedhofskassen verdienen ggf etwas
+ Bestatter verlieren nur Sargkäufe jener, die unbedingt verzichten wollten – de facto neben den Muslimen – die es doch eh schon dürfen? – fast niemanden, denn wie bei einer Verweigerung früher ist ja das Gewissen und der Glaube sonst idR den wahren finanziellen Interessen vorgeschoben.

Nachteil:
– keiner kommt durch sarglose Bestattung günstiger davon und kann seinen Opa unter Einstreichung des Erbes noch billiger bestatten.

Trixi
11 Jahre zuvor

Ich hab mal gelesen, daß viele Leichen gar nicht mehr richtig verwesen. Vielleicht ginge das ja ohne Sarg schneller. Wie wäre es mit einem Pappsarg? Es gibt auch Möbel aus Pappe, die sind richtig stabil. Mir würde es nichts ausmachen, ich wäre dann ja tot.
Und wenn andere Religionen das immer schon so machen, warum lässt man die dann nicht? Ob die Erde jetzt auf die Kiste donnert oder auf ein Tuch, das fände ich nicht schlimm. Und der Verstorbene sicher auch nicht.

11 Jahre zuvor

Mirwegen braucht es keinen Sargzwang, ich sehe keinen Sinn darin. Und für die Optik zur Beerdigung tut es ein Sarg, der einen Klappboden hat, der wird runtergelassen, und wenn alle weg sind, dann zieht man ihn wieder hoch, ohne den Toten darin.

Ma Rode
11 Jahre zuvor

Sparsarg ist doch ne interessante Alternative. Zumindest sollte es langsam an der Zeit sein, dass man wählen kann zwischen den verschiedenenen Methoden, in die Erde zu kommen. Und das muss nicht immer in so einer Holzkiste sein.

nicht gern beim Namen
11 Jahre zuvor

Warum kann ich mit dem Smartphone (Android ICS 4.0.4) die Umfrage nicht sehen? Hätte gerne mitgemacht.

Georg
11 Jahre zuvor

„Corruptissima re publica plurimae leges.“

Tacitus

Lochkartenstanzer
11 Jahre zuvor

Ich finde, solange es keine rationalen Gründe gibt (Leiche in Einzelteilen, starke Verwesung, o.ä.) sollte es jedem freigestellt sein ob er einen Sarg will oder nicht. Und wegen Erde auf der Leiche: Der wird es nichts mehr ausmachen. Wenn überhaupt, dann den Angehörigen. Übrigens muß die Erde auch nicht direkt auf die Leiche geworfen werden. Man kann, wie ich es z.B. in der Türkei schon gesehen habe, einfache Holzbretter schräg über die Leiche stellen (wie ein kleines Dach), so daß diese einen kleinen Hohlraum ergeben, in dem die Leiche dann liegt. Diese „rohen“ Bretter vergehen dann relativ schnell, so daß das „Setzen“ des Grabes auch recht schnell vor sich geht. Und ich fände es gut, daß man Gräber, solange jemand da ist, der das haben will, „beliebig lange“ verlängern könnte. Und wie Tom schon sagte: Nachdem die Sargkosten eine Mischkalkulation sind müßten dann halt ein anderer Weg gefunden werden, die Betriebskosten auf die Rechnung zu schreiben. IMHO wäre es sowieso am ehrlichsten, diese Posten getrennt von den Sargkosten aufzuführen. auch wenn das im ersten Moment… Weiterlesen »

Christians Ex
Reply to  Lochkartenstanzer
11 Jahre zuvor

Ich fürchte, eine zu ehrliche (detailgenaue) Abrechnung wird einem nur zum Verhängnis. Die Leute wollen einem die Arbeit nicht bezahlen, und schon zweimal nicht inklusive inklusive Steuern und Abgaben.
Es hat sogar schon Negativbeispiele gegeben wo sich welche beschwert haben, dass man teurer verkauft als einkauft.

shivling
Reply to  Christians Ex
11 Jahre zuvor

na der Gipfel diesbezüglich war diese NDR-„Reportage“, in der die Redakteurin den im Vergleich zum Einkauf teureren Verkauf der Särge allen Ernstes als „Betrug“ am Kunden dargestellt hat…

Konni Scheller
11 Jahre zuvor

Ein einfacher, deutlicher kommentar ist auf den Seiten des Humanistischen Pressedienstes zu finden:

http://hpd.de/node/14150

Schau an, sogar Feuerbestattungen waren einmal verboten…

Lochkartenstanzer
Reply to  Konni Scheller
11 Jahre zuvor

Und die haben auch irgendiwe einen draht zur zukunft. Zitat:

———————-
Im Plenarsaal des Stuttgarter Landtags tagten am 15.12.2012 in einer gemeinsamen Sitzung und öffentlichen Anhörung der Ausschuss für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren und der Ausschuss für Integration des Landtags von Baden-Württemberg.
———————-

Erinnert mich irgendwie an die traueranzeigen. letztens.

Wolfram
11 Jahre zuvor

Tom, wie war das, ich meine hier im Blog mal gelesen zu haben, daß der Sarg durchaus eine positive (!) Wirkung auf die Verwesung des Leichnams hat, indem er nämlich gerade die Luft an die Leiche heranläßt, die sonst durch die Erde zu schlecht mit der Leiche in Berührung käme. Ich finde das aber nicht wieder (bin wohl zu blöd für die Suchmaschine).
In den Kommentaren ist mehrfach das Gegenteil ausgedrückt worden. Was stimmt nun?

Astrid
11 Jahre zuvor

Hm. Ich gehe davon aus dass man im Leichentuch schneller verwest. Daher dürften, wenn nach 20-30 Jahren die Gräber für einen neuen Verstorbenen ausgehoben werden, weniger „Reste“ übrig sein als wenn der Holzsarg einige Jahre gebraucht hat um mit zu verwesen oder? Wenn das so ist könnte man schon mal kein Argument haben dafür, dass es unzumutbar für die Leute ist, die am Friedhof Gräber ausheben…Nur ist es sicher nciht gerade eine schöne Angelegenheit jemanden in ein Tuch gewickelt in eine Tiefe Grube abzuseilen. Hineinlegen geht ja nicht. Und die Seile dann um den Körper wicken? Ich frage mich wie das gehen soll. An sich jedenfalls denke ich, solange es machbar ist, sollte man wählen können ob man einen Sarg nimmt oder nicht…

Lochkartenstanzer
Reply to  Astrid
11 Jahre zuvor

Ganz einfach:

zwei Leute stehen unten im grabe und nehmen den leichnam entgegen udn legen ihn ordentlich hin. Dann werden die Bretter passend zurchtgelegt udn die Leute klettern wieder raus, bevor alles zugeschüttet wird.

Ganz pragmatisch in andren Ländern.

lks

10 Jahre zuvor

Es wird vergessen, daß Jesus Christus ebenfalls im Leintuch beerdigt wurde. Diese Möglichkeit bestand auch bei uns für lange Zeit in Europa.
Die andauernde Diskussion ist daher für mich völlig unverständlich. Nach meiner Kenntnis wurde die Sargpflicht aufgrund der besseren Stapelfähigkeit von Leichen eingeführt, ein Ergebnis der sinnlosen Kriege in Deutschland.
Die Beerdigungsrituale im Judentum,Christentum und im Islam gleichen sich stark. Auch auf die Ausrichtung der Gräber wurde bei allen drei Religionen geachtet.
Als Christ unterstütze ich daher die Muslime und hoffe, daß die Beerdigung im Leintuch auch in meiner kleinen Heimatgemeinde möglich wird, ein Anliegen für das ich gerade kämpfe.




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