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Frag den Bestatter

Überstehen Prionen die Hitze im Krematorium?

Mich belastet ein Thema seit anderthalb Jahren sehr und bisher konnte ich keine Antwort finden.

Mein Vater starb an der Creutzfeld Jakob Krankheit und wurde eingeäschert, sein Gehirn wurde nicht entnommen, obwohl die Ärzte es haben wollten, er wurde also mit seinem Gehirn verbrannt.

Er hat eine biologisch abbaubare Urne, die in der Erde begraben wurde.
Ich habe gelesen, dass die Prionen, die die Krankheit auslösen extrem widerstandsfähig sind und noch bis zu drei Jahren im Erdreich gefunden werden konnten (bei Sargbestattung?)
Müssen wir uns bei der Grabpflege schützen? Weil die Urne ja zerfällt? Mir kann niemand diese Frage beantworten, ob die Erreger bei der Verbrennung zerstört wurden (die Prionen halten extrem hohe Hitze aus) und wann sich Asche ins Erdreich gelangt wenn die Urne zerfällt und uns beim Anfassen der Erde (Blumen setzen etc.) noch infizieren kann.

Ich hoffe, Sie haben eine Antwort für mich.

Es ist richtig, dass Prionen die üblichen Hitzebehandlungen, die in der Küche und in der Arztpraxis zur Desinfektion angewandt werden, nahezu unbeschadet überstehen.
Hier sind besondere Vorgehens- und Vorsichtsmaßnahmen erfoderlich, um die Prionen zu zerstören.
Näheres dazu unten in den verlinkten Artikeln.

In einem Krematorium haben wir es aber mit Temperaturen zwischen 700 und über 1.000 Grad C zu tun.
Das überstehen auch Prionen nicht. Übrig bleiben nur die nicht verbrennbaren mineralischen Bestandteile eines Menschen.

Ich gebe das Thema aber gerne in die Diskussion, eventuell weiß einer der Leser mehr darüber.

Wissenswertes über Prionen hier
weitere Infos zu Prionen und Hitze

Bild: DarkoStojanovic / Pixabay


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

keine vorhanden

In „Frag den Bestatter“ findest Du meine Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die mich tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen. Es handelt sich also um meist nicht bearbeitete und nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich. Ich mache mir die Aussagen nicht zu eigen.
Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 15. Januar 2019 | Peter Wilhelm 15. Januar 2019

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Carnardo
5 Jahre zuvor

Holla,
habe das folgende auf aerzteblatt.de unter dem Artikel „Prionen:Rätselhafte Proteine“ gefunden:

Und: Während zum Abtöten vom Aids-Erreger HIV die Sterilisation von 20 Minuten bei 60 °C und für Sporen 20 Minuten bei 121 °C und
1 200 hPA ausreichen, sind für die Vernichtung der Prionen auf Instrumenten vier Stunden bei 134 °C und 4 000 hPA sowie der Zusatz von 1N NaOH erforderlich. Dieses Verfahren ist jedoch nicht mit allen Instrumenten möglich. Für den Alltag empfehlen die Experten daher die Sterilisation mit 134 °C für mindestens 20 Minuten (besser eine Stunde), wobei der Zusatz von Wasser den Sterilisationseffekt erhöht.

Viele Grüße

Mad Scientist
5 Jahre zuvor

Das Verbrennen geschieht bei einer Temperatur von mindestens 850 °C und führt zur vollständigen Veraschung der Leiche. Ich bin Chemiker, mir ist keine organische Substanz bekannt, die diese Temperatur überstehen würde. Selbst Teflon zersetzt sich bei ca. 350 °C. Eine Sterilisation wie oben beschrieben ist damit nicht vergleichbar, soll doch dabei die Substanz zwar keimfrei gemacht werden, aber als solche das Verfahren überleben. Die Asche aus der Verbrennung sind anorganische Stoffe, die nicht Träger von Infektionen sein können.




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