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Fundstücke

Will er eine Leiche bei sich behalten?

leiche

Was passiert mit einem Toten, wenn ich zwar allen Behörden + Ämtern mitteile, dass die Person tot ist, aber keinen Bestatter anrufe – bleibt er dann bei mir?

Diese Frage stellte jemand auf einem der Laien-Antwortportale.

Die Antworten darauf beschränkten sich auf Halbwahrheiten und Oberflächlichkeiten.
Es wurde auf die Bestattungspflicht und die Leichenhallenpflicht hingewiesen.

Doch wie ist das wirklich? Kann man eine Leiche einfach daheim behalten?

Die Antwort ist einfach: Im Prinzip ja.

Wenn ein Mensch stirbt und niemand seinen Tod meldet und niemand ihn vermißt, wird es sehr lange dauern, bis eines Tages irgendeine Behörde mal hartnäckiger nach dem Verbleib forschen wird.
Es kann sogar sein, daß niemals oder erst nach Jahrzehnten nachgefragt wird. Der Zeitraum wird umso kürzer, je mehr der Verstorbene zu Lebzeiten Kontakt zu Behörden hatte, und wenn er Leistungen bezogen hat.
Aber grundsätzlich ist es so, daß ohne Vermißtmeldung und ohne Anzeige des Todes der Tod eines Menschen sehr lange unbemerkt bleiben kann.

Wird aber, wie in der obigen Frage zum Ausdruck gebracht, der Tod den Behörden gemeldet, muß man keinen Bestatter anrufen. Die Behörde wird binnen kürzester Zeit tätig.
Die Ortspolizeibehörde (das ist nicht die Schutzpolizei des Bundeslandes, sondern die Stadtpolizei, die auch das Rauchen in Garagen verbietet und meist ununiformiert im Hintergrund ihren Dienst tut) wird sehr rasch dafür sorgen, daß der Verstorbene notfalls zwangsweise bzw. von amtswegen unter die Erde kommt.

Über die Kostenfrage kann man hier gar keine Aussage machen, da der Fragesteller ja überhaupt nicht zu erkennen gibt, in welchem Verhältnis er zum Verstorbenen steht.
Meldet man den Tod eines Fremden, werden dessen Angehörige und nötigenfalls der Staat (in diesem Fall die Kommune) die Bestattungskosten tragen.
Wäre man allerdings bestattungspflichtig, wird die Behörde versuchen, die Kosten der Amtsbestattung bei einem einzutreiben.

Natürlich bleibt die Frage, was man mit einem unbestatteten Leichnam tun will?
Er wird sich binnen kürzester Zeit so verändern, daß es wenig spaßig sein wird, ihn in seiner Nähe zu haben.

In der Kategorie „Fundstücke“ präsentiere ich Sachen, die ich zum Thema Tod, Trauer und Bestattungen irgendwo gefunden habe.
Hier erscheinen auch Meldungen aus der Presse und dem Internet, auf die mich meine Leserinnen und Leser hingewiesen haben.

Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 6. Juli 2016 | Peter Wilhelm 6. Juli 2016

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6 Kommentare
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7 Jahre zuvor

Mir wäre es doch etwas zu heikel, auszuprobieren, was da so passiert abgesehen von der Verwesung…

Mervyn Bickerdyke
7 Jahre zuvor

Hoffen wir mal, er hat nur „Psycho“ gesehen…

Der Boandlkramer
7 Jahre zuvor

Zwei wirklich gute letzter Sätze sind das, denen ich nur mit Nachdruck beipflichten kann:
„Natürlich bleibt die Frage, was man mit einem unbestatteten Leichnam tun will?
Er wird sich binnen kürzester Zeit so verändern, daß es wenig spaßig sein wird, ihn in seiner Nähe zu haben.“

Georg
Reply to  Der Boandlkramer
7 Jahre zuvor

@Der Boandlkramer:
Dafür gibt es doch Gefriertruhen…………… 😉

Henning
Reply to  Georg
7 Jahre zuvor

@Georg:
…. und Fritteusen ;-P

Name*
Reply to  Henning
7 Jahre zuvor

@Henning: Ach daher kommt der Ausdruck „Panierter Peter“.




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