Eine weitere Leserfrage möchte ich heute beantworten:
Gibt es das nur in Filmen, dass man ein Kärtchen mit seinem Namen um den dicken Zeh trägt?
Das gibt es wirklich.
In den meisten Krankenhäusern gibt es zentrale Stellen an denen die Verstorbenen gesammelt und bis zur Überführung aufbewahrt werden. Es ist äußerst wichtig, sicherzustellen dass es hier nicht zu Verwechslungen kommt. Das Gleiche gilt für Altenheime und natürlich für Bestattungsunternehmen.
Die Arten der Kennzeichnung sind höchst unterschiedlich. Das reicht vom Zettel der an den großen Zeh gebunden ist, bis zu beschrifteten Leukoplast-Streifen, die um das Handgelenk geklebt werden. Manchmal befindet sich aber auch ein Karteikärtchen an der Schublade der Kühlanlage oder dem Bett. Oftmals hat man aber auch einfach einen Umschlag mit den Totenpapieren ans Fußende gelegt.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Ich find so ein Ding am Zeh irgendwie unwürdig wenns auch anders geht… ok, bei den Papieren die nicht direkt am Toten angebracht sind kann es dennoch bestimmt iiirgendwie zu Verwechslungen kommen, aber das Leukoplast find ich schon "angenehmer".
Wieso unwürdig? Den Toten stört es doch nicht. Und ich stelle mir für die Arbeit der Bestatter (waschen, aus- und ankleiden) die Anbringung am Zee einfach am pragmatischsten vor. Und zum Herausholen aus Kühlanlagen (wenn man suchen muss) ist es auch praktischer die Information gleich unten ablesen zu können, anstatt den ganzen Leichnahm “bewegen“ zu müssen.
Mir wäre das mit dem Zettel am Zeh auch egal. Vorher haben die einem im Krankenhaus alle möglichen Sachen in alle möglichen Körperöffnungen gesteckt, da hat man noch gelebt und das war bestimmt unangenehmer. Son zettel ist doch nix. Tut nicht weh und ist praktisch.
Ich finde ein gewisses Maß an Respekt gehört schon dazu, da fällt der Zettel am Zeh für (!) irgendwie nicht rein. Nicht, solange es noch andere gute Lösungen gibt. Egal ist es denke ich nicht. Dem toten ists sicher egal, aber deswegen geht man ja nicht egal mit ihm um 😉
Schlimm ists am Zeh nicht, aber auch nicht "der Hit".
Na super… jetzt mach ich das (!) dahin und der Sinn ist weg weil ich ein Wort vergessen habe
Es heist "Zettel am Zeh für MICH (!) irgendwie nicht rein"
Mithilfe des 'Zettel am Zeh' erkläre ich unseren Praktikanten immer, wie sich das mit den Attributen in Vektorkarten verhält 😉
Da wo ich arbeite, werden Verstorbenen Namensetiketten aufgepappt. Einen auf die Stirn, einen auf den Handrücken und einen auf den Fuß.
Fragt mich nicht, warum, vielleicht hat jemand Angst, dass in der Kühlkammer der Kopf abfällt?
Ich finde, ein bisschen mehr Respekt sollte man vor einem Toten haben.
Klar bedarf es einer genauen Kennzeichnung, aber mit Etiketten auf der Stirn und Zettel am großen Zeh wird der Tote wie eine Ware behandelt.
Einmal mit Sprühfarbe markiert, Strichcode drauf und dann gehts am Scanner vorbei in den Kühlraum.
Ich hab damit ehrlich gesagt keine Probleme. Wir sträuben uns wahrscheinlich dagegen, weil wir dieses Bild aus Film und Fernsehen kennen. Die aufgereihten Soldatenleichen mit dem Zettel am Fuss, die anonymen Leichen in irgendeiner Pathologie in nem Krimi etc.
Ich habe kein Problem damit, wenn mein Leichnam pragmatisch gehandhabt wird. Irgendwie finde ich da Aufkleber komischer (*zack*, *draufkleb*, *rutsch*, *nächster*). Der Zeh ist nunmal einfach eine Stelle, an der sich gut was befestigen lässt, ohne den Körper gross rumzuwuchten.
Kuckt euch mal die Kette an die jeder Soldat der BW um den Hals hat (die wo die Erkennungsmarke dranhängt) da ist noch ne ganz kleine zweite Kette Dran……….
Also ich finde es unwürdig