Allgemein

Alles kommentiere und erkläre ich nicht

Man kann mir ja nun wirklich nicht nachsagen, dass ich auf die Fragen meiner Leser nicht eingehe. Es ist ja mein Ziel, hier frei von der Leber weg, meinen Berufsalltag zu beschreiben und ein wenig Licht in das Dunkel unseres tabuisierten Berufes zu bringen. Auch wenn es mein Job ist, tagtäglich Außenstehenden zu erklären, wie die Abläufe nun im Einzelnen sind, ist es doch so, daß viele Dinge für mich vollkommen selbstverständlich sind, von denen Dritte keine Ahnung haben.
Deshalb ist es für mich so wichtig, dass Ihr Fragen stellt. Manchmal denke, wenn ich diese Fragen lese: Ach ja, das kann ein normaler Mensch ja gar nicht wissen.

Aber natürlich kann ich nicht alles beantworten. Es ist zwar ein netter Versuch, aber eine Frage wie:

Wo ist denn Dein Laden? Wieviele Mitarbeiter hast Du? Sind die voll- oder teilzeit. Wieviele Bestattungen machst Du im Jahr? Wo kaufst Du Deine Särge ein?

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werde ich nicht beantworten. Entweder man liest die diversen Informationen zwischen den Zeilen aus dem Weblog heraus oder man wird es eben nicht erfahren. Schon die Art der Fragestellung deutet für mich darauf hin, dass da nicht die Neugierde eines zufälligen Lesers die Motivation ist, sondern ein Insider gerne mehr wüsste.

Es bleibt auch bei meiner Anonymität. Diese ist mir aus verschiedenen Gründen sehr wichtig. Der Hauptgrund liegt darin, daß ich keinem einzigen Kunden, weder einem ehemaligen, noch einem zukünftigen das Gefühl vermitteln möchte, irgendetwas aus unserer vertraulichen Vertragsbeziehung würde anschließend in einem Weblog breitgetreten. Für so etwas wie Weblogs haben ältere Menschen kein Verständnis, könnten es falsch verstehen und eventuell meinem Unternehmen künftig fernbleiben.

Je weniger Rückschlüsse gezogen werden können, umso geringer ist die Gefahr, dass sich tatsächlich jemand wiedererkennt und bloßgestellt fühlt.

Man hat mir schon geschrieben, dass ich doch auf ein schönes Zusatzgeschäft verzichten würde, weil ich nicht hier für mein Unternehmen werbe. Also liebe Leser, ich wünsche Euch allen und Euren Angehörigen noch ein ganz langes Leben und hoffe, daß Ihr so schnell keinen Bestatter braucht. Falls doch, hoffe ich, dass ich mit meinen Hinweisen eine Hilfestellung gegeben habe und noch geben werde, wie man die Spreu vom Weizen trennen kann.

Es ehrt mich, dass viele mir spontan geschrieben haben, von so jemandem wie mir gerne bestattet zu werden, bzw. ihre Angehörigen bestatten zu lassen. Aber glaubt mir, die allermeisten Bestatter arbeiten sorgfältig und ordentlich. Erster Tipp: Ruft nicht die mit den größten Anzeigen an!

Ein weiterer Grund für meine Anonymität liegt darin, dass ich demnächst noch in meinen Artikeln auf das Unternehmen „Pietät Eichenlaub“ eingehen werde. Der Name ist frei erfunden, aber anhand der Firma „Pietät Eichenlaub“ werde ich das Gebaren anderer Unternehmen und der schwarzen Schafe näher beleuchten. Die daraus möglicherweise erwachsenden Repressalien möchte ich schon im Vorfeld vermeiden.

Ein anderes Thema, das einige wenige immer wieder beschäftigt, ist die Werbung. Ich finde, wir leben im 21. Jahrhundert und da ist man sowieso fast überall von Werbung jeglicher Art umgeben. Hier im Weblog halte ich das Werbeaufkommen in Absprache mit meinem Gastgeber so gering wie möglich, möchte aber nicht darauf verzichten. Die Einnahmen sind meine ganz persönliche Belohnung.
Ob die Werbung, weil kontextsensitiv, thematisch immer passt, ist mir ziemlich egal. Thematisch passende Werbung wird es im Web wenig geben und ich will ja auch keine Trauernden ansprechen, zumindest nicht in erster Linie, sondern aktive, lebendige Menschen und für die passt die Werbung dann doch wieder. Ob es da irgendwann mal peinliche Screenshots gibt, weil eine Werbeeinblendung im krassen thematischen Gegensatz zu meinen Inhalten steht, kann mich auch nicht Bange machen. Neulich erst sah ich in einem Gesundheitsforum wo Glatzköpfe ihrem schwindenden Haupthaar nachweinten eine Werbung ausgerechnet für Enthaarungscreme.

Fazit: Die Anonymität gibt mir meine persönliche Freiheit und Sicherheit und die Werbung finanziert meine ausschweifenden Hobbys wie Comics, Bier und Zigaretten. 🙂

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#alles #erkläre #kommentiere #nicht

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(©si)