Frag doch den Undertaker

Bestattungswagen zu verkaufen – Leichenwagen

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Alle paar Wochen erreichen mich Anfragen zum Thema Bestattungswagen.
Darf man als Privatmann so ein Fahrzeug kaufen und darf man es für private Fahrten nutzen? Das ist eine der am häufigsten gestellten Fragen.

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Ja natürlich kann man als Privatperson auch ein solches Fahrzeug gebraucht kaufen. Viele wollen das, um aufzufallen, um etwas Ungewöhnliches zu haben oder aus Leidenschaft für Leichenwagen (die so genannten „Schwarzfahrer“).
Ein echter Hingucker ist so ein 5-Meter-Schiff ja sicherlich, vor allem wenn es eventuell sogar ein amerikanisches Modell ist oder ein schön aufgebauter Mercedes.

Die Fahrzeuge haben im Kfz-Schein für gewöhnlich den Eintrag „SO-Kfz Bestattungswagen“ (Sonstige KFZ) und sind steuerlich recht günstig. Soweit mit bekannt, ist dieser Steuersatz an die Fahrzeugbauart, eben Bestattungswagen, und nicht an die tatsächliche Verwendung gekoppelt.
Verändert man nichts Wesentliches an der Funktion der Bestattungseinbauten etc. kann man also auch unter der günstigen Steuer fahren. Das ist vor allem für diejenigen interessant, die ein amerikanisches Modell älterer Bauart fahren wollen, das ja wahrscheinlich einen hubraumstarken Motor haben dürfte.

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Zu berücksichtigen ist aber, daß viele dieser Bestattungswagen nur eine begrenzte Zahl von Sitzplätzen haben. Viele gar nur zwei, manche drei und im besten Fall (Doppelkabine etc.) 4-5 Sitzplätze.
Ein Umbau eines „Vito“, „Sprinter“ oder „T4“, etwa indem man die Ladefläche ausbaut und die meist noch vorhandenen Befestigungspunkte für den Einbau von Sitzen vom Schrottplatz oder von Ebay nutzt, wäre eine Nutzungsänderung. Das Fahrzeug wäre dann kein Bestattungswagen mehr und müßte, meiner Meinung nach entsprechend versteuert werden. Auch ist oft die dann erreichte Zahl von Sitzplätzen nicht durch den Eintrag in die Fahrzeugpapiere abgedeckt.

Außerdem ist das Platzangebot, insbesondere bei deutschen Bestattungswagen wie dem oben abgebildeten „Kombi“, nicht unbedingt üppig.
Oftmals verhindert die eingebaute Trennwand zwischen Laderaum und Fahrerkabine das Zurückfahren des Fahrersitzes in die allerhinterste Position, bzw. die Rückenlehne kann nur in begrenztem Umfang schräg gestellt werden. Das sollte großgewachsene Personen unbedingt berücksichtigen. Ich mit meinen knapp 1,90 hätte da bei vielen Modellen echte Probleme.

Was den hygienischen Aspekt anbetrifft, so kann ich nur sagen: Es gibt Domestos und Sagrotan. Der Rest ist eine Sache der persönlichen Einstellung zur vorherigen Verwendung des Fahrzeugs.

Ein weiterer Aspekt ist die Ersatzteilbeschaffung für die sonderangefertigten Teile der Karosserie. Bei einem Unfall kann die Besorgung von passenden Blechen oft scheitern und der Kfz-Spengler muß dann die Teile anfertigen bzw. Originalteile aufwendig umbauen. Das kann ins Geld gehen.
Hinzuweisen ist auch darauf, daß bei Reparaturen die zu reparierende Stelle oft nicht gut erreicht werden kann, da die umfangreichen Einbauten im Weg sind.
Die nachträglich angebauten Teile sind, so berichten manche Bestatter, auch nicht so gut gegen Korrosion geschützt. Hier meint man wohl, Bestattungswagen stünden sowieso zumeist in einer Wagenhalle oder Garage. Das kann zu schneller Rostblüte führen, wenn das Fahrzeug dann -privat genutzt- bei Wind und Wetter auf der Straße steht.

Aber auch wenn der Nutzen für die meisten Familien sehr eingeschränkt sein dürfte, genug Platz zum Laden hat man und ein echter Hingucker ist so ein Teil allemal.

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