Frag doch den Undertaker

Darf ein 5jähriger seinen toten Opa sehen?

Die Antwort auf die obige Frage weiß die Expertin der „Zeit“.

Hier kann man das nachlesen.

Im wesentlichen entspricht das auch meiner Meinung.
Man sollte ein gewisses Gefühl dafür entwickeln, wie das Kind selbst zu der Frage steht.

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Sicherlich spielt es auch eine Rolle, ob der Opa plötzlich aus dem Leben geschieden ist oder ob er sowieso schon lange wie tot gelegen hat.

Gerade in diesem Alter kann man nicht pauschal sagen, wie man es machen sollte. Die Kinder sind zu unterschiedlich entwickelt, als daß man hier einen einzigen richtigen Rat geben könnte.

Ich werde mit dieser Frage beinahe jede Woche konfrontiert und rate immer, zunächst einmal mit dem Kind darüber zu sprechen und ohne falsche Märchenerzählerei, aber unter Auslassung blutiger Details, die Vorgänge und das Geschehene zu beschreiben.
Auch was auf das Kind zukommen würde, sollte man beschreiben, aber ohne dem Kind Angst zu machen, aber auch ohne die Situation schön zu reden.

Dann wird man sehen, wie das Kind reagiert.
Wie auch immer man sich entscheidet, es darf ruhig etwas Druck dabei sein, wenn man den Eindruck hat, dieses letzte Abschiednehmen könne für das Kind eine Art Therapie sein. Keinesfalls aber sollte man Zwang ausüben! Es muß auch stets für das Kind die Möglichkeit bestehen, die Situation unverzüglich zu beenden und keinen Schritt weitergehen zu müssen.

Je offener und unbelasteter man selbst damit umgeht, umso natürlicher und selbstverständlicher wird auch das Kind eine solche Abschiednahme empfinden.

Manchmal kann die Situation für alle Beteiligten entkrampft werden, indem man eine Geschichte drum herum bastelt. Beispielsweise kann man sagen, daß die Kinder für den Opa noch ein Bild malen oder ein kleines Geschenk einpacken oder ein Blumensträußchen pflücken sollen, die man dann gemeinsam hin bringt.

Stets habe ich die Erfahrung gemacht, daß Kinder das staunend und traurig, aber stets unbeschadet überstanden haben, wenn die mitgehenden Erwachsenen sich nicht vor dem Sarg heulend auf den Boden werfen oder Tante Frieda aus der Aufbahrungszelle kommt und sofort sagt, wie schrecklich der Opa doch aussieht und daß das alles so grauenvoll sei.

Oft ist es besser einen separaten Termin ohne alle anderen Angehörigen zu wählen.

Aber wie und ob man das mit seinem Kind macht, ist eine ganz individuelle Entscheidung innerhalb jeder Familie. Eine immer geltende Richtlinie kann man da nicht aufstellen.

Das gilt auch für das Alter der Kinder. Oft werde ich gefragt, ab wann man Kinder da mitnehmen kann.
Ganz grob gesagt, würde ich Kinder, die noch nicht im Kindergarten sind, nicht mitnehmen. Sie sind oftmals nicht in der Lage, das Erlebte einzuordnen. Aber auch das ist nur eine vage Aussage und kann im individuellen Fall anders sein.
„Reif“ können Kinder etwa ab dem Eintritt in das Schulalter sein und keine Bedenken hätte ich so ab etwa 8 Jahren.

Es ist ja doch im Vorfeld einiges zu erklären und zu beschreiben und wenn das Kind das noch nicht richtig begreift, ist es vielleicht noch zu jung.


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In „Frag doch den Undertaker!“ findest Du meine Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die mich tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen. Es handelt sich also um meist nicht bearbeitete und nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich. Ich mache mir die Aussagen nicht zu eigen.
Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 14. März 2011 | Revision: 5. Februar 2014

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Smilla
13 Jahre zuvor

Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es nicht um die Frage, ob man ein Kind mit zur Beerdigung mitnehmen sollte, sondern direkt um die Frage, ob es eine Leiche sehen sollte oder nicht.
Wer stellt denn solche Fragen? Die Eltern sollten schon ein Gespür dafür haben und haben ja meist auch eine Meinung. Ist es nicht eher so, dass mit den übrigen Familienangehörigen eine Diskussion entsteht, ob so ein Anblick für ein Kind in Ordnung sei oder nicht?
Es gibt Menschen, die gucken bei der Blutabnahme hin, einige schauen weg und einige brauchen eine Oberflächenänesthesie und Valium, Menschen sind unterschiedlich und so wird die Handhabe dort auch sein.

Tim
13 Jahre zuvor

Aus meiner Erfahrung in der Seelsorge möchte ich noch folgenden Tip geben: eine Person zur Abschiednahme mitnehmen, zu der das Kind eine gute Beziehung hat und die nicht unbedingt zum engsten Kreis der Trauernden gehört. So ist eine einigermaßen stabile Person da, die das Kind adäquat begleiten kann, während die restliche Familie trauern kann!

Trixi
13 Jahre zuvor

Meine Söhne waren 10 und 14 als mein Opa starb. Ich habe sie gefragt ob sie ihn nochmal sehen wollten und sie sind dann mit uns zusammen zum Bestatter gefahren.Wir haben von unserem Bestatter einen eigenen Schlüssel bekommen, um zu jeder Zeit reinzukommen. Ich habe ihnen vorher gesagt,wie Opa aussieht,denn er lag 24 Stunden Tot auf dem Bauch und hatte Totenflecken im Gesicht, die vom Bestatter nicht weggeschminkt wurden. Mein Opa lag in einem seperaten Raum, wie es heute üblich ist.Ich habe die Tür geöffnet und die Kinder erst von der Tür aus gucken lassen.Dann bin rein gegangen und habe gesagt,das sie auch draußen bleiben könnten. Wollten sie aber nicht. Sie standen dann mit mir neben dem Sarg und mein kleiner Sohn sah sich Opa genau an.Der Große nicht so,der las lieber die Sprüche an der Wand.Ich denke mal das tat er um sich abzulenken. Wir sind auch nicht lange geblieben und die Jungs waren beide froh das sie ihn nochmal sehen durften. Mein kleiner Sohn hat dann noch einen Brief geschrieben.Der war nicht an… Weiterlesen »

hajo
13 Jahre zuvor

Es ist doch auch für die Kinder wichtig, Abschied zu nehmen, zumal wenn es sich um eine geliebte Person handelt.
Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass Kinder in dem Alter (ca. 5 Jahre) schon echte soziale Beziehungen entwickelt haben und dass es ihnen sehr wohl auffällt, wenn plötzlich jemand aus der Familie fehlt.
Und war da nicht schon mal etwas, lieber Tom? Ich meine, mich an einen Bericht erinnern zu können, in dem der Enkel dem Opa ein Bild in den Sarg legte und darauf achtete, dass er auch seine Brille auf hat.

Andrea
13 Jahre zuvor

Eine Möglichkeit, der Situation den Schrecken zu nehmen, sind gute Fotos, die man sich später angucken kann, wenn man die Kraft dazu hat. Das gilt auch für Kinder.

Hans D.
13 Jahre zuvor

Viel wichtiger ist doch die Frage: Darf ein 5jährgier seine Opa töten?

Von meiner Seite auf ein klares nein!

Jasmin
13 Jahre zuvor

Also, wir bekamen den Anruf meiner Mutter, das meine Oma im Sterben läge und wir doch bitte nochmal kommen sollten um uns zu verabschieden. Wir haben eine 1 1/2 Std. Autofahrt bis dorthin…und kamen 20 min. zu spät 🙁 Natürlich war der Schock und die Trauer groß und ich wollte erst einmal alleine meine Oma sehen und herzen und streicheln und drücken ! Als ich nun „gefasster“ war, habe ich meine 3 Kinder gefragt ob sie denn gerne die Oma verabschieden wollten…und Alle wollten nochmals „Ade“ sagen und die Oma sehen. sie lag ja auch sehr friedlich da – so als würde sie schlafen… ! Meinem Großen (8) wurde es aber unangenehm und es war völlig in Ordnung, das er wieder raus wollte ! Meine 3 Jährige Tochter hat die Oma gestreichelt und auch mein 6 Jähriger betrachtete die Oma liebevoll ! Unser Baby (der 4. im Bunde) hat die Oma auch nochmals zart am Haar gezupft 🙂 Keiner der Kinder war „komisch“ danach, und eher interessiert, wo die Oma nun sei ! Da ist… Weiterlesen »

Alica
13 Jahre zuvor

Ich war damals elf, als mein Opa starb und „durfte“ nicht mit zur Beerdigung. Er hat davor länger im Krankenhaus gelegen, so böse es klingt, aber für ihn war es wohl eine Erlösung. Ich war ganz froh, dass meine Eltern mir die Entscheidung abnahmen und von vornherein gesagt haben, dass es so besser ist; ich konnte ihn halbwegs fit in Erinnerung behalten.

Jan Richter
13 Jahre zuvor

Mir ist es so ergangen: Opa ist nach längerer Krankheit gestorben. Oma hat Opa gesehn und hat entschieden: der deckel bleibt Drauf! Meine Oma hat gesagt niemand soll Opa so sehn. Wir sollen lieber dran denken wie er gemütlich im schrebergarten saß. Und so wars für UNS ALLE richtig. es war IGH mann. Oma hat mit ihm fast 70 jahre gelebt, auch wenn Opa Kater (die ganze familie nannte ihn nie Opa oder rief in bei namen sonder Opa war immer Kater^^ ) für alle immer einre Instition war. Eben genau deswegen war die entscheidung richtig. Opa war immer lebend undf hat gelebt,gehandelt entschieden. Und so behalte ich meinen Großvater in erinnerung. immer im Leben, immer da für seine Sippe. und ganz besonders für seine Enkel. nebenbei: Wenn ich grad daran denken muß: auch jetzt 11 jahre später, nochmals vielen dank für die wunderschöne Ausgestaltung an die trauerfeier. wenns soweit ist hät ich auch gern meinen letzten platz auf dem Markusfriedhof in Dresden. ach ja wenn wir schon mal bei dem Thema sind: beim Dresdner… Weiterlesen »

Tim
13 Jahre zuvor

Ein Wohnhaus hinter Friedhofsmauern? Toll – nie wieder Ärger mit den Nachbarn!

Mia
13 Jahre zuvor

Ich hab meinen ersten Toten mit 20 Jahren gesehen und es sehr, sehr lange nicht verdauen können. Dazu hat die Art wie er aus dem Leben gerissen wurde viel beigetragen. Auch sah er gar nicht mehr wirklich wie der Mensch aus den ich ein Leben lang gekannt habe. Er wirkte irgendwie so plastisch. Ich wollte ihn zum Abschied berühren, aber traute mich nicht seine Hände zu nehmen. Bei uns ist es wohlgemerkt sehr üblich die Toten so richtig mit Abschiedskuss, Berührungen, Umarmungen zu verabschieden. Ich habe ihm unter aller größten Mühe einen Kuss auf die Stirn aufgedrückt, aber er war so eiskalt, dass es mich erschreckte. Und danach flossen die Tränen noch mehr, weil er doch frieren musste… Ich fand es fies angemeckert zu werden ob wir denn Angst hätten vor ihm? „Uns“ sind meine in etwa gleichaltrigen Verwandten, die angesichts eines Toten auch so geschockt waren. Ich finde trauernde Erwachsene, obwohl ich selbst volljährig zu dem Zeitpunkt war, haben nicht wirklich ein Händchen für das Empfinden anderer, die in so einer Situation nie drinsteckten.… Weiterlesen »

Katja
7 Jahre zuvor

Der Bericht ist jetzt zwar schon sehr alt, aber ich würde gerne trotzdem meine Erfahrungen damit erzählen. Als ich 2 oder 3 war, starb meine Oma – die Mutter meines Vaters. Ich habe nur ganz wenige wage Erinnerungen an sie weil ich noch so klein war. Da konnte ich das noch nicht verstehen und war auch nicht bei der Beerdigung. Für mich war Oma dann einfach weg. Was aber nicht so „schlimm“ war weil ich das ja alles noch nicht verstanden hab. Als mein Opa (Vater meines Vaters) dann starb war ich 5. Ihn kannte ich gut. Er hat mich oft von dem Kindergarten abgeholt wenn meine Mutter arbeiten musst. Als er starb hat meine Mutter meinem Bruder und mir das erzählt. Sie sagte Opa wäre gestorben. Er wäre einfach morgens nicht mehr aufgewacht. Wir waren beide traurig und am weinen. Meine Mutter meinte dann, dass wir nicht weinen brauchen weil Opa es jetzt gut hat und das gar nicht schlimm wäre wenn man so alt dann stirbt. Als mein Vater dann von der Arbeit… Weiterlesen »




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