Auf die Idee, einen Toten anzurufen, bin ich noch gar nicht gekommen. Aber gut, wir stellen ihnen Blumen aufs Grab und meinen, sie hätten etwas davon, wir sprechen oft auch so am Grab mit ihnen, warum also sollte man sie nicht anrufen?
Möglich macht das der Telefon-Engel, eine Kunststoffbox mit Handy und eingebautem Akku, welche im Grab verbuddelt wird und es einem ermöglicht, auch aus der Ferne, ab und zu beim Toten anzurufen.
Aktive Trauerbewältigung nennt Jürgen Bröther der Anbieter dieses Dienstes seinen „TelefonEngel„. Ich hielt die Homepage aus DATA B.s kleinem Selbstbaukasten für Homepagestümper zunächst für einen Scherz und bin nach wie vor der Meinung, daß das für Satire ganz gut gemacht ist.
Der STERN allerdings berichtet darüber, als sei dieses Angebot ernst gemeint, aber was will das heißen? Die hielten ja auch die Hitler-Tagebücher für ernst gemeint und echt.
Allerdings halte ich den Preis für überzogen. Eine gut geladene Autobatterie, ’ne Prepaid-Karte für 5 Euro und eines der im Moment im bundesweiten pawlowschen Betroffenheitseffekt abgelegten NOKIAs, alles in einen Pastiksack eingeschweißt; Mensch, das läßt sich doch günstig machen.
Danke an Conny
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: boykottierten, kann, machen, nokias
Hmmm.. ob man so einen Elektro-Schrott nebst Batterie verbuddeln darf?
Denke mal nein.
…und dann stelle ich mir Trauernde auf dem Friedhof vor, deren Trauer ständig untermalt wird durch die lustigsten Klingeltön, die aus den umliegenden Gräbern ertönen…
Eben! Batterien vergraben ist einfach nur verboten. Über den schrott mag man streiten, doch in dem moment, wo jemand ein Gewerbe daraus macht, wird es Probleme mit der unteren Abfallbehörde geben.
Abgesehen davon finde ich es ebenfalls völlig dämlich, wenn es künftig aus dem einem oder anderen Grab die häßlichsten Klingeltöne zu hören gibt.
Oder „call me on my mobile“ aus der Gruft …
Die hälfte ist untertrieben.
Ich könnte dir sowas für 300€ realisieren. Und ich rechne da bereits ein neues Handy mit PrePaidkarte für 150€ mit.
Dabei verdien ich dann immernoch 50€…..
Übrigens muss es nicht klingeln, eventuell verwendet er Handymodelle die automatisch abheben (geht bei vielen spätestens wenn ne Freisprecheinrichtung drann hängt). Wodurch man dann wirklich mit dem Grab reden kann.
Also wenn ich ehrlich bin hab ich schon schlechtere Homepage’s gesehen. Der Preis is definitiv überzogen wäre sicherlich auch für die hälfte zu machen nur ich sag mal so wer legt sich sowas schon ins grab da muss das ding so teuer sein das der mensch der das vertreibt davon leben kann.
ich bezweifle ob das so funktioniert.
zum einen denke dich das man handys sehr wohl in 30 cm tiefe leuten hört, was die grabruhe stört meines erachtens, ausser das Handy ist in einer schalldichten box, was aber dem zweck irgendwie wiedersprechen würde.
zum zweiten ist das bereits angesprochene vergraben von batterien usw verboten, kunststoffgehäuse hin oder her.
ob das handy empfang hat und die kälte in manchen gegenden übersteht hängt von den umständen ab, aber ich habe früher in einer gegend gewohnt wo -30 grad im winter normal waren und -40 auch oft genug erreicht wurden.
und fast 1500 euro für so nen schrott? selbst ein neues handy, eine kleine ladeschaltung dafür und eine neuer großer akkusatz würden in keiner weise das geld kosten.
ich denke da versucht jemand das schnelle geld mit einer idee zu machen in dem er locker 1000 euro verdient pro engel.
„Selbstbaukasten für Homepagestümper“ = genial !!!
Das ist ein HP-Design, wie man es bekommt, wenn man dem netten Jungen von nebenan 5 Euro gibt, weil der einem eine supertolle Homepage baut :-)))
Aber wenigstens blinkt nichts.
Istd as nicht Wucher? Man kann nicht reingucken, was da wirklich drin ist. Es wird wohl eine Motorradbatterie sein nebst altem Handy, das auf Auto-Annahme gestellt ist. Das bastele ich für nen Zehner zusammen, fehlt nur noch die dekorative Box.
Aber anderthalb Mille für die Neuvariante und 730 für die „refurbished“-Version…gut, daß man 50 Öcken wiederkriegt, wenn man es zurückschickt 🙂
Naja, schauen wir uns die Website an. Ein google nach dem Webmaster bringt:
„Dipl.-Inf. (FH) , Diplom-Medieninformatiker“
Autsch!
Spätestens wenn der Besoffene Frosch und der Pinkelnde Busfahrer (oder wie die Jamba Dinger heissen) auf dem Friedhof erklingt, würde ich eine Massen Exhumierung durchführen…
> Spätestens wenn der Besoffene Frosch
> und der Pinkelnde Busfahrer (oder wie
> die Jamba Dinger heissen) auf dem
> Friedhof erklingt, würde ich eine Massen
> Exhumierung durchführen…
Falsches Vorgehen.
Richtiges Vorgehen: Die Erfinder des Frosches und anderer Klingeltöne daneben eingraben.
Ich stell mir gerade vor, man ruft im Grab an, und da geht einer ran.
@kumi
das wäre natürlich ein schockerlebnis 😀
Medieninformatiker? Der Jürgen Bröther, den ich gefunden hab, steht in den Gelben Seiten unter Raumausstatter und Gardinen/Dekostoffe Einzelhandel! 😀
Auf der Seite steht, man bekommt das Ding zugeschickt und soll es auch zurücksenden, sobald die Batterie alle ist. Ist es Privatpersonen auf Friedhöfen überhaupt erlaubt, das Ding ein- und auszubuddeln? Ganz zu schweigen, dass nicht sichergestellt ist, wie tief das Oma Emma verbuddeln würde und inwieweit ihre Stimme dann doch am Nachbargrab noch zu vernehmen ist, wenn sie Opa Ernst anruft? Sehr seltsam das. Und mit dieser Webseite rühmt sich ein Dipl.-Medieninf. wirklich nich besonders…
Dass sich hier noch niemand über das Haarteil der telefonierenden Dame ausgelassen hat, wundert mich. 😉
Warscheinlich packt er Backsteine ein und die Anrufe kommen alle an einer Telefonanlage ohne Lautsprecher raus 😛
Aber mal ganz blöd gefragt: Ich hoffe doch man kann das vorher testen und die Kiste aufmachen usw?
Man denke bloß daran was man damit anstellen könnte wenn die Anrufe woanders ankommen/mitgeschnitten werden (Ich denke da an ein altes Mütterlein: „Und Heinz, die 50.000 Mark die du damals neben dem Kirschbaum vergraben hast habe ich noch gar nicht angerührt…“)
“Dipl.-Inf. (FH) , Diplom-Medieninformatiker”
Und das auch noch im Jahr seiner Diplomarbeit…peinlich.
Aber der Studiengang Medieninformatik ist auch noch recht neu, damals wohl mehr Technik..*hüstel* NUR Technik statt Design als Studieninhalt. (Jaja, Mediengestalter können sich über sowas mokieren.)
Oh, Webmaster. Ja. Mist.
Noch nicht wach. -.-
Trotzdem find ich Grabhandys und Raumausstatter nicht so passend.
Zum Thema Klingeln wäre jetzt mein erster Gedanke das Lautlos-Profil, damit lassen sich auch die besoffenen Frösche sehr gut vom Friedhof abhalten.
Der zweite Gedanke war: Leerer Kasten (bzw. irgendwelcher Kram fürs Gewicht) und die Handys liegen bei ihm im Keller. Oder auf dem Dachboden. Oder unterm Bücherregal, weil das immer wackelt. Man darf sie ja nur ungeöffnet zurückschicken, um die 50 Euronen zu bekommen.
Irgendwas macht mich seeehr misstrauisch…!
Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen:
Ich sehe das pragmatisch. Wenn jemand bereit ist, für so nen Quatsch anderthalb Mille lockerzumachen… solls mir recht sein.
Der Telefon-Engel ist schon alt 😉
Für einen Fake haben die damals aber ganz schön viel Werbung an Bestatter gefaxt.
ich bezweifel das der Telefonengel wirklich bei der Trauerbewältigung hilft….da steigert man sich doch nur noch mehr rein *glaub*
Ich les immer ‚Todesengel’… :-/
Zitat aus dem Sternartikel: „hat bereits drei Exemplare seiner Erfindung verkauft“.
Doch so viel… ROFL
In wieviel Jahren?
Irgendwie finde ich die Vorstellung absurd –
ich rufe meine verstorbene Mutter/Oma/Tante z.B. aus dem Urlaub an und erzähl ihr den neuesten Tratsch.
Kann ich das nicht auch „einfach so“ auf einer stillen Parkbank oder zuhause auf dem Sofa. Ich muss mir doch nur vorstellen, dass ihr Geist irgendwo rumschwebt und mich hört. So anders als die Vorstellung, sie hörte zu, wenn ich sie six feet under anrufe, wäre das auch nicht. Nur 1500 € billiger und dazu noch ohne Zeitbegrenzung.
*kopfschüttel*
Huch, hätt gar net gedacht, dass Du überhaupt und dann noch so schnell drüber berichtest. *lach*
Wenn ich wieder sowas finde, schick ich es Dir gern. 🙂
So ein SH+T!! 😉
Hm. Und ich habe in meinem Keller schon keinen Handy-Empfang mehr… Vielleicht sollte ich mir so ein Ding zulegen. Sind dann demnächst die Friedhöfe so mit Antennen bepflastert wie so manche Kleingartenanlage? An ihren Antennen sollt Ihr sie erkennen?
Grüsse von der
Garnprinzessin
Was den Preis angeht denke ich das einfach nach der zweiten Ziffer ein Komma vergessen wurde.
14,95 klingt da doch schon viel besser^^
Nochmals Ghana-Särge:
Mit Nokia? Im Nokia!
http://eshopafrica.com/acatalog/Ga_Coffins.html
Schlimm ist es dann nur, dass die Toten auch nach Lebzeiten von schrecklichen Werbeanrufen genervt werden…
Ich lieg hier auf dem Boden vor Lachen: Stell dir vor, du rufst an und einer geht dran (ein Kommentar von oben). Allerdings eine sehr makabre Vorstellung. – Wie kann man ernsthaft in Erwägung ziehen, ein Handy mit ins Grab zu geben? Das finde ich pervers. Das moderne Leben treibt schon seltsame Blüten.
Die Dame erinnerte mich erstmal spontan an (die leider verstorbene) Evelyn Hamann in diversen Loriot-Sketchen …
Wer kennt denn dann alles die Nummer? Ich stell mir das dann in etwa so vor: “ Hallo Frida, mit wem haste denn eben wieder stundenlang gequatscht? War ja ewig besetzt. Oder haste ’n Date mit dem Typ aus der Gruft nebenan verabredet? Oder Telefons*x ?“
Und zum Anrufen richtet man am Besten eine 0900er Nummer mit Weiterleitung zum Handy ein. Dann klingelt selbst dann noch mal die Kasse.
Da unten kommen dann im wahrsten Sinne des Wortes „Cold Calls“ an….
Dann rufts bei mir an, und die wollen immer nur die Frau Reiter von 3 Gräber weiter sprechen. Und immer wenn die anrufen, ist sie gerade nicht da.
Passend dazu habe ich heute gerade das entdeckt:
http://www.earthtimes.org/articles/show/burial-service-for-old-mobile-cellular-phones-announced-by-leading,260008.shtml
Da kann man sein altes Handy nach Russland schicken, wo es dann ehrenvoll bestattet wird. Der Friedhof liegt in einer Erdmagnetischen Anomalie, was den im Handy zurückgelassenen „Zen“ befreien soll .. oder so ähnlich.
😉
Also, ein Fake ist das wohl nicht. Das Ding ist unter der Nummer DE000010333665B4 beim DPMA patentiert. Die Idee, mit einem Grab zu telefonieren, ist allerdings ganz und gar nicht neu. Luis Buñuel hat das schon 1974 in seinem Film „Das Gespenst der Freiheit“ gezeigt.