Der Journalist schloß die Augen, er wußte, daß man sich dann besser auf das Gesprochene konzentrieren konnte.
Zu hören waren nur die Stimmen von Minister Brockhagen und seiner Frau Mimi.
Nathalie schien die ganze Zeit weiter schweigend da zu stehen und Jojo ärgerte sich, daß er nicht auch etwas sehen konnte.
Brockhagen schimpfte auf seine Frau ein:
„Jetzt haben wir diesen Petermann auf den Fersen. Hier oben ist noch nie einer raufgekommen, da konnten wir uns all die Jahre sicher fühlen. Aber jetzt ist dieser blöde Polizist mit im Spiel und macht uns alles kaputt.“
„Du glaubst doch nicht, daß der hier hin kommt?“ fragte Mimi Brockhagen entsetzt zurück.
Brockhagen schien wieder in das Funkgerät zu sprechen: „Ignaz, los melde dich doch. Hallo Ignaz, bitte melden!“
Dann schepperte es und Jojo stellte sich vor, Brockhagen habe das Funkgerät gegen die Wand geworfen. Er hörte wieder die Stimme des Ministers: „Alles hat doch jahrelang so wunderbar funktioniert. Wir waren so kurz davor… So kurz! Und dann passiert dieser Mist! Warum hast Du nicht besser auf Nathalie aufgepasst?“
„Ach, jetzt gibst Du mir die Schuld?“
„Ja, wem denn sonst?“
„Schau Dir nur an, in welchem Zustand Nathalie ist! Wie sollen wir so die Zeremonie durchführen?“
„Du willst doch unter diesen Umständen nicht das Ritual beginnen?“
„Aber ganz gewiss will ich das! Du weißt genau, daß der Zeitpunkt vorbestimmt ist und daß die nächste günstige Zeitenwende erst in sechs Jahren sein wird. Ich werden nicht nochmals so lange warten. Das ideale Paar muß jetzt zusammengeführt werden.“
„Und was ist, wenn dieser Petermann uns wirklich dazwischen funkt?“
„Das tut er schon, oder was meinst Du, warum sich Ignaz nicht mehr meldet. Wir sind hier oben auch nicht mehr sicher.“
„Und was jetzt?“
„Wir fahren sofort los! Zieh Nathalie einen Mantel über und dann hauen wir ab!“
Mimi Brockhagen schien im Raum herum zu laufen, vermutlich suchte sie die Sachen zusammen, die sie mitnehmen wollte, dadurch klang ihre Stimme mal näher und mal weiter entfernt:
„Wieso ist das mit Roland bloß passiert? So etwas Dummes! Jetzt haben wir den Salat! Du hast recht, alles war perfekt und wir hätten beginnen können. So viele Kandidaten und keiner hat gepasst. Jetzt hatten wir Roland und alles schien perfekt.“
„Schweig!“ herrschte Brockhagen seine Frau an. „Was weißt Du denn schon? Das ganze Problem ist doch nur entstanden, weil Ignaz die Leiche nicht entsorgt hat, so wie ich es ihm befohlen hatte.“
„Was sollte der denn tun, wenn das dumme Ding inzwischen einen Bestatter anruft?“
„Wie kann man auch so hohl sein“, schimpfte der Ex-Minister.
„Dann hättest Du Frau von der Tratow davon abhalten müssen, ihr so viel von dem Zeug zu geben.“
„Ach, davon verstehst Du doch gar nichts.“
„Ich weiß nur, daß wir auf einmal eine Leiche auf dem Teppich im Wohnzimmer hatten.“
„Normalerweise hätte Ignaz die entsorgt, so wie er all die anderen auch entsorgt hat. Nathalie ist uns mit ihrem kopflosen Anruf in die Quere gekommen.“
Die Stimmen wurden leiser und Joswig konnte nichts mehr verstehen. Die Personen hatten sich weiter in Innere des Hauses begeben. Eine Weile noch hörte er die Stimmen der Brockhagens, das Gesagte blieb aber unverständlich.
Dann war es auf einmal still.
Der Journalist gab dem Kommissar, der die Leiter hielt, ein Zeichen und stieg langsam herab.
Unten angekommen packte er Petermann am Ärmel und schob ihn um die Ecke des Hauses. Dort berichtete er ihm, was er soeben alles gehört hatte.
Joswig war mit seinem Bericht noch nicht ganz zu Ende, da quietsche das Garagentor um die Ecke und gleichzeitig rollte das große Tor vorne am Eingang elektrisch zur Seite. Ein kurzes Aufheulen des schweren Motors, das Aufflammen der Scheinwerfer und ehe Joswig und Petermann verstanden hatten, was da passierte, war der schwere Landrover losgefahren. Petermann war aufgesprungen und sah, daß in dem davonbrausenden Wagen drei Personen saßen.
„Los, hinterher!“ rief Joswig und wollte los sprinten.
Petermann hielt ihn an seiner Jacke fest: „Immer langsam, immer mit der Ruhe! Die wissen sowieso, daß wir hier sind. Wenn die nicht kapiert hätten, daß wir Ignaz ausgeschaltet haben, wären die jetzt nicht abgehauen. Die sind zwar ganz schön nervös geworden, nachdem wir ihnen immer mehr auf die Schliche gekommen waren, aber hier schienen sie sich doch sicher zu fühlen. Wenn die jetzt so Hals über Kopf abhauen, dann weiß ich auch, wo die hin fahren.“
„Wieso das denn? Woher willst Du das denn wissen?“
„Die haben können nur zu einem Ort fahren.“
„Und zu welchem?“
„Zu ihrem Tempel!“
„Und Du weißt wo der ist?“
„Na klar, der lag die ganze Zeit direkt vor unseren Augen, wir sind bloß nicht drauf gekommen. Komm!“
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Hmm… mir gefiel die Variante mit der bösen Natalie besser. :/
Interessant eine andere Handlung. Finde ich plausiebler als Teil 38, obwohl der auch gut war. Sollen die Leser abstimmen, welche Richtung die Geschichte nehmen soll?
Juhuuuu 😀
Teil 38 WAR viel besser gewesen.
Wenn der Leser hier so einschreiten darf / kann, dann vermisse ich eine Katze in dem Teil.. so
Well played, Kirstin!
Aber dann ruft jemand nach einem Pony, jemand nach einer Schildkröte, jemand nach einem Vampir und wir haben das Geschenk… 🙂
Hey,
die Schildkröte habe ich schon gefunden …
na ja das einzige Loch mit der bösen Natalie ist die Sache mit dem Bestatter, den könnte ja aber noch eine weitere weibliche Rolle gerufen haben und die böse Natalie hat sich dann eingemischt um zu retten was zu retten ist und so wird es noch verworrener……
und da merkt man, warum du, lieber tom, der autor bist und wir die leser.. das original fand ich besser..
Hi Tom,
Du solltest Dir wirklich überlegen, hauptberuflich Krimis zu schreiben, die Teile sind super spannend 🙂
Auf der anderen Seite würden mir dann aber auch die Geschichten um Antonia und Co fehlen…..
Herzliche Grüße,
Mona
da bin ich ja beruhigt, dass ich nicht die Einzige bin, die den Orginalteil besser fand.
Weil in dem Moment war es wirklich etwas, was niemand vermutet hatte. Das war bei mir so ein „Kinnlade fällt nach unten“ -Moment.
Nur die dauerhafte Spannung geht mir auf die Nerven. 😀 Ich habe eben keine Geduld. ^^
BUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH !!!!!!! – 38a taugt nix.
Bakenschmoll
hm schade, das hat jetzt ein bisschen was Happy-End mäßiges (auch wenn das Ende noch weit entfernt scheint). Die guten bleiben die guten und die bösen die bösen. Jetzt müssen wohl immer zwei Versionen geschrieben werden, wenn sich die Leser so unstimmig sind 😉
nee, nee, so wird das nix, wir brauchen Version 38b, alle müssen ganz furchtbar böse sein.
Außerdem fehlt noch eine (schwarze!) Katze, ein Rabe, eine goldene Sichel oder wenigstens ein Dolch aus Bergkristall und ein verirrter Illuminat, und – natürlich – eine Schildkröte
Genau, Karl, b wie böse und ö wie Kröte!!!
Welche Geister hab ich nun gerufen… *kriecht ins Erdloch und schliesst die Augen*
Vielleicht kriegen wir ja auch noch eine illuminierte Schildkröte. Bisher war der Schildkrötenauftritt ja eher schwach, aber wer weiß, was im Tempel so passiert ….
…also, wenn Petermann mir die Blaulichtfunzel wegnimmt, wird auch nichts daraus…
Goldene Sichel, ok.
Und wer ist dann der Dicke der in den Zaubertrank fiel?
Die Variante mit der bösen Natalie gefiel mir besser. Diese Version hingegen ist irgendwie glaubwürdiger. Ich möchte jetzt eine dritte Version! Mit einem bösen Petermann!
Nee, das passt schon. Böse schöne Frauen haben was, aber dann bitte ein bisschen durchtriebener als Nachts in Panik den Bestatter rufen. Doof und böse gibt nichts her, dann lieber gut und hilflos.
Die andere Variajnte war eindeutig besser. Und ein Leopard würde der geschichte auch gut tun (von wegen Katze in der Geschichte).
Hmm, die böse Nathalie fand ich spannender.
Ich fand auch definitiv Kapitel 38 besser.
Aber wenn es nun so weiterläuft, auch OK.
aber vielleicht kannst du uns nach Abschluss der Geschichte kurz den Plot skizzieren, wie du es dir mit der bösen Nathalie vorgestellt hattest.
PS: Schildkröte ist Ok, aber keine Ninja Turtle.
Ich wünschte, sie hätten die drei Personen im Wagen gar nicht richtig erkannt und statt Nathalie hätte sich jemand andreres unter den Mantel verirrt. Während diese aus hochkochender Wut und wegen nachlassender medizinischer Auswirkungen noch vor Ort einen wenig durchdachten Gegenschlag ausheckt, wenn sie jetzt schon alle für das dumme Gör halten …
ach tom, lass dir doch von den lesern nicht reinreden… deine version, also kapitel 38 war deutlich besser. just my two cents.
Böse Nathalie war besser.
Die erste Version fand ich auch besser…
Aber lesen wir mal weiter…
Ich bin gespannt!
Der Tempel ist im Hotel?
Ich bin übrigens auch jemand, dem Kapitel 38 besser gefiel. Trotzdem freue ich mich schon auf die nächsten Kapitel. Und ich muss mal sagen: Respekt. So eine Geschichte zu erfinden und aufzuschreiben, da gehört einiges an Talent dazu. Und natürlich Geduld.