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Farblehre

Gestern am Nachmittag sagte eine Kundin zu mir: „Die Rosen sollen bitte in poprot sein, ja!?“

Poprot? Wie bitte sieht poprot aus? Ist das ein knalliges Rot oder was?
Mit schon fast an Entrüstung grenzender Überraschtheit reagierte sie auf meine Frage, was denn poprot ist. Sie beschrieb es mir dann, so wie man vielleicht einem Blinden Farben beschreibt; ich hatte keine Ahnung, was sie meinte. Deshalb riet ich ihr, doch am besten mal eben selbst zum Gärtner zu gehen, das sind nur ein paar Meter, und sich dort ein paar poprote Blumen auszusuchen, damit bei der Farbwahl ja nichts schiefgeht.

Vor Jahren habe ich mal auf der Innenseite einer Schranktür in meinem Büro eine Liste hängen gehabt, auf der ich solche etwas absonderlichen Farbwünsche für Blumen, Särge und sonstige Pietätwaren notiert habe. In einem Ordner habe ich diese vor ein paar Tagen wiedergefunden:

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Altschneeweiß
Herbschwarz
Bittermandelbraun
Zartblasshellrosa
Mediumschwarz
Schnepfengrün
Lufthansablau
Paprikaschotig
Schottenfarbig
Moschusgelb
blaurotlila
Spreckelgrau
Spargelhell

Immerhin kann man bei solchen Farbangaben ja noch nachfragen, was die Leute jetzt genau meinen. Schwieriger wird das schon, wenn sie sagen: „Bei Musikantenstadl stehen manchmal vorne so Blumen, diese Farbe meine ich.“

Wir machen ja immer irgendwie alles möglich, aber manchmal ist es schon einfacher, wenn die Kunden auf unser bewährtes Angebot: „Blumen der Jahreszeit nach Wahl des Gärtners“ zurückgreifen. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Der Gärtner nimmt das, was an diesem Tag besonders günstig ist, man bekommt immer recht viel für sein Geld und man kann nicht unangenehm überrascht sein, weil man keine gefestigten Vorstellungen hat.

Je komplizierter und detaillierter der Blumen- und Farbwunsch der Angehörigen ist, umso schwieriger und kostspieliger kann die Umsetzung werden.
Im Zweifelsfall ist es dann besser, direkt zum Gärtner zu gehen und aus dem vorhandenen Angebot etwas auszuwählen

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