Meister des politischen Thrillers und Agent der Realität: Der britische Bestsellerautor Frederick Forsyth ist am 9. Juni 2025 im Alter von 86 Jahren in seinem Wohnort bei Beaconsfield, Buckinghamshire, gestorben.
Forsyth, geboren am 25. August 1938 in Kent, wurde mit Thrillern wie Der Schakal, Die Akte Odessa oder Der Rächer weltberühmt. Seine Bücher erschienen in über 30 Sprachen und verkauften sich millionenfach.
Forsyth begann seine Karriere als Pilot bei der Royal Air Force und wechselte danach in den Journalismus. Als Auslandskorrespondent für Reuters und die BBC berichtete er aus Paris, Madrid, Berlin und afrikanischen Krisenregionen. Diese Erfahrungen prägten seinen Stil: detailreich, recherchiert, realistisch. In seiner Autobiografie Outsider offenbarte er, dass er über zwei Jahrzehnte verdeckt für den britischen Auslandsgeheimdienst MI6 tätig war – etwa in Biafra oder der DDR.
Als Autor verband Forsyth Fiktion mit Fakten, oft mit politischem Hintergrund. Ob Terrorismus, Krieg oder Geheimdienstmanöver – seine Romane zeichneten sich durch Präzision und politische Zeitnähe aus. Seine Helden waren Soldaten, Agenten oder Patrioten – wortkarg, effizient und entschlossen. Anders als sein Zeitgenosse John le Carré, der Zweifel, Grauzonen und politische Ambivalenz thematisierte, stand Forsyth für ein konservatives Weltbild und ein klares Bekenntnis zur westlichen Ordnung.
Auch politisch bezog Forsyth offen Stellung. In einem offenen Brief sprach er sich entschieden gegen Faschismus, Kommunismus und „Political Correctness“ aus, die er als dogmatisch und intolerant empfand. In späteren Jahren äußerte er sich kritisch zur EU und plädierte für nationale Selbstbestimmung.
Frederick Forsyth starb im Kreise seiner Familie. Mit ihm verliert die Literatur einen Erzähler, der die Spionageliteratur auf ein neues Niveau hob – journalistisch geschult, politisch klar positioniert und literarisch vielfach stilbildend.
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- Frederick_Forsyth-Autor: Das blaue Sofa - flickr.com, CC BY 2.0, wikimedia
- Frederick_Forsyth01: Das blaue Sofa - flickr.com, CC BY 2.0, wikimedia
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