Wir haben die Urne meines verstorbenen Vaters aus der Schweiz per Post erhalten um sie nun persönlich nach Bosnien zum Bestattungsort zu bringen.
Wir haben bereits die Flüge gebucht und alle Papiere bei der Botschaft abgeholt, aber nun lese ich zufällig in den Transportbestimmungen von Germanwings, dass der Urnentransport untersagt ist.
Gibt es eine Möglichkeit die Urne trotzdem mitzunehmen und zu verstecken?
Die Flüge haben mehrere hundert Euro gekostet, die Bestattungsfeier kurzfristig, weshalb schicken nicht mehr möglich ist. Alle Bestatter hatten uns versichert mit den nötigen Papieren wäre ein Flug mit der Urne kein Problem.
Aber nun das! Haben sie eine Idee?Etwas verzweifelt, aber mit Grüßen
Die Beförderungsbestimmungen von Germanwings sagen tatsächlich eindeutig aus:
8.11 Beförderung von Urnen, menschlichen Leichnamen und Organen
Die Beförderung von Urnen, menschlichen Leichnamen, Leichenteilen und Organen ist auf unseren Flügen nicht gestattet.
Das sind ganz schlechte Voraussetzungen.
Ich brauche Ihnen ja nicht zu sagen, daß man sich da hätte vorher und rechtzeitig erkundigen müssen.
Die Auskunft der Bestatter ist insoweit richtig, als daß die Mitnahme von Urnen bei vielen Linienfluggesellschaften möglich ist. Germanwings ist immer noch eine Billigflugmarke ohne Frachtgeschäft.
Da gibt es andere Spielregeln als bei den „Großen“.
Das Einzige, was man noch machen kann, ist eine sofortige Kontaktaufnahme mit Germanwings, ob die Mitnahme als aufgegebenes Gepäck nicht doch ausnahmsweise möglich ist. Etwas anderes fällt mir nicht ein.
Notfalls muß jemand mit dem Auto die Beförderung übernehmen, das hat neulich erst jemand gemacht, der mir geschrieben hatte.
Es ist davon abzuraten, die Urne einfach so als Gepäck aufzugeben oder heimlich mitnehmen zu wollen. Beim Durchleuchten des Gepäcks würde die Urne auffallen und der Ärger wäre groß.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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Moin,
die Durchleuchtung geschieht jedoch nicht bei Germanwings, sondern durch den Zoll. Mit Glück ist dann die Urne jedoch schon im Zielland und muss nur aus dem Zoll rausdiskutiert werden – dafür hat man allerdings anscheinend die passenden Papiere.
Germanwings selber öffnet keine Koffer und durchleuchtet sie auch nicht. Der Transport über Germanwings ist auch nicht illegal sondern verletzt lediglich die Transportbedingungen. Im juristischen Fall müsste also GW argumentieren welcher Schaden ihnen den nun konkret dadurch entstanden ist.
Nein, alle Gepäckstücke werden vor dem Verladen durchleuchtet. Die Gefahr, daß sich dort Sprengstoffe etc. befinden, ist viel zu groß.
Es geht hierbei um die Sicherheit.
Was der Zoll im Zielland macht, ist eine andere Sache.
Ich erlaube mir zu glauben, dass Du Mike nicht ganz richtig verstanden hast.
Es stimmt absolut, dass jedes Gepäckstück, also aufgegebene Koffer aber auch das Handgepäck durchleuchtet wird. Dies geschieht aber nicht durch die jeweilige Fluggesellschaft, sondern wird wohl im Auftrag des Flughafenbetreibers durchgeführt. Dabei wird auf die verbotenen Gegenstände gemäss der Liste der verbotenen Gegenstände geprüft (http://www.bundespolizei.de/DE/06Die-Bundespolizei/Aufgaben-Verwendungen/Luftsicherheit/verbotene_gegenstaende_pdf.pdf;jsessionid=1823DE495108FFFA1E4685712D400D11.2_cid289?__blob=publicationFile).
Bei der Vielzahl von Fluggesellschaften an einem Flughafen kann ich mir ein anderes Vorgehen auch nicht vorstellen, da ja sonst die Transportbedingungen von jeder Fluggesellschaft demjenigen der das Gepäck durchleuchtet bekannt sein müssten.
So habe ich es auch an meinem letzten Führung durch einen Flughafen gezeigt bekommen.
Aber trotzdem: Ich bin nicht vom Fach und meine Meinung hat natürlich keinerlei Relevanz.
Und nicht nur dass. Denn wenn denen etwas seltsam vorkommt, kann es auch passieren, dass sie mit einem Wischtest bzgl. Sprengstoff ankommen.
Ist mir mehrmals mit meinem Schnüffelstück (C-PAP, eine Art Beatmungsgerät, Kompressor) passiert. Frei nach dem Motto, was der Bauer nicht kennt frißt er nicht, testen die, was sie nicht kennen. Ebenso ein Motherboard mit Kühlkörper in den sie nicht rein sehen können. Vielleicht sehe ich aber auch irgendwie explosiv aus. Krabumm. 😉
Man könnte ja die Asche in einem Vakuumbeutel o.ä. mitnehmen (das ist ja nicht untersagt) und am Zielort wieder ein eine Urne füllen?
Die Transportbedingungen schließen ja nur die Urne vom Transport aus. Genauso wie Leichen oder Leichenteile – aber das ist ja die Asche nicht mehr.
Klingt für mich nach nem Vorschlag den ich zumindest mal bei GermanWings anfragen würde. Es ist ja zu vermuten, dass es tatsächlich gar nicht um die Asche geht, sondern darum, dass man so ne Urne/Aschekapsel nicht durchleuchten kann und sich wohl eher unbeliebt macht, wenn man die Asche vor dem Einchecken durch ein Sieb schüttet. Der Transport in Klarsichtbeutel oder so einer „Tiefseeurne“ (diese Dinger aus Maisstärke, die dürften sich ja wohl problemlos durchleuchten lassen) hingegen könnte sich ggf arangieren lassen. lg
Fraukie
Les ich das Richtig in den Transportbestimmungen von GW Urnen sind verboten? von Aschen und Thermoskannen steht da aber nichts 😉 vielleicht findet sich ja der Bestatter bereit die Asche in eine „Nichturne“ umzufüllen. Eine Urne kann man sicherlich noch im Zielland kurzfristig erwerben.
Ansonsten gibt es Kurierdienste die innerhalb von Europe entsprechend kurzfristig auch Urnen transportieren ist uU teurer als ein GW-Flug aber billiger als selber mit dem Auto hinzufahren!
Da scheint jede Airline andere Regelen zu haben.
Z.B. Iberia:
http://www.iberia.com/de/die-haufigsten-fragen/handgepack/
Ist es erlaubt, eine Urne mit der Asche eines Verstorbenen als Handgepäck mitzuführen?
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Iberia erlaubt das Mitführen der Asche oder eingeäscherten Reste von Verstorbenen als Handgepäck nur in einer geeigneten Urne. Diese muss jedoch in einer sicher verschlossenen Hülle verpackt und unscheinbar gemacht werden.
Für diese Art von Transport müssen Sie die entsprechende Todes- und Einäscherungsbescheinigung mit sich führen, um die Sie am Startflughafen gebeten werden können.
Wird eine solche Urne in ein anderes Land transportiert, sollten Sie sich vorher bei der Botschaft des Ziellandes über eventuell dort nötige Formalitäten erkundigen.
Die Flüge sind schon gebucht. Steht doch oben.
…aber klar kann man eine Urne durchleuchten! Kommt auf die Strahlendosis an.
Sonst wäre ja auch jede Edelstahl-Thermosflasche im aufgegebenen Gepäck ein Problem.
Habe es selbst weiland bei der Einreise in die selige DDR erlebt. Wir hatten zur Feier des Tages ein 15 l Alufass Bayerisches Bier dabei. Bei Ein- und Ausreise problemlos im Röntgenraum an der Grenze durchleuchtet.
Also wenn ich das im Blog immer alles richtig verstanden habe, dann ist die Asche ja in einer Aschekapsel. Und eine Aschekapsel ist ja keine Urne. Da wuerde ich einfach die Urne im Zielband neu kaufen. Falls es zu einer Beanstandung kommt kann man sich auf die Geschaeftsbedingungen berufen die eindeutig Urnen ausschließen. Machen die ja umgekehrt auch nicht anders wenn mal ein Kunde reklamiert.
Diese Idee finde ich gut! 🙂
Also je nachdem wie schwer die Urne kann man das eventuell doch auch noch versenden. Bis 4kg kostet das „Express Service International“ der DHL 95EUR, bei rechtzeitiger Abgabe (und wahrscheinlich gut erreichbarer Zieladresse) sollte das Paket in der Regel am darauffolgenden Nachmittag eintreffen. Hab das produkt selbst noch nie genutzt – vielelicht wäre das eine Option.
Sobald man aber ein Zollformular ehrlich ausfüllt, hat man aber ein Problem… bei der Einfuhr in Deutschland fällt dann auf, dass hier die Asche eines Verstorbenen verschickt wird, und sofort schnappt der Friedhofszwang zu.
Hä, die Urne soll aber doch nicht nach Deutschland verschickt werden, sondern nach Bosnien!
Einige Fluglinien untersagen sowas. Aber eher nicht aus bösen Willen, sondern weil sowas zeitraubenden Papierkram zB beim Einchecken verursacht.