Frag doch den Undertaker

Grab eingesackt

Ich bin täglich auf dem Friedhof und heute ist mir etwas aufgefallen, wofür ich keine eindeutige Erklärung für finde…
Vor einer Woche wurde ein Verstorbener erdbestattet. Als ich heute am Grab vorbei kam, habe ich mich gewundert.
Das Grab war schon sehr stark eingesackt. Obwohl ja normalerweise immer ein Erdhügel gelassen wird, der mehrere Wochen oder Monate nachsackt, ist das Grab so stark „eingefallen“ dass es schon mehr als Erdboden gleich ist….

Wie kannst du dir das erklären?
Ich habe mir schon gedacht, dass vielleicht durch die Witterung derzeit die Erde schneller gesackt ist.
Oder meinst du, dass es möglich ist, dass evtll. schon der Sargdeckel eingebrochen ist?

Ich habe schon den Fall gehabt, daß das Grab in der Zeit, die die Angehörigen zum Kaffeetrinken und Plaudern brauchen, so stark eingesackt ist, daß fast schon ein Loch entstanden war.

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In diesem Fall ist sicher nicht der Sarg eingebrochen, so fest sind sogar die einfachsten Feuerbestattungssärge.
Vermutlich liegt es tatsächlich, so wie Du es schon ansprichst an der Erde und der Witterung. Möglicherweise haben die Friedhofsarbeiter nicht sorgfältig genug gearbeitet, es kann aber auch durchaus sein, daß die Erde einfach sehr locker war und der erste Grabhügel nicht hoch genug war.

Man muss sich ja mal vor Augen führen, dass in einem Grab die Menge A an Erde enthalten ist, die für die Grube entnommen wird. Dann kommt die Masse des Sarges in die Grube. Das ist Masse B. Nun kommt die Masse A wieder obendrauf. Weil sich aber nun der Sarg in der Erde befindet, ergibt sich kein flaches Grab, sondern eben dieser bekannte Erdhügel.
A+B kann kein negatives Ergebnis (Loch) nach sich ziehen. Selbst wenn der Sarg nun einbrechen würde, wäre immer noch mehr Masse im Grab als vorher und es müsste ein gewisser Hügel verbleiben, aber sicher keine Grube oder Vertiefung.

Möglicherweise haben die Friedhofsarbeiter nicht die gesamte Masse A wieder verfüllt und den ersten Grabhügel zu niedrig angelegt. Durch alle möglichen Einflüsse wird die Erde im Grab sich immer noch bewegen und verdichten. Beispielsweise rutscht sie unter den Sarg, wo ja auch ein gewisser Hohlraum zwischen den Sargfüßen ist. Wird sie nicht genügend fest ins Grab eingebracht, kann die Erde sich auch recht schnell einfach nur setzen.

Ist so etwas eingetreten, sollte man kurz mit den Friedhofsmitarbeitern sprechen, die sollten dann noch Erde nachlegen. Das ist deshalb wichtig, weil einem der Friedhof normalerweise ein ebenes Grab schuldet. Für die ist es nämlich einfach, im Rahmen der täglichen Arbeiten, da ein, zwei Baggerschaufeln voll Erde nachzulegen.
Für die Angehörigen bedeutet ein ständig nachsackendes Grab später ewig langes Schleppen von kleinen 5-Kilo-Beuteln mit sehr teurer schwarzer Graberde oder so.

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(©si)