Frag doch den Undertaker

Graben Wildschweine im Bestattungswald Urnen aus? Pipi aufs Grab?

Jetzt lese ich in Deinem Blog, wie Du eine Frau verarscht, die keinen Uringestank auf ihrem Grab will. Ich finde die Bedenken durchaus brechtigt. Ich sehe es immer wieder dass sich alte Männer auf Friedhöfen charmlos entleeren. Der Urin zerfrisst die Grabsteine und stinkt zum Himmel.

Dazu fällt mir ein Ja-Aber ein. Zwar ist es normal, daß in einem Wald Sachen auf den Boden fallen und Tiere was machen, aber einer der Lesenden hat ja was von Wildtieren geschrieben. Wie ist den in einem Beisetzungswald sicher gestellt, daß Tiere keine Knochen wegschleppen und Wildschweine was ausgraben? das würdmmich viel mehr intressieren.

Jau, ich antworte Euch gerne.
Also, erstens habe ich niemanden „verarscht“. Nichts liegt mir ferner. Ich antworte geduldig auch auf die dämlichsten Fragen von Leuten, die nicht einmal in der Lage sind, zu begreifen, um was es in meinem Artikel überhaupt gegangen ist. Manchmal sind die Fragen aber, das gebe ich zu, schon an sich so erheiternd, daß sich der Fragesteller durchaus selbst ein wenig vors Knie getreten hat.

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Im vorliegenden Fall habe ich genau das geschrieben, was im Wald Sache ist. Wer sich für eine Naturbestattung entscheidet, der nimmt bewusst in Kauf, daß er inmitten der kultivierten Natur beigesetzt wird und somit kommt seine „Grabstätte“ auch ganz waldtypisch mit Tieren, Laub und Moos in Berührung.

Von Männern, die auf Friedhöfen pinkeln, war überhaupt nicht die Rede, würde aber doch eher für eine Bestattung in der freien Natur sprechen, wo die Grabstellen ja nicht explizit gekennzeichnet sind. In einem Beisetzungswald gibt es doch keine regelrecht angelegten Gräber sondern allenfalls gekennzeichnete Bäume. Wo exakt eine Urne liegt, kann man allenfalls erahnen. Ja selbst Leute, die bei der Urnenbeisetzung dabei waren, finden nach einigen Wochen die exakte Stelle nicht mehr genau wieder, weil im Wald eben alles seinen Gang geht, Moose wachsen, Pilze sprießen, Laub und Zweige fallen. Genau auf das Grab pinkelnde Männer sind da eher nicht zu befürchten.

Der „Ja-Aber“-Schreiber kann beruhigt werden. Ein Mitarbeiter eines solchen Beisetzungswaldes hat mir dazu geschrieben:

„Die Urnen liegen in ca. 80cm Tiefe. So tief gräbt kein Wildschwein auf der Suche nach Nahrung.
Abgesehen davon, sind die Standard Urnen nach spätestens 1 1/2 Jahren vergangen.“

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(©si)