Fundstücke

Grabräuber verurteilt

Grabräuber

Die Steinmetze merken es besonders deutlich: Angehörige investieren immer weniger in Grabschmuck aus Metall. Grabvasen, Kreuze und Laternen aus Metall werden immer seltener geordert. Grund: Der Vandalismus auf den Friedhöfen und die zahlreichen Diebstähle.

Grabschmuck-Diebstähle in großem Stil: Vier Jahre Haft für Haupttäter.

Mannheim / Rhein-Neckar-Kreis. – In einem aufsehenerregenden Prozess vor dem Landgericht Mannheim ist ein 34-jähriger Mann wegen schweren Bandendiebstahls, gewerbsmäßigen Betrugs und Störung der Totenruhe zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Zwei Mitangeklagte erhielten Bewährungsstrafen von jeweils einem Jahr und zehn Monaten.

Der Haupttäter hatte im August 2024 zusammen mit bislang unbekannten Komplizen auf Friedhöfen in Oftersheim und Plankstadt in großem Stil Grabschmuck gestohlen. Insgesamt wurden über 100 Gräber geplündert. Ziel der Diebe war vor allem Buntmetall wie Kupfer und Messing, das bei Schrotthändlern lukrative Erlöse bringt. Unter den entwendeten Gegenständen befanden sich Skulpturen, Grabschalen und Metallkreuze.

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Neben diesen Taten war der Angeklagte auch an einem weiteren Diebstahl beteiligt: Im Oktober 2024 hatte er mit zwei Mitbeschuldigten Metall von einem Wertstoffhof entwendet. Diese erhielten nun Bewährungsstrafen.

Das Urteil beruhte auf einer Verständigung zwischen Gericht und Verteidigung. Der Angeklagte, ein Familienvater aus Rumänien, legte zum Prozessauftakt ein umfassendes Geständnis ab. Er gab an, das Geld dringend benötigt zu haben, um seine Familie mit fünf Kindern zu versorgen. Zudem habe er einen Teil der Beute verspielt.

Trotz des Geständnisses fiel das Strafmaß deutlich aus. Der Vorsitzende Richter betonte in der Urteilsbegründung die besondere Schwere der Tat:

„Das ist nicht irgendein beliebiger Diebstahl – das macht etwas mit den Menschen.“

Die Störung der Totenruhe wiege schwer, da sie das Gedenken an die Verstorbenen verletze. Hinzu komme, dass der Angeklagte bereits einschlägig vorbestraft sei.

Der materielle Schaden wird auf rund 84.000 Euro geschätzt, der emotionale Schaden für die Hinterbliebenen ist hingegen kaum zu beziffern. Die Fälle in Oftersheim und Plankstadt sind keine Einzelfälle: In der gesamten Region kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu ähnlichen Diebstählen. So wurden etwa im Sommer 2025 auf dem Friedhof Neulußheim ein Kupferkreuz und eine Bronzevase entwendet. Auch in Lobenfeld, Bammental und Wiesloch kam es zum Jahreswechsel zu vergleichbaren Taten.

Die Polizei rechnet damit, dass weitere Fälle auf das Konto organisierter Banden gehen könnten. Die Ermittlungen dauern an.

gemeldet von Ines

Bildquellen:

  • grabraeuber_800x500: Peter Wilhelm KI

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(©si)