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Gütesiegel

Aus einem Kommentar ergibt sich folgende Frage:

Gibt es jemanden Glaubwürdiges, der gute Arbeit auszeichnet und ein Gütesiegel vergibt?
Von der Stiftung Warentest, die ab und an Bestattungen testet, abgesehen, fachintern soll es sein. Beispiel: „Bestatter des Jahres im Raum Aachen“

Der Leser zitiert im Kommentar auch aus dem Weblog als „Versuch einer Antwort“:

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Ich denke, dass es niemanden gibt, der solche Gütesiegel verteilt. Verbände vielleicht, aber das Fehlen einer Auszeichnung heißt nichts Schlechtes.
Zitat Tom: „Die Stiftung ], wie auch die Redaktionen vieler Ratgebersendungen, unterliegen oft dem Irrtum, ein Bestatter sei nur dann besonders seriös wenn er einem der Verbände angehört. Diese Unterstellung wird natürlich von den Verbänden gerne gesehen und sicher auch genährt, allerdings ist sie durch nichts gerechtfertigt.“

Weiter schreibt der Leser:

„Ich würde sogar noch weitergehen und dies als gut bewerten, denn mein persönlicher Eindruck ist manchmal, dass Verbände und ähnliche Gebilde sich lieber um Anderes als um Kundenzufriedenheit kümmern. (Beispiele: man lese farmblogger.de zu Bauernverbänden oder wundere sich über die jahrelange Untätigkeit der Münchener Anwaltskammer in Bezug auf Gravenreuth)“

Es gibt gleich mehrere Stellen, die Gütezeichen, Fachzeichen, Abzeichen, Plaketten, Urkunden oder Diplome verleihen.
Leider fußt die Vergabe dieser Siegel nicht auf einheitlichen Richtlinien, die einen Vergleich der Siegel möglich machen würden.
Auch einen Vergleich der Bestatter ermöglichen diese Siegel, meiner Meinung nach, nicht.
Die Verbände mühen sich redlich, die Spreu vom Weizen zu trennen, es gelingt ihnen aber, so wie ich das sehe, nicht.
Ja manche Institution oder Firma installiert sich und ihre Gütesiegel überhaupt nur, um selbst überhaupt zu bestehen und so am großen Kuchen etwas mitzuverdienen.

Was fehlt ist ein einheitlicher Qualitätskatalog, anhand dessen Bestatter unabhängig überprüft werden könnten.

Das Hauptproblem ist aber, daß die gewünschten Leistungen und die Art der Leistungserfüllung so vielfältig sind und die Erwartungshaltung der Kunden sich regional und individuell unterscheidet.

Ich habe da immer das Bild von einem kleinen Dorfbestatter mit Handwerkshintergrund vor Augen, der nach den Maßstäben eines modernen Großstadtbestatters eine lausige 08/15-Arbeit abliefert, seit 110 Jahren aber völlig zur Zufriedenheit seiner Kunden arbeitet. Auf der anderen Seite haben wir ein mittleres Unternehmen in einer Stadt, das auf der Höhe moderner Bestattungstechnik ist, eine sehr gute Personalausstattung hat und exzellente Arbeit abliefert. Dennoch kann letzteres Unternehmen mehrfach im Jahr das Ziel von Gerichtsverfahren „unzufriedener“ Kunden sein.
(Das soll jetzt nicht heißen, daß Dorfbestatter schlechter arbeiten, als jene in der Stadt; es ist nur ein Beispiel.)

Auch ein Kundenzufriedenheitsbarometer macht keinen Sinn.

Ich schrieb schon darüber, daß es immer wieder Kunden gibt, die zwar eine 1a Leistung erhalten haben, aber dennoch auf das Heftigste Beschwerde führen, nur um hinterher den Preis zu drücken. Diese würden die Zufriedenheitsquote ungerechterweise nach unten verzerren.

Auch Empfehlungen aus dem Internet sind mit Vorsicht zu genießen. Es kann durchaus sein, daß die dort „empfohlenen“ Bestatter für den Empfehlungseintrag zuvor bezahlt haben, einfach nur Mitglied eines Empfehlungsrings sind oder ganz einfache Mindestkriterien erfüllen, um empfohlen zu werden.

Es geht einfach nicht anders, als daß man sich rechtzeitig verschiedene Bestatter anschaut und im Bekanntenkreis nach Erfahrungen umhört.
Man wird erkennen, daß es oft ausgerechnet die Unternehmen sind, die kein Siegel, kein Verbandsabzeichen und keine Internetempfehlung haben, die hier als gut genannt werden.

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#gütesiegel

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(©si)