Nekrolog

Jane Goodall (91)

Jane Goodall

Am 1. Oktober 2025 ging der Welt eine große Stimme verloren: Dame Jane Goodall, die weltbekannte Primatologin, Ethologin und Naturschützerin, verstarb im Alter von 91 Jahren in Los Angeles. 

Geboren als Valerie Jane Morris-Goodall am 3. April 1934 in London, folgte sie schon früh ihrer Leidenschaft für Tiere und Natur. Ihre bahnbrechenden Langzeitstudien über schimpansenartige Primaten im Gombe-Stream-Nationalpark in Tansania begannen 1960, und sie entdeckte Eigenschaften wie Werkzeuggebrauch und Gefühle, die lange als ausschließlich „menschlich“ galten. 

Neben der Forschung war Jane Goodall eine unermüdliche Verfechterin des Umweltschutzes und des Tierwohls. Mit großer Leidenschaft setzte sie sich für den Schutz der Schimpansen ein, deren Lebensräume in Afrika durch Abholzung, Wilderei und den illegalen Tierhandel zunehmend bedroht waren. Ihre Stimme hatte Gewicht – nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der Politik und in der Öffentlichkeit.

Werbung

1977 gründete sie das Jane Goodall Institute, das heute weltweit tätig ist und Projekte zum Arten- und Naturschutz initiiert. Später folgte das Bildungsprogramm Roots & Shoots, das inzwischen in mehr als 60 Ländern aktiv ist und Millionen von Kindern und Jugendlichen dazu ermutigt, Verantwortung für ihre Umwelt zu übernehmen. Für Goodall war stets entscheidend, dass echter Wandel von unten beginnt – durch Bildung, Aufklärung und die Begeisterung der jungen Generation.

Ihr Wirken wurde vielfach ausgezeichnet – unter anderem wurde sie 2004 zur „Dame Commandeur des Order of the British Empire“ ernannt und 2025 mit der US-Presidential Medal of Freedom geehrt, der höchsten zivilen Auszeichnung der Vereinigten Staaten. Darüber hinaus erhielt sie zahlreiche Ehrendoktorwürden und Preise für ihr Lebenswerk.

Auch in den Medien fand Jane Goodalls Leben breite Beachtung. Ihre Arbeit wurde in unzähligen Dokumentationen vorgestellt, darunter die preisgekrönte National-Geographic-Produktion „Jane“ (2017), die auf bis dahin unveröffentlichtem Filmmaterial basierte und ein intimes Porträt ihrer frühen Jahre in Tansania zeichnete. Darüber hinaus erschienen mehrere Bücher aus ihrer eigenen Feder, in denen sie ihre Forschungsergebnisse, aber auch ihre Philosophie des respektvollen Umgangs mit allen Lebewesen darlegte.

So wurde Jane Goodall nicht nur zur Ikone der Primatologie, sondern zu einer moralischen Instanz, die für viele Menschen weltweit eine glaubwürdige und hoffnungsvolle Stimme für die Natur blieb.

Jane Goodall hinterlässt ihren Sohn Hugo, drei Enkelkinder und ein weltweites Netzwerk von Menschen, die sie mit ihrer Entschlossenheit und Hoffnung inspiriert hat. 

Ihr Leben und Werk erinnern uns daran, dass Forscherinnen und Forscher nicht nur beobachten, sondern auch Verantwortung übernehmen können – für Tiere, für Umwelt, für die nächste Generation. Möge ihr Erbe weiterwirken und uns anspornen, mit Respekt, Mitgefühl und Mut die Welt zu bewahren.

Bildquellen:

  • Jane_Goodall: Jeekc, CC BY 2.5, wikimedia.org

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#Goodall #Jane

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden


Das Bestatterweblog informiert und unterhält – ganz ohne Google- oder Amazon-Werbung

1,4 Millionen Besucher im Jahr, aber nur etwa 15 spenden. Dabei kostet der Betrieb rund 20.000 € jährlich. Wurde Dir hier schon geholfen? Hattest Du etwas zu lachen? Dann sei eine der seltenen Ausnahmen und gib etwas zurück. Schon 5 € – der Preis einer Tasse Kaffee – helfen weiter. Vielen Dank!




Lesen Sie doch auch:


(©si)