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Kann man die Oma selbst frisieren?

Was macht ihr eigentlich, wenn sich die Angehörigen, nachdem ihr mit dem Verstorbenen fertig seid und dieser oder diese in der Kapelle aufgebahrt ist, nochmal an diesem zu schaffen machen? Ich komme darauf, weil dies gerade heir der Fall ist. Die verstorbene Großmutter ist hier in der Trauerkapelle aufgebahrt, die Familie hat sich heute nochmal an den Sarg begeben und die Frisur, die ihr die Bestatterin gemacht hat, für nciht gut empfungen. Nun wollen die nächsten Angehörigen heute abend ihre Großmutter/Mutter neu frisieren – in Eigenregie, in der Kühlzelle. Mal ganz davon abgesehen, das die Verstorbene sicher nicht freiwillig sitzen bleibt, könnte man in so einem Fall nciht einfach dem Bestatter bescheid geben, ein entsprechendes Foto der Verstorbenen mit der gewünschten Frisur aushändigen und der erledigt das dann?

In dieser Frage sind mehrere Themen verborgen, auf die ich eingehen möchte.

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1. Frisuren

Es ist besonders bei der Haartracht für den Bestatter immer schwierig, die Frisur so zu richten, wie sie der Verstorbene zu Lebzeiten trug, wenn er kein Foto des Verstorbenen hat. So versucht er das Beste zu machen, muß sich aber auf Vermutungen stützen oder auf Beschreibungen der Angehörigen. Das kann durchaus zu einem unbefriedigenden Ergebnis führen, obwohl der Bestatter fachlich völlig korrekt gearbeitet hat.

2. Nächste Angehörige

Selbstverständlich spricht nichts dagegen, daß die Angehörigen den Verstorbenen berühren, ihm die Kleidung richten oder gar die Haare frisieren. Ich habe es schon erlebt, daß eine Witwe beim zweiten Besuch bei ihrem verstorbenen Mann einen Kamm mitbrachte und sagte: „Es ist alles perfekt und Sie haben das erstklassig gemacht, nur den Scheitel trug er auf der anderen Seite, das mache ich ihm jetzt noch.“

3. Sitzenbleiben

Man wird zum Frisieren den Verstorbenen nicht aufsetzen müssen. Das geht auch im Liegen bzw. wenn nur der Kopf leicht angehoben wird.

4. Bestatter

Ja, es ist sogar sehr sinnvoll, dem Bestatter einen Hinweis zu geben, daß die Frisur nicht stimmt, ihm ein Foto zu geben und ihn zu bitten das zu erledigen. Wenn man möchte, kann man den Bestatter fragen, ob man dabei helfen darf. Diese Variante ist unbedingt zu empfehlen, denn abgesehen davon, daß es grundsätzlich möglich ist, selbst Hand anzulegen, könnte es zu unabsehbaren Ereignissen kommen, die die Angehörigen in Eigenregie nicht mehr bewältigen können.

Es könnte durch Veränderungen im Körper zu einem Flüssigkeitsaustritt aus dem Mund kommen, die komplette Leichenschminke könnte verwischt werden, die Haut im Gesicht könnte sich partiell ablösen, ein aufgesetzter Verstorbener kann nicht mehr hingelegt werden usw.

Besser ist es, das dem Fachmann zu überlassen.


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 11. Januar 2008 | Revision: 28. Mai 2012

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