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Klartext: Zum Thema Preistransparenz beim Bestatter

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Als ehemaliger Bestatter, Kenner der Branche und Experte in Bestattungsfragen sehe ich mich einerseits als Fürsprecher für die Branche, gleichermaßen als Sachwalter für die Interessen der Angehörigen und Verbraucher, wie auch als neutraler Beobachter des Marktes.
In zahlreichen Artikeln hier im Bestatterweblog habe ich gebetsmühlenartig erklärt, warum die Preise beim Bestatter so hoch sind und warum beispielsweise Särge, Urnen und Totenwäsche mit so hohen Aufschlägen angeboten werden.

Ich will dies in einem kurzen Absatz noch einmal zusammenfassen:

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Bestatter unterhalten einen klassischen Notdienst. Sie halten eine manchmal fast unüberschaubare Menge an Waren rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr bereit und stellen für die sofortige Überführung von Verstorbenen Fahrzeuge, Personal und Lagerlogistik zur Verfügung.
Durch diese klassische Notdienstsituation, die auch aufrecht erhalten werden muß und Kosten verursacht, wenn keine Aufträge eingehen, muß der Bestatter eine Mischkalkulation aus Zeiten ohne Aufträge und Zeiten mit Aufträgen errechnen.
Mit anderen Worten: Die gesamten über das Jahr hinweg anfallenden Kosten für die Aufrechterhaltung der Dienstbereitschaft müssen durch die Anzahl der Sterbefälle aufgeteilt werden.

Zum Zweiten üben Bestatter eine Tätigkeit aus, die viel Know-How erfordert und die in manchen Bereichen durchaus auch als unangenehm und belastend empfunden werden kann. Für diese Tätigkeit haben er und seine Mitarbeiter ohne Zweifel eine gute Bezahlung verdient. Jede Mühe verdient ihren Lohn.

Und drittens handelt es sich um eine besondere Dienstleistung, um die die Menschen leider nicht herum kommen. Gesetzliche Vorgaben machen den Einsatz des Bestatters oft unumgänglich. Diese besondere Situation bringt es immer mit sich, daß die jeweiligen Anbieter etwas höhere Preise verlangen können.

Viertens: Bestatter verwenden Werkzeuge, Materialien und Fahrzeuge, die auch für sie extrem teuer sind. Diese Kosten werden kaufmännisch vollkommen zu Recht an die Kunden weitergegeben.

Das sind nur einige wenige Aspekte, die bei den folgenden Betrachtungen eine Rolle spielen.

Zu derartigen Betrachtungen meinerseits hat eine Leserin diese Mail an mich geschrieben:

Danke für diesen Artikel. Ich habe schon zu oft erlebt, wie Leuten unnötiges Zeug aufgeschwatzt wurde. (z.B. der Versuch, einen einfachen Holzsarg für 2500,- Euro zu verkaufen, Bekleidung für die Tote für 150 Eur, etc. etc.).
Mich interessiert auch Ihre (aktualisierte) Meinung zu Sargpreisen, da ich mich in der letzten Zeit ein wenig ins Thema eingelesen habe.
Es scheint, als ob durchschnittlich mehrere 100% aufgeschlagen werden, sodass auch hier die Trauernden gut ausgenommen werden. Ein Bestatter muss auch überleben, aber diese Aufschläge sind extrem.
(Ebenso: Grabsteine. Ich war bereits auf der Stone+Tec Messe, und dort werden am letzten Tag Grabsteine ohne Gravur für 50Eur verscherbelt…ja…)
Es wäre so einfach, wenn ein Bestatter sein Gespräch in der Form „A und B müssen sein, da vorgeschrieben, C, D und E sind zusätzlich mögliche Leistungen…“ führen würde.
Das ist aber wahrscheinlich bei vielen Verkaufsgesprächen der Fall – und nicht nur bei einigen Bestattern. Leider wird in diesem Fall aber zusätzlich noch die emotionale Lage der Menschen ausgenutzt.
Jedenfalls: Danke für Ihren Blog.

Wir müssen uns zunächst einmal zurück besinnen und uns vor Augen führen, wie früher Bestattungen abgewickelt wurden.
Da gab es Fuhrunternehmen und Schreiner, die im Nebengewerbe Bestattungen durchführten.
Im Wesentlichen beschränkte sich die Tätigkeit auf das Abholen der Verstorbenen mit dem Sarg und den Transport zum Friedhof.
Das Waschen und Ankleiden der Verstorbenen und der Schmuck des Sarges mit Blumen, sowie der kurze Gang zum Standesamt und Friedhofsbüro wurde von den Angehörigen übernommen.

Auf der Rechnung des „Bestatters“ tauchte dann nur eine Position auf, nämlich der Sarg.

So waren es die Menschen über Jahrzehnte gewohnt.
Auch waren sie es gewohnt, daß diese schlichte Holzkiste immer schon in etwa genau so viel gekostet hat, wie eine einfache Wohnzimmereinrichtung.
Das war zu allen Zeiten so. Das Besondere hatte schlicht und ergreifend seinen Preis. In gewisser Weise spielte schon immer der Gedanke eine Rolle, daß sich die Käufer in solchen Fällen nicht lumpen lassen, weil sie vor den Nachbarn und Verwandten nicht als geizig dastehen wollten.

Im Laufe der Zeit wurden die Anforderungen an die Tätigkeit des Bestatters immer komplexer. Es gab immer mehr für ihn zu tun.
Das hat einmal damit zu tun, daß mehr Verwaltung erforderlich ist und daß die Menschen heutzutage auch nicht mehr bereit sind, selbst Hand an den Verstorbenen zu legen.
Was früher noch von einer Totenfrau oder den Angehörigen erledigt wurde, liegt heute komplett in den Händen des Bestatters.

Lange Jahre war es so, daß die vom Bestatter zusätzlich ausgeführten Dienste einfach mit in den Sargpreis eingerechnet wurden.
So bleib die Rechnung für die Angehörigen überschaubar und der Bestatter machte trotzdem seinen Schnitt.

Man darf bitte nicht vergessen, daß es Bestattungsunternehmen heißt und der zweite Teil dieses Wortes eindringlich deutlich macht, daß wir es mit kaufmännischen Unternehmungen zu tun haben.
Es heißt ausdrücklich nicht Bestattungsselbstlosigkeit oder Bestattungswohlfahrtsdienst!
Bestatter üben ihre Tätigkeit aus, um damit Geld zu verdienen. Und das ist auf jeden Fall ihr gutes Recht.

Es ist zu kurz gedacht und zu leichtfertig getan, unterstellte man aus der Sicht desjenigen, der sich dem Unausweichlichen hingeben muß, alleine den Beweggrund, der Bestatter würde die Situation der Angehörigen ausnutzen.
Genausogut nutzen die Angehörigen in der gleichen Situation das Fachwissen und die Logistik, die der Bestatter als Fachunternehmer zur Verfügung stellt.

Und da wir uns in einer freien Marktwirtschaft1 befinden, kann der Unternehmer, auch der Bestattungsunternehmer seine Preise weitestgehend selbst bestimmen.
Solange es mehr als einen Bestattungsunternehmer in Deutschland gibt, ist das auch in Ordnung so, weil der Kunde dann die Möglichkeit hat, sich gegebenenfalls an den anderen Bestattungsunternehmer zu wenden und das für ihn günstigere Angebot anzunehmen.

Inzwischen hat sich das Berufsbild des Bestatters gewandelt. Vom reinen Sarglieferanten und -transporteur ist er zu einem kaufmännischen Dienstleistungsunternehmer geworden, der ein umfangreiches Portfolio an Waren und Dienstleistungen bereit hält.
Die Bestattungskultur ist seit Jahren in einem Wandel begriffen und bietet heute viele Variationsmöglichkeiten, aus denen Bestatter und Kunden gleichermaßen auswählen können.
Aus dem typischen Nebengewerbe ist ein vollumfängliches Berufsbild geworden, das man auch in speziellen Ausbildungsgängen erlernen kann.

Gleichermaßen haben sich die Ansprüche der Verbraucher geändert.

Grundsätzlich haben wir es heutzutage mit kritischen Verbrauchern zu tun, die viel mehr hinterfragen und viel mehr Hintergrundinformationen erwarten.
Sie lesen vor dem Kauf von Produkten Bewertungen anderer Käufer, vergleichen das gewünschte Produkt online oder im Laden mit ähnlichen Alternativen und gehen für gewöhnlich gut informiert an den Kauf heran, den sie dann häufig zum bestmöglichen Preis, oft unterstützt durch Handeln, abschließen.

Nun haben wir es beim Bestatter mit einer ganz besonderen Verkaufssituation zu tun.
Das Besondere daran sind folgende Dinge:

  • 1. Der Bestatter leistet ein Verkaufsgespräch, in dem er seine Waren und Dienstleistungen bestmöglich verkaufen möchte, dieses Gespräch ist aber naturgemäß vermischt mit Beratungen über Dienstleistungen Dritter, Leistungen kommunaler Anbieter und mit der allgemeinen Beratung über Bestattungskultur und -tradition.
  • 2. Der für gewöhnlich gut informierte und kritische Kunde geht in dieses Beratungsgespräch -so er denn nicht Leser dieses Blogs ist- absolut uninformiert und oft genug auch unkritisch hinein.
  • 3. Der Kunde hält es für pietätlos, die Beratung des Bestatters zu hinterfragen und die übliche kritische Betrachtungsweise auch in Bezug auf den Preis an den Tag zu legen.
  • 4. Der Kunde befindet sich durch die Trauer in einer psychischen Ausnahmesituation, die ihn unkritischer und auch manipulierbarer macht.
  • 5. Aufgrund der Preis- und Marktpolitik der Bestatter ist deren Preisgestaltung so intransparent, daß selbst der Versuch, hier Preis- und Leistungsvergleiche anzustellen, oft unmöglich wird.
  • 6. Die Informationen durch Verbraucherorganisationen und Laien im Internet sind -abgesehen natürlich von den Informationen hier im Bestatterweblog- oft von Nichtwissen und Fachferne geprägt. Ja, man kann durchaus sagen, daß insbesondere die Informationen von Laien in Foren und Frage-Antwort-Portalen eher zur Verunsicherung und Desinformation beitragen.

Angesichts dieser Punkte ist von modernen Bestattern ein Verhalten gefordert, das der Desinformation entgegenwirkt.

In immer wiederkehrenden Beiträgen in Deutschlands führendem Informationsblog zu diesem Themenbereich, hier im Bestatterweblog, fordere ich seit Jahren eine gesteigerte Transparenz seitens der Bestatter.
Die Zeiten, in denen man alle permanenten Kosten einfach über einen hohen Sargpreis abrechnete, sind ein für allemal vorbei.
Heute weiß jeder, der halbwegs mit Tastatur und Maus umgehen kann, daß Särge zwischen 50 und 500 Euro kosten und Preise beim Bestatter zwischen 500 und 12.000 Euro als weit überzogen anzusehen sind.

Warum Menschen, die wissen, daß Särge im Einkauf soviel günstiger sind, dann doch beim Bestatter viel mehr bezahlen, ist leicht zu beantworten.
Einerseits verstehen es die Bestatter, die von ihnen gelieferten Waren als etwas Besonderes darzustellen und andererseits will sich niemand der Schmach hingeben, im Trauerfall für einen geliebten Menschen, gespart zu haben oder geizig gewesen zu sein.
Bestatter argumentieren oft, bei ihnen gäbe es keine preiswerten Särge aus osteuropäischer Produktion, sondern nur gute deutsche Wertarbeit. Okay, wenn dem so ist, mögen die Särge dann meinetwegen doppelt so teuer im Einkauf sein, sagen wir 100 bis 1.000 Euro. Dann ist aber damit immer noch nicht erklärt, warum sie später dann fünf bis zehn Mal so viel kosten sollen.

Bitte nicht falsch verstehen! Särge dürfen teuer sein, Urnen dürfen teuer sein und auch Totenwäsche darf teuer sein.
Das wissen die Verbraucher und sie sind auch bereit einen hohen Preis für eine besondere Ware, die man nicht alltäglich braucht, zu bezahlen.
Aber es ist heute kein Raum und kein Verständnis dafür da, wenn Bestatter einen Sarg, der im Einkauf 280,- Euro kostet, für 3.900 Euro verkaufen.
Mit aller Arbeit, die sie noch investieren und allem besonderen Hokuspokus, der da noch hineingerechnet wird, sind 900 Euro genug und angemessen.

Bestatter müssen sich also, das ist der erste Schluß, den wir daraus ziehen, vom utopisch hohen Sargpreis verabschieden.
Nehmt für die Särge einen ordentlich Preis. Der darf ruhig angemessen und hoch sein, aber nicht mehr diese überzogenen Mondpreise.

Stattdessen soll der Kunde ruhig erfahren, wofür der Bestatter sein Geld verlangt.
Verlangt er es für sein Know How? Verlangt er es für seine Notdienstbereitschaft? Verlangt er es für seine Logistik und sein Personal?
Dann soll er das auf die Rechnung schreiben!

Ich schreib es oft genug: Der Bestatter ist der Eventmanager des Todes.
Ähnlich wie ein Wedding-Planer, der Hochzeiten organisiert, organisiert der Bestatter große, wenn auch traurige, Familienfeste.
Ein Wedding-Planer liefert meist überhaupt nichts selbst, sondern vermittelt und organisiert bzw. besorgt im Auftrag. Der geringste Posten auf seiner Rechnung sind Lieferungen.
Sein Geld bekommt er für sein Organisationstalent und die aufgewendete Zeit. Und der Weddingplaner kostet locker mal zwischen 1.000 und 10.000 Euro!2.
Ein Stundenpreis von 50 – 80 Euro ist da eine Selbstverständlichkeit.

Und genau so können auch Bestatter ihr Know How, ihr Organisationstalent und ihre Zeit transparent abrechnen. Was spricht dagegen, dem Kunden klipp und klar 350 bis 900 Euro für die Arbeit des Bestatters auf die Rechnung zu schreiben?
Meinetwegen kann das auch nur 20 Euro kosten oder auch 2.000. Aber auf jeden Fall hat der Kunde ein Recht darauf, zu erfahren, was er in Wirklichkeit wofür bezahlt.

Ein weiterer Forderungspunkt ist die Transparenz im Beratungsgespräch. Und damit nähern wir uns einem sehr schwierigen Thema.
Einerseits will und muß der Bestatter sehr umfangreich informieren.
Die richtige Zeit dazu ist immer jetzt. Er muß im Beratungsgespräch alle Varianten durchsprechen und sein gesamtes Portfolio, soweit es zu diesem Trauerfall paßt, vorstellen.
Sonst ergibt sich hinterher ein reges Beschwerdepotential! „Warum haben Sie und das nicht gesagt?“, „Wenn wir das gewußt hätten …!“ und „Darüber haben Sie uns nicht informiert!“

Gleichzeitig weiß der Bestatter aber auch, daß die Kunden nur begrenzt aufnahmefähig sind und irgendwann während des Gesprächs „die Rolläden zu gehen“.
Deshalb ist es ganz elementar, alles Schritt für Schritt, manchmal wie für kleine Kinder, genau zu erklären, alles noch einmal zusammenfassend aufzusagen und den Kunden eine genaue Aufstellung über Waren, Dienstleistungen und Preise mit nach Hause zu geben.
Dann gibt es hinterher auch kein Vertun.

Sehr bewährt hat es sich, nach der Trauerfeier, wenn die erste Trauer sich gelegt hat, noch einmal alles durchzusprechen und die Rechnung nicht einfach per Post zu übersenden.
Warum nicht die Leute zur Rechnungsübergabe auf eine Tasse Kaffee ins Bestattungshaus einladen und die Rechnung Punkt für Punkt durchsprechen?
Vieles was im ersten Gespräch unter dem Eindruck der Trauer einfach abgenickt wurde, wirft Wochen später bei Rechnungserhalt Fragen und Unverständnis auf.
Lieber Bestatter, nehmen Sie den Kunden die Fragen aus dem Mund und erklären Sie sich und Ihr Tun!

Alles in allem weiß jeder, daß Bestattungen heute soundsoviel kosten.
An den Gesamtkosten muß sich nicht unbedingt etwas ändern, so lange jeder Bestatter für jeden Geldbeutel ein Angebot bereit hält.
Nur die Kostentransparenz sollte gegeben sein.

Auf der anderen Seite ist mit Kostentransparenz nicht gemeint, daß nun zusätzlich zu den utopischen Warenpreisen auch noch jeder einzelne Handschlag überteuert abgerechnet wird.
Beispiele davon hatten wir, auch in Form von Rechnungskopien, wahrlich schon genug hier im Bestatterweblog.

Da wird für einen Einäscherungssarg locker mal eben 1.800 Euro verlangt, für die Innenausstattung nochmals 300 Euro und dann montiert der Bestatter auch noch Griffe für 250 Euro und ballert so den Sargpreis auf 2.350 Euro hoch.
Gleichzeitig berechnet er drei Fahrten zu je 255 Euro und zwar einmal vom Krankenhaus zum Bestattungshaus, von dort zum Friedhof und nochmals für den Transport von dort zum Krematorium. Macht zusammen 750 Euro, auf die er nochmals 150 Euro für den Transport der Urne zum Friedhof aufschlägt.
Und damit nicht genug! Außer dem Fahrtkosten rechnet er noch dreimal Fahrer und Helfer zu je 99 Euro ab, was dann unterm Strich satte 1.500 Euro für die Fahrerei ausmacht.
Ja, und obendrein nimmt er noch 175 Euro für „Desinfektion des Bestattungsfahrzeugs“, 199 Euro für die Benutzung der Leichentrage und einen Nachtzuschlag von 200 Euro.
Alleine für Sarg und Transporte hat dieser Kollege fette und wirklich unverschämte rd. 4.425,- Euro abgerechnet.

Das sind Totenhemd, Matratze, Decke und Kopfkissen, sowie Urne und das ganze Drumherum noch gar nicht mit dabei.

Irgendwo hat die Sache mit dem Auflisten einzelner Positionen auch ihre Grenzen!
Was ursprünglich der Transparenz gegenüber dem Kunden diente, wird von manchen Bestattern als willkommene zusätzliche Einnahmequelle mißbraucht.

Ich finde, jeder Bestattungsunternehmer sollte in sich gehen und einmal ernsthaft überlegen, ob er so behandelt werden möchte, wie er seine Kunden behandelt.
Erst wenn er sagen kann, daß er sich für keinen seiner Preise schämen muß und jede Rechnungsposition auch einer kritischen Nachfrage standhält, dann hat er es richtig gemacht.

1 Was wir ja in Wirklichkeit nicht tun, denn wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft. Mehr dazu in diesem Video.
2 Quelle: http://www.traumzeitevents.de/pakete.html und http://www.princessdreams.de/preise.html

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    Deshalb stehen über 4.000 Artikel in dieser Rubrik hier. Nach und nach, so wie ich die Zeit finde, räume ich hier auf.

    Lesezeit ca.: 17 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 22. Juni 2015

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    38 Kommentare
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    Judi
    9 Jahre zuvor

    Danke für diese wieder einmal sehr ausführliche und sehr gut nachvollziehbare Erklärung. Ich hatte vor kurzem erstmals hautnah „bestatterkontakt“, als es darum ging meinen Vater zu beerdigen. Als langjährige Bestatterweblogleserin wusste ich was da passiert, was mir einen gewisse Sicherheit gab. Trotzdem habe ich nur nach dem groben Preisrahmen gefragt – und eine ehrliche und am Ende zutreffende Antwort erhalten. Es war nicht billig, im Gegenteil, aber in der Summe vollkommen angemessen. Wenn ich hier so manche Rechnung sehe erscheint mir unsere Rechnung eher hoch. Aber wie gesagt, wenn ich die Arbeit sehe, die das Bestattungsinstitut geleistet hat – diverse Hausbesuche inklusive – ist es jeden Cent wert und ich weiß ja nicht, ob das bei Vergleichrechnungen auch nur annähernd ähnlich war. Besonders, weil ich nach einiger Zeit nicht mehr vor Ort war und Termine mit meiner auch nicht mehr jungen Mama sicher länger und anstrenger sind als mit mir und auch diese Arbeit sehr gut geleistet wurde, die Herren haben sich immer viel Zeit genommen und waren freundlich und einfühlsam. Und ich behaupte mal,… Weiterlesen »

    Frau V
    9 Jahre zuvor

    Dass daraus gleich ein Artikel geworden ist…
    Zitat: „Durch diese klassische Notdienstsituation, die auch aufrecht erhalten werden muß und Kosten verursacht, wenn keine Aufträge eingehen, muß der Bestatter eine Mischkalkulation aus Zeiten ohne Aufträge und Zeiten mit Aufträgen errechnen“ – Sehe ich genauso, aber wie in Ihrem Beitrag später dargestellt wird, sollte dies transparent geschehen und aus den Positionen der Rechnung ersichtlich sein. Jeder, der logisch denken kann, wird dem zustimmen. Der Bestatter sollte sich nicht „verstecken“ und den Betrag für diese Leistungen in Sargpreise etc einfließen lassen. Er verdient durch die Planung und Durchführung der Bestattung, aber auch im Falle seines Bereitschaftsdienstes seinen Lohn! (Andere Berufe mit Bereitschaftsdiensten erhalten auch Aufschläge dafür.) Ich hoffe, dies wird auch in der Ausbildung zukünftigen Bestattern so beigebracht. Wer etwas leistet, darf dafür eine faire Gegenleistung verlangen! Aber bitte nicht fürs Sarg-Bestellen und -Zwischenlagern 3000 Eur aufschlagen. Ich hoffe, beim nächsten Todesfall (der leider sicher irgendwann kommt – wer weißt, vielleicht bin ich es) treffe ich auf eine ehrliche Person wie Sie.

    Knud
    Reply to  Frau V
    9 Jahre zuvor

    @Frau V:
    Moin!
    Die Rechnungen anständig aufzuschlüsseln und nicht alles im Sargpeis einzubauen, wird seit mindestens 20 Jahren gelehrt. Leider unterziehen sich nicht alle Kollegen der Aus- und Weiterbildung und die hohen Zuschüsse der Krankenkassen bis 1998 musste ja auch irgendwie ausgegeben werden.
    Aber ich habe auch viele Kunden, die diesen Blog nicht kennen und dann laut aufstöhnen: 360,- Euro für eine Überführung von nur 2 km? Ja, so ist es. Am Sonntag um 21.00 Uhr ist es fast egal, wie weit es ist. Man ist immer 2-3 Stunden unterwegs mit zwei Leuten und einem Überführungswagen, der 100.000,- Euro kostet und in 10 Jahren keine 80.000 km fährt.

    Vielen Dank Peter Wilhelm für die Aufklärungsarbeit!

    IANAL
    9 Jahre zuvor

    Erstmal Danke für diesen wichtigen und fundierten Beitrag. An einem Punkt muss ich aber doch einhaken. Von den vier oben angeführten Argumenten, warum die Leistung des Bestatters ihren Preis hat, sind drei IMHO absolut richtig: Umlage der Bereitschaftskosten, qualifizierte und belastende Arbeit, teure Betriebsmittel. Das vierte aber (bzw. das dritte in der obigen Reihenfolge), in dem die Höhe der Preise damit gerechtfertigt wird, dass die Kunden meist keine Alternative zur Beauftragung eines Bestatters haben, würde ich schnellstens wieder in der Versenkung verschwinden lassen. Denn erstens zeigt man damit dem Kunden den Stinkefinger („Ätsch, wir können so viel verlangen, weil ihr ja keine andere Möglichkeit habt, als zu uns zu kommen“), und zweitens wäre das eigentlich ein Fall für die Kartellbehörden. Denn in einer Marktwirtschaft (egal ob frei oder sozial) legt nicht der Unternehmer nach eigenem Gutdünken die Preise fest (das wäre eher in der Planwirtschaft so, wobei dort der Staat der „Unternehmer“ ist), sondern der Markt. Und wenn das freie Spiel der Marktkräfte eingeschränkt ist (hier durch die Tatsache, dass die Kunden meist gesetzlich verpflichtet… Weiterlesen »

    Reply to  IANAL
    9 Jahre zuvor

    Es spielt ja keine Rolle, ob mir persönlich dieser Punkt gefällt. Aber er ist halt gegeben. So wie die Andenkenverkäufer bei Schloß Neuschwanstein eben ihre Position dazu nutzen, ihre Souvenirs zu erklecklichen Preisen an den Mann zu bringen.
    Bestatter haben kein solches Alleinstellungsmerkmal und auch keine kartellrechtliche Alleinmarktstellung, aber die eingeschränkte Vergleichsfähigkeit von Trauernden führt eben dazu, daß sie meist nur einen Bestatter aufsuchen, keine Preisvergleiche anstellen und dann auch noch bedenkenlos schlucken, was ihnen vorgesetzt wird.
    Das ist einfach Fakt und damit ein Punkt, der in diese Liste gehört.

    IANAL
    Reply to  Peter Wilhelm
    9 Jahre zuvor

    @Peter Wilhelm:
    Naja, der Unterschied zu den Andenkenverkäufern in Neuschwanstein ist der, dass niemand sich in Neuschwanstein Andenken kaufen muss, wenn er nicht will. Einen Bestatter muss man hingegen in bestimmten Lebenssituationen beauftragen, ob man will oder nicht.

    Reply to  IANAL
    9 Jahre zuvor

    @IANAL: Nur geht es darum nicht.
    Wie auch der Andenkenverkäufer bietet der Bestatter seine Ware einfach nur an.
    Er zwingt niemanden zu sterben oder bei ihm zu kaufen.

    Aus der Situation ergibt sich die Besonderheit.
    So wie es bei den Souvenirverkäufern nur eine begrenzte Zahl gibt, wo man DAS bekommt, gibt es auch nicht beliebig viele Bestatter am Ort.
    Hinzu kommt die mangelnde Gelegenheit.
    Und das ist noch der Hauptpunkt meiner Neuschwanstein-Argumentation.
    Durch die Tourismussituation, der Begeisterung für das Erlebte und die Insellage fehlen einem Vergleichsmöglichkeiten.

    Der Vergleich mag ja hinken, aber es ist doch mit dem Bestatter ganz ähnlich.

    Leo
    9 Jahre zuvor

    Jetzt lese ich schon sooo lange mit und habe schon sehr viele gute Erklärungen und Hilfestellungen gelesen – danke dafür!!!
    Trotzdem bin ich mir (leider…) sicher, dass ich mich letztlich wie „der Ochs (bzw. die Kuh) vorm Berg“ fühlen (!) werde und nur hoffen kann, dass mir entweder jemand hilft oder ich an einen guten und ehrlichen Bestatter gerate.

    Die Leo.

    Reply to  Leo
    9 Jahre zuvor

    @Leo: Das haben schon viele gedacht. Lies mal die Danksagungen in der Seitenleiste. Da sind etliche dabei, die dann im Gespräch mit dem Bestatter erst gemerkt haben, wie viel sie inzwischen schon gelernt haben.

    Es ist aber immer die allerbeste Idee überhaupt, jemanden mitzunehmen, der nicht so stark von der Trauer betroffen ist.

    sakasiru
    9 Jahre zuvor

    Ich hätte ehrlich gesagt Hemmungen, zu verschiedenen Bestattern zu gehen um Preise einzuholen, auch wenn das natürlich vorteilhaft ist. Aber wie umfangreich wird die Beratung für das Angebot dann sein, und muss ich dann vielleicht am Ende auch etwas dafür bezahlen? Wenn ich mir von einem Bestatter ein komplettes Paket vorrechnen lasse, das Angebot dann nehme und zum Nächsten zum Vergleichen gehe, ist dann der erste nicht irgendwie sauer dass ich ihm ne Stunde Arbeit gekostet habe und ohne einen Auftrag zu unterschreiben wieder verschwinde?

    Leo
    Reply to  sakasiru
    9 Jahre zuvor

    @sakasiru:
    Die Frage ist vielleicht auch die, ob man das dann so direkt und 1:1 vergleichen kann???
    Der eine hat dann (siehe Artikel ganz oben..;o) eine „Komplettposition“, der nächste einzelne kleinere Posten. Und ich bin mir sicher, die wenigstens (Kunden) gehen da völlig sachlich und ruhig vor; ein gewisser Zeitdruck lässt sich ja doch nicht verleugnen…?

    Knud
    Reply to  sakasiru
    9 Jahre zuvor

    @sakasiru:
    Ja, schwierig. Gestern hatte ich Kunden, die bei vier Kollegen Preise eingeholt haben und dadurch auch nicht viel schlauer wurden. Der Schwiegersohn hatte alles in Tabellen zusammen gestellt. Im Gespräch kam den raus, dass es eine Bestattung mit Antrag auf Zuschuss zu den Bestattungskosten vom Sozialamt wird. Da sind die Preise mit dem Sozialämtern vereinbart.
    ich versuche auch immer alle Kosten zu fassen. Kollegen neigen dazu, Kosten für Friedhof, Arzt, Urkunden, Anzeigen, Danksagung, Steinmetz und Blumen weg zu lassen, dadurch kommen manche Menschen auch nicht zu uns, müssen dann aber später fest stellen, dass ich am Besten beraten habe. Bringt mir längerfristig mehr.

    Josef
    Reply to  Knud
    9 Jahre zuvor

    @Knud: Ja, da hast Du Recht, es ist von den anderen Kollegen unfair, die externen Kosten weg zu lassen!
    Dadurch verschaffen sie sich einen Vorteil, und der Kunde merkt es erst, wenn er die Rechnung erhält. Ich denke dass die Kunden sich das merken, und dann zu einem Bestatter gehen, der sie anständig und fair berät, so wie Du. Langfristig erzielen die Kollegen damit keinen Erfolg, es wird sich schnell herum sprechen, wo die Kunden übervorteilt werden! Grüße nach dem schönen Norden, meinem liebsten Urlaubsort!
    Lg Josef

    Reply to  sakasiru
    9 Jahre zuvor

    @sakasiru: Wenn man bedenkt, daß man beim Bestatter soviel ausgibt, wie ein gebrauchter Mittelklassewagen kostet, dann sollte man sich mal vor Augen halten, was für Preisvergleiche man beim Kauf dieses Autos anstellen würde.

    Kein Bestatter nimmt es Dir krumm, wenn Du einfach mal hingehst und Dir mal eine Musterbestattung ausrechnen läßt. Das kann man ohne weiteres bei mehreren Bestattern machen und dann zu Hause in Ruhe vergleichen.
    Vorteil: Man lernt auf diese Weise die Leute auch schon mal kennen und kann ein Bauchgefühl dafür entwickeln, wo man sich am besten aufgehoben fühlt.

    Unterm Strich zählt ja nicht der Preis, sondern daß man ein gutes Gefühl hat und daß alles richtig gemacht wird.

    Björnyy
    9 Jahre zuvor

    ich lese hier ja wirklich regelmäßig und alles ist super.
    aber du hast auch die berühmte bestatterkrankheit, oder?
    zieht sich durch die ganze branche (umso höher die tiere, umso ausgeprägter)
    das ist nicht böse gemeint, aber du bist nicht der „bestatterguru“ und es wirkt auf mich doch sehr arrogant wie du dich in diesem artikel verkaufst.
    könnte auch von einem der weisen aus dem jeditempel in münnerstadt kommen…

    Josef
    Reply to  Björnyy
    9 Jahre zuvor

    @Björnyy:
    Es gibt in dieser Branche eine Menge arroganter Besserwisser, einige davon musste ich auch leider kennen lernen! Aber Peter gehört mit Sicherheit nicht dazu!! Da tust Du ihm wirklich Unrecht! Man kann auch nicht pauschal behaupten, dass alle Leute die in Münnerstadt gewesen sind, arrogant wären, bei einem Teil trifft dieses bestimmt zu. Und nicht nur höhere Tiere sind eingebildet, sondern auch ganz normale Mitarbeiter von Bestattungsfirmen, wie ich festgestellt habe! Zum Beispiel diejenigen, die in einer alt eingesessenen Firma arbeiten, die schon über hundert Jahre alt ist, da sieht man solche Leute herum laufen. Was aber auch nicht immer zutrifft, letztendlich wird man Arroganz in allen Stufen der Hierarchie finden.
    Lg Josef

    Reply to  Björnyy
    9 Jahre zuvor

    @Björnyy: Was ist denn das für eine besondere Krankheit?

    björny
    Reply to  Peter Wilhelm
    9 Jahre zuvor

    @Peter Wilhelm: „Der für gewöhnlich gut informierte und kritische Kunde geht in dieses Beratungsgespräch -so er denn nicht Leser dieses Blogs ist- absolut uninformiert und oft genug auch unkritisch hinein.“ „Die Informationen durch Verbraucherorganisationen und Laien im Internet sind -abgesehen natürlich von den Informationen hier im Bestatterweblog- oft von Nichtwissen und Fachferne geprägt. Ja, man kann durchaus sagen, daß insbesondere die Informationen von Laien in Foren und Frage-Antwort-Portalen eher zur Verunsicherung und Desinformation beitragen.“ „In immer wiederkehrenden Beiträgen in Deutschlands führendem Informationsblog zu diesem Themenbereich, hier im Bestatterweblog, fordere ich seit Jahren eine gesteigerte Transparenz seitens der Bestatter.“ ich würde es mal liebevoll die „ich-trage-die-nase-ein-wenig-zu-weit-oben-krankheit“ nennen. ich finde es auch schade, dass du in bild-manier immer wieder von den kalkulierten preisen anfängst. ich würde die laien hier lieber darauf aufmerksam machen, dass es wohl bei bestattern wie in keiner anderen branche immense qualitätsunterschiede gibt. stichwort hgv zb…. bitte nicht falsch verstehen, ich schaue hier regelmäßig rein und auch gerne…. man sollte die planlose bevölkerung einfach nur ab und an drauf aufmerksam machen, dass das hier… Weiterlesen »

    Reply to  björny
    9 Jahre zuvor

    @björny: Du scheinst den Bestatterweblog nicht regelmäßig und ausführlich genug gelesen zu haben. Das Thema Qualität steht in unzähligen Artikeln an erster Stelle.
    Deinen Zeilen entnehme ich, daß Du es mir absprichst, auch einmal Grundlegendes zu sagen. Das magst Du tun, da Du keinen Einblick darin hast, woher ich meine Reputation beziehe. Es ist jedenfalls nicht die Tätigkeit als Bestatter allein.
    Während andere eben zeitlebens Bestatter sind und eben deshalb auch nicht den Blick über den Tellerrand wagen, kann ich mich auf eine sehr breit gefächerte Erfahrung berufen. Damit will ich mich keinesfalls über die anderen stellen, wie Du zu glauben scheinst, sondern lediglich die Hand reichen, damit unterm Strich für die Kunden etwas Gutes dabei herauskommt.
    Das mit der „Bild-Manier“ nehme ich Dir übel.

    björny
    Reply to  Peter Wilhelm
    9 Jahre zuvor

    @Peter Wilhelm:

    du willst dich und dein wissen nicht über andere stellen, tust aber genau das.

    erinnert mich irgendwie an die sportkolumnisten und die experten bei sport1….

    meine meinung, ohne tellerrand.

    und ich stehe zu dem bildvergleich 😉

    M
    Reply to  Björnyy
    9 Jahre zuvor

    @Björnyy: Wie konkret gestalte sich den diese „berühmte“ Bestatterkrankeit? Offensichtlich hat hier ja noch niemand etwas davon gehört. Ansonsten vielen Dank für den Kommentar. Er illustriert bestens, was im deutschen Bildungssystem so alles schief läuft…
    Da werden einfach mal IRGENDWELCHE Behauptungen und Unterstellungen gemacht, ohne dafür IRGENDWELCHE Begründungen oder Belege zu liefern…
    Dein Kommentar hat in etwa das selbe Niveau wie unreflektierten „Alle Bestatter sind Abzocker“-Posts
    Subjektive Meinungen sind schön und wichtig, aber als gebildeter Mensch sollte man diese begründen können. TOM hat alle seine Ausführungen folgerichtig hergeleitet und begründet. Für mich kling das alles sehr plausibel. Wenn Du in Rahmen einer ähnlich fundierten Gegendarstellung eine andere Meinung vertrittst und dafür Belege anführst wird Dir das hier ganz bestimmt keiner übel nehmen…

    Reply to  M
    9 Jahre zuvor

    @M: Eine Krankheit, die hier eine Rolle spielt, ist die uralte Menschheitsseuche, verantwortlich für alles Böse auf dieser Welt, angefangen vom ersten Mord, bis hin zu Kriegen und Terror. Diese Krankheit heißt Neid.

    Big Al
    Reply to  Peter Wilhelm
    9 Jahre zuvor

    @Peter Wilhelm:
    Fürchterlich. Immerhin „dauerte“ es etwas bis die üblichen Verdächtigen mit ihrem Halbunwissen um die Ecke kamen.

    Jan
    9 Jahre zuvor

    Ich beschäftige mich mit dem Thema Preisvergleich im Internet und finde den Artikel in der Hinsicht sehr interessant. Bei Bestattern ist mir insbesondere aufgefallen, dass fast nie Preise auf den Webseiten vorhanden sind. Frage ich jedoch Freunde, ob sie wissen, was eine Bestattung grob kostet haben die meistens keine Ahnung. Ergo herrscht eine Preisintransparenz und ein Informationsdefizit – und öffnet natürlich Tür und Tor für schwarze Schafe (die es natürlich in jeder Branche gibt!).

    Daher meine Frage: Was halten Sie von Preisen (z.B. für ein klar spezifiziertes Angebot) auf Webseiten? Und was halten Sie von Vergleichsportalen im Internet?

    Reply to  Jan
    9 Jahre zuvor

    @Jan: Von Vergleichsportalen im Internet halte ich nicht besonders viel. Es wird so ähnlich laufen wie bei den Versicherungs- und Stromanbieter-Vergleichen.
    Am Ende wird immer der empfohlen, der die beste Prämie an den Vergleichsanbieter zahlt.
    Bei manchen Vergleichsportalen habe ich den Eindruck, daß dort nur eine geringe Auswahl an Bestattern in den Vergleich einbezogen wird und zwar nur diejenigen, die für die Vermittlung von Aufträgen oder die Aufnahme in die Liste etwas gezahlt haben.
    Nur so ist es erklärbar, daß manchmal für eine Adresse im Saarland ein Billigbestatter aus dem Osten der Republik empfohlen wird.

    Ob ein Bestatter nun Preise auf seiner Webseite nennt, ist eine Geschmacksfrage.
    Meine Erfahrung zeigt, daß diejenigen, die besonders aggressiv mit Preisen werben, diese Preise am Ende dann oft nicht halten können.
    Hier genügen schon kleine persönliche Wünsche der Angehörigen, damit das günstige Preispaket nicht mehr gilt.

    Jan
    Reply to  Peter Wilhelm
    9 Jahre zuvor

    @Peter Wilhelm:

    Stimmt sicherlich, dass Versicherungsportale nur die Anbieter (gut) listen, die zahlen, aber das ist ja auch klar, denn irgendwie müssen die ja auch leben – aber gerade mit Versicherungsportalen habe ich mich intensiv beschäftigt und bei Check24 mal einen Vergleich von z.B. Haftpflichtversicherungen gemacht und dann Recherchen gemacht auf den Anbieterwebseiten und Stiftung Warentest. Ergebnis war: Bei Check24 fehlte unter den Top 10 Anbietern nur ein Anbieter, und das Angebot wäre auch nicht ein besonders günstiges bzw. gutes gewesen. Aber dagegen steht doch ein enormer Suchaufwand, den mir das Portal abnimmt – in diesem Falle ca. 8h – d.h. auch 400-800 EUR (je nach Stundenlohn).

    Daher nehme ich das in Kauf, dass nicht ALLE Anbieter da sind. Denn die große Frage, die sich stellt, ist doch: Wie finde ich denn den richtigen Bestatter? Das Vergleichsportale nicht perfekt sind stimmt, aber was ist besser? (klar: persönliche Empfehlungen – aber gehen wir von einem Szenario aus, dass ich z.B. in Hamburg lebe und in Berlin eine Bestattung organisieren muss)

    wie finde ich den richtigen Bestatter?

    Reply to  Jan
    9 Jahre zuvor

    @Jan: Eine sehr gute Frage, auf die ich auch noch die Patentantwort suche.

    Nanny Ogg
    9 Jahre zuvor

    @Jan:
    Nette Idee, wird nur nicht funktionieren. Das fängt schon damit an, dass nicht jeder das gleiche Sargmodell hat. Auch die kommunalen Vorschriften und Gebühren werden sich unterscheiden. Zudem hat jeder eine andere Vorstellung von „angemessen“ und „schlicht“.
    Bei einfachen Waren kann ich Preise vergleichen, bei einer derart komplexen Dienstleistung wird es schwierig.

    Reply to  Nanny Ogg
    9 Jahre zuvor

    @Nanny Ogg: Das ist so eine Sache. Wenn man mal überlegt, daß bei ein und derselben Bestattung im Grunde jeder Bestatter die gleichen Waren liefern und die gleichen Dienste leisten muß, müsste sich ja eine Vergleichbarkeit ergeben. Das ist aber aus genau den Gründen, die ich oben anführte nicht der Fall und auch nicht erwünscht. Kurz gesagt: Alle Bestatter kochen auch nur mit Wasser. Um daraus einen Kaffee zu machen benötigt man Hitze, ein Gefäß und Kaffeemehl. Wenn der eine nun sagt, bei ihm kostet der Pappbecher für den Kaffee 80 Euro, dafür sei aber Wasser und Kaffee umsonst, ist er trotzdem teurer als der, der reell 1 Euro für den Becher, 1 Euro für den Kaffee, 1 Euro für den Strom und 1 Euro für den Service verlangt. Mit 4 Euro ist der Kaffee zwar auch noch teuer, aber wenigstens sind da keine Hokuspokusleistungen im Pappbecherpreis versteckt. Würden das alle so machen, wie der Zweite, dann würde man schnell erkennen, daß einer, der 3 Euro für den Strom und 5 Euro für das Wasser… Weiterlesen »

    Jan
    9 Jahre zuvor

    Hi Nanny,

    vielen Dank für die Antwort, ich finde das ein interessantes und valides Argument, trifft mMn aber auch auf Reisen, Hotels und Essen zu. Alle drei Themen funktionieren ja im Vergleichsbereich hervorragend. Denn die Frage ist doch (und hier kommt der Bezug zu dem Artikel) – wenn ich mir 5 Angebote von Bestattern zusenden lasse, dann lege ich die doch auch einfach nebeneinander. Warum sollte das nicht ein gut gebautes Portal auch leisten können (gerade wenn man multimedial denkt)?

    Wie mache ich denn als Bestatter aktuell den Unterschied zwischen „angemessen“ und „schlicht“ erfahrbar?

    Finde ich sehr spannend!

    Reply to  Jan
    9 Jahre zuvor

    @Jan: Ich sage ja nicht, daß so ein Portal nicht funktionieren könnte. Ich sage ja nur, daß ich derzeit keins kenne.

    Jan
    Reply to  Peter Wilhelm
    9 Jahre zuvor

    @Peter Wilhelm:

    verstehe – cool. Und wie müsste so ein Portal aussehen? Bzw. was machen die bestehenden falsch?

    Knud
    Reply to  Jan
    9 Jahre zuvor

    @Jan: zbsp. 14,7 % Provisionsanspruch.

    Bei mir kostet die (oberflächlich betrachtet) gleiche Bestattung nie den gleichen Preis. Jeder stirbt anders also entstehen auch immer andere Kosten.

    Jan
    Reply to  Knud
    9 Jahre zuvor

    @Knud:
    Hi Knud,

    stimmt – aber jeder reist auch anders und das bekommen die Portale ja auch hin. Und wie sollten die Portale vergütet werden? Wärst Du bereit für einen Flug oder Reisevergleich zu zahlen?

    BG

    Jan

    Stefan
    Reply to  Jan
    9 Jahre zuvor

    @Jan: Dann doch mal meine 2 cent (Meinung – keine recherchierte Tatsachenbehauptung): Wenn ich jemanden bezahle (Berater oder Portal) erwarte ich, dass eine zugesicherte Leistung überprüfbar erbracht wird. Die gängigen Portale (egal für was) lassen sich entweder von den Anbietern pauschal für die Nennung bezahlen (analog zu Werbung, da zählen dann die klicks) oder verlangen satte Provisionen für die Vermittlung von Aufträgen. Diese ganzen Portale leben davon, dass sie auf der Arbeit anderer Leute aufsetzen. Trittbrettfahrer. Wieso sollte ein Kaufmann also erstens etwas „besser & billiger“ anbeiten können und ausserdem noch 10 % oder was auch immer vom Umsatz an den Portalbetreiber abgeben wollen oder können, also wenn jemand direkt nachfragt? Bei Hotels (nicht Urlaubshotels) hat das inzwischen dazu geführt, dass du als direkt buchender Kunde besser behandelt wirst und manchmal sogar billigere Zimmer bekommst, als über so ein Portal. Am Anfang haben sich alle Hoteliers gefreut, inzwischen ist die Preisdrückerei so schlimm, dass der Service, Qualität, Reinlichkeit, leiden. Die Standards werden immer niedriger, weil die Spannen immer kleiner werden. Was ist mit den ganzen… Weiterlesen »

    Knud
    9 Jahre zuvor

    Moin!

    Preisvergleich: http://www.novis-kiel.de/PB%20Feuer%20Buro%202015.pdf Für die Preise hier in der Gegend sehr realistisch. Aufm Dorf liegen wir etwas drunter obwohl der Friedhof teurer ist. Sucht man für eine anonyme Feuerbestattung nach einem günstigen Bestatter in Kiel bekommt man die Leistung, die hier 2600,- Euro kostet, für 950,- oder 1095,- € Die Urne wird nur „irgendwo“ beigesetzt und die Überführung vom Sterbeort erfolgt nicht zeitnah, sondern so, wie es in den Fahrplan des 4-Sarg-Transporters passt.
    Daneben legt man dann die Preise aus Hamburg: http://www.bestatterinnen.de/pdf/preisliste.pdf

    Jan
    9 Jahre zuvor

    Hi Stefan, vielen Dank, sehr interessante 2 cent 🙂 Wie gesagt, ich beschäftige mich intensiv mit Vergleichsportalen generell – muss Dir in dem Punkt Hotels leider widersprechen – die meisten Hotels, die ein gutes Preis/Leistungsverhältnis haben, mögen Vergleichsportale. Gleiches gilt übrigens für Versicherungen usw. Es sind nur die, denen Transparenz schadet (ergo schlechtes Preis/Leistungsverhältnis), die sich beschweren und die Portale verklagen. Grundsätzlich handelt es sich bei einem Vergleichsportal ja um nichts anders als einen Marktplatz – man zahlt eine Gebühr und darf seine Angebote präsentieren. Dass Vergleichsportale nicht umsonst sein können ist ja klar – die Mitarbeiter müssen ja bezahlt werden. Aber das ist ja bei jeder anderen Form der Gewinnung von Kunden genauso – der Eintrag bei gelben Seiten kostet Geld, Werbung auf Plakaten kostet Geld, ebenso Flyer usw – jede Form der Kundengewinnung kostet Geld. Dennoch glaube ich auch, dass Transparenz die Grundlage jedes Marktplatzes sein sollten – daher die von Dir angesprochenen Praktiken der „schwarzen Schafe“ müssen durch ein Vergleichsportal aufgezeigt werden (klare Kostentransparenz der Angebote). Nur dann sind die Portale wirklich… Weiterlesen »

    BestattungenRoland
    9 Jahre zuvor

    Grabsteine für 50 euro ohne Gravur? Sie meinen Wohl kleine Grabplatten, Einzelgrabsteine gibt es für solch einen Preis nicht, oder können Sie mir das Schriftlich bestätigen? Ich glaube kaum.

    (Als ehemaliger Bestatter, Kenner der Branche und Experte in Bestattungsfragen)

    Kein Normaler Mensch würde so auf den Putz hauen mit solchen Selbstbeweihräucherungssätzen wie Sie. Wahrscheinlich sind sie deswegen auch kein Bestatter mehr und müssen nun Ihr Brot mit Bestattungs Ratschlägen und Buch verkäufen verdienen.

    Aber jedem Seine Meinung.

    Grüsse von der Bestatterinnung NRW




    Rechtliches


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