Donald Miller ist 1986 verschwunden, geflohen vor hohen Schulden, ließ er Frau und Kinder zurück.
2005 überlegte er es sich aber anders und tauchte wieder auf. Doch inzwischen hatte ihn seine Familie für tot erklären lassen.
Und genau damit beginnt sein Problem: Im US-Bundesstaat Ohio, in dem das Ganze spielt, kann man nach Ablauf von 3 Jahren nicht mehr für lebend erklärt werden.
Jetzt kann der lebende Tote seine Sozialversicherungsnummer und seinen Führerschein nicht mehr zurückerhalten und klagte vor Gericht.
Erstaunlicherweise ließ man sich aber auch dort auf nichts ein, pochte auf die Buchstaben des Gesetzes, und somit bleibt der Mann „tot“.
Sein Totenschein wird nicht für ungültig erklärt.
Während Miller nun die nächsthöhere Gerichtsinstanz bemühen will, zeigt sich seine Frau/Witwe doch eher zufrieden mit dem Urteil, müßte sie doch sonst befürchten, evtl. zu Unrecht als Witwe erhaltene Sozialleistungen wieder zurückzahlen zu müssen.
gefunden von Stephan
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Der heilige Bürokratius hat wieder zugeschlagen. Da steht ein Mann vor einem Gericht, um seine Todeserklärung rückgängig zu machen. Das Gericht sagt, nee, das ist im Gesetz nicht vorgesehen, sie bleiben offiziell tot. Richter sind ja eigentlich kluge, studierte Leute – dieser muss wohl eine Ausnahme sein. Würden die auch einen Toten für lebendig erklären, wenn er verwesend vor ihnen liegt?
Der Richter fand die Entscheidung auch sehr merkwürdig, wie in diversen Artikeln zu dem Vorfall steht. Aber in einem Rechtsstaat muss er nunmal nach dem Gesetz entscheiden und wenn das keine andere Möglichkeit lässt, kann er auch nichts machen. Offenbar hat da der Gesetzgeber nicht richtig nachgedacht, aber das kennt man ja von Politikern.
Interessant finde ich die Frage, welche rechtlichen Konsequenzen das nun hat. Muss er keine Steuern und auch keine Knöllchen mehr bezahlen? Kann er noch ein Konto eröffnen, Geld verdienen? Wie sieht es mit Rente und Sozialleistungen aus? Kann er jetzt beliebige Straftaten begehen ohne belangt zu werden?
Gesetzliche Regelungen wird es für seinen Fall wohl kaum geben und Präzedenzfälle, die im amerikanischen Recht eine große Rolle spielen, wird es wohl auch nicht geben.
In den USA macht auch die Rechtsprechung Gesetze: wenn zu einem Fall kein Gesetz vorliegt, entscheidet der Richter nach Ermessen und schafft damit eine Präzedenz, auf die sich spätere Richter berufen. So kommt zustande, daß man im Internet lesen kann, es sei in manchen Staaten gesetzlich verboten, seine Frau wochentags auf der Straße zu züchtigen, oder andere seltsame „Gesetze“: da werden Einzelfallentscheidungen zu einem allgemeinen Gesetz. Kant würde sich freuen… oder auch nicht.
In diesem Fall sollte der Leidtragende versuchen, seinen Fall vor den Verfassungsgerichtshof zu bringen; seine Lage dürfte ein eklatanter Verstoß gegen Menschenrechte sein.
als toter muss man sich wenigstens an keine gesetze mehr halten.
… und ist durch nicht mehr viele geschützt.
Der logische Schluss ist, dass er am nächsten Baum aufgehängt würde, wenn er mit dieser Begründung etwas anstellt. Pietätvoll, zwecks Vermeidung der Störung der Totenruhe.
Wenigstens setzen sie das Urteil nicht direkt um, damit die Realität zur Gesetzeslage passt.
Öhm, ganz ehrlich: dem gönne ich das total! Wer meint, sich 30 Jahre von der Familie absetzen zu müssen, ohne ein Lebenszeichen, dem gehört es nicht anders!