Richard Bruce “Dick” Cheney, der 46. Vizepräsident der Vereinigten Staaten, ist am 3. November 2025 im Alter von 84 Jahren an Komplikationen durch Lungenentzündung sowie Herz- und Gefäßkrankheiten verstorben. 
Cheney war eine der prägendsten und zugleich umstrittensten Figuren der amerikanischen Politik der letzten Jahrzehnte. Als Verteidigungsminister unter Präsident George H. W. Bush leitete er den Golfkrieg 1990/91 und formte später als Vize unter George W. Bush das Amt zu einem Machtzentrum. 
Der frühe Hardliner
Schon früh machte Cheney klar, dass er der entschlossene Vertreter einer starken Exekutive und robusten Sicherheitspolitik war. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 gehörte er zu den treibenden Kräften hinter dem globalen Krieg gegen den Terror, der Invasion im Irak und dem Ausbau der Überwachung. In dieser Phase sah man ihn gerne als „Schwarzen Ritter“ der US-Sicherheitspolitik – ein Spitzname, den er kaum korrigierte.
Der Sinneswandel
Doch in seinen späteren Lebensjahren zeigte Cheney eine markante Wendung: Er stellte sich zunehmend gegen jene Strömungen in seiner Partei, die er als gefährlich fürs demokratische System betrachtete. Er warnte vor dem Populismus von Donald Trump und nannte ihn die größte Bedrohung für die amerikanische Republik. Durch seine Unterstützung seiner Tochter Liz Cheney, die aktiv gegen die Wahlmanipulationen von 2020 augenmaßte, offenbarte sich eine kontroverse Reformhaltung – nicht weniger hart, aber nun mit Fokus auf demokratische Prinzipien.
Er blieb zwar ein fordernder und unbeugsamer Charakter, doch sein Blick richtete sich nun weniger auf Machtausübung, sondern auf den Schutz demokratischer Institutionen, die Wahrung des Rechtsstaates und die Stabilität des Systems. Gerade dieser Wandel machte ihn zu einer widersprüchlichen Figur: Ausgerechnet seine frühere Härte verlieh seinen späteren Warnungen vor Machtmissbrauch und politischer Entgleisung besonderes Gewicht.
Persönlichkeit & Mensch
Cheney war geprägt von Loyalität: zu seiner Familie – über 60 Jahre war er mit seiner Frau Lynne verheiratet – , zu alten Freunden und zur Nation. Gleichzeitig war er ein durchsetzungsfähiger Politiker, der selten Kompromisse mochte. Seine zahllosen gesundheitlichen Rückschläge – fünf Herzinfarkte, eine Herztransplantation – gaben seinem Leben zudem eine persönliche Dimension der Verwundbarkeit. 
Erbe und Erinnerung
Sein Vermächtnis ist komplex: Für Gefolgsleute war Cheney ein patriotischer Staatsdiener, der unerschrocken handelte. Für Kritiker war er ein Symbol exekutiver Übermacht und riskanter Interventionen. Die Wendung in seinen letzten Jahren brachte eine dritte Facette: jene des Warners vor dem, was Macht ohne Kontrolle anrichten kann. Somit bleibt Cheney nicht nur als Kriegspolitiker in Erinnerung, sondern auch als Mahner.
In seiner eigenen Heimat Wyoming wie auch landesweit senkten sich am Tag seines Todes die Flaggen auf Halbmast. 
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- Bildschirmfoto-2025-11-05-um-16.37.09_800x500: U.S. Air Force, Gemeinfrei, .wikimedia.org
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