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Organspende

Die Listen der Menschen, die dringend ein Spenderorgan benötigen, wird immer länger.
Derzeit liegen an Tankstellen und in anderen Geschäften Organspenderausweise aus.
Nehmt Euch doch mal einen mit, füllt den aus und tragt ihn bei Euch. Es kostet doch nichts und vielleicht könnt Ihr eines Tages irgendjemandem damit helfen.

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Lesezeit ca.: 1 Minute | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 8. Mai 2010 | Revision: 6. Juli 2012

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Lo.
14 Jahre zuvor

vielleicht noch eine wichtige info: du kannst auf der rückseite auch ausnahmen notieren, also organe, die man dir nicht entnehmen soll. ich zB möchte gerne meine netzhaut/haut behalten, weil mir die vorstellung einfach nicht behagt. ansonsten: endlich ausfüllen.
und wenn man schon dabei ist, könnte man sich gleich bei der dkms anmelden. eigentlich alles keine große sache!

Chris
14 Jahre zuvor

Ich hab zum glück schon einen Organspenderausweis, das BILD da mit draufgedruckt ist würde mich nämlich ziemlich abschrecken. Ansonsten ist das natürlich eine sehr gute sache.

Sepp
14 Jahre zuvor

Der Aufdruck Bild schreckt mich auch sehr ab. Nicht das es bald die „Volksorgane“ irgentwo billig gibt.

14 Jahre zuvor

Hab einen 😉
Die Bildzeitung hab ich mitm Edding ausgestrichen 🙂

Tom
14 Jahre zuvor

Hehe, da waren schon die anderen Kommentatoren schneller.

Ich habe zum Glück einen ohne Bild-Logo. Bei der BZgA kann man die kostenlos und portofrei bestellen:

http://www.organspende-info.de/

Till
14 Jahre zuvor

…und Motorradführerschein machen 🙂

14 Jahre zuvor

Ich wäre mit der Sache vorsichtig und würde einen Organspendeausweis nur mit einer Patientenverfügung zusammen ausfüllen.

Simon
14 Jahre zuvor

ich brauch schon lange mal wieder einen leserlichen, danke für den tipp !

ganz gut zu wissen dass ich nicht der einzige bin der seine augen irgendwie nicht hergeben mag 😀

14 Jahre zuvor

Ich habe meinen natürlich schon… Ohne Bild-Logo und meine Augen bleiben auch da wo sie sind… Schon lustig, dass viele so denken…

14 Jahre zuvor

Wenn man das kleine Zettelchen im Internet ausfüllt (besser lesbar als handschriftlich), ausdruckt und – wenn man ein Gerät zur Hand hat – laminiert, braucht man nicht einmal das Haus zu verlassen und das Ding knittert nicht so im Portemonaie.

-> http://www.organspende-info.de/downloads/24-134-18/Organspendeausweis%20ausfuellbar.pdf

Und der Hinweis mit der DKMS ist auch sehr gut!

14 Jahre zuvor

Ich bin sehr für die Regelung wie hier in Portugal (und in Österreich ist es wohl auch so), ich bin automatisch Spender, wenn ich nicht zu Lebzeiten widersprochen habe. Find ich gut.

Ich hab´s in Deutschland ständig vor mich hergeschoben/mir hingeschoben wie auch immer, mir so einen Ausweis zu holen, obwohl mein Mann schon einen hatte, bevor wir uns kannten. Hier jetzt in Portugal ist das einfach so und ich da hab ich gar kein Problem mit.

Gruß
Susanne

Anonym
14 Jahre zuvor

Weiterer wichtiger Hinweis: Man kann auch notieren, dass man seine Organe NICHT Spenden möchte, oder man besorgt sich einen eindeutigen Nicht-Spender-Ausweis. Entscheiden sollte man sich aber dringend.
Für eine nicht-Spende unter unseren Voraussetzungen gibt es genügend Gründe. Und man sollte sich vor der Einwiligung genau informieren (z.B. ob man der Hirntoddefiniton mit allen Implikationen, wie Abhängigkeit eines gehirnzentrierten Menschenbildes ist und auf Begleitung der Angehörigen während der letzten Herzzschlägen sterben möchte).

turtle of doom
14 Jahre zuvor

Ich glaube, Tom hatte irgendwann mal geschrieben gehabt, dass eine Leiche nach einer umfangreichen Organentnahme nur mit grossem €€€-Aufwand wieder genug toll aussieht für eine Aufbahrung.

Mir ist das egal und auf meinem Spenderausweis steht, dass die Ärzte alles haben dürfen 🙂

14 Jahre zuvor

Tja, ich hatte auch einen Ausweis. Jetzt bin ich diejenige, für die über die DKMS und andere Organisationen nach dem passenden Spender gesucht wird …
Ein Dank an alle, die über ihren Teller schauen und an ihre Mitmenschen denken.
Ulla

14 Jahre zuvor

Immerhin: Als unser Professor uns via Ted „abstimmen“ liess, wer einen Organspendeausweis im Portemonnaie hat kamen stolze 94% raus. Dazu muss man aber sagen, dass die bei uns im Institut auch überall rumliegen… Ich denke, die Schwelle einen zu bestellen oder zu organisieren ist wohl zu gross. Vielleicht sollte man mal eine Aktion machen und allen Leuten einen nach Hause schicken? Kann ihn ja ausfüllen wer will. Alternativ das österreicher System, wie es schon erwähnt wurde.

Anon
14 Jahre zuvor

Mein Albtraum Wenn der nothabende Arzt denkt: „Die Chancen den zu retten sind nur 5%, aber mit seinen Organen könnten wir sicher drei andere retten, noch lebt er ja….“
…..

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@ 16: Mein Albtraum wäre eher, dass sich durch einen Unfall meine Überlebenschance von 100 auf 5% verringert.

Was ein Arzt mit den restlichen 5% Überlebenschance anstellen kann, ist oftmals vom Glück abhängig.

hiks
14 Jahre zuvor

@Anon (16):
Umso mehr ein Grund, einen Organspendeausweis zu haben. Und anzukreuzen, dass man KEINE Organe zur Verfügung stellt. Das Blödeste für die Ärzte ist nämlich, wenn nicht klar ist was der Patient gewünscht hätte und die Angehörigen sich nicht einig/inexistent sind.

nadar
14 Jahre zuvor

@turtle of doom: Du erinnerst dich falsch.
Überleg mal: Was sieht man von einem aufgebahrten Toten?

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@nadar:

Hmmmm… das Gesicht. Vermutlich erinnerte ich mich falsch an das, was Tom geschrieben hatte.

Mea maximii culpa. 😛

Dredd
14 Jahre zuvor

Seit einiger Zeit spiele ich mit dem Gedanken, einen Organspendeausweis mitzuführen, bin aber nicht sicher, welche Option ich tatsächlich wählen würde. Mein Argwohn hängt sich noch an einem Satz im Infoblatt des Organspendeausweises auf, den ich beinahe verstörend finde. Es ist der kurze Hinweis, dass – bedingt durch den medizinischen Fortschritt – auch Medikamente aus den entommenen Organen hergestellt werden könnten. Der Gedanke daran, beinahe industriell zu Medikamenten verarbeitet werden zu können, die eventuell auch gar nicht der Lebensrettung dienen könnten, sorgt bei mir für einiges Unbehagen.
Da werde ich mich wohl mal ausführlicher erkundigen müssen, ob ich diese Passage korrekt ausgelegt habe und welche Maßnahmen ich ergreifen könnte, um nicht zur Ingredienz eines ominösen Mittelchens werden zu können, welches im schlimmsten Falle auch noch gegen Geld über den Tisch geht. Mein Vertrauen in Menschen reicht leider nicht so weit, dass ich ihnen einen Persilschein zum Umgang mit meinen Überresten zu geben, so sehr man auch an altruistische Motive appelliert.

Christians Ex
14 Jahre zuvor

Ahja, da hat jemand den Link zum Ausweis schon gepostet, sonst hätte ich das gemacht 🙂

Ich habe meinen alten abgelaufenen Reisepass noch. In den habe ich so ein Teil eingeklebt und auf den Seiten noch allerhand nützliches Zeug notiert wie Blutgruppe und wer zu benachrichtigen ist und sowas. Der kommt immer in mein Reisegepäck.
Mit dem kann man sich zwar nicht offiziell ausweisen, für Notfälle ist das alte Ding aber gesser als garnichts.

Simon
14 Jahre zuvor

@16:
Tja, und genau daran hat man aber gedacht: Es müssen 2 erfahrene Ärzte unabhängig voneinander über einen längeren Zeitraum (je nach Methode 30 Minuten bis 72 Stunden) den Hirntot feststellen. Diese Ärtze dürfen nichts mit der Organentnahme oder der Transplantation in einen anderen Patienten zu tun haben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Organspende#Hirntodfeststellung

Tricksen wird da also fast unmöglich gemacht und die Ärzte haben auch einfach nix davon.
Das Gegenteil ist leider in vielen Kliniken der Fall. Das die Docs eben nicht an eine mögliche Organspende denken, wenn ein Patient verstirbt.

Ich hab einen Ausweis und eine Schwiegermutter, die dank Spenderniere wieder ein Leben ohne Dialyse führen kann.

14 Jahre zuvor

und es hat ja auch genau 7 Kommentare gedauert, bis der erste dämliche für Motorradfahrer kam.

Carmen
14 Jahre zuvor

Ich habe seit Jahren einen Organspendeausweis – ich spende nicht. Vielleicht ändert sich das mal.
Die Praxis einiger Länder sich einfach an Menschen zu bedienen, wenn sie zu Lebzeiten nicht widersprochen haben, ist erschreckend. Man stelle sich vor, ein Angehöriger stirbt in einen dieser Länder – muß ich mir Gedanken machen, daß ich den Leichnam ausgeweidet bekomme?
Ich habe eine Vorstellung über mein Leben, wie ich es führe. Genauso habe ich eine Vorstellung über den Tod, was mit meinem Leichnam passiert. Und wer möchte, daß Fremde dauernd über das eigene Leben bestimmen? Warum soll das mit dem Tod anders sein?

14 Jahre zuvor

Man stelle sich vor, jemand aus deiner Familie braucht ein Organ.

Ausländer werden hier nicht ausgeweidet, die können alles wieder mit nach Hause in die Kiste nehmen.

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@ 26:

D.h. falls ich in Deutschland sterbe, muss ich mir einen deutschen Organspendeausweis besorgen?

Oder gilt sowieso: Für deutsche Kranke deutsche Nieren? 😉

Wüsste jemand gerade, wo man den „erweiterten“ Organspendeausweis erhält? Also jenen, den es Ärzten erlaubt, meine Leiche für Lehre und Forschung zu verwenden?

Carmen
14 Jahre zuvor

@SusiP

Wenn ein Angehöriger ein Organ braucht und bekommt, bin ich dann moralisch verpflichtet in meinem Organspendeausweis einzutragen, daß ich im Falle des Todes meine Organe spende?
Falls einer aus der Familie stirbt, weil kein Organ vorhanden ist, dann muß ich das akzeptieren. Ich kann nicht verlangen, daß andere eine Entscheidung zu meinen Gunsten treffen, ich dies aber nicht tue.

Spenderausweis-Besitzer
14 Jahre zuvor

@turtle of doom
Ne, der Organmarkt ist global. Vor einem Jahr habe ich dazu einen Zeitungsartikel gelesen – da werden Schweizer Organe in die USA verkauft und Italienische nach Deutschland. Ich hoffe nur, dass z.B. mit China kein Handel getrieben wird, da da bekannterweise die Würde des Verstorbenen bzw. di Rechte der Angehörigen an letzter Stelle kommen. Ich weiss jedoch nicht wie das von den westlichen Staaten gehandhabt wird…

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@ Carmen: Man sieht sehr gut, wie unterschiedlich das Weltbild unterschiedlicher Menschen ist. Deine Meinung respektiere ich, aber ich fände es nicht wirklich fair, dir ein Organ zu spenden…

Während meines Biologiestudiums habe ich mich gefragt, was mein Körper eigentlich bedeutet. Ich verstehe, wie er sich entwickelt, wie er wächst, wie seine Funktionen reguliert werden, wie die Nahrung verwertet wird… und in diesem Sinn ist mein Körper sicher nicht wertvoller als der Körper einer Ratte. Denn im Körper einer Ratte gelten die gleichen Prinzipien wie in meinem.

Wie gehen wir mit einer toten Ratte um? Da geht wird jeder geldgierige Organhändler mit meiner Leiche behutsamer umgehen.

Organe zu spenden ist aber eine Frage, die jeder für sich beantworten muss. Aber ich tendiere zum Vorurteil, dass jeder Mensch im Grunde genommen solidarisch ist und dass er einer Organspende [i]widersprechen[/i] sollte.

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@ Spendeausweis-Besitzer:

Aua, China. [url=http://en.wikipedia.org/wiki/Organ_harvesting_in_the_People%27s_Republic_of_China]*schauder*.[/url]

Bei Organverkäufen zwischen westlichen Ländern vermute ich doch sehr, dass die Verkaufspreise die nahe den Selbstkostenpreisen liegen.

Aus meinem Körper wurden auch schon Thrombozyten-Konzentrate hergestellt, die für rund 1000 € pro Portion an einen Empfänger gehen. 🙂

Carmen
14 Jahre zuvor

@turtle of doom

Ich studiere auch Biologie. Gerade deshalb bin ich mir meines Körper bewußt und möchte damit auf meine Art umgehen.

Die Meinung zum Thema Organspende ist sehr kontrovers. Eine Situation kann natürlich die Meinung radikal ändern.

Einer Organspende widersprechen…hm…also wird einfach von allen Menschen das Einverständnis zur Organsspende vorausgesetzt. Diese Ansicht finde ich irgendwie erschreckend, weil ich dann die Gefahr sehe, daß dieses Praxis auch auf andere Bereiche ausgedehnt werden könnte bzw. das schon getan wird.
Ich bin eher der Ansicht, daß der Mensch sein Einverständnis von sich aus geben sollte. Schließlich heißt es OrganSPENDE – eine Spende ist etwas, was jemand freiwillig gibt.

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@ Carmen: 🙂 Ich mag gegensätzliche Meinungen. Da erfahre ich immer wieder, wie weit meine eigene Sichtweise „Gültigkeit“ hat.

Solange ich lebe, entscheide ich, wie und was ich anderen Menschen spende. Wenn ich tot bin, dann kann mir das eigentlich egal sein. Auch wenn jemand auf völlig unfaire Weise meine Organe erhält.

Ich sehe als einziges Problem das Fairness-Problem. Ich finde es nicht korrekt, jemandem, der nicht zur Organspende bereit ist, ein Spenderorgan zu geben. Wenn man mal eine Lunge braucht kann man nicht auf dem „Sterbebett“ zum Organspender konvertieren und erhält dann das „Recht“ auf eine Spenderlunge.

Solange prinzipiell jeder das Anrecht auf ein Spenderorgan hat, soll jeder auch die Pflicht haben, nach seinem Tod seine Mitmenschen mit seinen noch brauchbaren Bestandteilen zu unterstützen.

Am fairsten finde ich immer noch die Zeugen Jehovas. Sie geben nichts und verlangen nichts. 🙂

Don’t take your organs to heaven. God knows we need them here on earth.

VIOLETTA
14 Jahre zuvor

@ Carmen und turtle of doom

Ich bin froh, dass eine konkrete Diskussion entstanden ist und nicht nur eine einhellige Meinung f ü r die Organspende.
Auch ich habe keinen Orangspendeausweis. Ich denke viel über dieses Thema nach und konnte m i c h noch nicht überzeugen. Die ganze Rest-Familie ist geschlossen für die Organspende mit Ausweis (sind auch fast alles Mediziner).
Für mich wird dieses Thema manchmal zu viel auf die „Technisch-möglich-Schiene “ und zu wenig auf „das Schicksal“ geschoben.
Das Argument „wenn es Dich aber selber betrifft, dann ……“ lasse ich nicht gelten, da ich leider schon im engsten Familienkreis mit solchen Erfahrungen konfrontiert wurde.

erwin
14 Jahre zuvor

Mit China wird in DE/CH KEIN Organhandel betrieben. Es ist richtig, dass Organe die im eigenen Land nicht transplantiert werden können mit dem Ausland (Europa!!!) getauscht werden. Aber nur mit Partnerorganisationen, die gleich strenge ethische Richtlinien einhalten wie z.B. swisstransplant. Im Jahr 2009 wurden in der Schweiz beispielsweise 24 Organe importiert, 9 exportiert. Die ganzen Statistiken und Infos findet man auf http://www.swisstransplant.org/l1/

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@VIOLETTA:

Welche Argumente sprechen eigentlich gegens Organe spenden? Stört es dich, dass deine ganz eigenen, ganz persönlichen Körperteile in einem fremden Körper weiterleben sollen? Oder dass es dir selbst missfallen würde, wenn dein Körper von einem fremden Herz betrieben wird?

Von den religiösen Gründen (z.B. der Körper sollte unversehrt bestattet werden wegen der Auferstehung) habe ich schon gelesen gehabt…

VIOLETTA
14 Jahre zuvor

@ Turtle of doom
Also, die religiösen Gründe fallen bei mir ganz weg.
Aber ich glaube, Du hast es auf den Punkt gebracht:
Rein sachlich sprechen keine Gründe gegen eine Organspende –
und das ist der Punkt, wo mir eine Dimension fehlt. Ich kann es nicht richtig in Worte fassen, aber es könnte was mit Schicksal, Leben, Tod zu tun haben.

Daniel
14 Jahre zuvor

Ich glaube, das was die meisten und auch mich etwas abschreckt, quasi eine Pauschalgenemigung zur Transplatation auszustellen, ist, dass sie nicht unbegrenztes Vertrauen das medizinsche System haben, schon gar nicht, wenn dessen finanzielle Basis immer mehr wackelt.
Ich habe persönlich kein Problem damit, dass meine Organe in irgend jemand anderem landen. Aber irgendwie ist mir wohler bei dem Gedanken, dass da ein Angehöriger das aller letzte Wort hat.
Der andere Grund ist natürlich, dass man darüber eigentlich auch nicht groß nachdenkt. Schließlich geht man davon aus, nicht in näherer Zeit zu sterben, insbesondere, so lang man jung ist.

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@ VIOLETTA: Es würde mich freuen, wenn du genauer beschreiben könntest. 🙂

@ Daniel:
[quote]Aber irgendwie ist mir wohler bei dem Gedanken, dass da ein Angehöriger das aller letzte Wort hat.[/quote]Wie das bei Bestatter-Geschichten hier der Fall ist: Oft sind wir eben gerade froh, wenn der Verstorbene bereits selbst entschieden hat. Ich fürchte, zu oft würden die Angehörigen (die auch noch unter Schock stehen) gegen eine Organspende entscheiden – besonders wenn sie sich selber nicht wirklich damit auseinandergesetzt haben.
[quote]Schließlich geht man davon aus, nicht in näherer Zeit zu sterben, insbesondere, so lang man jung ist.[/quote]Hmmm, sicher kann man Junge „abholen“ und ihnen sagen, dass man Organe spenden kann. Aber kann das auch etwas damit zu tun haben, dass man zum Beispiel erst als Rentner das Gefühl hat, man könne der Gesellschaft etwas zurückgeben – und seien es Organe?

Christians Ex
14 Jahre zuvor

Wenn jemand wegen seiner Auferstehung seine Organe beisammen halten will, ist das eine Sache.

Grotesk stößt mir allerdings ein anderes Argument auf: einige Leute meinen, man sollte Gott nicht ins Handwerk pfuschen.
OK, vielleicht hab ich als Atheist da nicht so den Durchblick, aber vom Prinzip her sollte doch eigentlich auch die modernste Klinik mit den besten Ärzten weit weit davon weg sein, dem Herrgott in irgendeiner Weise die Pfründe streitig zu machen? Hallo? Der Typ ist GOTT!

Während also da geredet wird, es sei Blasphemie, etwas gegen den Willen Gottes zu tun, greift man selber zu dieser, indem man indirekt behauptet, irgendwer könnte dazu fähig sein…

marit
14 Jahre zuvor

@turtle of doom
Meine Gründe gegen eine Organspende sind (unter anderem):
– fehlendes Vertrauen in die Medizin
– fehlendes Vertrauen in das Gesundheitssystem
– Idioten die den Verkauf von Organen (auch Lebendspende) erleichtern und erlauben wollen, als Hilfe für Arme Menschen
– mein Verständnis von Tot passt nicht zur Organspende. Wenn ein Mensch und seine Organe tot sind, dann können sie auch nicht transplantiert werden

Daniel
14 Jahre zuvor

@Doom Nun, selber entscheiden unter Berücksichtigung der aktuellen Lage kann ich schlecht, wenn ich im Koma liege. Ich denke auch nicht, dass sich die allermeisten Ärzte davon beeinflussen lassen würden. Aber diese letzte Entscheidung abzugeben, ist eben ein ziemlich absoluter Kontrollverlust, und dann ist es doch beruhigender, dass da jemand gefragt werden muss, dem man völlig vertraut. Ein Spendeausweis wäre vielleicht als prinzipielle Orientierungshilfe für Angehörige hilfreich, denn man diskutiert das ja nicht unbedingt, sodass Angehörige sich vielleicht nicht sicher sind, wie man dazu steht. Gibt es so eine Option auf einem Spenderausweis? @Marit Organe können nicht transplantiert werden, wenn die Zellen tot sind. Wir sind aber weit mehr als ein Haufen von Zellen, mit dem zusammenbrechen der Gehirnaktivität ist eben unser Denken unser Selbstbewustsein und unsere Identität dahin (selbst wenn man das religiös nicht so sieht, im Körper ist davon jedenfalls nichts mehr). Ein Mensch ist eben ein komplexes System aus einer Unzahl von Zellen, wenn deren zusammenspiel unwiderbringlich zerstört ist, gibt es den Menschen auch nicht mehr. @Christians Ex Das erklärt sich vermutlich… Weiterlesen »

alchemilla
14 Jahre zuvor

ich hab auch einen organspendeausweis und bin bei dkms registriert.
bei all den meinungen hier möchte ich auch nochmal sagen, daß ich das system von österreich und portugal und wohl auch noch einigen anderen ländern wesentlich besser finde, da sich dadurch jeder mit dem thema organspende auseinandersetzen muß, da man ja ohne deutliches nein per ausweis zum organspender wird. hier in deutschland muß doch gar keiner sich die gedanken machen und verschiebt so unangenehme dinge bis zum schluß hinaus und manch ein angehöriger weiß gar nicht, ob sein okay für oder gegen die organspende gewollt war/ist.

Daniel
14 Jahre zuvor

@Doom
Was ich vergessen habe: Ich denke übrigens schon, dass ich der Gesellschaft etwas geben kann, nur denke ich da eben noch an andere Dinge als meine Organe 😉

Clara
14 Jahre zuvor

zu der Aussage „Gott nicht ins Handwerk pfuschen“=keine Organspende und im Extremfall noch nicht mal Blutspende oder BlinddarmOP: Wenn Gott nicht wollte/nicht will, daß Menschen dies tun, warum hat er uns dann denn Verstand gegeben, solche Dinge durchführen zu können?

Manuela
14 Jahre zuvor

Ich habe mich in das Widerspruchsregister eintragen lassen. Ich möchte keinesfalls, dass meine Organe nach meinem Tod verwertet werden, ich lehne auch für mich selbst eine Organtransplantation ab, hätte vermutlich auch mit einer Bluttransfusion Problem (die ich im Notfall aber vermutlich machen würde, meine Ablehnung beruht nicht auf religiösen Gründen, sondern weil ich die Vorstellung, dass fremdes Blut in meinen Adern fließt, einfach grauslich finde). Seitdem ein 64jähriger Säufer 2x hintereinander ein Herz eingepflanzt bekam (nämlich Johannes von Thurn und Taxis), glaube ich nicht mehr an die Objektivität von Organvergaben und möchte daher solches Vorgehen der Medizin keinesfalls unterstützen.

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@ marit: „- mein Verständnis von Tot passt nicht zur Organspende. Wenn ein Mensch und seine Organe tot sind, dann können sie auch nicht transplantiert werden“ Wenn dir bei einem Unfall ein Bein abgetrennt wird – dann ist das Bein eigentlich „tot“, denn es ist keinem Körper mehr zugehörig, das einen Herzschlag hat. Soll man in diesem Fall darauf verzichten, es dir wieder anzufügen? Denn das Bein ist ja nach deinen Kriterien „tot“. Es gibt den Tod, den die Person an sich betrifft (Hirntod), den Tod, der den Körper betrifft (Herztod) und dann der biologische Tod, der Zelltod. Viele Stunden nachdem dein Herz aufgehört hat zu schlagen ist die letzte Zelle deines Körpers tot. @ Daniel: „Ein Spendeausweis wäre vielleicht als prinzipielle Orientierungshilfe für Angehörige hilfreich, denn man diskutiert das ja nicht unbedingt, sodass Angehörige sich vielleicht nicht sicher sind, wie man dazu steht. Gibt es so eine Option auf einem Spenderausweis?“ Ich habe meinen Angehörigen schon immer gesagt, was ich bezüglich Organspende denke. Und zumindest auf dem Schweizer Organspendeausweis kann man angeben, welche Vertrauensperson… Weiterlesen »

misanthropia
14 Jahre zuvor

@ clara: warum hat er uns dann die fähigkeit gegeben, atombomben bauen zu können?

Ich selbst habe auch einen Organspenderausweis und bin bei der DKMS registriert – allerdings bin ich grad bei letzterer skeptisch geworden. man stelle sich vor, irgendso ein thurn-und-taxis-heinz oder sonstwer mit viel geld (in meiner paranoiden kleinen welt ist das ein russischer mafiaboss) braucht dringend ne knochenmarkspende, und meine werte passen genau. ich entscheide mich – aus welchen gründen auch immer – gegen die spende, wer garantiert mir, dass die daten nicht ZUUUUFÄLLIG raussickern und ich eines tages auf offener straße gekidnappt werde? ist natürlich weit hergeholt, aber grade mit dingen, die andere menschen in der irrationalen situation des bedrohten lebens helfen könnten, werf ich ungern um mich….

Mau
14 Jahre zuvor

Ich hab auch einen Ausweis, spende aber ebenfalls nicht. (Abgesehen von Knochenmark oder anderer Lebendspende, dazu wäre ich bereit) Wenn ich tot bin möchte ich nicht, dass mein Körper durch Maschinen dazu gebracht wird weiter zu funktionieren, nur um mich dann (man verzeihe mir die Wortwahl) auszunehmen wie eine Weihnachtsgans. Das hat auch keine religiösen Gründe, ich bin vielleicht einfach nur egoistisch. Mit meinem Tod verbinde ich mein eigenes Ende und das heißt für mich, dass ich eingetütet und beerdigt werde und nicht, dass mein Körper noch über Stunden warm und „lebendig“ gehalten wird um dann alles was man noch brauchen kann aus mir herauszunehmen. Ich bin mit diesem Inventar geboren worden und möchte damit auch wieder die Welt verlassen. Den Gedanken vom aufschnippeln und ausstopfen (und schlampig arbeiten) find ich für mich ganz schlimm. Dennoch finde ich es gut, dass es die Ausweise gibt und denke jeder sollte einen haben, egal wie er sich entscheidet. Der Ausweis macht klar was man will (oder nicht will), und erleichtert auch den Hinterbliebenen die Situation. Wenn ein… Weiterlesen »

murry
14 Jahre zuvor

@clara @misanthropia
Ich verrate euch jetzt ein Geheimnis, aber nicht erschrecken. Also – ihr erinnert euch vielleicht an damals, als euch irgendjemand mitgeteilt hat: Den Weihnachtsmann und den Osterhasen gibts gar nicht. Jetzt müsst ihr ganz tapfer sein: Mit Göttern ist das genauso. Es gibt keinen Jahwe, und keinen Odin und keinen Zeus und auch Camazotz den Fledermausgott der Maya gibts nicht. Und auch nicht Xenu den Herrscher der Galaktischen Könföderation und all die anderen.

tanja
14 Jahre zuvor

meinen ersten hatte ich mit 12, meinen letzten erst vor kurzem ausgefüllt, weil der alte doch schon ganz schön abgegriffen war.
ZUM GLÜCK sind meine Organe keine Volksorgane, sonst hätte ich das Ding auch nicht ausgefüllt, müssen die sich überall reinhängen?

marit
14 Jahre zuvor

turtle
„Denn das Bein ist ja nach deinen Kriterien „tot“.“
Ich habe keine Kriterien genannt, woher weißt du also das das Bein nach meinen Kriterien tot ist?
Ist es nach meinen Kriterien tot, dann stimmt das was du sagst dann kann man es nicht wieder annähen.
Und weißt du was, Ärzte machen das auch nicht weil man keine Toten Organe oder Körperteile wieder annähen oder einpflanzen kann.

yemina
14 Jahre zuvor

Es ist nichts Neues,dass in jeder Zelle alle Informationen des Spenders enthalten sind und der Empfänger sie übernimmt und sich dann über ihm sonst völlig absurde und sonderbare Gelüste und Verhaltensweisen wundert. Die Empfänger von Blutkonserven reagieren z.T.mit heftigen Albträumen und Transfusionszwischenfällen.(Gesunde Abwehrreaktion des Körpers)Wird aber in den seltensten Fällen dokumentiert.Wenn ein Pat.nach einer Transfusion verstirbt,manchmal nach einigen Tagen,manchmal nach Monaten oder Jahren,wird es niemals mit einer empfangenen Bluttransfusion in Verbindung gebracht. Spender und Empfänger gehen eine karmische Verbindung ein.Mir reicht es, mein eigenes Karma zu verarbeiten.Ich will nicht noch das Karma eines mir völlig fremden Menschen mit bearbeiten müssen und will auch ihm nicht zumuten,mein Karma bewältigen zu müssen. Doch was steht letztendlich hinter dieser ganzen Situation?Meiner Meinung nach die Angst vor dem Sterben,dem Ungewissen,Unbekannten.Ich sehe es so:der Körper,Kleid der Seele, ist verschlissen.Wenn ein alter Mantel kaputt ist,trauern wir ihm vielleicht manchmal etwas hinterher,doch wir kaufen uns im nächsten Winter einen neuen Mantel und gut ist es. Von mir bekommt niemand ein Organ(ich habe im Organspendeausweis widersprochen) und ich will auch von niemandem etwas… Weiterlesen »

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@ marit: Aber du sagtest, wenn du tot bist, dann verstündest du nicht, warum man deine „toten“ Organe einem anderen Menschen spenden könne.

Soweit ich deinen Beitrag verstanden habe, gingst du davon aus, dass der ganze gleichzeitig tot ist (d.h. gar keine Organspende wäre möglich).

@ yemina: Ähhh… falsch. Rote Blutzellen enthalten z.B. gar kein Erbgut des Spenders. Und mit Karma musst du mir nicht kommen. Ich bin noch meine Kinnlade am zusammensuchen.

Daniel
14 Jahre zuvor

@Yemina Karmische Verbindung? Natürlich enthält jede Zelle die DNA des Spenders, aber das ist alles andere als „alle Information des Spenders“. Im Bult verschwindet diese DNA ohnehin wieder, da die Zellen vom Empfänger mit der eigenen DNA nachproduziert werden und die Spenderzellen langsam absterben. Bei Organen bleiben sie natürlich erhalten, allerdings bleibt das lokal, die DNA in einer Niere oder so beeinflusst keine Prozesse im Gehirn des Empfängers. Dass die daraus resultierenden Unterschiede in den produzierten Eiweisen Probleme machen, ist klar, deswegen können Organe ja auch abgestoßen werden etc. Wenn man tatsächlich Gehirngewebe produzieren würde, gäbe es zumindest einen Grund für solche Befürchtungen. Da könnte ich mir tatsächlich vorstellen, dass sich Zellen des Spenders etwas anders verhalten als Zellen des Empfängers und das etwas an den Abläufen in seinem Gehirn ändert. Bei ganzen Geweben könnte sogar Information aus dem Gehirn übertragen werden, die ist ja auch in der Vernetzung gespeichert nicht nur in der Aktivität. Das sind aber eher absurde Szenarien… Dass es den Empfängern von Blut oder Organen idR anschließend zunächst nicht so besonders… Weiterlesen »

yemina
14 Jahre zuvor

@54,turtle of doom
„Rote Blutzellen enthalten z.B. gar kein Erbgut des Spenders.“
Woher meinst Du zu wissen dass rote Blutzellen keine Zellinformationen besitzen?Befinden sie sich etwa außerhalb des Körpers?
Dass Dir bei Karma die Kinnlade herunterfällt,hatte ich fast erwartet.Viel Spass beim Zusammensammeln. :-)))

misanthropia
14 Jahre zuvor

@ murry: aha. so what?

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@ yemina: Also, ein paar Proteine und mRNA des Spenders besitzen rote Blutzellen noch. Aber auch die können den Empfänger nicht beeinflussen.

Die Proteine verbleiben mit der Blutzelle, die mRNA ebenso. Und kompostiert wird alles in der Milz. Auch die Bestandteile körpereigener roter Blutzellen schwimmen also nicht frei im Blut herum.

Die Kinnlade habe ich nach dem Aufstehen wieder gefunden. Fehlt mir noch die Feder eines Nagelclips.

@ Daniel: Bei einer möglichen Verpflanzung von Hirngewebe vermute ich eher, dass der Empfänger das neue Gewebe mühsam neu vernetzen muss. Innerhalb des Transplantats ist zwar alles ganz super vernetzt, aber zwischen Empfängerhirn und Spenderhirn müssen nach einem langwierigen Lernverfahren zuerst „sinnvolle“ Synapsen gebildet werden – auf dieselbe Weise, wie auch das normale Hirn lernt und neue Informationen speichert.

Zu einem Schwall von Spender-Kindheitserinnerungen wird es vermutlich nicht kommen, ist jedenfalls meine Meinung 🙂

Fraukie
14 Jahre zuvor

Moin, An Karma kann man glauben oder nicht, ich glaube nicht dran. Für mich ist eine Niere eine Niere und ich halte es für unmöglich, dass irgendwas vom Gedankengut des Spenders mit einer Niere mittransplantiert wird. Blut ist wie bereits von meinen Vorschreibern erörtert immer eine „temporäre Organspende“ die nach und nach den „natürlichen Tod“ stirbt und durch Empfängereigenes Blut nachgebildet wird. Einzig beim Herzen könnte man philosophieren, das hat ein autonomes Nervensystem. Mir persönlich liegt Philosophie allerdings nicht. Das Nervensystem des Herzens ist zur Synchonisierung der Herzaktion da, nicht um Gedanken oder Erfahrungen eines Menschen aufzuzeichnen. Menschen WISSEN es ja wenn sie ein Spenderorgan bekommen. Die Alpträume und gefühlte Verbindung mit dem Spender kommt meines Wissens nach nur bei Leuten mit der Bereitschaft zu spirituellem Denken vor, niemals bei Menschen die einfach nur froh sind ein neues Herz zu haben. Eine Freundin von mir hat eine Spenderlunge, der Mensch starb an einem Autounfall und ohne diese Lunge hätte ihr junges Leben mit nichteinmal 20 Jahren geendet. Da braucht man aus meiner Sicht (und aus… Weiterlesen »

Manuela
14 Jahre zuvor

@turtle: Es ist ein Unterschied, ob ich etwas esse oder direkt in die Adern bekomme. Es gibt viele Verarbeitungs- und Abwehrmechanismen des Körpers, bevor etwas über das Verdauungssystem in das Blut kommt. Außerdem könnten sich im Spenderblut unentdeckte Substanzen, Viren, Gifte etc. befinden, wie bereits vielfach vorgekommen, siehe HIV. Jede Bluttransfusion ist daher ein Risiko. Wenn z.B. der Spender unentdeckt Krebs hat und fremde Krebszellen in meinen Körper eingeschleust werden? Oder wie unlängst vorgekommen, dass Organe eines Krebskranken verpflanzt wurden und trotz schneller Entnahme im Körper der Empfänger Krebs verursachten? Oder Tollwut? Trotzdem ist mein Widerwillen gegen Bluttransfusionen nicht ganz rational, das gebe ich gerne zu. Und im Falle des Falles würde ich mich wahrscheinlich dafür entscheiden, ich habe ja auch schon selber Blut gespendet. Aber Organe würde ich nur meinen Kindern spenden.

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@ Manuela: Ja, ob du etwas isst oder etwas dir injiziert wird ist schon ein Unterschied. Man kann z.B. einige Allergien behandeln, indem man den Allergie-auslösenden Stoff einfach isst (sog. orale Toleranz). Und im Spenderblut befinden sich [b]immer[/b] unentdeckte Viren und Substanzen. Jede lebende Zelle auf der Welt ist von irgendwelchen Viren befallen. Bekannt sind fast nur jene Viren, die medizinisch von Bedeutung sind. Punkt. Ebenso verhält es sich mit Substanzen. Einerseits kann man nie wirklich sicher sein, und andrerseits ist Spenderblut bei allen Rest-Risiken immer noch sehr viel sinnvoller als kategorisch auf Spenderblut zu verzichten. Krebs ist übrigens nicht ansteckend. Ausser du erhältst auf irgendwelchem Weg Krebszellen von einem eineiigen Zwilling, oder du hast eine Immunschwäche (was bei Organempfängern aber nicht selten ist und oft medikamentös bedingt ist). Tasmanische Beutelwölfe werden durch einen übertragbaren Hautkrebs dezimiert. Das liegt daran, dass die wenigen Tiere, die es noch gibt, eben sehr, sehr nahe miteinander verwandt sind. Sozusagen eineiige Zwillinge. An Tollwut sind schon ein paar Organempfänger gestorben, ja. Aber die Fälle kannst du an einer Hand… Weiterlesen »

Wolfram
14 Jahre zuvor

Objektiv betrachtet, ist es unmöglich, daß ein Mensch rein objektiv urteilt.

Und deshalb sage ich NEIN.
Frankreich hat eine Widerspruchsgesetzgebung, die ich ethisch äußerst fragwürdig finde, gerade weil der Mensch sich nicht einfach in Einzelteile und eine irgendwann mal rauspfeifende Seele teilen läßt (ist die Seele krank, krankt der Körper, und umgekehrt), und die Integrität des Menschen in unerträglicher Weise in Frage gestellt wird durch eine Ersatzteil-Gesetzgebung.
Der Tod gehört zum Leben, aber nicht unbedingt unter dem Damokles-Schwert, daß jemand anders meine Organe brauchen könnte… und ich habe vielleicht zwei- bis dreimal zu oft Menschen gesehen, die von den Ärzten aufgegeben waren, aber noch Jahre gelebt haben (nicht nur im sogenannten Wachkoma – und die Frau, die vor einigen Jahren in USA „abgestellt“ wurde, bewegte die Augen, das ist keine Bewußtlosigkeit, wie es behauptet wurde; es war Mord.), was meine Entscheidung bestärkt. Andere mögen das anders sehen.

Christians Ex
14 Jahre zuvor

Also, ich für meinen Teil wäre verdammt happy, wenn jemand mich freundlicherweise „abstellen“ würde, wenn ich im Wachkoma gelandet bin und es auch nicht mehr wahrscheinlich ist, daß ich je wieder ein sinnvolles Leben führen kann.

Fremde Organe und fremdes Blut zu bekommen, ist immer ein „komisches“ Gefühl. Daraus resultierend kann sich die Psyche durchaus schon was basteln, was im besten Fall in Träumen oder Alpträumen, in schlimmeren Fällen aber auch in körperlicher Beeinträchtigung enden kann.

Earonn
14 Jahre zuvor

Schöne Diskussion hier, ausgewogene Meinungen.

Ich habe einen Ausweis und bin in der DKMS. Blutspende geht auf Grund Vorerkrankungen leider nicht.

Für mich ist die Sache einfach: ich würde Organe wollen, also spende ich auch. Das ist mein Verständnis von Solidarität. Dass evtl. Bild-Chefredakteur Diekmann mit meinem Herzen weiterleben dürfte, macht mir zwar auch zu schaffen – aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering. Und ich erfahre es ja nicht mehr.
Im Gegenteil, mir gibt der Gedanke, dass durch meinen Tod anderen Menschen ein schöneres Leben verschafft wird, sogar Trost.

Patientenverfügung ist auch vorhanden, mein Schatz weiß auch, wo er sie findet.

So ein bißchen Vorsorge ist ja nicht schwer. Was dann mit meinem Geld passiert, soll mir egal sein.

Sorry, Würmer. 😉

14 Jahre zuvor

Schöne, sachliche Beiträge hier. Meine Meinung hab ich bereits kundgetan. Ich wäre dankbar für Organe und Knochenmark, die mir oder meiner Familie ein Weiterleben ermöglichen würden. Darum gebe ich meine/meins auch her.

Ich selbst hätte ein Problem mit Armen oder Gesicht von anderen Menschen. Das könnte ich mir momentan überhaupt nicht vorstellen. Mag sein, dass es anders ist, wenn man eben ohne Arme ist oder das Gesicht völlig entstellt, aber das ist so etwas, da würde meine Psyche eher nicht mitmachen.

turtle of doom
14 Jahre zuvor

[url]gerade weil der Mensch sich nicht einfach in Einzelteile und eine irgendwann mal rauspfeifende Seele teilen läßt (ist die Seele krank, krankt der Körper, und umgekehrt), und die Integrität des Menschen in unerträglicher Weise in Frage gestellt wird durch eine Ersatzteil-Gesetzgebung.[/url]Ich frage meine Leber mal ob sie sich gestört fühlt dadurch, dass ich bislang meine Seele meiner Freundin und anderen Mitmenschen gespendet habe, aber noch keinen Teil meiner Leber. [url]und ich habe vielleicht zwei- bis dreimal zu oft Menschen gesehen, die von den Ärzten aufgegeben waren, aber noch Jahre gelebt haben (nicht nur im sogenannten Wachkoma – und die Frau, die vor einigen Jahren in USA „abgestellt“ wurde, bewegte die Augen, das ist keine Bewußtlosigkeit, wie es behauptet wurde; es war Mord.)[/url]Aber hier fragt sich, was ein „Leben“ das überhaupt noch ist – mit fast vollständiger Lähmung und mit einem bisschen Restbewusstsein. Und übrigens werden hoffnungslose, mehr oder weniger hirntote Menschen eher am Leben erhalten, weil Spitäler, Pfleger und Ärzte daran verdienen. Wenn jemand stirbt, verdient nur Tom. 😉 Terri Schiavo war in einem persistent… Weiterlesen »

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@ SusiP:

Bei der Transplantation eines Gesichts wird nur die Haut übertragen. Was aber ein menschliches Gesicht ausmacht, sind aber Muskeln, Fettpolster und schleisslich die Schädelknochen. Trotz gleichem Haut-„Überzug“ sieht das Gesicht dann ganz anders aus als jenes des Spenders.

Ich mag solche Diskussionen übrigens auch. Ich mag Argumente, die von einer anderen Sichtweise zeugen. Aber solche, die auf Unwissenheit basieren, eher nicht 🙂

kall
14 Jahre zuvor

@61
Obwohl ich ansonsten im Großen und Ganzen mit Dir konform gehe, muss ich beim Krebsthema als Betroffnener widersprechen. Krebs an sich ist sicher nicht ansteckend, aber wenn Organe eines Krebskarnaken übertragen werden, die potentiell Metastasen enthalten könnten, besteht schon eine nicht zu unterschätzende Gefahr, dass diese zum einen im Empfänger weiterwachsen und zum anderen auch im Empfänger weiter streuen und damit andere Organe befallen. Daher kommen Menschen mit metastasierenden Krebserkrankungen auch nicht als Organspender in Frage, was übrigens etliche Organspender, die an Krebs erkrankt sind, nicht wissen. Diese sollten normalerweise ihren Spenderausweis korrigieren. Solange die Mestastasenfreiheit nicht belegt ist, sollte man gar keine Organe spenden, bei belegter Metastasen- und Rezidivfreihet sollte zumindest das primär betroffene Organ ausdrücklich von der Spende ausgenommen werden, um Empfänger nicht zu gefährden.

kall
14 Jahre zuvor

Sorry ich meinte natürlich einen _Krebskranken_

Dredd
14 Jahre zuvor

Nur um meine obige Aussage zu korrigieren: Meine Bedenken sind weitgehend aus dem Weg geräumt, da ich nicht genau genug gelesen habe. Lediglich aus Geweben, allerdings NICHT aus Organen, könnten Arzneimittel hergestellt werden. Wenn ich weiterhin Bedenken wegen der Herstellung von Medizinprodukten hätte, könnte ich schlicht die Entnahme von Geweben ausschließen. Mit der Transplantation hätte ich ja keine Probleme.

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@ kall: Ähhhh nein. Krebszellen sind in erster Linie immer noch Zellen eines Individuums – der einzige Unterschied zu den normalen Zellen ist, dass sie sich unkontrolliert vermehren. Und als solche werden sie vom Immunsystem des Empfängers ebenfalls abgestossen.

Wenn es schon nicht möglich ist, dass man einfach so Organe verpflanzt (auch wenn Spender und Empfänger der gleiche HLA-Genotyp haben, gibts Abstossungsreaktionen!), dann werden körperfremde Krebszellen ebenso bekämpft.

Hier gibts etwas zu lesen über die paar extrem seltenen Fällen, wo unter Menschen Krebs übertragen worden ist: http://yarchive.net/med/cancer_transmission.html (ist eine alte Quelle von 1998, aber sagt im Prinzip, was eine „Infektion“ mit Krebs verhindert). Und nach Morath et al. (Transplantation, 2005) entstehen in 0.02 bis 0.2 % aller Organempfänger bösartige Wucherungen, die von einem Spenderorgan stammen. Also alles in allem überwiegen die Vorteile eines Spenderorgans das Krebsrisiko.

kall
14 Jahre zuvor

Nun, die in der Regel durchgeführte Immunsuppression hilft auch den Krebszellen, vielleicht solltest Du mal bei den Richtlinien für die Organspende nachlesen.
z.B. Zitat aus einem Artikel des KID (Krebsinformationsdienst):
„Organe von verstorbenen Krebspatienten werden nicht zur Transplantation zugelassen. Ausnahmen können höchstens zellfreie Gewebe wie etwa die Augenhornhäute sein. Lag die Erkrankung des Patienten schon lange vor dem Tod und galt er als geheilt, sind eventuell Einzelfallentscheidungen denkbar “

siehe auch z.B. http://www.organspende-info.de/organspende/haeufig-gestellte-fragen/#index3

Organe von Patienten mit mestastsierenden und akuten Krebserkrankungen sind eindeutig _nicht_ zugelassen. Ausnahmen können von Ärzten evtl. zugelassen werden, wenn anhand der Krankengeschichte des Verstorbenen klar ist, dass ein Risiko für den Empfänger ausgeschloassen werden kann.

kall
14 Jahre zuvor

Btw. ich habe mich erkundigt, _weil_ ich zwar eigentlich spendebereit bin aber potentielle Empfänger nicht gefährden möchte.

Simon
14 Jahre zuvor

Ich finde es auf jeden Fall interessant: Da lehnen Menschen den Empfang von Organen und sogar Blut ab mit der Begründung, sie hätten Angst vor unentdeckten Krankheiten.

HIV tötet in Jahren, Tollwut ebenfalls. Krebs auch. Selbst heftige Hepatitis-Formen geben einem im schlechtesten Fall noch Monate.
Ein hoher Blutverlust bei einer OP tötet dich noch auf dem OP-Tisch, also im Zweifel binnen Minuten.

Da fällt mir ein: Ich sollte man wieder Blutspenden gehen…

Viele Grüße
Simon

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@ kall: Ja, das ist eine Vorsichtsmassnahme, die auch vernünftig ist. Indem man Personen mit (metastasierenden) Krebserkrankungen ausschliesst, verringert man den Pool an verfügbaren Organspendern auch nicht wirklich.

Die Immunsuppression an sich ist schon ein genug grosses Problem. Da wäre für mich die mögliche Krebsgefahr nicht so dramatisch. Und übrigens kann jeder Mensch den Empfang eines Organs ablehnen – deshalb musst du dich eigentlich nicht um die Gesundheit der Empfänger kümmern. Es soll ja Menschen geben, die ohne lebensrettendes Blut glücklicher leben.

@ Simon: Ähhh… Tollwut? Nach einem Biss durch ein tollwütiges Tier hat man im besten Fall immer noch 2-3 Tage Zeit, um sich impfen zu lassen. Aber danach geht es rapide bergab mit dem Hirn 🙂

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@ mich selbst:

„Die Inkubationszeit – also die Periode zwischen der Infektion und den ersten, grippeartigen Symptomen – beträgt meist zwischen ein und drei Monaten. Es wurden jedoch auch Inkubationszeiten von mehreren Jahren beschrieben.“

Äh, ich sollte auch wieder mal etwas lesen anstelle nur kommentieren…

14 Jahre zuvor

Wenn ich mir die Kommentare hier so durchlese, sehe ich eigentlich, dass sich die Frage ganz anders stellt. Nicht, „soll man spenden oder nicht“ – sondern es ist bei vielen Verweigerern die Frage nach der Seele und wo sie hingeht, wenn der Körper „zerlegt“ wird. Das Gefühl, dass man mit der Abgabe des Organs auch seine Seele verliert, dürfte bei vielen vorrangig sein. Insbesondere bei der keramisch…karmischen Fraktion. Eine Antwort habe ich auch nicht, das muss jeder mit seinem Glauben (oder dem nicht vorhandensein desselben) ausmachen. Mich persönlich stört am meisten, dass ich kein Mitspracherecht habe, wer meine Organe nach meinem hoffentlich späten Ableben bekommt. Ich habe einen recht strikten Kodex nach dem ich lebe – und für mich ist die Vorstellung recht schwierig, dass möglicherweise jemand wie Ackermann oder Merkel eins meiner Organe erhält und weiter Unheil verbreiten kann, weil ich ihm das Leben ermöglicht habe. Andererseits: Die Welt geht wie sie will und nicht wie ich sie gerne hätte. Ich denke, in der Welt, die ich für richtig halte, würden sich sehr viele… Weiterlesen »

14 Jahre zuvor

@Turtelchen: Lass datt deinen Prof nich sehen, der wird dir erstmal die Hammelbeine langziehen. Sezten, sechs. Das wusste ja sogar ich 😉

Was mich immer noch ins grübeln bringt, was mit MIR passiert, wenn ich tot bin.

Was macht das Menschsein aus? Wann endet es?

Ich glaub, ich werd reich, wenn ich das allgemeingültig beantworten kann.

Oder ne Religionsstifterin *g*

Wolfram
14 Jahre zuvor

@turtle of doom: sag mal – du bist ganz schön eifrig. Missionierst du? [quote][url]gerade weil der Mensch sich nicht einfach in Einzelteile und eine irgendwann mal rauspfeifende Seele teilen läßt (ist die Seele krank, krankt der Körper, und umgekehrt), und die Integrität des Menschen in unerträglicher Weise in Frage gestellt wird durch eine Ersatzteil-Gesetzgebung.[/url]Ich frage meine Leber mal ob sie sich gestört fühlt dadurch, dass ich bislang meine Seele meiner Freundin und anderen Mitmenschen gespendet habe, aber noch keinen Teil meiner Leber.[quote] Willst du mich vera**en? Dann sags doch deutlich, was du von Menschen hältst, die nicht deine hochheilige Meinung teilen. Die Ersatzteilideologie gaukelt uns vor, wenn ein Organ es mal nicht mehr tut, dann kann man’s ersetzen, dafür nimmt man dann einen Sterbenden auseinander. Niere von Sepp, Leber vom Hans, Herz von Emmi, vielleicht das Hirn von Gerhard, und dann bist du wieder gesund? So funktionierts aber nicht. Der Mensch ist keine Maschine. Beim Auto kann man den Motor und das Getriebe austauschen, und die Kiste läuft wie neu. Der AT-Mensch ist und bleibt… Weiterlesen »

marit
14 Jahre zuvor

@ turtle:
„“@ marit: Aber du sagtest, wenn du tot bist, dann verstündest du nicht, warum man deine „toten“ Organe einem anderen Menschen spenden könne.
Soweit ich deinen Beitrag verstanden habe, gingst du davon aus, dass der ganze gleichzeitig tot ist (d.h. gar keine Organspende wäre möglich).“

Du solltest vor dem antworten die Kommentare mal genau lesen und nicht Dinge behaupten die nie geschrieben wurden:
mein Verständnis von Tot passt nicht zur Organspende. Wenn ein Mensch und seine Organe tot sind, dann können sie auch nicht transplantiert werden

Anonym
14 Jahre zuvor

@schildkröt Du verstehst es offenbar nicht wirklich. Eine metsastasierende Krebserkrankung mit evtl. Restzellen in einem transplatierten Organ gefährdert nicht nur das Organ selbst sondern den gesamten Empfänger, da sich die Metastasierenden Zellen auf den Weg durch eben diesen machen werden und vom supprimierten Immunsystem auch nicht effektiv aufgehalten werden. Dass durch diese Vorsichtsmaßnahme die Zahl der möglichen Spender nicht wesentlich verringert ist nur bedingt richtig. Du solltest Dich vielleicht mal informieren, wie hoch der Anteil der Bevölkerung ist, der im Laufe seines Lebens mit einer Krebsdiagnose konfrontiert wird (47,3% der Männer und 38,3% der Frauen). Das ist zugegeben den meisten nicht bewusst, da das Thema in der Öffentlichkeit ziemlich verzerrt wahrgenommen und tabuisiert wird. Und um dem zuvor zu kommen: Ja, ein Teil von denen kommen trotzdem als Spender in Frage, aber davon zu reden, dass dies den Pool von möglichen Spendern nicht _merklich_ reduziert, ist sicher nicht gerechtfertigt. Und glaub mir, ich weiß wovon ich rede, sowohl was meine Ausbildung, als auch was das persönliches Verhältnis zum Thema betrifft. Nichts desto trotz bin ich… Weiterlesen »

VIOLETTA
14 Jahre zuvor

An alle
Danke für die interessanten und sachlichen Kommentare. Das ist nicht selbstverständlich. Ich glaube, wir können noch 200 Meinungen schreiben und lesen und kommen doch nicht zur allgemein gültigen „Erleuchtung“ und das ist auch gut so -(ausser vielleicht mit der Tante-Jay-Religion, wer weiss).
Ich habe viel gelernt und Stoff zum Nachdenken.
VIOLETTA

Christians Ex
14 Jahre zuvor

[quote]Wenn jemand wegen seiner Auferstehung seine Organe beisammen halten will, ist das eine Sache.[/quote]
Wobei ich aber auch wieder nicht verstehe, wieso eigentlich. Die Leich‘ vergammelt doch. Oder wird eingeäschert. Die Seele sollte sich doch beizeiten davongemacht haben von der zunehmend unappetitlichen Szenerie.

Jeder Mensch, der nicht ideologisch völlig verblendet ist, sollte eigentlich gewahr sein, daß am Tage der Auferstehung so oder so nur Staub übrig ist – der im Übrigen von Mutter Erde bis dahin auch schon wieder mehrfach recycelt worden sein dürfte.

Anita
14 Jahre zuvor

Die Tochter der Nachbarn ist schon krank auf die Welt gekommen. Sie hat schon sehr frueh eine Spenderniere gebraucht. Jetzt ist sie erwachsen und die einzige Freude ihrer Eltern, nachdem ihr kerngesunder Bruder durch einen Skiunfall ums Leben kam.
Wie koennte ich keinen Organspenderausweis besitzen?

@turtle
14 Jahre zuvor

Erst vor relativ kurzer Zeit gab es in Deutschland einen Fall, da wurden die Organe eines jung an einem Unfall Verstorbenen auf diverse Empfänger aufgeteilt. Dann stellte sich heraus, dass derjenige an einer äußerst seltenen Krebsform litt. Obwohl die Organe sofort wieder entfernt wurden, sind etliche der Empfänger in der Zwischenzeit an diesem Krebs verstorben. Das ist aber nicht der Grund, warum ich für mich Organspenden ablehne. Ich möchte einfach nicht mit fremden Teilen leben, zum Glück bin ich nicht in der Lage, dies entscheiden zu müssen. Die einzigen Menschen, für die ich spenden würde, sind meine Kinder.

14 Jahre zuvor

Ich habe meinen Ausweis immer dabei. Ich bin auch für die totale Resteverwertung, solange ich damit auch nur ein Leben retten oder entscheidend verlängern kann.

Als Toter habe ich nichts mehr vom Körper und es ist mir dementsprechend egal, was damit geschieht.
Nein – nicht ganz – ich habe verfügt, das ich am Ende verbrannt und in die Asche in einem anonymen Urnenfeld bestattet wird.
So will es die gesamte Familie, denn keiner will dem anderen zur Last fallen und wir werden in absehbarer Zeit mangels Nachkommen sowieso aussterben

Carmen
14 Jahre zuvor

Da hat sich wirklich eine gute Diskussion entwickelt.

Mir erscheint der Gedanke komisch, daß nach meinem Tod irgendwo meine Leber weiter arbeitet, meine Lunge weiterhin Sauerstoff reinholt, das Herz schön artig pumpt…also wäre ich dann teilweise noch am Leben…irgendwie…falls ich mich doch mal für Organspende entscheide.

look like death warmed up
14 Jahre zuvor

Wichtiges Thema! Schön, dass es hier angesprochen wird!
Liebe Leute, habt keine Angst und legt Euch auch einen Organspendeausweis zu!

gaetane
14 Jahre zuvor

nun, für mich persönlich habe ich diese entscheidung vor langer zeit getroffen. und ich habe auch niemandem in meinem umfeld im unklaren darüber gelassen, wie ich mir das vorstelle- nicht nur die organspende, sondern alles rund um den tod. so habe ich das vertrauen darin, dass in meinem sinne entschieden wird.

ich werde genau so gehen, wie ich gekommen bin. nix gegen eine autopsie, sofern nötig- aber sonst gibts von mir nur das, was ich auch lebend ohne größeren eingriff geben kann.

gründe wurden hier schon genügend genannt- bei mir sinds nicht unbedingt karmisch-keramische 😉 schönen dank an tante jay für den gewollten freudschen verwichsler, den werd ich mir merken….

schönen abend an euch
gaetane

14 Jahre zuvor

@Wolfram: Du irrst, es gibt in der Tat ein „bisschen hirntot“. Den allfälligen Politikerkalauer erspar ich uns an der Stelle mal, aber es gibt Situationen, wo große Teile des Hirns abgestorben sind, die sind sogar vom Körper schon abgebaut, weil tote Zellen ein Gesundheitsrisiko sind. „Leben“ tut der Körper, weil hier die sog. Basalfunktionen noch aufrecht erhalten werden können. btw. war die Diskussion bislang ziemlich sachlich im Austausch zwischen Pro und Contra – es nutzt keinem, wenn du jetzt unsachlich wirst. 😉 Aber alles, was den Menschen ausgemacht hat, sein Charakter, sein unverwechselbares Charisma, das ist nicht mehr da. Es ist eine reine Bio-Maschine, die liegt und atmet, die die zugeführte Nahrung verdaut und ausscheidet. Mehr nicht. Die Kardinalfrage ist wirklich die: Ist das Leben? Leben in dem Sinne, dass dort eine Seele ist? Oder hat die Seele, so es sie gibt, den Körper bereits verlassen und man hält eine leblose Hülle mit aller Gewalt am Leben? Bei den Patienten mit apallischem Syndrom wirst du im EEG nichts finden, was auch nur im entferntesten auf… Weiterlesen »

14 Jahre zuvor

Auf jeden Fall sollte man einen Organspender-Ausweis haben. Was soll man mit den Organen, wenn man tot ist??? Sicher ist es keine schöne Vorstellung, aufgeschnitten und ausgeweidet zu werden. Aber das passiert ja erst, wenn x mal getestet wurde, dass man nicht mehr selbständig atmet! Ich war selbst einmal im Krankenhaus dabei, als man mehrmals bei jemandem die Beatmung ausgeschaltet hat, um zu prüfen, ob er nicht doch noch spontan selbst atmet. Erst als feststand, dass er wirklich hirntot ist und nicht mehr zurückkommt, wurde alles für die Organspende veranlasst.
Bei der DKMS (Deutsche Knochenmark-Spenderdatei) bin ich übrigens auch, ebenfalls eine gute Sache. Wie gesagt, ist sicher alles nicht angenehm oder schön vorzustellen, aber: Ich denke einfach, wenn ich todkrank bin und auf die Spende und Großmütigkeit von jemand anderem angewiesen, dann hoffe ich doch auch, dass jemand das für mich tut. Und somit bin ich auch bereit, das für jemand anderen zu tun. Ist also gar nicht so uneigennützig 🙂

Christians Ex
14 Jahre zuvor

Es ist allerdings auch eine subjektive Einstellungssache.

Nehmen wir an, ein bis dato gesunder Mensch hat einen Unfall und ist fortan schwerstbehindert in einer Weise, die er als gesunder Mensch sofort als „nicht lebenswert“ bewertet hätte.
Hat er nun noch das Bewusstsein, die Situation wahrzunehmen, zu bewerten und zu vergleichen, wird es ihm sicher ein Grauen sein, noch zu leben. Hat er aber dieses Bewusstsein nun [i]nicht[/i] mehr, sieht die Sache ganz anders aus.

Ich meine, es wäre in einem Experiment gewesen, daß einem Probanden ein Arm „abgeschaltet“ wurde. Nur eine kleine Schalte in Gehirn. Derjenige konnte seinen Arm nun nicht nur nicht mehr bewegen – es war ihm überhaupt nicht bewusst, da einen zu besitzen! Völlig ausgeblendet.
Reichlich grauselig.

14 Jahre zuvor

@Christians Ex: Die Frage ist dann, warum wird ein Körper noch am Leben gehalten, wenn doch das, was den Menschen ausgemacht hat, nicht mehr da ist? Fall 1: Man hat das Locked-in-Syndrom. Völlig wach, aber bewegungsunfähig und nicht kommunikationsfähig. Man bekommt alles mit, aber kann sich nicht äußern. Noch nicht mal mit den Augen zwinkern. Horrovorstellung, aber es gibt Situationen, da kann das vorkommen. Will ich dann noch leben? Mein Körper ist dann nicht „ausgeblendet“ – er ist da, ich kann ihn nur nicht bewegen. Es ist mir bewusst, dass ich einen hatte, ich liege nur da und starre die Decke an und bin mir mir und meinen Gedanken alleine. Mach dir bewusst, dass dein Leben aus einer Vielzahl von Kommunikationsvorgängen besteht, die von jetzt auf gleich weg sind ohne dass du das ersetzen kannst. Wie würdest du entscheiden? 2. Fall: Koma. Die Leute bekommen nix mehr mit, weil nix mehr da ist, was noch etwas mitbekommen könnte. Der Mensch ist schon tot, nur die Hülle ist noch da. Warum diese noch am Leben erhalten?… Weiterlesen »

Anonym
14 Jahre zuvor

Eine Menge Gedanken gehen mir dazu durch den Kopf… Ich sehe mich als Christ, und dazu zählt auch der Glaube an ein „Danach“. Zur Vorstellung des Jenseits gehört auch, dass man dort von allen Krankheiten und Gebrechen befreit ist. Kaum jemand stellt in Frage, dass dazu auch Gliedmaßen und Organe gehören, die man durch Krankheit oder Unfall (oder auch im Krieg) verloren hat. Warum aber sollte dann die Organspende ein Problem sein? [quote]Mir erscheint der Gedanke komisch, daß nach meinem Tod irgendwo meine Leber weiter arbeitet, meine Lunge weiterhin Sauerstoff reinholt, das Herz schön artig pumpt…also wäre ich dann teilweise noch am Leben…irgendwie…falls ich mich doch mal für Organspende entscheide.[/quote] Ja, der Gedanke ist komisch. Zu komisch, um ihn zu verdrängen. Für mich überwiegt letztendlich das Positive daran. Genauso hat mich der Gedanke irritiert, dass irgendeinem absoluten Ar***loch möglicherweise mit einem von meinen Organen geholfen werden könnte. Auf der anderen Seite steht die Vision einer jungen Familie, die vielleicht dank meiner Organspende nicht den Vater viel zu früh verliert. Beides sind unwahrscheinliche Extreme – die… Weiterlesen »

Zero the Hero
14 Jahre zuvor

Sachen, die man nicht hören möchte:
bei der Notarztbehandlung einen Rettungssani rufen hören „Leute, er hat *doch* einen Organspenderausweis!“ 😉

Solange aber gepfuscht wird wie hier
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Datenpanne-fuehrt-zur-ungenehmigten-Organentnahme-in-Grossbritannien-974937.html

ist etwas G`schmäckle nicht auszuschließen.

turtle of doom
14 Jahre zuvor

Ich melde mich wieder einmal.

Und sollte all die alten Rückfragen an mich einmal beantworten… 😛

Wie mein Herz 110 Jahre schlagen kann? Ich sterbe mit 50, und es schlägt in einem recht jungen Empfänger weiter. Ich finde diesen Gedanken einfach sehr schön.

Da hilft es auch, das Herz nicht nur als Blutpumpe, sondern auch als etwas „seelisches“ zu sehen.

Daniel
14 Jahre zuvor

1) Einzuschätzen, wie es Patienten mit Locked in Syndrom geht, ist sehr schwierig. Von sich selbst ausgehend erwartet man, dass das eine sehr schlimme Situation ist. Tatsächlich gibt es aber neuere Erkenntnisse, dass es diesen Menschen psychisch gar nicht so schlecht geht, da ihnen das Umfeld, dass sie noch haben, sehr positiv gegenübertritt.
Ein interessantes Interview zu dem Thema: http://www.zeit.de/2009/28/Gedanken-Interview-Birbaumer

2) Im Wachkoma ist die Großhirnrinde nicht mehr aktiv, d.h. der Teil unseres Gehirns wo unser rationales Denken und Bewusstsein verankert ist. Es ist aber wohl nicht völlig ausgeschlossen, aus einem solchen Koma auch wieder zu erwachen. Eine Verletzung kann zum Zusammenbruch der Aktivität in der Großhirnrinde führen ohne dass diese völlig zerstört wäre. Jemanden in diesem Zustand am Leben zu erhalten ist damit schlimmstenrfalls Nutzlos. Man kann natürlich der Meinung sein, dass man mit den Folgen der Hirnschäden nicht leben will, so man wieder aufwacht. Außerdem ist es sicher für Angehörige auch hilfreich, irgendwann abzuschließen, wenn wirklich keine Hoffnung mehr besteht.

Agamemnon
14 Jahre zuvor

Ich spende nicht. Ich will kein Ersatzteillager sein und offen gesagt kann ich der Menschheit nicht genug vertrauen, um irgendeinem von ihnen meine Organe zu überlassen, damit derjenige den ich niemals kennenlernen kann dann noch 15 Jahre länger lebt und was weis ich was anstellt mit sich, seinem Leben und meinen Organen.

In der eigenen Familie ist das vielleicht was anderes, aber für Fremde gibts bei mir absolut nix zu holen!

…in meiner Patientenverfügung steht außerdem, dass ich auch keine Fremdorgane haben will, so ist es konsequent und trotzdem gerecht.

Christians Ex
14 Jahre zuvor

[quote]Genauso hat mich der Gedanke irritiert, dass irgendeinem absoluten Ar***loch möglicherweise mit einem von meinen Organen geholfen werden könnte. Auf der anderen Seite steht die Vision einer jungen Familie, die vielleicht dank meiner Organspende nicht den Vater viel zu früh verliert.[/quote]
Warum nicht beide?
Herz, Lunge, zwei Nieren, Leber,…

Würde es mich treffen, ich wäre dankbar und würde den lebensrettenden Neuankömmling willkommen heißen.

Tscha
14 Jahre zuvor

Hallo zusammen, ich finde es ein wenig erschreckend, wie hier mit Halbwissen verbissen diskutiert wird. (Glaubens- und Ethik-Bedenken mal ausgenommen.) Hier ist nicht einmal der Name „Eurotransplant“ für Organspenden in Leiden gefallen, hier ist nicht einmal das Wort Transfusions- bzw. Transplantationsgesetz gefallen. Keiner hat eine Ahnung über Zertifizierungsverfahren der Spenderdateien, Entnahme-und Transplantationskliniken. Hier wird spekuliert, wer sich was vom Spender einfangen könnte, ohne jegliches Wissen darüber, welche Voraussetzungen ein Spender überhaupt erst mit sich bringen muss, seien es Organ-, Blut- oder Stammzellspenden, welche Untersuchungen des Spenders, so weit als menschenmöglich, Übertragungen von Erkrankungen vermeiden helfen sollen. Hier wird sogar darüber fabuliert, seine Daten als Stammzellspender könnten zuuufällig an den erkrankten Mafiapaten gelangen. (Wenn da Bedenken bestehen, sollte sich dieser potenzielle Spender mal dringend bei seiner Datei informieren, wie solche Suchen nach Spendern überhaupt ablaufen!) Das Schlimmste, und dass kommt leider auch bei meiner Arbeit immer wieder vor, sind Aussagen: „Ich spende aber nicht für xxxxxx!“ xxxxxx steht hier für den Mafiapaten, den Türken, den Kurden, den Palästinenser, den Israeli, den Deutschen, den Schwarzen, den Weissen,… Weiterlesen »

Tscha
14 Jahre zuvor

Achja und noch was!

Wenn ich an einem Unfall vorbeikomme, bei dem jemand meine lebensrettenden Maßnahmen benötigt, bitte ich ihn auch nicht erst um ein polizeiliches Führungszeugnis oder bitte ihn erst, darauf zu schwören, fürderhin und in aller Zukunft ein gottgefälliges Leben zu führen.

Und ob ich jetzt mit meinen Organen in meinem Leben irgendeinen Mist baue, oder vielleicht ein anderer mit meinen Organen weiter leben kann und Gutes tun kann, liegt nicht so sehr in meiner Hand. Aber wenn ich Organspende verweigere, erlaube ich nicht nur evtl. das Böse, was irgendwer tun könnte, sondern verhindere erst recht das Gute, was der andere Mensch noch tun könnte und was er für seine Freund und Familie bedeutet.

Tscha
14 Jahre zuvor

– eralube + verhindere
;-))

14 Jahre zuvor

@Tscha: Aber du gestehst den Leuten doch das Recht zu, ihre Meinungen und auch ihre Ängste zu äußern? Ok, die Bemerkung war rhetorisch, denn du tust es nicht. Wenn jemand Angst hat, dass der Mafiaboss aufgrund eines Datenverlustes (der, egal welche Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, immer vorkommen kann), dann ist das eine Sache, die man ernst nehmen sollte und die Leute da abholen, wo sie stehen. Wenn jemand Angst hat, dass seine Organe zugunsten „lebenswerteres“ Lebens, also „wertvollerer“ Mitglieder der Gesellschaft entnommen werden, dass man ihn verrecken läßt, um einen Politiker, Adligen (ich erwähne hier mal Thurn und Taxis) oder wasweißichnichtnoch zu retten, dann muss derjenige, der was von ihm will und das sind hier die Organbanken, auf diese Ängste eingehen. So wie du jedoch auf diese Leute einschlägst, ihnen Unkenntnis vorwirfst, so behinderst du selbst dein Anliegen. Denn die Ängste, die die Leute haben, wirst du ihnen so nicht nehmen, im Gegenteil, du schreibst das ganze aus einem Habitus heraus, der sagt „ich bin besser informiert, ihr Idioten“ und machst dadurch die Leute nieder. Wer… Weiterlesen »

kevin
14 Jahre zuvor

Tja, leider wollen sie die Organe von Schwulen ja nicht. Ich hab trotzdem nen Ausweis…

JohnB
14 Jahre zuvor

Was bis jetzt nur einmal kurz angesprochen wurde ist der Fall der Patientenverfügung.
Ich bin vor einigen Jahren in die Situation gekommen den Ärzten gegenüber eine Aussage zu treffen, wie im Falle eines Vesagens meiner Körperfunktionen weiter verfahren werden soll (Reanimation, etc.), da mein Ableben zu befürchten stand. Bis zu diesem Tage war ich (Motorradfahrer;-) überzeugter Organspendewilliger. Nun, ich überlebte die Angelegenheit und habe mir im Nachhinein natürlich Gedanken über eine schriftl. ausformulierte Patientenverfügung gemacht und mit Schrecken den Widerspruch gesehen, der dabei auftreten kann. Nämlich dass ich in einem Zustand bin in dem ich nicht mehr länger Leben möchte oder in dieses zurückgeholt werde, dies aber getan wird um die Möglichkeit zu haben Organe zu entnehmen.
Ich bin daher, im Moment, einer der unentschlossenen.
Ich hoffe Ihr konntet meiner Situationsbeschreibung folgen. Ist ein bißchen schwer so etwas zu erklären.

14 Jahre zuvor

Hallo da draussen,

ich bin schon geraume Zeit dabei, sowohl mit einem Organspende-Ausweis in der Brieftasche, als Blutspender und auch in der DKMS. Eine gute Sache, wie ich finde. Dreimal kam es schon zu DR-Typisierung und einem Patienten konnte ich schon helfen. Allerdings kenne ich ihn (noch) nicht. Die zwei Jahre Kontaktsperre sind noch nicht um…

Gruss Woody

Tscha
14 Jahre zuvor

Tante Jay, glaube mir eins. Ich hole jeden Tag, jede Minute meines Arbeitslebens die Leute da ab, wo sie stehen.
Ich gestehe ihnen alle Bedenken zu, die sie haben und versuche sachlich aufzuklären und niemanden zu überreden.

Und auch da, wo mir Vorurteile bis hin zu Rassismus entgegenschlagen, habe ich den Empfänger im Hinterkopf und die freie Entscheidung jedes einzelnen Spenders im Bewußtsein.

Hier aber bin ich privat und vertrete keinerlei Organisation, sondern vertrete meine eigenen Überzeugungen, die ich dann auch so darstellen möchte, wie ich sie im Berufsleben nicht äußern darf.

Christians Ex
14 Jahre zuvor

@Tscha
Das Halbwissen und Unwissen ist nun einmal da, da machste nix dran, das wirst du nie ausrotten können.
Was du aber tun kannst: weiter Halbwissen und Unwissen unermüdlich beseitigen. Jeder gewonnene Spender kann ggf. mehrere Leben retten. Aber dafür wirst du Geduld und Ruhe brauchen.

Irgendwelche blöden Rassisten können ja in diese eine Berkungszeile ihr Sprüchlein hinschreiben. Lass sie doch.
Der äußeren Hülle entnommen sehen die Bauteile alle so gleich aus, wie wir doch alle sein sollten…

yemina
14 Jahre zuvor

Ich habe in meinem Berufsleben mehrere Pat. erlebt die jahrelang unter der Diagnose apallisches Syndrom,hoffnungslos, geführt wurden, erlebt.Einige waren im Pflegeheim untergebracht,einige waren in häuslicher Pflege. Diejenigen aus der häuslichen Pflege waren in der Lage zu essen.Einer davon konnte sogar Klavier spielen. Sie hatten alle wiederholte Krankenhausaufenthalte bei uns und waren zum Teil sehr aggressiv und hatten massive Kontrakturen.Ich erzählte ihnen immer welchen Tag mit Datum wir hatten und wie das Wetter war und stellte mich bei jeder Handlung an ihnen mit meinem Namen vor.Meine Kollegen fanden es blöd,mir war es wichtig. Diese Pat.entspannten sich bei der Nennung meines Namens.Die Kollegen verstanden es nicht,es war ja in ihrer Denkweise nicht vorhanden,dass diese Menschen etwas mitbekommen. Wenn diese Menschen nach Monaten wieder im KH waren und mich und meine ezwas markante Stimme und meinenn Namen hörten,entspannten sie merklich.Ich will damit nicht meine Fähigkeiten im Umgang mit Pat mit apallischem Syndrom hervorheben.Mir geht es darum zu zeigen,diese Menschen werden in eine Schublade geschoben aus der sie selten wieder hervorkommen können. Es wird auch wunderschön in dem Buch“Schmetterling… Weiterlesen »

14 Jahre zuvor

@yemina: Welchen Sinn sollte das haben, dass ein junger Familienvater stirbt? Oder auch die Mutter? Welchen Sinn hatte es, dass die Mutter auf dem Beifahrersitz durch einen von der Brücke geworfenen Stein gestorben ist? Ich sehe darin keinen Sinn. Ich glaube auch nicht, dass Gott einen so schlechten Humor hat. Immer vorausgesetzt, es gibt ihn 😉 Nicht alles im Leben ist Vorsehung, wär ja auch langweilig und außerdem gefährlich. „Och nö, ich muss mich nicht benehmen, ist ja alles vorherbestimmt, isch kann doch nix dafier.“ Wir haben einen eigenen Willen und eine eigene Handlungsfähigkeit. Auch wenn Psychologen immer wieder versuchen, das Gegenteil zu beweisen. Und infolgedessen haben wir auch sowas wie Verantwortung. Für uns selbst und für unseren Nächsten. Und dazu kann auch die Organspende gehören. „Ich brauchs nicht mehr, aber jemand anders könnte es brauchen.“ Denn warum können wir Organe verpflanzen? Ist das wirklich das Werk des Teufels? Glaube ich nicht. Gibt es einen größeren Liebesdienst als ein Teil von sich selbst zu geben, um jemand anderem das Weiterleben zu ermöglichen? @Tscha: Das Argument… Weiterlesen »

Christians Ex
14 Jahre zuvor

[quote]Wenn z.B.ein jüngerer Familienvater-mutter früh sterben soll hat das bestimmt einen Sinn.[/quote]
Du weißt es nicht. Wir wissen es nicht.
Sollte es einen Sinn machen und eine Macht dahinter stehen, das auch durchzudrücken, machen wir Menschlein da goa nix dran, egal wie. Da kann sich das beste Ärzteteam der Welt in der besten Klinik der Welt auf den Kopf stellen.
Also tun wir doch das menschenmögliche und versuchen, dieses Leben zu retten.

Simon
14 Jahre zuvor

@Tante Jay: Und wie genau kommt der leberkranke Mafiaboss dann in einer Datenbank an die Info, dass deine Leber zu ihm passt? Ich hab beim Ausfüllen meines Ausweises jedenfalls keinen Zettel zu einer Zentralstelle geschickt zur Erfassung. Aus meiner Sicht ist es genau anders herum: Eurotransplant führt eine Datenbank mit dem BEDARF. Hier wird nach verschiedenen Kriterien eine Gewichtung vorgenommen und eine Rangfolge erstellt wer zuerst ein passendes Organ bekommt. Wird dann vom Krankenhaus der Tod eines spendewilligen Patienten gemeldet, wird ein Abgleich mit möglichen Empfängern vorgenommen. Eurotransplant führt also überhaupt keine Liste mit möglichen Spendern (außer wenn diese bereits tot sind) geschweige denn mit deren Merkmalen die für eine Transplantation wichtg sind. Dein Mafia-Boss könnte höchstens die Daten von Leuten erfahren, die ein Organ brauchen. Klar, anders herum läuft es bei DKMS. Hier sind die möglichen Spender mit Merkmalen gespeichert. Ich denke aber, dass die wichtigen Merkmale für eine mögliche Knochenmarktransplantation andere sind als für eine Niere. Mal abgesehen davon, dass bei DKMS in den Massentests auch nur ein Teil der Merkmale getestet und… Weiterlesen »

Christians Ex
14 Jahre zuvor

[quote]…ist es nicht so weit hergeholt, dass auch ein mafiapate an die Daten von Eurotransplant rankommt. Alles eine Frage der kriminellen Energie die dahintersteckt. [/quote]
Mag sein, aber wenn still und leise der obige Organspenderausweis in deiner Tasche schlummert, weiß doch kein Mensch davon.

Und wenn es eine Möglichkeit gibt, an die Daten von Menschen heranzukommen, um sie auf kriminelle Weise nach kompatiblen Spendern abzuchecken, wird sich das sicher nicht nur auf Eurotransplant beschränken, dann nehmen die, was sie kriegen können: Hausarztdaten, Krankenhausdaten. Auf deutsch: [i]alle[/i] Leute werden abgecheckt.

14 Jahre zuvor

@yemina (109)
(Wenn z.B.ein jüngerer Familienvater-mutter früh sterben soll hat das bestimmt einen Sinn.)
Danke!
Mir bleibt gerade die Luft weg. Du meinst also, es hat einen Sinn, dass ich jetzt (mit Mitte 40) an Krebs erkrankt bin? Das erklär mal meinen vier Kindern!
Dass meine Seele das erleben wollte??? („Wissen wir,welche Schicksale unsere Seele in disem Leben erleben möchte?“)?

Ich bin unendlich froh, dass es Menschen gibt, die sich als „Ersatzteillager“ zur Verfügung stellen, mir durch ihr Knochenmark vielleicht noch einige lebenswerte Jahre schenken.
Ich habe keine Angst vorm Sterben, aber wenn es noch eine einzige Möglichkeit gibt, damit ich ein wenig weiterleben kann, werde ich die wahrnehmen.
Den Rest meines Kommentares habe ich wieder gelöscht, das wäre zu persönlich geworden. Jetzt muss ich erstmal meinen Blutdruck wieder beruhigen!

14 Jahre zuvor

@Simon: Trotzdem werden Datenbanken geführt, die gewisse Rückschlüsse zulassen. Und wenn man das weiterdenkt: In Österreich ist es bereits so, dass alle Leute grundsätzlich Organspender sind. Sie werden in keiner Datenbank erfasst, aber das Missbrauchspotenzial bei dieser Regelung ist vorhanden. Wer sagt denn, dass es nicht vorkommen kann, dass der passende Organspender mit einer (relativ) gerinen Verletzung verstirbt, wenn einer der Beteiligten auf ein Organ wartet? Es muss ja nicht immer der Mafiapate sein. 😉 Aber selbst der müsste nicht viel entführen. Wer sagt denn, dass bei der DKMS keiner sitzt, der bestechlich ist. Der die Datenbanken nach möglichen Spendern durchsucht und dann die entsprechenden weiteren Untersuchungen veranlasst. Und sobald ein Spender gefunden ist, wird dann *hepp* mal kurz operiert. Wo Geld ist, ist auch immer ein williger. Immer. Das Problem ist vorhanden und es kann nicht wegdiskutiert werden. Die Wahrscheinlichkeit steht hier nicht zur Debatte, alleine, dass die Möglichkeit besteht, dass das missbraucht wird, löst bei vielen Leuten Ängste aus. Ob die rational sind oder nicht, steht hier ebenfalls nicht zur Debatte. Die Organbanken… Weiterlesen »

ich
14 Jahre zuvor

Einen Organspendeausweis mit einem „ja“ für eine Verwendung meiner Organe möchte ich wirklich nicht mit mir herumführen, so viel Vertrauen kann ich nicht aufbringen nach Erfahrungen in meinem Bekanntenkreis. Ist schon einige Jahre her, aber da gab es einiges Undurchsichtiges. Der den Totenschein ausstellende Arzt war Doktorand beim Transplanteur, Verlegung in eine andere Stadt ohne die Angehörigen zu benachrichtigen, obwohl sie gerade in der Klinik waren, sehr schwammige Auskünfte über den Zustand des Verletzten etc.pp. Es hat die Familie dann auch vier Jahre gekostet, ein Verfahren vor Gericht auf den Weg zu bringen. Andererseits haben wir in unserer Familie über dieses Thema viel gesprochen – und diejenigen, die unter dem Punkt „Zu benachrichtigen im Notfall“ meines Filofax stehen, dass ich immer dabeihabe, wissen genau, was ich in so einem Fall wollte. Sie würden aufgrund der Informationen, die sie erhalten, entscheiden. Und wenn für mich keine Aussichten bestünden, dann werden sie einer Verwendung meiner Organe – sofern möglich – zustimmen. Ich habe nichts dagegen, nur will ich nicht mit einem Freischein in der Tasche auf dem… Weiterlesen »

Sentinel2150
14 Jahre zuvor

Ich habe schon relativ lange einen Ausweis.
Sollte ich einmal in der Lage sein zu spenden (oh gott klingt das blöd), dann sollen sie nehmen was sie brauchen.
Ich kann mit dem Zeugs ja eh nix mehr anfangen

Christians Ex
14 Jahre zuvor

OK, man stelle sich also vor, man landet, mit einem Organspenderausweis angetan, in einem entsprechenden Zustand in einer Notaufnahme.
[b]Warum[/b], um alles in der Welt, warum sollte man den Menschen vor Ort weniger wert sein als die Summe seiner Organe? Warum sollten sie weniger um einen kämpfen, nur weil sie wissen, dass man Organspender ist? Das aktuelle Leben da auf dem OP-Tisch, das interessiert einen in dem Moment 1000mal mehr als irgendwelche Unbekannten an der Pool-Position der Empfängerliste.

Daran ändern könnten nur was ganz spezielle Umstände: Korruption oder persönliche Anteilnahme am Leben eines Empfängers. Wie oft mag das der Fall sein? Und wie groß mag noch dazu die Chance sein, daß man gerade in dem Moment ausgerechnet auf das Profil passt, das der Betreffende sucht?

14 Jahre zuvor

@Christians Ex: Ist einmal nicht einmal zuviel? Kommissar Zufall ist mir bei sowas fehl am Platze.

Und was ist, wenn jemand rechnen kann? „Der hier ist einer, aber mit den Organen kann man x Leute retten.“

Ramona
14 Jahre zuvor

Deine organe sind Dir von Gott gegeben. Er hat Dich zu einem wunderschönen Menschen zusammengefügt und Dir alle gegeben, was Du zum Leben brauchst. Wenn davon im Laufe der Zeit etwas nicht mehr funktioniert, dann hast Du Dir das selbst zuzuschreiben (Alkohol, Nikotin, Hurerei!!!).

Es ist eine Sünde, sich Organe eines anderen Menschen einbauen zu lassen. Die stammen von Leichen, wie ekelig!
Habt Ihr denn keinen Funken Gottesfurcht?

Klaus
14 Jahre zuvor

Ich habe schon ewig lange einen solchen Ausweis. Dass es jetzt neue gibt, finde ich gut, denn meiner ist noch aus Papier und ziemlich abgegriffen.

Was nach meinem Tot mit mir passiert ist mir egal.

Gerd
14 Jahre zuvor

Wenn das von der BILD kommt kann das nur Schund sein.

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@ Ramona:

Wir sind in kaum fassbarer Tragweite gottlos geworden! Wir haben Dampfmaschinen erfunden und bauen Häuser aus Ziegeln! Wir sind nicht zufrieden mit der Welt, wie Gott sie erschuf!

Und wir vergraben Leichen in teuren Holzkisten, als sie in einer Grube zu kompostieren!

Ramona
14 Jahre zuvor

Lieber Herr Turtle!

Sie glauben gar nicht, wie sehr sie mir aus der Seele sprechen.
Es tut gut, einen Sinnesverwandten hier im Forum zu treffen.
Ja, Gott wollte nicht das wir aus dem Garten Eden auszuehen müssen. Wir hätten dort das Paradies auf Erden gehabt und weil uns die Keuschheit nicht genügte, wurden wir bestraft.

Jetzt müssen wir Ziegelhäsuer bauen und unser Brot im Schweisse unseres Angesichts essen.

Danke für Ihre ermunternden Worte. Ich bin nicht allein auf dieser Welt!

turtle of doom
14 Jahre zuvor

Liebe Schwester Ramona,

Nicht wahr, der Bestatterweblog ist sonst verseucht mit gottlosen Gestalten. Wer gibt sich auch freiwillig mit verschrobenen Männern ab, die Leichengift nicht scheuen und sich daran erfreuen, tote Menschen entzückend zu kleiden!

Das mit dem Paradies ist so eine vertrackte Sache. Woher hatte Eva bloss wissen können, dass sie nicht vom Baum der Weisheit kosten dürfe? Dabei zelebriert Salomon geradezu die Weisheit? Ob er dann Granatäpfel essen darf? Nur Granny Smith darf man nicht essen?

Aber wir wissen, dass solche allzu neugierigen Fragen der Tod noch so mancher guter Seele darstellt. Du sollst nicht stehlen! Kann man denn einen Toten um die Erlaubnis zur Organ-„Spende“ fragen? Du sollst nicht morden! Denn durch die Möglichkeit des Organsakramentes erhält sonst völlig sinnloser Tod einen Hauch eines SINNS!

Lass dich nicht in die Irre führen. Deshalb sollten fromme Christen, insbesondere Bürger des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation, sich unverzüglich kremieren lassen! Hinterlasse nur nutzlose Asche, ab welcher sich Eurotransplant zu Tode grämen kann!

Liebe Grüsse,

euer Luzif… äh…

Ramona
14 Jahre zuvor

Hallo Turtle, ich sehe schon Du bist ein Scherzbold. Auch das muss mal sein. Der Alltag braucht auch mal Abwechslung und ein Lachen ist eine solche.

Kennst Du auch die Bücher von Billy Graham?
Ich dachte nur, weil Du den amerikanischen Prediger Granny Smith kennst.

turtle of doom
14 Jahre zuvor

Nein, Granny Smith ist eine Apfelsorte.
[quote=“Wikipedia“]Wie der Großteil der amerikanischen Evangelikalen vertritt Graham eine konservative Moral, ist gegen Abtreibung und Homosexualität und befürwortet die Todesstrafe. In diesen politischen Fragen tritt er massiv auf Seiten konservativer Rechter in den USA auf. Graham unterstützte den Krieg der USA in Vietnam durch Truppenbesuche und Großveranstaltungen (crusades) Weihnachten 1966, 1967 und 1968.[/quote]
Dann nein danke.

Aber ich empfehle „Bibel & ich“ von A. J. Jacobs. Wahrlich ein Augenöffner. Kann ich wirklich jeder und jedem empfehlen.

Eure sargkastische Schildkröte.

Matze65
14 Jahre zuvor

Äh, kennt Ihr Renate aus den Kommentaren von belauscht.de?

Fragjanur…

Christians Ex
14 Jahre zuvor

[quote]Die stammen von Leichen, wie ekelig!
Habt Ihr denn keinen Funken Gottesfurcht?[/quote]
Das tun meine Steaks auch, und die sind auch schon Tage älter als ein Spenderorgan.
Fürchte ich Gott? Nö. Wenn ich mich mal so umsehe, was vorgeblich Gottesfürchtige so alles anstellen, wird mir schlecht. Dagegen empfinde ich es eher noch als gute Tat, Mitmenschen meine Organe zum Weiterleben anzubieten, so ich sie denn selber mal nicht mehr brauche.

Und wie ich schon schrieb: der Alte Herr hat das letzte Wort. Er ist GOTT, seinem Willen kann man sich gar nicht widersetzen, Versuche dazu scheitern einfach.

simop
14 Jahre zuvor

Ich habe seit bestimmt 15 Jahren einen Organspendeausweis. Ich gehe (einigermaßen) regelmäßig Blut spenden.
Ja, ich weiß, dass Missbrauch möglich ist.

Aber: Ich lebe gerne. Notfalls auch mit einem gespendeten Organ.
Und ich werde nie vergessen, dass viele Liter Spender-(Voll-)Blut meiner Mutter ca. 10 Jahre weiteres Leben gegeben haben, von denen nur das letzte durch Hinfälligkeit gekennzeichnet war.

Dafür gehe ich auch das Risiko ein, dass auch DKMS „menschelt“ (es aber trotzdem nicht hoffe)

Astrid
14 Jahre zuvor

Ich finde es peinlich und traurig, dass sich so viele Menschen nicht mit der Möglichkeit auseinandersetzen wollen, dass sie evtl. zu jenen gehören könnten, die weit vor dem Rentenalter sterben. Und nicht wissen, dass, wenn sie selbst nichts geäußert haben, in diesem Fall die Angehörigen um eine Entscheidung gebeten werden.

Da tu ich meiner Familie doch lieber den Gefallen und treffe diese Entscheidung im Vorhinein.

Auch traurig ist, dass viele Leute denken, der OA wäre dazu da, um Spendenbereitschaft zu signalisieren. „Ich will nicht spenden, also möchte ich auch keinen OA haben.“

Dass man darauf auch vermerken kann, dass man kein Organspender sein möchte, wissen sie nicht.

Und wenn man dann noch überlegt, wieviele derer, die einen Ausweis besitzen und sterben, dann auch überhaupt dafür geeignet sind, um als Spender in Frage zu kommen…

Immer dieses „Nach mir die Sintflut“ – Denken =P

Manuela
14 Jahre zuvor

@Astrid: leider setzen sich viele Menschen auch im Rentenalter nicht mit der Möglichkeit, die eigentlich eine Gewissheit ist, dass sie sterben werden, auseinander. Selbst viele, die bereits todkrank sind, verdrängen den Gedanken an ihren nahen Tod. Mein Schwiegervater z.B. hat bis zum Schluss nicht darüber geredet, dass er sterben wird. Kurz vor seinem Tode meinte er, das müsse ja wieder einmal besser werden. Ich hoffe, dass es mir gegeben ist, über meinen Tod zu reden und mich von meinen Lieben zu verabschieden bzw. diesem Umstand in Würde ins Auge blicken zu können. Wie es wirklich sein wird, das können wir uns nicht vorstellen, auch wenn wir noch so oft daran denken. Mich z.B. erfasst immer ein Schwindelgefühl, wenn ich daran denke, dass es irgendwann in der Zukunft einen Augenblick geben wird, in dem ich sterbe. Momentan denke ich, dass ich keine Angst davor habe zu sterben, aber wer weiß, wie es sein wird, wenn es tatsächlich so weit ist. Vielleicht erfasst mich die nackte Panik. Ich denke keineswegs, hinter mir die Sintflut, schließlich habe ich… Weiterlesen »

yemina
14 Jahre zuvor

@Ulla(114) Liebe Ulla,ich kann Dich sehr gut verstehen,hat auch mich diese Diagnose 2004 sehr geschockt. Doch letztendlich war es für mich eine Umkehr zum Leben und dafür bin ich unendlich dankbar. „… wenn es noch eine einzige Möglichkeit gibt, damit ich ein wenig weiterleben kann, werde ich die wahrnehmen.“ Dann tu es bitte. Ich empfehle Dir das Buch „Krebs ist keine Krankheit,Krebs ist ein Überlebensmechanismus“ von Andreas Moritz,voxverlag.de,ISBN 978-3-9812215-1-0 ,16,90 €,im normalen Buchhandel schwer zu erhalten.Ganz sicher bekommst Du es bei dieser Adresse: http://www.sanjeevini.de/shop/index.php?cat=c6_Das-besondere-Buch.html&XTCsid=71c98e71830869d13b81cfc8308d40f5 Übrigens eine Frau,die ihren eigenen Krebs auch ohne Arzt,Op,Chemo oder Strahlentherapie selbst geheilt hat. Wenn Du Krebs als Todesurteil ansiehst,hast Du schon verloren. Betrachte die Diagnose Krebs als einen weisen Ratgeber,kämpfe nicht gegen ihn,sondern frage ihn,was er Dir sagen möchte und achte auf Deine Innere Stimme,sie wird Dir viel erzählen,auch Dinge ,die Du vielleicht im ersten Moment nicht hören oder wahrhaben möchtest. Lass es zu und handle danach,dann wirst Du mit Sicherheit vorerst kein Kunde von Tom oder seinen Kollegen sein.Letztendlich,in späteren Zeiten werden wir immer alle seine Dienste in Anspruch… Weiterlesen »

Finn
14 Jahre zuvor

@133: Da fehlt aber noch ein Disclaimer zu dem Autor (ne, eigentlich nicht, der Titel sagt doch schon fast alles):
„Andreas Moritz (geb. 1954) ist ein in Deutschland geborener Buchautor alternativmedizinischer Themen, [b]Iridologe und Impfgegner[/b], der in eigenen Werken durch abwegige Ansichten zu Krebs und einer Leberreinigung auf sich aufmerksam macht.[…] Seit 1998 lebt Moritz in Greer (South Carolina – USA) und gilt neben seiner Leberreinigungsmethode auch als Erfinder einer „Ener-Chi Art“ – Kunst (Ener-Chi Wellness Center, LLC) bei der der [b]Anblick von bestimmten Ölgemälden heilende Effekte auslöse[/b], sowie einer „Sacred Santèmony – Divine Chanting“ – Methode, bei der [b]heilende Töne eingesetzt werden um störende Akasha-Chronik-Einträge zu löschen.[/b]“
[url=http://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Andreas_Moritz]Quelle[/url]

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@ Finn:

Lass ihnen die esoterischen Bücher. Solche „Weisheiten“ der letzte Strohhalm, an welche sich Krebskranke klammern.

[i]Vielleicht[/i] hilft es ja! Da sind 80 € für ein arachnologisches Heilbuch, inspiriert von der mythische Priesterschaft der Mygalomorphae nicht zuviel!

Psssst: Solche Bücher zu schreiben ist ein Bombengeschäft!

Finn
14 Jahre zuvor

@turtle:
Wenn es wirklich der letzte Strohhalm ist: Kein Problem.

Da aber unter anderem mit folgender Aussage geworben wird…
[i]“Dr. Hardin Jones, bekannter Krebsforscher und Professor an der University of California (Berkeley), sagt: ‚Den Patienten geht es genauso gut, [b]oder noch besser[/b], wenn Sie nicht behandelt werden..'“[/i]
[url=http://www.amazon.de/Krebs-ist-keine-Krankheit-%C3%9Cberlebensmechanismus/dp/0979275741]Quelle[/url]

… wo [b]aktiv[/b] eine Behandlung verhindert werden soll, dann halte ich das für gefährlich.
(Die Aussage soll übrigens aus 1956 stammen. State of the art, sozusagen…)

Anonym
14 Jahre zuvor

@133: Kopf → → →Tisch
Persönlicher Kontakt? Äh, nein Danke.

Ulla
14 Jahre zuvor

sorry, jetzt hab ich vor lauter Kopfschütteln über 133 den Kommentar anonym abgeschickt.
@133: Gruß Ulla

turtle of doom
14 Jahre zuvor

Als ich einmal ein Plakat der Ryke Geerd Hamer-Gesellen (Neue Germanische Medizin) gesehen hatte – ein Vortragsabend in einem Hotel gleich neben dem Uni-Spital in Basel – packte mich auch die Wut. Als Biologe verstehe ich, wie Krebsmedikamente wirken und wie sie entwickelt und getestet werden. Deshalb vertraue ich auf die wissenschaftliche Medizin und weiss auch genau, was auch ein echter letzter Strohhalm ist. Aber wenn alles schon versucht wurde, mir nicht besser geholfen werden kann und wenn es nicht gerade mein Vermögen vernichtet, gehe ich gerne zum Spass in die Ölgemäldetherapie. Oder lasse meine Verbrechen aus der Akasha-Chronik löschen. Aber eben: Wenn man dieses Potenzial sieht – viele, viele Menschen können nicht den Spreu vom Weizen trennen und vertrauen blind irgendwelchem Unsinn – muss man geradezu blöd sein, nicht irgendwelches Schlangenöl gegen das kleinzellige Bronchialkarzinom zu verkaufen. Man kann es so sehen: Ich biete Unsinn X an. Wenn die Leute mich nicht hinterfragen, dann soll es mir recht sein. Wenn ich die wissenschaftlichen Fakten verschweige (was z.B. Homöopathen auch tun), dann soll es mir… Weiterlesen »

14 Jahre zuvor

@Yemima: Oh Gott, wer hat dir denn so einen Mist eingetrichtert? Um Gottes willen, wer die Angst vor Krebs durch Aberglauben ersetzt, besiegt diese Angst nicht, er packt sie in eine Kiste, hängt ein Vorhängeschloß davor und setzt sich drauf. In der Hoffnung, dass dann alles gut werden wird. Ich erinnere an das Mädchen Olivia, das der ärztlichen Behandlung durch die Schulmedizin entzogen wurde. Durch die Eltern, weil die den hanebüchenen Quatsch des Doktors geglaubt haben, dass der Tumor sich schon von alleine auflöst, wenn er denn die entsprechende Größe erreicht hat und man nur den Körper stärken muss, damit der das überlebt. Widerlich, wie diese Ärztepfuscher mit den Hoffnungen von todkranken Menschen spielen. Krebs kann keiner wollen. Er ist nicht notwendig, um einem irgendetwas beizubringen. Er ist schlichtweg eine Zellfehlfunktion, die Zellen entgleiten und werden zum Tumor. Das ist alles. Und um diese Zellen zu vernichten, ist Chemotherapie und eben operative Maßnahmen, um den Tumor selbst mal rauszurupfen, erforderlich. Der Körper braucht die nicht. Auch nicht zu Lernzwecken. Wenn du mit dieser Einstellung glücklicher… Weiterlesen »

Gatinha
14 Jahre zuvor

@susiP: Ich fühle mich Portugal auch sehr verbunden, und mir behagt diese Widerspruchsregelung ganz und gar nicht. Wenn ich mich nur ein paar Wochen im jahr dort aufhalte, passiert ja nix, sollte ich vor Ort hops gehen. Aber als Resident ist man dann mittendrin. Da finde ich die deutsche Regelung besser, Ausweis ja, keine Erklärung nein. Ich bin gegen Organspende, ich will auch kein Blut erhalten. Für mich ist Organspende Leichenfledderei, der Spender ist ja nicht wirklich tot, wenn die Organe entnommen werden. Das ginge dann ja auch nicht mehr. Für mich sind Organe auch ein Teil der Seele, besonders das Herz. Und so toll ist das leben mit einem fremdne Organ auch nicht, ständig Immunsuppressiva, immer Angst vor einem Schnupfen, und ewig hält das Ersatzteil auch nicht, dann muss eben wieder ein neues her. Es gibt Dialye, Kunstherzen. und wenn dies nicht mehr hilft, dann wars das eben. Dann ist die Zeit abgelaufen. Einen PC kann man ausschlachten, bevor man ihn entsorgt, aber nicht einen Menschen, ein Lebewesen. Es ist nicht alles ethisch vertretbar,… Weiterlesen »

14 Jahre zuvor

Hallo Gatinha,

da du ja hier in Portugal nicht als Resident lebst, fällst du ja schon mal aus der Regelung heraus. Gibt aber ja auch hier als Resident Möglichkeiten mit einem Eintrag im Nicht-Spender-Register.

Und zum Argument: So toll ist ein Leben mit einem Spenderorgan ja auch nicht! Wenn du so denkst, dann lass doch die Dialyse, Kunstherz oder ständige Krankenhausaufenthalte gleich bleiben. Denn dann ist deine Zeit wohl schon vorher abgelaufen oder wofür dann solche lebensverlängernden Massnahmen?

Gruß
SusiP

Gatinha
14 Jahre zuvor

@susiP:

Es kann aber durchaus sein, dass ich in ein paar Jahren in Portugal leben werde. Und ich weiss von Residenten, die in ihrem Centro de Saúde schief angesehen wurden, als sie nachfragten wegen Nicht-Spende Register.

Ich habe keine Angehörigen, bin verwitwet, keine Kinder. Also niemand, der im Ernstfall für mich eine Entscheidung treffen darf/muss. Normal mache ich in allen Dingen, die mich betreffen und mir wichtig sind, eine klare Ansage, ja oder nein. Bei diesem Thema stört es mich einfach, zu einer Aussage genötigt zu werden.

Lebensverlängerung in gewissem Rahmen ja. Aber wie ich schon schrieb, es ist nicht alles ethisch vertretbar, was medizinisch machbar ist.

Sicher lasse ich mir helfen wenn ich krank bin. Nur bei fremden Körperteilen/Geweben ist bei mir Schicht im Schacht. Ich will dieses nicht, und bitte darum, dass es respektiert wird.

Ich helfe und gebe gerne, was ich kann und habe. Hilfsdienste, auch finanzielle Hilfe, Zuwendung, Aufmerksamkeit.

meine Organe möchte ich nicht geben.

Gruss Gatinha

14 Jahre zuvor

@ Gatinha

Und ich weiss von Residenten, die bei Nachfrage ob das Gesetz auch für sie gilt, schief angeguckt wurden, was sie denn wohl nach dem Tod noch mit ihren Organen machen wollen.

Zitat: „Normal mache ich in allen Dingen, die mich betreffen und mir wichtig sind, eine klare Ansage, ja oder nein. Bei diesem Thema stört es mich einfach, zu einer Aussage genötigt zu werden.“

Das widerspricht sich aber irgendwie.

Gibt ja auch noch andere schöne Länder…

Gatinha
14 Jahre zuvor

@susiP: nein, wenn ich „auswandere“ ,muss es Portugal sein. Ich habe kein Problem damit, die Gesetze des Landes, in dem ich mich gerade aufhalte zu respektieren. Ansonsten kann man gleich mit dem Ar*** zuhause bleiben.

ich finde nicht, dass sich meine Aussagen widersprechen. Es ist einfach DIESES Thema, was mich dermassen abstösst, dass ich niemandem gegenüber eine klare Ansage mache.

Es geht mir darum, neutral bleiben zu dürfen in diesem Punkt. und nicht ein ja oder nein abgerungen zu bekommen, wenn ich mich nicht freiwillig pro oder contra bekennen möchte.

Gruss

Gatinha

14 Jahre zuvor

@ Gatinha

Ich hör jetzt hier beim Bestatter auf mit dir zu diskutieren. Die Welt is´n Dorf und wir hatten das „Vergnügen“ schon im Portugal-Forum. Oder hier http://www.stern.de/tv/sterntv/wenn-die-nieren-versagen-warten-auf-ein-spenderorgan-1570683.html könnte ich auch schon wieder…

Gruß
SusiP

Gatinha
14 Jahre zuvor

@susiP: ja ich weiss, wir „kennen“ uns schon…

Eine Frage noch: Warum habt Ihr vehementen Organspende-Befürworter so einen Ehrgeiz, uns Gegner mundtot zu machen?

Ich nutze jede Gelegenheit, gerade auch in meiner realem Umgebung, gegen Organspende zu äussern, und das lasse ich mir von niemandem verbieten.

Einfach respektieren, dass es Menschen mit anderen Meinungen gibt. Schlimmer als eine Sekte, die nur ihren Weg als einzig wahren ansehen und andere missionieren wollen.

Gruss

Gatinha

Anita
14 Jahre zuvor

@Gatinha
„Für mich sind Organe auch ein Teil der Seele, besonders das Herz“
reine Neugier, aber dann glaubst du nicht an eine unsterbliche Seele, sondern dass die Seele vergammelt nach dem Tod?

Gatinha
14 Jahre zuvor

@Anita

was ich glaube, steht nicht zur Debatte.

Für mich zählen medizinische und ethische Dinge, gerade auch bei diesem Thema

Gruss Gatinha

Wolfram
14 Jahre zuvor

@ SusiP: ich habe das Gefühl, du missionierst – und kannst nicht stehenlassen, wenn jemand für sich, für sich allein!, anderer Meinung ist als du. Darüber solltest du dir mal ein paar Gedanken machen…

Anita
14 Jahre zuvor

@ Gatinha

Doch, was du glaubst, ist relevant. Weil du glaubst, die Organe seien Teil der Seele willst du sie nicht hergeben.
Ich hingegen glaube nicht an eine Seele und gebe meine Organe gern.
Im Gegenteil, ich glaube, es ist ethisch nicht vertretbar, gute Organe zu verschwenden, wenn sie jemand anderer braucht.
Also ist es sehr wohl relevant, was du glaubst.

Gatinha
14 Jahre zuvor

@Anita

hast Du keine Angst, dass im Notfall nicht alles für Dich getan wird, um Dein Leben zu reten, weil du einen Organspendeausweis hast?

Mir ist das ganze zu undurchsichtig, und Geld regiert die Welt: Wer zahlt, bekommt.

Wie meinst Du das, Du glaubst nicht an eine Seele? Es gibt keine oder diese stirbt mit dem Körper mit?

Gruss Gatinha

Anita
14 Jahre zuvor

@ Gatinha

Du hast immer noch nicht geantwortet…
Ich glaube an keine Seele.
Wenn das Gehirn tot ist ist meine Persoenlichkeit weg.
Und nein, ich habe keine Angst, dass die Sanis nicht alles tun um mein Leben zu retten.
Bevor ueberhaupt geprueft wird, fuer wen meine Organe in Frage kaemen, steht mein Hirntod.
Da kann der russische Milliardaer noch soviel Geld haben, ob meine Organe ueberhaupt fuer ihn in Frage kommen, klaert sich erst, wenn ich tot bin.
Wenn dann meine Organe in Frage kommen, kann es natuerlich sein, dass er sie dann bevorzugt bekommt.
Aber die Wahrscheinlichkeit ist so gering dass die Organe passen, dass die Sanis nicht reihenweise Leute sterben lassen, weil es koennte ja eventuell einer dabei sein, der passt.
Vor allem entscheidet nicht der Arzt, der am Sterbenden ist, wo die Organe von diesem hingehen.
Im Zweifelsfall zaehlt erstmal, den Schwerverletzten zu retten und dann, wenn es nicht mehr moeglich ist, verteilt man seine Organe, wenn sie ueberhaupt noch gebraucht werden koennen.

Finn
14 Jahre zuvor

@152:
OMG. Ich hoffe du glaubst nicht wirklich, dass irgendein Arzt seinen direkten Patienten verrecken lässt, nur damit IRGENDJEMAND im ARSCH DER WELT ein Organ bekommt?

Bezüglich Geld: Auch nicht viel logischer. Das „schlimmste“ wäre eigentlich wenn jemand einem Arzt Geld gibt, und er die Patientenakte des Organspenders so pimpt, dass er wie ein „braucht sehr bald ein Organ“-Patient aussieht. Selbst damit könnte ich leben: Es würde sich nur um ein Organ handeln, der Rest käme immernoch anderen zugute.

[Die hirnverbranntere Idee, dass jemand aktiv Ärzten Geld gibt, nach möglichen Spendern ausschau zu halten ist genau das – hirnverbrannt. Man müsste dutzende (hunderte) Ärzte schmieren, um auch nur ein Fünkchen Wahrscheinlichkeit zu erreichen.]

Im Endeffekt glaube ich, dass mir auf der anderen Seite nur ein metaphorisches Einzelkind sitzt, dass laut schreiend auf dem Boden rollend kreischt „MEINS!!! ICH TEILE NICHT!!!“.

Gatinha
14 Jahre zuvor

@Finn

wieder jemand, der so sachlich und freundlich schreibt. Meine Güte, könnt Ihr Organspendenbefürworter nicht einfach respektieren, dass es menschen gibt, die dagegen sind ohne beleidigend zu werden?

Was meinen Körper angeht, stimmt: Da teile ich nichts. Aber nur da. ich helfe gern, aber was mir zu weit geht, geht zu weit.

Gruss Gatinha

Finn
14 Jahre zuvor

@155

Pfft. Natürlich können Organspendebefürworter sowas respektieren.

Was „wir“ nicht können, ist es irgendwelche haltlosen Hirngespinste (Organhandel) zu akzeptieren.

Wolfgang
12 Jahre zuvor

Irgendwie ne tolle Diskussion.
Da mus ich doch auch noch meinen Senf dazugeben.
Also, ich habe noch keinen Spenderausweis – habe einfach noch nicht dir Kurve gekriegt. Aber meine Frau und die gesamte Familie weiss, wie ich dazu stehe, dass die Ärzte im Ernstfall die verwendbaren Organe entnehmen dürfen, auch wenn es das besagte Papier bei mir nicht gibt. Falls sie nein sagen würden, würde ich sie des nächtens heimsuchen.
Zur Glaubensfrage: Ich glaube an Gott.
Es ist jedem seine eigene Sache zu sagen, unversehrt begraben zu werden, aber nach bestimmten Operationen zu Lebzeiten ist das kaum einer. Und was wäre dann, man stirbt und könnte mit einem funktionierenden Herz einem anderen Menschen das Weiterleben ermöglichen. Aber man hat ja nein gesagt und dieser muß ebenfalls sterben. Wird dann nicht auch Gott sagen, du bist für den Tod dieses Menschen verantwortlich. Du hättest hier etwas gutes tun können.




Rechtliches


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