Menschen

Peinliches Vorkommnis um einen Mann auf dem Damenklo

Bei uns im Haus ist eine Trauerfeier zu Ende gegangen.
Es waren sehr viele Leute da und wenn so eine Trauerfeier herum ist, stehen hier und da in unserer Eingangshalle oder vor dem Haus oft noch Grüppchen zusammen.

Ich mag dann nicht unbedingt gerne durch die Halle laufen, weil mich dann für gewöhnlich die Leute ansprechen und von der Arbeit abhalten.
Nach einer Trauerfeier haben sie das Schlimmste überstanden, sind etwas gelöst und dann haben sie oft Hunderte von Fragen an den Bestatter.

Heute konnte ich es aber nicht vermeiden und mußte da durch, die nächste Trauerfeier stand nämlich an und ich wollte die Trauerhalle etwas umdekorieren.
Den Sarg hätte ich eigentlich stehenlassen können, bei beiden Trauerfeiern kam „Palme braun“, in unserer Sprache „Modell Kassel“ zum Einsatz.
Zumindest die, die drin liegen, hätten sich gewiß nicht beschwert.

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Nach dem Umbau komme ich in die Halle zurück, es steht nur noch ein Grüppchen beisammen und ein älterer Herr steuert geradewegs in Richtung der Waschräume. So nennen wir euphemistisch die Toiletten.
Als ich sehe, daß er zielsicher in Richtung Damentoilette steuert, weise ich ihn höflich auf seinen Fehler hin.
Nun erlebe ich aber eine der peinlichsten Situationen meiner beruflichen Laufbahn. Die Person fährt herum und raunzt mich an: „Was fällt Ihnen eigentlich ein? Ich werde ja wohl am Besten wissen, wo ich hin muß!“

Peinlich! Das war eine Frau!

Meine Güte, wie kann man bloß so häßlich sein?
Ich schiebe gleich eine Entschuldigung nach, hier für die Leser und auch real an die Dame.

Aber wirklich, die sieht nicht nur aus wie ein Mann, sondern ist auch so gekleidet.

„Entschuldigung“, sage ich, „Ich habe meine Brille nicht auf“ und obwohl ich ohne Brille doch recht gut sehe, tue ich so, als müsse ich mir meinen Weg fast ertasten und suche das Weite.

Dieser Text ist in gesprochener Version auch im Podcast Mr. 25 zu finden.

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(©si)