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Protestanten auf dem katholischen Gottesacker?

Macht es denn Sinn mit 23 schon eine Bestattungsvorsorge abzuschließen? Es geht mir bei der Frage insbesondere um den Faktor, dass man doch heutzutage so hochmobil sein muss im Berufsleben und ich daher überhaupt keine Ahnung habe, wo ich denn sterben werde. Gut, wenn ich morgen umfalle, wärs leicht, aber nehmen wir an, ich werd 50 oder so, dann wohne ich hier höchstwahrscheinlich nicht mehr.

Und kann man als Katholik auf einen evangelischen Freidhof bestattet werden? Find den evangelischen Friedhof schöner und würde lieber bei meinen Familienangehörigen mütterlicherseits landen.

Was mich auch beschäftigt: Meine Eltern sprechen nicht darüber, auf welchen Friedhof sie bestattet werden wollen. Sie sind noch keine Fünfzig, aber ich wüßte es doch gerne, falls mal was passiert. Meine Mutter ist evangelisch und will auf den evangelischen Friedhof, mein Vater katholisch und will lieber auf den katholischen Friedhof, und ich will die beiden eigentlich schon an einer Stelle beerdigen und nicht 200 Meter Luftlinie voneinander entfernt. Was rätst du denn deinen Kunden in so einen Fall? Ich hoffe ja, sie sagen mir noch irgendwann, was ich machen soll oder wenn der Erste stirbt, ist der Überlebende noch im Vollbesitz seiner Kräfte und macht dann Nägel mit Köpfen sozusagen.

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An dieser Stelle noch einmal vielen Dank für diesen tollen Blog, ich lese hier – glaub ich – auch schon über ein Jahr mit und ich finde es ein gutes Mittel, ein wenig die Angst vor den Tod zu verlieren, denn jeder Mensch hat mal Angehörige verloren, verliert sie grade oder wird sie verlieren.

Sterben muß jeder, also muß man sich die Frage, ob man mit 23 schon eine Vorsorge braucht, selbst beantworten. Ich persönlich tendiere dazu, zu sagen, daß jeder eine braucht. Es sitzen einfach zu viele junge Witwen und Witwer oder Eltern hier und wissen nicht, was der Verstorbene gewollt hätte.

Eine Vorsorge kann man ohne weiteres auch mit umziehen, wenn man den Wohnort wechselt und wenn man eine Sterbegeldversicherung parallel dazu abschließt, kommt man als junger Mensch in den Genuss der sehr niedrigen monatlichen Beiträge.

Ob man als Katholik auf den Protestantenkirchhof darf, das muß man tatsächlich mit der Kirchengemeinde klären. Manche Pfarrer sind da locker und andere sehen das ganz eng. Das kann man pauschal nicht beantworten.

Was Deine Eltern anbetrifft, so gilt das Gleiche: Man müsste vorher mal klären, ob das überhaupt geht. In manchen Gemeinden sind die Gräber nur für Gemeindemitglieder vorgesehen, einzige Ausnahme sind die Eheleute anderen Glaubens. Aber das muß man erfragen. So könnte es sein, daß der Katholische beide nehmen würde, der Evangelische aber nicht…
Aus der Antwort auf diese Frage ergibt sich dann auch das weitere Vorgehen und die Entscheidung, wer da zu wem kann.

Da aus Deiner Schilderung vieles für den evangelischen Friedhof spricht, würde ich sofern die Kirchengemeinde da macht- darauf hinwirken, den Vater zu überzeugen, daß er doch mal mit der Frau gemeinsam in ein Grab soll und eben der ev. Friedhof doch viel schöner sei.

Im Zweifelsfall: Feuerbestatten und später die Urne umbetten.

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(©si)