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Manchmal ist es einfach zu blöd, für ein sehr gut handhabbares und kurzes englisches Wort, nach einer deutschen Übersetzung zu suchen. Dann verwende ich solche Begriffe auch. Im Gegensatz zu den Sprachnazis, die sich über jegliche unbedeutende Verwendung nichtdeutscher Begriffe stets großartig künstlich aufregen, sehe ich die Sache eher etwas pragmatischer.
Aber manchmal stößt es auch mir sauer auf, wenn diese Bäckerei an der Ecke jetzt ein „Back & Cook Outlet“ ist oder der Friseur keine Haarschnitte mehr anpreist sondern seinen „Cut Service“.
Manchmal scheinen die Deutschen erst dann glücklich zu sein, wenn sie eine möglichst englisch klingende Bezeichnung für einen Gegenstand gefunden haben. „Handy“ wäre so ein Beispiel.
Sicher, ab und zu ist es auch besser, einen fremden Begriff zu nehmen: Motor ist wirklich griffiger als „Zerknalltreibling“.
Warum man aber ausgerechnet die öffentliche Vorführung oder öffentliche Übertragung der Fußballspiele jetzt „public viewing“ nennt, ist einerseits fraglich und löst bei englischsprachigen Menschen andererseits völlig befremdliche Assoziationen aus.
Denn mit visitation oder public viewing ist vor allem in den Vereinigten Staaten die Aufbahrung eines Verstorbenen zur Abschiednahme gemeint.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: public, viewing
1) Englischsprachige reagieren mitunter sehr (positiv) amuesiert ueber das Wort „Handy“ – das ist es ja auch, „handy“, nuetzlich eben. Ich kenne auch nicht wenige englische Muttersprachler in Deutschland, die das uebernommen haben, fuer sich und ihren (englischsprachigen) Bekanntenkreis. Ist oft nur fuer einen begrenzten Personenkreis verstaendlich, aber immerhin.
2) dass Jugendliche heute einen kleineren Wortschatz haben, als frueher, wuerde ich nicht sagen. Nur weil wir ihre Sprache oder Dialekt nicht verstehen, heisst das nicht, dass sie keinen haben.
Und so ganz allgmein gesprochen: Sprachkontakt und Sprachwandel ist so alt wie Sprache selbst! 🙂 (darueber schreibe ich gerade meine Magisterarbeit…)
Ist nervig. Vor allem, wenn man vom SCRUM-Master zum Meeting gebeten wird, um dort den Schedule für den Day zu besprechen. So als Beispiel eines Freundes. 😉
„Wir haben ein Meeting“. Hallo? Datt is ne simple Dienstbesprechung. Nur, auf einem Meeting ist wirklich die Stimmung auch anders, auf ner Dienstbesprechung, die als solche angesetzt wird, ist was gleichrangiges. Bei den Meetings, wo ich war, war ein Vorturner á la Emile Ratelbrand, der irgendwas vorgegeben hat, was völlig illusorisch war und die Leute dann mit „Tschakka, du schaffst das“ entlassen hat.
Diese Flitzpiepen sind echt über. Und SCRUM ist mal wirklich was zum googlen. Programmentwicklung als Religion ist mir auch noch nicht untergekommen *g*
Achja: Zu einem Back-Outlet oder „Hair-Cutter“ oder wie auch immer, gehe ich einfach nicht. Feierabend.
Ich sage denen, warum sie nen Kunden verlieren und dann geh ich aus dem Verkaufsraum.
Hat nix mit Sprachnazi zu tun, aber ich kriege an den Schulen ständig mit, wie sich der Sprachschatz permanent verkleinert. Ich kenne inzwischen 16jährige mit einem 400-Worte-Wortschatz. Die KÖNNEN sich nicht mehr ausdrücken und die Hälfte von dem, was sie von sich geben ist fürchterliches Denglisch, irgendwas, was sie als „Ghetto-Sprache“ „kewl“ finden.
Nä, nä nä… muß nich.
Deswegen nennt man in Fachkreisen das Public Viewing mittlerweile „Rudelglotzen“ 😀
Ich stimme Dir zu. Als Sprachnazis bezeichne ich nicht diejenigen, die sich um die deutsche Sprache sorgen, sondern diejenigen, die am Liebsten alle Fremdwörter verbannen würden und und statt „Handy“ gerne so griffige Begriffe wie „Fernsprechli“ oder „Unterwegsfunki“ mit auf den Weg geben möchten.
An „Handy“ stoert mich eher dass es *kein* Fremdwort ist – es klingt zwar englisch, wird aber nicht mit dieser Bedeutung im Englischen verwendet.
Eine Falle mehr wenn man als Deutscher auf Englisch kommuniziert..
Also erstmal einen Herzlichen Dank an Tom für den „Zerknalltreibling“
@Kerstin: Meinst du nicht das du etwas übertreibst? Mir ist sowas von gleichgültig ob der „Hair-Cutter“ oder der „Friseur“ meine Haare schneidet. Sowas interessiert mich doch nicht, solange diese ihren Job richtig machen.
Wahrscheinlich bin ich aber auch einfach nur zu normal um mich über solche Sachen aufzuregen. Oder ich mag die Englische Sprache einfach zu sehr. Denn nachweislich ist es doch so das vor allem die englische Schriftsprache viel einfacher ist als die deutsche.
Schau dir doch mal die drei Rechtschreibreformen an. Ich weiß mittlerweile nicht mehr welches Wort ich mit ss oder ß schreiben muss. Das ganze Thema ist im englischen doch wesentlich simpler.
Und genau das ist der Grund ich die englische Sprache wesentlich lieber mag.
Meinst du wirklich das es hier (http://www.phys-astro.sonoma.edu/observatory/PVN.html) um Beerdigungen geht?
Lehnwörter und -übersetzungen gibt es im Deutschen schon lange, zuerst aus dem Lateinischen, später aus dem Französischen und nun sind es englische Wörter, die von uns fleißig übernommen werden. Mich persönlich stört es auch nicht, wenn für neue Erfindungen die Originalwörter übernommen werden, Skateboard z.B.. Allerdings sollte dies auch wirklich auf Begriffe beschränkt sein, für die es im Deutschen noch kein Wort gibt. Absolut überflüssig ist meiner Meinung nach der zwanghafte Gebrauch englischer Begriffe im Berufsleben. Besprechungen gibt es ja heute kaum noch, wir gehen in ein Meeting – und treffen uns hierzu im Besprechungszimmer. Natürlich sollte man es auch nicht übertreiben, das „Fernsprechli“ hört sich ja wirklich bescheuert an, da ist mir „Handy“ doch lieber, auch wenn es kein richtiges Englisch ist. Jedoch sollten wir uns auch mal im Klaren sein, daß viele englische Begriffe, die hierzulande verwendet werden, sich ähnlich bescheuert anhören. Haben wir ein Problem mit einem Gerät, rufen wir deren „heiße Leitung“ (Hotline) an, werden mit dem „Benutzer-Hilfe-Schreibisch“ (User Help Desk) verbunden und es wird dann „Ärgerschießen“ (Troubleshooting) betrieben. Und unsere… Weiterlesen »
Naja, Meeting, Help Desk, hotline aso geht ja noch da da der Sinn erhalten bleibt. Was meinst du wie bescheuert unsere Gäste aussehen wenn sie Angebote für body bags sehen.
Ich seh‘ das als Rache der Deutschen für die übertriebene Nutzung englischer Begriffe: wir verwenden englische Begriffe nach eigenem Sprachgefühl neu: public viewing oder Handy
Zu oben: Wer nicht zum Hair Cutter geht, dürfte konsequenter Weise auch nicht zum Friseur gehen, nicht mal zum Frisör mit eingedeutschter Schreibweise, denn das ist französisch. Selbst der alte Barbier fällt aus, auch der kommt aus dem Französischen… und wo man heute noch einen deutschen Bader oder Scherer antrifft, weiß ich nicht…
Zum Public Viewing: was für ein nettes Detail, Tom :o) Ich werde jedesmal grinsen müssen, wenn ich an der hiesigen Fanmeile vorbei gehe…
„Wer nicht zum Hair Cutter geht, dürfte konsequenter Weise auch nicht zum Friseur gehen“
Wer zum Hair Cutter geht sollte mal die Schule aufsuchen. Wenn dann haircutter, ist aber sehr ungewöhnlich, eher gebräuchlich ist barber oder coiffeur. Und die machen dann keinen haircut sondern ein hair-do.
Micha & Olli von EinsLive haben letzte Woche auch ein passenderes Wort gesucht. Nach einer Abstimmung wird es jetzt „Rudelgucken“ genannt 😉
Dass „Public viewing“ nur oder vor allen Dingen Aufbahrungen bezeichnet halte ich aber für ein Gerücht
Es sei denn, in den USA finden Aufbahrungen vor allen Dingen in Observatorien statt
So, un nu setz ich mich in die Nesseln 🙂 – Beim Sprachkontakt werden zuerst „einfache“ Kategorien transferiert („lexical borrowing“ – und das ist jetzt ein linguistischer Fachausdruck…), erst danach kommen syntaktische Strukturen.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die sich am lautesten ueber Anglizismen in unserer Sprache aufregen, sehr gerne Ausdruecke wie „nicht wirklich“, „ich erinnere das“ (neuerdings nicht nur im norddeutschen Dialektraum benutzt) oder „in 2007“ benutzen. Das sind u.a. syntaktische Kontaktphaenomene. Und im gesprochenen Deutsch sind doch so wunderschoene Kategorien wie das Praeteritum auf dem absteigenden Ast (auch ein Sprachwandelprozess), in Sueddeutschland nahezu ausgestorben. Da gaeb’s noch mehr Beispiele in unserer an grammatischen Kategorien so reichen Sprache…
P.S.: Ich schreibe auf einem Rechner mit englischer Tastatur, nur damit mir hier keine vorwirft, ich haette aus kontaktmotivierten Gruenden auf Umlaute verzichtet…
entschuldigt bitte meine unwissenheit…aber was zum teufel ist ein BODYBAG? Oo
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir Schweizer weniger Probleme damit haben, anderssprachige Begriffe in die Alltagssprache einzubringen. Ich meine, heute ist es Englisch, früher war es Französisch…wär es euch wirklich lieber dass die Deutsche Sprache sich kein bisschen entwickelt, so ähnlich wie in Frankreich, wo ein Gremium von Greisen entscheidet, dass man SMS ab sofort „courielles“ nennen soll? Das führt dann dazu, dass die meisten Franzosen ihre Sprache perfekt beherrschen, aber Mühe haben, Fremdsprachen zu erlernen.
Bei der heutigen Globalisierung ist das nicht unbedingt wünschenswert. Allerdings hätte man sich beim Wörtchen „Public Viewing“ etwas mehr überlegen sollen.
Also Handys sind ja wohl mal ganz klar Funkfernsprecher.
Ansonsten kopiere ich einfach mal die Beschreibung aus meiner StudiVZ-Gruppe „Gezwungen englische Stellenangebote sind einfach nur bescheuert“:
Wer kennt das nicht? Da sucht eine Firma (in diesem Fall das Studi-VZ) eine/n „Head of User Experience and Design“. Man wäre ja interessiert, hat aber keine Ahnung was das bedeutet.
Muss die Klofrau wirklich ein „Zero-zero Customer Expulsion Manager“ sein? Reicht es nicht zu sagen „ich bin Kassierer“, fühlt man sich wichtiger, wenn man ein „Junior Supervisor of Cashflow Management“ ist?
Die Wirtschaft klagt, dass Tausende Stellen unbesetzt bleiben und Fachkräfte fehlen. Vielleicht sollte man dann die Stellenanzeigen so formulieren, dass es jeder versteht. Sonst sagt der gelernte Konditor: „Hurra, die bei Kamps suchen jemanden! Oh, aber einen Pastries Creating Confectionary Artist, muss wohl was Komisches sein…“.
Und dann, was dann? Dann haben wir lauter Enduring Financial Allowance Outlets (Langzeitarbeitslose).
Bei einigen Dingen, die mir im Alltag begegnen, wird mit den englischen Begriffen übertrieben.
@Matthias: Es gibt doch keine Langzeitarbeitslose. Das sind jetzt alles treue, langjährige Kunden des Arbeitsamtes…ups…der Arbeitsagentur, betreut von einem Fallmanager. 😉
@ Textehexe:
Ich gebe dir prinzipiell recht, dass einer, der nicht zum „hair cutter“ geht, auch nicht zum „Frisör“ gehen darf, aber eins stimmt nicht: Das Wort ist eben NICHT Französisch. Ein Frankophoner kringelt sich höchstens vor Lachen, wenn er bei uns die Friseurläden sieht. Das Wörtchen ist vielmehr eine ebensolche Konstruktion wie „Handy“. Auf Französisch geht man korrekterweise zum „Coiffeur“ – dieses, und NUR dieses Wort ist korrekt.
Insofern ist das für mich die Rechtfertigung, weiterhin „Handy“ zu sagen, denn mir den „Coiffeur“ anzugewöhnen… das klingt mir im Deutschen einfach zu überkandidelt.
@16:
Natürlich hat man als Schweizer weniger Probleme, fremde Begriffe in die Alltagssprache zu intergrieren, wenn schon die „Alltagssprache“ aus Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch besteht.
Nicht böse sein, aber: zu erst einmal bräuchte man eine eigene Sprache, um sie überhaupt an Fremdsprachen verlieren zu können
In der Schweiz ist es halt System, sich seine Alltagssprache aus dem Ausland „auszuleihen“
Ich bin mir sicher, dass der Begriff „Public viewing“ im Kontext von Aufbahrung zur Abschiednahme sowie von öffentlichen Fußballspielübertragungen irgendetwas mit der österreichischen Nationalmannschaft zu tun haben muss.
PS: Ich bin Ösi, daher darf ich das schreiben 😉
[quote=“gr4y“]Ich weiß mittlerweile nicht mehr welches Wort ich mit ss oder ß schreiben muss.[/quote]
Also DAS ist nun wirklich eines der einfachsten Dinge (nach der RSR). Kurzer Vokal ’ss‘, langer Vokal oder Doppellaut (Diphthong) ‚ß‘
Dazu gibt es noch ein, zwei Ausnahmen weil zB die Litfaßsäule von Herrn Litfaß erfunden wurde, und an Namen werkelt man nicht herum.
cya, Mithi
@Katharina: „… betreut von einem Fallmanager.“ Ist das jetzt jemand, der nur im Herbst arbeitet? Oder verwaltet der den Herbst? 🙂 Wenn schon Englisch, dann bitte richtig, vielleicht „Case Manager“. Aber auf jeden Fall Englisch, damit es bloß niemand versteht. – Ich war jahrelang in der Qualitätssicherung (auf Deutsch: im „Quality Management“) tätig und habe dabei festgestellt, daß man in Bedienungsanleitungen und Gerätebeschreibungen tunlichst englische Ausdrücke vermeiden soll, weil sie vom Anwender sonst schlicht nicht verstanden werden. Und Entwickler kann man in große Verlegenheit bringen, wenn man sie nur bittet: „Was bedeutet dieses Kauderwelsch eigentlich? Können Sie das bitte mal auf Deutsch sagen!“ Soviel „äh, äh“ und „hm, also, äh“ zu hören ist immer wieder ein Vergnügen.
Leute, das ist alles noch gar nichts. Mein Mann spielt Word of Warcraft. Was da zum Teil über das Mikro kommt…gruselig sag ich nur.
Ich hab nichts gegen englische Begriffe in der deutschen Sprache. Nur diese Verunstaltungen von englischen und deutschen Wörtern, die es dann weder in der einen, noch in der anderen Sprache gibt, die find ich grässlich. Von den oben genannten Berufsbezeichnungen mal ganz abgesehen. Ich mag die englische Sprache, spreche sie auch recht gut, vielleicht finde ich es deshalb so schrecklich, zu was sie die Deutschen verstümmeln. Und wenn ein grosser Kaffeehersteller plötzlich Body bags verkauft, dann kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln.
Gruss
S.
Das kommt von das, wenn man Begriffe nicht nach ihrer eigentlichen Sprachbedeutung verwendet, sondern ihnen irgendwelchen Begrifflichkeiten zuordnet. „Public viewing“ heisst nunmal „öffentliches Anschauen“ und hat ja wohl mit Aufbahrungen nicht direkt was zu tun.
Aber mal zum Deutsch-Englisch-Wahn: Es gibt inzwischen Motherboards (auf deutsch: Hauptleiterplatten eines Computers [auf deutsch: Rechenmaschine]), deren BIOS (auf deutsch: Elementares Eingabe- und Ausgabesystem) kann auf englisch und deutsch dargestellt werden! Da gibt es eine „HDD KLUGE Überwachung“, man kann „Entfernbare Antriebe“ einstellen, muss eine „Spiel Hafen Anschrift“ adressieren und wird dann sogar aufgefordert: „Scheiden Sie Änderungen aus!“
Ganz davon abgesehen – wer will schon Fels- statt Rockmusik hören. Aber ansonsten bin ich schon ein Verfechter der deutschen Sprache und finde einen Bäcker halt besser.
@19: Geh mal nach Zürich und sprich jemanden auf Italienisch an, viel Spass =D Es ist nicht so, dass man in der Schweiz alle vier Sprachen fröhlich durcheinander mischt, ist ja regional getrennt. Allerdings würde ich dem Grossteil eine Kenntnis von zwei weiteren Fremdsprachen zu ihrer eigenen sicher zutrauen. Ja und wenn das was schlechtes ist…
Ausserdem, gerade behaupten zu wollen, Schweizer hätten keine eigene Sprache, ist etwas harsch. Aber ich will hier keine Vortrag über die unzähligen Dialekte und Spracheigenheiten gewisser Regionen halten, da kannst du Wikipedia aufsuchen (sehr gut beschrieben).
Das Phänomen der Begriffausleihe, das du im letzten Satz noch erwähnt hast, fällt heutzutage unter die Kategorie „Globalisierung“, und ich bezweifle stark dass du nicht auch so beeinflusst wirst.
Erinnert mich irgendwie an die „Body Bag“ Geschichte eines deutschen Taschenherstellers.
Wer schnallt sich schon gerne einen Leichensack auf den Rücken?
Richtig lustig wird es wenn verstaubte Institutionen Anglizismen nicht mehr handhaben können. Da steht dann schon mal dass im konzeptionellen Teil einer Abschlussprüfung ein „Re-Briefing“ verlangt wird. Lustig, wenn man sich überlegt dass ein Re-Briefing ein Briefing-Update von Kundenseite ist. auch nicht schlecht, schreiben wir unsere Aufgabenstellung um. Aber „Aufgabenstellung in eigenen Worten beschreiben“ – was damit gemeint ist – kann man nicht einfach hinschreiben? Würde ja verstaubt wirken 😉
Oh, ein Vibrator= ein Handy? Ich hörte in dem Zusammenhang von einem battery-operated boyfriend, oder auch BOB. Selbstverständlich kenne ich diesen nicht näher 🙂
Mein Handy/mobile/cell phone/Mobiltelefon vibriert aber auch. Sogar recht heftig.
Hm.
@25… Volle Zustimmung (full ack). Als ich mal in Bern war, musste ich mir teilweise mit Englisch aushelfen, da in der Schweiz offenbar mindestens fünf EIGENE Sprachen gesprochen werden. Gut, mein Französisch ist auch grottig (unterirdisch, lichtlos, von niederer Qualität), aber das dort war nochmal ein anderes.
@28
Ein bodybag ist je nach Umgebung (Habitat) ein Leichensack, wo man die Verstorbenen hineintut, oder aber auch ein Rucksack (ein auf dem Rücken festschnallbarer Beutel), letzeres gerne bei dem ein oder anderen Discounter (Preisnachläßler). Da haben sich die Marketingexperten (Werbeförderer) dieses Ladens doch ein wenig in die Nesseln (Urtica) gesetzt.
@4, Adrian
Das das Wort „Handy“ in den USA nicht verwendet wird, stimmt so nicht mehr. Es ist momentan zu beobachten, das das Wort „Handy“ bei Jugendlichen an der Ostküste häufig genutzt wird. Ob das jetzt allerdings ein Modetrend oder von Dauer sein wird, ist (noch) nicht zu sagen.
Das Wort „handy“ wird, zumindest von den Iren (da weiß ich es mit Sicherheit) schon benutzt, allerdings im völlig anderen Zusammenhang. Sagt man in deren Beisein „i forgot my handy“ wird man ziemlich komisch (grinsend) angesehen, denn die Ir(r)en denken da als allererstes an einen Vibrator
Viele dieser englischen Titel oder Namen sind meines Erachtens häufig Blendwerk.
Beispiel: Es gibt hier in der mittleren Großstadt eine Friseurkette, die massiv expandiert. Nennt sich ähnlich wie „haircutter“. Da vermutet man dann auch echte Friseure in den Läden. Leider Pustekuchen: Die Damen und Herren machen nur noch eine sechswöchige Schulung und dürfen sich dann Hairstylist o.ä. nennen. Aber nicht ‚Friseur‘, denn das ist NOCH ein eingetragener Handwerksberuf und hat eine vorgeschriebene Ausbildung.
Ähnlich ist das bei Bäckern. Daher heißen viele Läden eben nur noch Backshops u.ä. Da arbeiten keine echten Bäcker mehr.
finde es sehr löblich,
wenn sich um die deutsche Sprache sorgen gemacht wird,
wissen wir doch,
das Tom kein ANhänger der Firma Winzigweich ist 8)
aber hier sich ein Haufen Internetzstehsegler befinden.
[url=http://pfaffenberg.permuda.net/]der Klassiker[/url]
finde es sehr löblich,
wenn sich um die deutsche Sprache sorgen gemacht wird,
wissen wir doch,
das Tom kein ANhänger der Firma Winzigweich ist 8)
aber hier sich ein Haufen Internetzstehsegler befinden.
http://pfaffenberg.permuda.net/
An dem obigen Foto fällt mir zweierlei auf:
Das Blumengesteck fällt für meinen Geschmack etwas zu quietschbunt aus. Lila, rote und orangene würde ich nicht mal für „alltägliche“ Anlässe kombinieren.
Der Mann im Sarg trägt eine Brille, oder hab ich mich verguckt? Wie ich hier gelernt hab, sind die aufgebahrten hergerichteten Leichen in USA ja schöner als zu Lebzeiten (vielleicht sollten die dortigen Damen dann zum Bestatter gehen statt zum Schönheitschirurgen 🙂 ) – gehört dazu auch das Auflassen einer Brille?
Also die Brille ist mir auch sofort ins Auge gestochen 😉
Und obwohl ich selbst Brillenträger bin – in der Situation könnte ich gerne drauf verzichten.
@38:
Ich bin ohne Brille aufgeschmissen und meine Umwelt kennt mich eigentlich nur mit Brille
Warum soll ich dann da tot ohne Brille liegen?
Wenn ich schon betrachtet werde, dann will ich doch (aus)sehen wie zu Lebzeiten
wie nett – hier ist ja ein riesengroßer „kindergarden“! 😀
@39
Man muss auch loslassen können.
Zufällig habe ich heute Mark Twains Aufsatz
über die awful German language mal wieder
gelesen (heute ist awful im umgangssprachlichen
Gebrauch soviel wie echt geil).
Er plädiert u.a. für die Abschaffung des Dativs und den Gebrauch (kurzer) englischer Lehnwörter an Stelle von Wortungetümen = zusammengesetzten Hauptworten.
Und ein Handy heisst halt cellular oder mobile (phone).
Werbeschaffende mit schlechten Sprachkenntnissen setzen pseudo-fremdsprech
als vermeintlich schick ein. Dem Verbraucher ist damit nicht geholfen.
„Come in and find out“
/p
@Schussel:
[quote=“Schussel“]Also die Brille ist mir auch sofort ins Auge gestochen 😉
[/quote]
Du mußt nur vor dem Aufsetzen der Brille die Bügel weiter auseinander machen.
Zerknalltreibling? – So ein Auto hatte ich auch mal…
Public Viewing in deutsch? Am Besten gefällt mir da der Begriff Rudelguck…
Mir gefällt der unnötige Gebrauch fremdländischer Begriffe auch nicht (ich will das nicht auf Englisch beschränkt wissen). Doch es wird sich niemand ernsthaft über Begriffe wie Internet oder Browser aufregen. das ist eine Technische Bezeichnung, für die es keine guten deutschen Worte gibt. Also Punkt und gut. Kein Problem damit.
Andererseits funktioniert die Annahme ausländischer Begriffe auch andersherum. Das Wort „kaputt“ hat es in viele Sprachen geschafft (auch ins Englische). In Russland gibt es den Beruf „Buchhalter“. Im Englischen heißt ein Rucksack „Rucksack“ und wenn man sich am Berg oder in ein tiefes Loch abseilt, dann heißt das „to abseil“. Und das ist noch lange nicht alles.
Also immer schön entspannt bleiben und weder in die eine noch in die andere Richtung zu extrem werden.
Just my two cents. 😉
Ätzend finde ich Sprachwirrwarr wie ‚Kaffee to go‘ oder ‚Back-Shop‘. Da sträubt sich bei mir alles. Im Supermarkt ist ‚Englisch‘ meist schon Pflicht um zu wissen was sich hinter ‚crunchy peanuts‘, ‚Schokosticks‘ etc. verbirgt. Super war auch neulich ein Plakat für eine Party. Komplett auf englisch und dann neben ‚all you can eat‘ der Zusatz ‚(so lange der Vorrat reicht)‘.
Also bei den US-Amerikanern spricht man eigentlich immer von „wake“, wenn es um eine Aufbahrung geht. Ich habe in dem Zusammenhang nie das Wort „public viewing“ gehört oder gelesen.
Die Besserwisserin 😉
Ich kenne gar keinen anderen Ausdruck als public viewing. Bei uns ist ein funeral parlor gleich um die Ecke und da steht regelmässig eine Tafel mit den Zeiten für das public viewing von Mr oder Mrs whoever.
„wake“ ist was gaz anderes, vielleicht aus den Südstaaten.
Die Brille brauche ich auch, sie sollen sie mir vorsichtshalber aufsetzen. Stell Dir vor ich käme tatsächlich in den Himmel und kann die hübschen Engel nur verschwommen sehen. Zum Wolkenfahren brauch ich sie auch. Selbst wenn ich zur Hölle käme bräuchte ich sie, wie soll ich mich sonst fortbilden, um in der Hirarchie aufzusteigen?
Hab einmal nachts die Lottozahlen geträumt, und keine Brille aufgehabt – nie wieder ohne.
Nein, mal im Ernst: wer immer eine Brille aufhatte, sollte sie auch auf dem Totenbett tragen, da ihn sonst viele Freunde als fremd aussehend empfinden würden. Das gilt auch für die Zahnprothese, sie gibt dem Toten die Identität zurück. Hier würde man ja auch nicht drauf verzichten weil sie künstlich sind.
I break together!
Kind Regards from Germany.
@chrismarquardt Another anglicism: „Public viewing“ (http://bit.ly/1n1RB
@chrismarquardt Another anglicism: „Public viewing“ (http://bit.ly/1n1RB
Das ist ja hochinteressant. Public viewing ist dann wirklich sehr seltsam gewählt, wenn man die Bedeutung kennt. Sieht man es mal wieder – die Menschen vom Marketing sprechen eben auch nur rudimentär Englisch. Danke für die Aufklärung!
Aber nichts desto trotz: ab in die Hauptstadt um die öffentlichen Fußballübertragung in fetziger Stimmung zu erleben. Das war 2006 auch schon ein Spaß. Und übernachten halt bei uns… http://www.ferienwohnungREKLAME GELÖSCHT.de
bis dahin manuela
Ja, wir sollten uns wirklich nicht allzusehr über die epidemisch dich ausbreitenden Anglizismen echauffieren. Nichts ist so beständig wie der Wandel, das gilt selbstverständlich auch für die Sprachen. Schon in der Zeit meiner Großeltern war es sehr in Mode, französische Begriffe zu verwenden (Lavoir, Plafond, Bassin, Trottoir, Souterrain etc, etc. Gehen wir noch ein wenig weiter zurück, so landen wir im Latein mit den eingedeutschten Wörtern Keller (Cellarium) Fenster (Fenestra), von den griechischen Begriffen und Vorsilben ganz zu schweigen, die heute ganz selbstverständlich Sprachgebrauch sind und über deren Ursprung heute Keiner mehr nachdenkt.
In der Technik sind englische Begriffe heute unabdingbar, da sie kurz und scharf das beschreiben was gemeint ist, besonders in der Kosmetikindustrie aber sollten sie tunlichst ausgemerzt werden. Völlig daneben finde ich natürlich die krottenfalschen, überaus lächerlichen denglischen Wörter wie Back-Shop, Body-Bag, Aufforderungen wie „come in and find out“ usw, usw.
Tzer stäi wann jess tze häärs tu mauntnn !!
Ich frage mich grad, was die Kreierung bzw. Benutzung eines Begriffes wie „Sprachnazi“ über die äußernde Person aussagt …
Was das ‚public viewing‘ angeht, stimme ich zu.
public viewing bezeichnet im Englischen bis zu 3 verschiedene Sachen. Zum 1. die Aufbahrung eines verstorbenen, zum 2. die öffentliche Darstellung bspw. einer Institution (Sowas wie Tag der offenen Tür) und zum 3. wird public viewing auch im Englischen mitlerweile für diese Art der Fussballereignisse benutzt.
Ich habe an sich nichts gegen das eindeutschen von Worten, aber wenn wir schon einen allgemein verständlichen Namen für etwas haben (z.B. Friseur oder Fernfahrer) müssen wir doch keine englischen(oder englisch klingende) Begriffe dafür benutzen (haircutter/hairstylist *schauder* oder Trucker).
Worte wie „Hotline“, „Troubleshooting“ oder ganz einfach „(Web)Browser“ sind denke ich für alle eine Bereicherung, da wir mit der heißen Leitung, dem Problemschießen oder dem Netzschmökerer wohl deutlich mehr Probleme hätten.
Wie hier schon gesagt: Früher war es Latein, dann Französisch, jetzt Englisch.
Dass nicht alles richtig übersetzt und verstanden wird, bleibt da nicht aus, ist aber auch nicht weiter schlimm, so lang die Begriffe ihre Funktion erfüllen. Und wenn ich Public Viewing höre, weiß ich, allein aus dem Kontext, was damit gemeint ist. Homonyme gibt es viele, dass manche von der eher makaberen Sorte sind, bleibt eben nicht aus.
Schon vor zwei Jahren schrieb ich über „public viewing“.Jetzt ist ja wieder Fußball-WM und allerorten wird erneut von public-viewing gesprochen und nicht nur zum gemeinsamen Fußballgucken treffen sich die Leute in Scharen an öffentlichen Guckstellen zum „
Lieber Tom,
wenn ich als Sprachwissenschaftler mir anmaßen würde, über Bestattungsfragen zu urteilen, würdest Du es wohl auch als Laienmeinung abtun. Falls Dich also die Meinung eines Profis zum Thema „public viewing“ interessiert, lege ich Dir das Sprachlog von Prof. Stefanowitsch ans Herz:
http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/sprachlog/sprachmythen/2010-06-10/public-viewing-oder-die-r-ckkehr-der-leichenbeschauer
http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/sprachlog/sprachmythen/2010-06-12/public-viewing-zum-dritten
Das ist allemal besser, als das sprachbesserwisserische Halb- und Unwahrheiten zu verbreiten.
Bin ich der einzige, dem Kommentar #51 aufgefallen ist?
interessante artikel zum thema public viewing und leuten die meinen weil im internet mal jemand meint, dass sei etwas anderes und der realität die dahinter steht.
http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/sprachlog/sprachmythen/2010-06-12/public-viewing-zum-dritten