Heute Morgen in der Zeitung gelesen: LKW-Fahrer stirbt am Steuer seines LKW. Der LKW ist dann noch 50-100 Meter an der Leitplanke entlanggeschrammt und dann mit stehenden Motor laufen geblieben.
Geht sowas überhaupt?
Deinen kleinen Wortdreher habe ich mal zur allgemeinen Belustigung stehen lassen. Ich hoffe DU hast nichts dagegen, Du bleibst ja anonym.
Aber mal im Ernst: Ich bin kein LKW-Fahrer und kenne mich mit der Bedienung solcher großer Fahrzeuge nicht besonders gut aus. Sie werden aber über Gangschaltung und Kupplung verfügen, die in Großen und Ganzen der eines PKW nicht unähnlich sind.
Bei PKW ist es so, daß wenn der Fahrer während der Fahrt verstirbt, das Fahrzeug in der vorher gewählten Betriebsstufe weiterfährt. Der Gang ist eingelegt, niemand tritt die Kupplung, also bleibt der Kraftschluß vom Motor über das Getriebe auf die Räder erhalten.
Diese Textdoppelungen macht die Blogsoftware manchmal nach einem nicht zu erkennenden Muster. Sorry.
Bei PKW ist es so, daß wenn der Fahrer während der Fahrt verstirbt, das Fahrzeug in der vorher gewählten Betriebsstufe weiterfährt. Der Gang ist eingelegt, niemand tritt die Kupplung, also bleibt der Kraftschluß vom Motor über das Getriebe auf die Räder erhalten.
Erst wenn das Fahrzeug irgendwo aufprallt, wird die Fahrt gestoppt und der Motor wird abgewürgt.
Kommt es hingegen zu einem Überschlag des Fahrzeugs und es kommt auf dem Dach zu liegen oder sonstwie in eine Lage, bei der die Antriebsräder frei durchdrehen können, so kann es passieren, daß der Motor weiterläuft und sich die Räder drehen, bis die Rettungskräfte das abschalten.
Ich habe das selbst schon erlebt.
In den allermeisten Fällen wird es jedoch zu einem Absterben des Motors kommen.
Wenn es aber nun so ist, wie in dem von Dir geschilderten Fall aus der Zeitung, daß der LKW mit dem toten Fahrer weitergefahren ist und dann mit laufendem Motor stehengeblieben ist, so nehme ich mal an, daß der Fahrer entweder den Gang noch herausnehmen konnte oder die Kupplung getreten hat, bevor er das Zeitliche segnete.
Der LKW ist dann weitergerollt, durch die Leitplanke gebremst worden und schließlich ohne Kraftschluß mit laufendem Motor stehengeblieben.
Wie ist das eigentlich bei Automatik-Fahrzeugen? Ohne Druck auf das Gaspedal müßten die langsamer werden bis hin zum „Kriechschub“ und dann könnten sie durch Entlangschleifen an der Leitplanke auch mit laufendem Motor bis zum Stillstand gebremst werden, oder?
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Also bei den heutigen mit Steuergeräten vollgebauten Fahrzeugen bin ich mir nicht so sicher, ob TOMs Kausalkette (keiner tritt Kupplung => Auto fährt weiter) immer so bestehen bleibt.
Ich habe zum Beispiel von einem Unfall gehört, da ist ein Fahrer mit seinem Golf über eine Verkehrsinsel gebrettert und abgehoben. Noch während des Fluges hat das Auto das ESP abgeschaltet, die Airbags alle aufgeblasen und die Sicherheitsgurte gestrafft.
Ich bin mir nun bei LKWs nicht so sicher, wie die Technik dort verläuft, aber evtl. gibt es da auch irgendwelche Notprogramme (oder der Fahrer hat wirklich noch den Gang rausgenommen)
@Kirchendiener: Da hast Du natürlich völlig recht, aber davon habe ich ja auch nicht geschrieben. Es geht nicht darum, warum ein Auto „ausgehen“ kann, sondern darum, warum es weiterläuft.
Die gehen oft aus, weil der Benzinfluss in Kopflage nicht mehr funktioniert, weil Kabel abgerissen werden, weil Teile des Antriebsstranges oder Achsen abgerissen werden oder weil irgendein kluger Computer anschaltet.
Die Frage war aber, warum der Wagen weitergefahren ist und dann mit laufendem Motor stehenblieb.
Moderne LKW werden mit Drehmomentwandlern ausgerüstet. Es ist also eher wie bei einem Automatikfahrzeug. Der Motor würgt sich also nicht selbst ab.
Ich würde vermuten, dass der Wagen gegen die Leitplanke gefahren ist und irgendwann die Reibungskraft am Stahl zu hoch wurde, als dass der Motor es noch geschafft hätte das Fahrzeug weiter zu ziehen.
Der Drehmomentwandler fängt die Bewegung auf und lässt den Motor brav weiter vor sich hin tuckern. So bleibt der Wagen dann stehen. Klingt alles durchaus plausibel.
Übrigens muss man gar nicht am Steuer sterben um soetwas zu erleben. Täglich schlafen reichlich LKW-Fahrer ein und ihre Kolosse rollen einfach weiter. Wie das im schlimmsten Fall aussieht kann man hier sehen:
[url=http://www.dnewsvideo.de/panorama/48713/lkw-fahrer-schlaft-wahrend-der-fahrt-ein.html] LKW-Fahrer schläft während der Fahrt ein – Onboardkameras arbeiten weiter[/url]
Ich glaube, nebenbei bemerkt, dass auch in diesem Video am Ende der LKW-Motor immer noch läuft. Aber das mag auch täuschen.
Gruß
Joe
Beim Lesen des Textes hatte ich komischerweise das Gefühl, eine Passage schon einmal irgendwo gehört oder gelesen zu haben. Woran das nur liegen mag?
Ich bin ja technisch nicht wirklich versiert, aber könnte es nicht auch ein Tempomat gewesen sein ?
@4, Tom: déjà vu?
Wenn das ein halbwegs moderner LKW war der größer als 7.5 Tonnen ist, wundert mich das nicht. Sogut wie keiner von denen hat noch eine richtige manuelle Schaltung, das geht normalerweise alles über Tiptronic oder Automatik. Was an der Stelle positiv zu bemerken ist, ist dass der Fahrer offensichtlich den Autopiloten entweder auf „Aus“ oder auf „Limit“ stehen hatte, wenn der im normal-Modus gewesen wäre, wäre der LKW sicher noch ein weilchen weiter gefahren.
Wiederholung ist die Mutter des Lernens… weshalb aber dieser Abschnitt so wichtig sein soll, habe ich noch nicht verstanden. vielleicht geht Tom aber auch davon aus, dass man das mit dem erhaltenden Getriebe erst beim 2.mal lesen versteht?
@Kirchendiener: Den Gurt straffen macht Sinn, das ESP abschalten nicht mehr allzuviel, aber die Airbags wurden sicher nicht „aufgeblasen“. Airbags werden durch eine explosive Ladung gezündet, dadurch sind sie zwar aufgeblasen, aber das bleibt nicht lange so. Die dämpfende Wirkung des Airbags kommt dadurch zustande, dass die Luft kontrolliert entweichen kann, vornehmlich dann, wenn der Kopf den Airbag zusammendrückt.
Die Airbags sollten also im Moment des Einschlags gezündet werden, weil dann kurz darauf der Kopf folgt und abgebremst werden muss.
auch auf der Seite:
http://www.dnewsvideo.de/verrucktes/54387/leichnam-auf-motorrad-aufgebahrt.html
Wir wissen ja alle nicht, ob der Fahrer bei voller Fahrt plötzlich tot war oder ob einer Ohnmacht noch ein kurzer Moment des Bewustseins folgte, bevor der Tod eintraf. So kann es ja auch schon sein, das er als letzte Handlung in den Leerlauf schaltete. *schulterzuck*
Immerhin ist die Südpfalz nicht der schlechteste Ort zum Sterben.
Ob und wie sich Automatik-PKWs(!) ohne Druck aufs Gaspedal verhalten, hängt vom Modell ab. Die Mercedes-Modelle, die ich kenne, fahren zwar an, aber nur auf ebener Strecke. Eine Steigung schaffen sie ohne Druck nicht (auf abschüssiger Strecke werden sie halt immer schneller). Ein Fahrzeug mit CVT-Automatik („Continuus Velocity Transmission“ oder so; schaltet ohne daß man es durch das übliche Ausbleiben der Beschleunigung während des Schaltens merkt) hat es aber ungelogen fertiggebracht, ohne Druck aufs Gaspedal immer schneller zu werden, sodass ich in einer 30-Zone auf die Bremse treten musste.
Laut (jahrealter) Aussage eines Busfahrers ist das Abwürgen eines Automatik-Fahrzeugs nicht möglich (weswegen dieses Busmodell zwei Unterbrecherkontakte hatte, die den Dieselmotor im Notfall stillegen sollen).
Ob und was davon auf moderne LKW zutrifft, entzieht sich aber meiner Kenntnis.
Ähm …. ich hab mir heute neuen Nagellack gekauft … rosa … nicht richtig pink sondern so einen Hauch von Morgenröte … versteht Ihr, wovon ich rede ???
😀
Ich hoffe ich sterbe nicht in meiner A-Klasse… bekommt die am Ende noch Kratzer … wie peinlich …
Claudia: „Immerhin ist die Südpfalz nicht der schlechteste Ort zum Sterben.“
Warum: ist dort Toms Institut ?
Das erinnert mich an einen Witz, der mir im Ram KA erzählt wurde: „Was sollt einer machen, der hört daß er eine unheilbare Krankheit und nicht mehr lange zu leben hat ?“ Antwort: Er sollte in die Pfalz ziehen, denn dort sind sie immer um Jahre zurück.
Okay, ich gebe jetzt mal meinen Wissensstand wieder. Ich habe vielleicht die Erklärung. Als ich vor einigen Jahren in einer LKW-Entwicklungsabteilung gearbeitet habe, war das folgendermaßen: Für Busse gab es Automatikgetriebe nach klassischem Strickmuster wie es auch in PKW nicht immer aber doch zumeist Verwendung findet: ein Planetengetriebe mit Drehmomentwandler Für LKW jedoch gab es stattdessen neben dem normalen Schaltgetriebe das „automatisierte Schaltgetriebe“, wie es zum Beispiel auch ein Smart Fortwo hat. (Wobei das LKW-Getriebe mit seinen 16 oder so Gängen doch nochmal etwas komplizierter und massiver ist) Hierbei handelt es sich um ein einfaches Schaltgetriebe mit der üblichen Kupplung. Nur wird Schalten und Kuppeln eben vom Steuergerät erledigt, nicht mehr vom Fahrer (zumal es hier auch einen manuellen Modus gibt, aber tut nix zur Sache). Wenn man kein Gas mehr gibt, wird der LKW immer langsamer und das Getriebe schaltet automatisch Gang um Gang runter. Ich weiß noch, dass es dann auskuppelte, sobald der Fahrer den LKW mit der Bremse anhielt. (Ich meine, der Gang blieb eingelegt, bin mir aber nicht sicher) Ich könnte… Weiterlesen »
@ Garfield (15):
Ich gebe zu, daß ich die Abkürzung CVT echt vergessen habe, ich weiß nur, daß dieses spezielle, IMHO gefährliche, weil eben nicht langsamer sondern schneller werdende, Fahrzeug sowas hatte.
Insofern danke für Deine Richtigstellung 🙂
Bei einem alten Vergaser könnte ich mir vorstellen, dass er ausgeht. Bei einem Einspritzmotor sollte die Lage doch weniger ausmachen. Da greift dann ein Unterbrecher für den Sprit, entweder weils gekracht hat oder weil oben unten ist.
Marquel: Dann ist bergab fahren aber auch gefährlich 😉
@Manfred
keine Ahnung wo Tom sitzt, is ja auch nicht wichtig. Aber schön is hier 🙂 Und der Rest stimmt so. Das machts Leben hier aus.
@ Tichondrius:
Vergaser an einem Diesel? Ah, ja… 🙂
Mea culpa…ich war nur bei PKW 😉
Diesel können u.U. ja auch ohne „Zündung“ weiterlaufen.